Florentine Joop - Harte Jungs

  • Inhalt:


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    Als sei es gestern gewesen, rauscht "Puppe" durch die Neunziger. Es wird nicht gejammert, es wird gefeiert, ein Bier ersetzt das Aspirin, und schlafen können wir später. Punkrock und Kurt Cobain mit Nirvana bilden den musikalischen Background für eine turbulente große Liebe. Furios und mitten aus dem Leben erzählt Florentine Joop diese Geschichte voller Emotionen, Musik und das Erwachsenwerden.




    Meine Meinung:


    Anfang der 90er. Charlotte, auch „Puppe“ genannt, kann lieber mit Jungs als mit Mädchen und genießt ihr Leben zwischen Musik, Partys und Studium in vollen Zügen. In Jan findet sie jemanden bei dem sie bleiben kann, mit dem alles toll ist, aber trotzdem stellt sie sich die Frage, ob sich Liebe und Leben im Weg stehen können und wohin ihre Reise geht. Vor allem aber mit wem?
    „Harte Jungs“ ist das Debüt von Florentine Joop.
    Ich bin leider sehr zwiegespalten was das Buch betrifft.
    Eigentlich hat es alles was ein gutes Buch in diesem Genre benötigt: eine interessante Idee, authentische Charaktere und eine lebhafte, ansprechende Sprache. Überhaupt gefiel mir „Harte Jungs“ sprachlich ausgezeichnet. Zusätzlich steht jedes Kapitel unter einem passenden Song zB von Nirvana, Nine Inch Nails oder Smashing Pumpkins. Kurz also alles Musiker, die diese Zeit geprägt haben.
    Es wäre alles perfekt gewesen, wenn mich die Handlung auch nur etwas mehr gefesselt hätte.
    Der Beginn war vielversprechend. Charlotte, Ich-Erzählerin und Hauptprotagonistin, befindet sich in meinem Alter und beginnt nach dem Abi mit ihrem Studium in Hamburg. Es ist eine Suche nach sich selbst und auch irgendwie nach dem Sinn des Lebens. Was bringt die Zukunft? Was will man wirklich? Wohin wird die Reise gehen? Ist es das Richtige was ich tue? Man kann die Geschichte durchaus auch als eine Reise zu sich selbst sehen, als ein Erwachsenwerden.
    Dennoch kam die Handlung für mich nicht wirklich in Schwung. Teilweise belanglos, teilweise flach wird von Charlottes Leben erzählt. Erst im letzten Drittel gewinnt das Buch zunehmend an Tiefe und Ernsthaftigkeit und konnte mich da auch richtig fesseln, wenn auch dieser Zustand nicht durchgehend bis zum Ende anhielt. Zu oft wurde er wieder mit Belanglosigkeiten unterbrochen.
    Vielleicht war es für mich einfach der falsche Moment, vielleicht haben mir einfach auch die verschiedenen Facetten gefehlt, die ich bei so einem Buch erwartet habe.
    Wäre „Harte Jungs“ nicht in so einer tollen und teilweise tiefsinnigen Sprache verfasst worden, hätte ich wohl aufgegeben.



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