Caroline Hanson - Liebe ist Finsternis / Love is Darkness

  • Inhalt


    Valerie Dearborn ist eine Vampirjägerin wider Willen.
    Denn Val will dem Business den Rücken kehren, sich gar nicht erst richtig hineinziehen lassen und so flüchtet sie zum Universitätsstudium nach London, während ihr Vater Nate und ihr Fast- Freund Jack in Kalifornien und im Rest der Welt die Dämonen der Nacht bekämpfen.
    Doch auch weitab der sonnigen Heimat lässt sie ihre Vergangenheit nicht los. Vorbei ist der Traum vom unbesorgten und aufregenden Studentenleben:
    Lucas, ein uralter Vampirkönig, bittet sie nicht nur um ihre Hilfe, sondern erpresst sie regelrecht, denn Val soll für ihn herausfinden, ob auch noch andere Wesen wie Feen oder Werwölfe existieren. Sollte Valerie ablehnen, werden Nate und Jack nicht mehr unter seinem Schutz stehen.


    Meine Meinung


    Noch ein Vampirroman... dafür ein sympathisch- frischer!


    Valerie Dearborn, die Jägerin wider Willen, sitzt zwischen den Stühlen, beruflich als auch privat.
    Einerseits plagt sie ein schlechtes Gewissen, weil sie mit dem Vampirjägergeschäft nichts zu tun haben möchte, aber dadurch auch das Gefühl nicht abschütteln kann, sowohl ihren Vater als auch ihre Jugendliebe damit im Stich zu lassen.
    Doch schließlich bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als wieder Pflock und Weihwasser in die Hand zu nehmen, denn Lucas lässt ihr nahezu keine andere Wahl. Wendet sie sich gegen ihn, schweben sowohl sie als auch ihre Liebsten in Gefahr.


    Und andererseits fühlt sie sich sowohl zu dem heiß- kalten Vampirkönig Lucas, der sicherlich nicht unabsichtlich Charlaine Harris` Eric Northman ähnelt, hingezogen als auch zu ihrem Jägerkollegen Jack.
    Mit Jack verbindet sie eine verkorkste Kindheit - Tod der Mutter durch Vampirbiss - doch sie können nicht wirklich zu ihren Gefühlen stehen, und Jack will Val zwar in seiner Nähe wissen, aber sie auch nicht der alltäglichen Gefahr, die das Jägerdasein nun mal mit sich bringt, aussetzen.


    Und dann schneit plötzlich Lucas in Vals Leben und bringt ihre Pläne, ein gewöhnliches Leben fernab von rollenden Köpfen und zu Asche verfallenden Untoten zu verbringen, durcheinander.
    Denn ein Vampirroman wäre kein echter Vampirroman, würde sich Val nicht zu dem distanziert und emotionslos, gelangweilt und arrogant, aber gleichzeitig leidenschaftlich wirkenden Beißer hingezogen fühlen.
    Doch Val weiß nicht, ob sie ihren eigenen Gefühlen trauen kann: Manipuliert Lucas sie lediglich, um an sein Ziel zu gelangen, oder begehrt er lediglich ihr besonderes Blut?
    Denn zu allem Überfluss ist Val eine Empathin, deren Blut für den nahezu abstinent lebenden Lucas wie auf einen trockenen Alkoholiker wirken würde.


    Eigentlich sind die Zutaten nicht neu, doch Caroline Hanson mixt ihrer Geschichte glücklicherweise noch ein paar neue Gewürze hinzu.
    Sie gewinnt der Beziehung und der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen Vampir und Jäger, aber auch zwischen Vampir und Mensch, Vampir und Fee oder Werwolf neue Aspekte ab.
    Sie erschafft eine Jägerin wider Willen, die mich mit ihrer ironisch- schlagfertigen, direkten und sympathischen Art an Buffy Summers aus "Buffy - Im Bann der Dämonen" erinnert.
    Und die Dreiecksbeziehung zwischen Val und den beiden Männern ist prickelnd und gefühlvoll, ohne dass sie sich genretypisch gleich die Klamotten vom Leib reißen müssen.
    Leider handeln die drei oft sprunghaft und nicht immer ganz nachvollziehbar, aber nichtsdestotrotz sind ihre Beziehungen untereinander spannungsgeladen, amüsant und interessant, denn auch am Ende des ersten Bandes steht noch nicht fest, wer sich für wen entscheiden wird.
    Wird Val den taffen, zerrissenen, todessehnsüchtigen Jack erwählen oder den mächtigen und einsamen Vampirkönig mit der blonden Mähne und dem Raubtiergebiss à la "True Bloods" Eric Northman?
    Oder hat sie gleich beide mit ihren Sprüchen in die Flucht geschlagen?


    Leider hätte man die gesamte Handlung noch ein wenig weiter ausarbeiten können (ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte gut getan) und leider ist die Übersetzung an manchen Stellen ein wenig holperig, die Dialoge nicht immer ganz flüssig, dennoch ist "Liebe ist Finsternis" ein originell und ansprechend geschriebener, ironischer Vampirroman mit einer sowohl coolen als auch sensiblen Protagonistin, auf dessen Fortsetzung "Liebe ist Furcht" ich nicht nur aufgrund des fiesen Cliffhangers warte.
    Ich bin gespannt, denn aus der Geschichte und den Charakteren und deren Beziehungen könnte man noch einiges herausholen.


    Fazit

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für diese Paranormal Romance für ältere Jugendliche und Erwachsene aufgrund des "adult content", in deren Mittelpunkt eindeutig die Dreiecksbeziehung und die widersprüchlichen Gefühle der Jägerin stehen.
    "Liebe ist Finsternis" verzeiht man wegen der Originalität und aufgrund des Humors und der ansprechenden Figuren gerne einige Schwachstellen in der Übersetzung und der Handlung.
    Das Vampirgenre muss also noch lange nicht tot sein!

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Ich gebe diesem Buch knappe vier Sterne. Gefallen hat mir der immer wieder aufflackernde Humor der Protagonistin und die erotischen Szenen. Auch die Idee von der Empathin ist recht interessant, überhaupt gewinnt das Buch meiner Meinung nach in der zweiten Hälfte, wo es mehr um die Vampirgesellschaft geht. Der Beginn, wo Valerie noch zu Hause lebt, wirkt dagegen oft nicht wirklich schlüssig und in ihren nur schwach gezeichneten Vater konnte ich mich beim besten Willen nicht hineinversetzen. Generell ist manches etwas wirr und nicht ausgereift in diesem Buch. Aber es hat mich zum Ende doch mitgerissen und kostet als Ebook derzeit nur 3,87 Euro. Einen zweiten Teil gibt es auch schon, "Liebe ist Furcht", mal schauen, wie es mit der Story weitergeht.