"Warum es sich lohnt, den stationären Buchhandel zu unterstützen"

  • Hallo ihr lieben,


    ich habe gerade diesen Artikel entdeckt. Ich denke er ist für uns alle hier sehr interessant, und ich weiß, dass einige sowieso schon so denken.


    Hier mal der erste Absatz:

    Wer mehr lesen möchte, hier ist der Artikel .



    Was sagt ihr dazu?
    Ich muss den Artikel nochmal in aller Ruhe lesen, um dazu eine Meinung zu formulieren. Viele Infos, die ich vorher nicht hatte.



    Liebe Grüße, Tiniii

  • Ich habe sicher einiges durch den Artikel erfahren, über das ich so genau bisher noch nicht nachdachte, aber trotzdem gehöre ich seit Jahren zu den Menschen, die den stationären Handel in allen Formen unterstützen. Ich selbst bin ja vor knapp 16 Jahren aus dem Großraum Frankfurt mit all seiner Vielfalt in eine oberschwäbische Kleinstadt gezogen - man könnte es fast als einen kleinen "Kultur"schock bezeichnen :wink: Aber was mich von Anfang an faszinierte: es war eine Kleinstadt mit vielen Angeboten und Möglichkeiten :D Es gab und gibt hier viele kleine Läden mit sehr freundlichen, aufgeschlossenen und sehr hilfsbereiten Angestellten :) Diese Vielfalt bleibt aber nur erhalten, wenn wir Kunden sie auch nutzen! Was habe ich hier schon mit anderen (fast ausschließlich Alt-Eingesessenen) darüber gestritten, ob und was es hier gibt und ob das Angebot gut ist oder nicht und über die Vor- und Nachteile sog. Einkaufszentren auf der grünen Wiese..... Natürlich gibt es Dinge, die hier nicht erhältlich sind, aber dafür gibt es hier auch viele Dinge, die man in der Großstadt oder gar im Netz suchen muss und oft nicht finden wird; als Beispiel eine kleine Geschichte aus meiner Anfangszeit: ich war auf der Suche nach einer Galerie, die auch Bilder repariert. In einer Buchhandlung (die hatte ich natürlich sehr schnell gefunden :loool: ) frug ich eine Angestellte, die mir sofort einen Namen nannte. Auf meine Frage, wo das ist, kam natürlich prompt die Adresse - die mir als Neuzugang gar nichts sagte :| Und was passierte dann? Die Dame ließ ihre Kasse alleine, ging mit mir vor die Tür, drehte mich in die richtige Richtung und beschrieb mir den Weg!!! :shock: Und wenn sie gekonnt hätte, hätte sie mich vermutlich sogar hingebracht! Solche Dinge sind mir hier oft passiert - und ich genieße das. :D Ja, die Kleinstadt hat manchmal Nachteile und für manches muss in weiter fahren oder eben dann doch mal im Netz suchen - aber den aufmerksamen Service von gut ausgebildeten und an ihren Dingen und ihren Kunden interessierten Verkäufern aller Richtungen mag ich nicht missen. Deshalb gebe ich gerne mal etwas mehr Geld aus (abgesehen von preisgebundenen Büchern) und schau erstmal hier vor Ort, ob ich fündig werde ehe ich stundenlang im Netz suche um dann doch in die Geschäfte zu gehen.


    Zum Eingangspunkt stationärer Buchhandel: wir hatten inkl. Weltbild 6 Buchhandlungen und eine hervorragende Stadtbücherei (die immer wieder Preise einheimst) bei einer Gemeinde von knapp 30000 Einwohnern - Weltbild und ein Laden haben aufgegeben. Aber wir haben noch immer 4 Buchhandlungen, wovon 2 klein und unabhängig sind - und trotzdem überleben. Wann immer ich ein bestimmtes Buch suche, kann ich zu meiner Lieblingsbuchhandlung gehen oder auch dort anrufen (man kennt mich :totlach: ) und am nächsten Tag kann ich mein Wunschbuch abholen. Oft gehe ich auch einfach so vorbei, oft kaufe ich dann etwas, manchmal auch nicht - aber ich bin immer willkommen. Und ich weiß genau: wenn mein Buchhändler mir ein Buch empfiehlt, wenn wir uns über Bücher unterhalten, dann kann ich seinen Empfehlungen folgen, denn wir kennen uns jetzt seit 15 Jahren und ich weiß, was er gerne liest und umgekehrt :D Er würde mir fehlen, mein Lieblingsbuchladen :love:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Mir geht es ähnlich, zwar lebe ich nicht am gleichen Ort wie Sqirrel, doch geht es mir in etwa genau so. Ich finde auch, dass die unabhängigen Buchhandlungen eine etwas bessere Atmosphäre haben, als die sterilen gleich aussehenden Großketten.

  • leider gibt es in meiner Stadt nicht mehr so ein schönes Buchgeschäft, wo man wirklich noch beraten wird. Vor ein paar Jahren hat für mich das schönste Buchgeschäft aufgeben müssen, weil sie wahrscheinlich die Wucher-Ladenmieten wohl nicht mehr tragen konnten oder es sich nicht mehr gerechnet hat.


    Von daher gibt es leider nur noch große Ketten,die nicht viel "Persönlichkeit" besitzen. Ich gehe trotzdem in diese Geschäfte, wenn ich in der Stadt bin.



    Aber häufiger muss ich gestehen, dass ich sehr viel online bestelle, bei Amazon oder Medimops.

  • Squirrel
    Das hast Du schön geschrieben ! :thumleft: :applause:
    Also wenn ich hier in der Nähe auch so einen knuddeligen Buchladen hätte, da wäre ich auch drin.
    In Berlin ist das aber alles ein wenig grösser und Thalia sehr präsent.
    Wir haben hier zwar einen kleinen Buchladen aber den kann man voll vergessen. Unfreundlicher alter Mann als Inhaber der vergilbte Bücher feilbietet. Ne danke.
    Da ist auch nie jemand drin. Kein Wunder. Mein Mann wunderte sich letztens schon wie der Laden überlebt...

  • Wenn ich nicht einmal die Woche die Buchläden in meiner Stadt abgrasen kann, fühle ich mich nicht wohl. Daher unterstütze ich den stationären Buchhandel, wo es geht. Trotzdem nutze ich Tauschbörsen, Rebuy, Medimops und gerade in letzter Zeit auch wieder verstärkt Amazon (für englische Bücher, die vom stationären Buchhandel anscheinend nicht über den Großhändler bezogen werden). Für mich haben alle Bücherquellen ihre Berechtigung. Immerhin sagt mir mein SUB, dass ich eh mehr Bücher heranschaffe als ich lesen kann. Dadurch fällt für die Buchläden bestimmt noch genug ab. :wink:


    Ich sträube mich derzeit aber noch erfolgreich gegen einen Reader, da ich als Technikniete ziemlich sicher einen Kindle nehmen würde.

    "Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler" (Philippe Dijan)


    Tauschgnom

  • Obwohl ich nicht auf dem Dorf lebe, sondern in einer Stadt mit ca 35 000 Einwohnern, ist es hier um die Buchhandlungen nicht so gut bestellt. Zwei davon haben in den letzten Jahren geschlossen, jetzt gibt es noch eine Weltbildfiliale und drei sehr kleine Buchhandlungen.
    Da ich fast keine deutschen Bücher kaufe (dafür nutze ich die Stadtbücherei, Vorablesen etc. :mrgreen: ), sondern nur englische, kaufe ich vor Ort so gut wie nie ein Buch. Es sei denn, es ist ein Geschenk für jemand Anderen.
    Wenn ich genüsslich in englischen Büchern stöbern will, muss ich eine Riesenbuchhandlung in der nächstgelegenen Großstadt aufsuchen. Das mache ich etwa 1x pro Quartal. Letztlich gibt es selbst in diesen Großbuchhandlungen nicht alles, was mein mainstreamfernes Herz begehrt, sodass ich weiterhin hauptsächlich bei amazon bestellen werde.
    Immerhin werde ich im August wieder (mindestens) zwei stationäre Buchhandlungen in London unterstützen, dort gibt es reichlich Bücher für meinen Geschmack. :thumleft:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Jau, ich sehe die Argumente des Artikels völlig ein! Ich bin allerdings ein Mainstream-Leser und orientiere mich auch stark an Bestseller-Listen, ich mache wenige Versuche und brauche so einen kleinen Buchladen eigentlich nicht.


    Noch schlimmer als Amazon finde ich die großen Buchketten- egal welche, Bücher muss man zwischen dem ganzen Merchandise-Schwachsinn suchen und dann sind immer wieder die gleichen Bücher prominent drapiert.


    Allerdings kaufe ich eh wenige Bücher, ich habe immer noch einen riesigen Stapel von Tauschticket und werde wohl dann, wenn ich die irgendwann mal runtergelesen habe, ganz auf e-book umsteigen. Das ist einfach bequem, aber klar, ebooks und Buchhandel ist so eine Sache...

  • In Berlin ist das aber alles ein wenig grösser und Thalia sehr präsent.


    Ich habe eine niedliche, schnuddelige Buchhandlung direkt nebenan. :D Der Vorteil hier ist auf jeden Fall, dass ich mit der Schulbuchliste meines Sohnes rein kommen kann und sofort alle Bücher im Pack auf dem Tisch zu liegen habe. Neue Bücher kaufe ich auch nur dort.
    Es sei den der liebe Büchergott beschenkt mich mal mit einem Amazon- oder Bucher.de-Gutschein. :-,
    Sollte ein Buch nicht direkt vorhanden sein, weiß ich aber dass ich die es bis zum nächsten Tag bestellt haben. Der Internethandel wäre da also auch nicht schneller.

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Wow, ein gutes Thema :thumleft: Ich bin eigentlich auch ein Fan von Läden. Schließlich unterstützt man damit quasi seine Stadt. Aber wenn ich (und das ist mir wirklich passiert) eine Parfümerie betrete, sehe, es stehen 5 Damen hinter der Kasse und unterhalten sich fröhlich und nicht eine kommt, um mich zu beraten, wobei sie sehen müssten, dass ich (als einzige Kundin im Laden - es war noch sehr früh und in der Woche) völlig ratlos bin, kaufe ich doch lieber online. Wo ich letztendlich NICHT beraten werde, ist mir dann auch egal. Informieren kann ich mich auch im Internet. Und dann kaufe ich es auch da :thumbdown: Bei Buchläden muss ich bei uns sagen, gibt es drei: Hugendubel (meiner Meinung nach nicht zentral und hat "falsche" Auswahl. Sie konzentrieren sich mehr auf Sachbücher, als auf Romane und Anderes - fällt für mich also flach), einen kleinen Buchladen in der Stadt (sehr zentral, allerdings haben die Verkäufer auch wenn sie sehr nett sind, wenig Ahnung und haben wenig vor Ort - fällt für mich also auch flach) und die Mayersche. Auch bei dieser habe ich wenig Beratung, dafür spende ich mit der Kultkarte bei jedem Einkauf 10 Cent für einen guten Zweck. Und schon alleine dafür lohnt es sich meiner Meinung nach. Man tut ja sonst schon so wenig für seine Umwelt. Meistens bin ich also dort. Was ich für Bücher kaufen könnte, weiß ich sowieso aus dem Büchertreff 8-[ Da brauch ich eigentlich gar keine Beratung mehr :lol: Also mein Fazit: Läden nur, wenn es sich lohnt dort hin zu gehen. Ansonsten ist Amazon ein guter Freund.

  • Für mich haben alle Bücherquellen ihre Berechtigung.

    Das ist ein Satz, den ich glatt unterschreibe. :D
    Unabhängig von der Berechtigung des Artikels (logisch muss der ortsansässige Handel unterstützt werden) finde ich es immer sehr unschön, wenn dem Leser mal hübsch ein schlechtes Gewissen gemacht und ihm unterstellt wird, dass er ja keine Ahnung hat. So was finde ich eher kontraproduktiv.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich wohne in einer Stadt mit 170.000 Einwohnern und 3 Fußgängerzonen. Keine von den 3en ist für mich mal eben so zu erreichen, also nicht um die Ecke, sondern in anderen Stadtteilen. Jede dieser Fußgängerzonen hat eine kleine Buchhandlung, eine no name, sozusagen. Aber dort einzukaufen, wenn man nicht das liest, was gerade IN ist, ist schwer, bis unmöglich. Alles mus bestellt werden und man muss wieder kommen. So schön es auch ist, dort zu stöbern, an den Büchern zu riechen, durch die Regale zu schweifen... man muss Zeit investieren, zum einen in die Beratung, die oft dauert, weil dort nicht mehrere Angestellt sind und man sich einreihen muss, um dann letztlich nicht zu bekommen, was man möchte. Zum anderen, weil das Buch, welches man haben möchte, nicht vorrätig ist und bestellt werden muss.


    Natürlich kann eine kleine ortsansässige Buchhandlung nicht alle Titel auf Lager haben, aber ich als Leser habe gewisse Ansprüche und kaufe dort, wo sie gedeckt werden, das ist nunmal so. Ich lasse mich nicht in meiner Entscheidungsfreiheit beschneiden und nutze das Angebot, was meiner wirtschaftllichen und persönlichen Situation entgegenkommt und mich befriedigt. Und ich mag mir ungern deswegen ein schlechtes Gewissen machen lassen.


    Wäre ich eine Leserin, die immer aktuelle Bestseller liest oder das, was beliebt ist, dann wäre es kein Problem immer in die Stadt zu fahren und mir das Buch der Wahl dort zu kaufen, aber das ist nicht der Fall. Und so kaufe ich auch bei Amazon. Was aber nicht heißt, dass ich in der örtlichen Buchhandlung nicht auch kaufe. Ich kaufe überall dort, wo ich das sofort bekomme, was ich möchte - da greife ich dann zu.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich habe mich schon vor dem Artikel entschieden, dass ich demnächst wieder mehr in unserer kleinen Buchhandlung bestellen werde.


    Ich war nämlich letzte Woche hier im Ort in der Buchhandlung, um nach zwei Büchern zu fragen, die allerdings beide nicht vorhanden waren. Dann meinte ich: "Gut, ich wollte sie nur kaufen, wenn sie schon vorrätig sind." Woraufhin mich die Buchhändlerin WIRKLICH verzweifelt ansah, mir eine Karte in die Hand drückte und meinte: "Wenn Sie es sich anders überlegen: Sie können auch abends noch anrufen, die Bücher sind am nächsten Morgen hier."


    Da wurde mir erst richtig bewusst, wie sehr die Buchhandlungen um ihre Existenz kämpfen.
    ABER: Ich werde unsere Buchhandung hier im Ort jetzt wieder mehr unterstützen. :thumleft: Sie ist zwar klein, aber bisher wurde ich dort immer sehr freundlich beraten und empfangen, das kann kein Amazon der Welt toppen.


  • Also wenn ich hier in der Nähe auch so einen knuddeligen Buchladen hätte, da wäre ich auch drin.
    In Berlin ist das aber alles ein wenig grösser und Thalia sehr präsent.
    Wir haben hier zwar einen kleinen Buchladen aber den kann man voll vergessen. Unfreundlicher alter Mann als Inhaber der vergilbte Bücher feilbietet. Ne danke.
    Da ist auch nie jemand drin. Kein Wunder. Mein Mann wunderte sich letztens schon wie der Laden überlebt...


    Ja das ist genau auch mein Problem, als ich den Artikel gelesen hab, hab ich als erstes gedacht: Warum kaufst du eigentlich nicht in so einem kleinen Buchladen? Ich muss letztendlich meine Buecher auch bei Thalia immer bestellen lassen und abholen, das kann ich ja auch bei einem kleineren Laden machen, wo die Leute vielleicht auch noch netter sind. Hmm und dann überlegte ich... Mir ist bis heute leider keine einzige kleine Buchhandlung eingefallen... :-?


    „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

    [Voltaires Biographin]

  • Ich komm nur sehr selten in die Stadt, wochentags gar nicht, aber wenn, dann geh ich immer in einen Buchladen, so auch gestern. Gesucht habe ich nichts, aber trotzdem etwas gefunden. Nötig wäre der Besuch natürlich nicht gewesen, hätte ich auch online bestellen können, aber wenn ich schon mal da bin, geh ich natürlich am Buchladen vor Ort auch nicht vorbei.

    In den prä-internetzeiten war das ganz anders, da war ich oft in Buchläden und in der Leihbücherei. Heute erledige ich beides zu 100% online. Ist halt nur zu bequem, weil man alles gleich findet.

    Im Buchladen stöbern finde ich nur angenehm, wenn man nichts Bestimmtes sucht. Mir ist es sonst meistens so ergangen, dass das Buch bestellt werden musste, das mach ich jetzt halt selber bei Weltbild oder Jokers, krieg alles ins Haus geliefert und brauch zum Abholen des Buches nicht nochmal hin.


    Viele Vorteile sehe ich als Kunde jetzt im persönlichen Besuch von Buchläden nicht. Beratung brauch ich keine und das größere Angebot hab ich ohnehin im Internet. Sicher geht es um Arbeitsplätze und das Schließen kleiner Läden, aber das ist ja in anderen Branchen auch so.

    Trotzdem glaube ich, dass es Buchläden immer geben wird, sicher nicht mehr so viele und keine ganz kleinen, aber ganz verschwinden wird der Buchhandel aus dem Stadtbild sicher nicht. Und einen Ort gibt es, wo er gewiss überleben wird, auf den Bahnhöfen dieser Welt.

  • Und einen Ort gibt es, wo er gewiss überleben wird, auf den Bahnhöfen dieser Welt.


    Naja, aber Bahnhofsbuchhandlungen sind ja keine "richtigen" Buchhandlungen- die haben null Beratung und nur Mainstream-Sachen. Ich kaufe da was, wenn ich meine Reiselektüre vergessen habe und ich schnell was haben will. Die sind für mich wie McDonalds- die quick and dirty-Variante. Zum Stöbern sind kleine unabhängige Buchhandlungen schon viel schöner und ich glaube, gar nicht soweit von mir entfernt ist sogar eine- der werde ich bei nächster Gelegenheit mal einen Besuch abstatten.

  • Ich kaufe deswegen oft beim örtlichen Händler ein, weil es Luxus ist, eine freundliche Fachberatung am Wohnort zu haben. (Luxus ist etwas schönes, das dem Wohlbefinden zuträglich ist und darum glücklich macht) Ich genieße es, in den kleinen Laden zu gehen um zu stöbern. Die aktuellen Neuerscheinungen sind alle da, ein großer Tisch mit Krimis, einer mit Frauenromanen, historische Romane, es sind tausende. Kinderbücher, Geschenkbücher, Kochbücher, Reiseführer, Sachbücher, Gedichtbände. Alles da. Die haben wirklich viel. Und an der Kasse gibt es kostenlose Lesezeichen. ;-)
    Ausserdem muss man ja nicht jedes Ding einzeln verpackt quer über die Autobahnen jagen.
    Es stimmt zwar, dass die kleinen Läden vor Ort nicht alle Titel vorrätig haben können. Und man die Bücher, die man sich in den Kopf gesetzt hat, oft bestellen muss. Aber im Grunde genommen ist es nur eine Frage der Gewohnheit. Amazon ist nicht der Nabel der Welt, es geht wunderbar ohne. Früher habe ich viel auf amazon bestellt, ist ja sooo schön bequem und einfach, ein *klick* und morgen liegt das gewünschte schon im Briefkasten. Geil! Doch der Preis ist mir ehrlich gesagt zu hoch! Was dem großen zufließt, geht dem kleinen verloren. Die Mitarbeiter dort sind schließlich meine Mitbürger/innen und Nachbarn.

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Gleich zu Anfang: Ich versuche meine Käufe neuer Bücher nahezu ausschließlich über den lokalen Buchhandel zu tätigen. Das liegt bei mir einfach daran, dass wir eine sehr schnuckelige Buchhandlung im Dorf haben und ich deren Besitzer einfach nur wahnsinnig sympathisch finde! Er hat für mich schon Antiquariate durchsucht, nicht mehr verlegte Ausgaben alter Bücher aus dem Nichts gezaubert und sie sogar noch geputzt, damit ich sie "verschenkfertig" bekommen habe. Das macht für mich kein Fillialist. Ob ich jetzt beim Onlinehändler den Warenkorb nutze oder meinem Buchhändler eine Mail schicke, mein Buch bekomme ich (Ausnahme englische Neuerscheinungen) in beiden Fällen am nächsten Tag.


    Aber ich würde - sozusagen als Ergänzung zu Tiniis Artikel - gerne noch auf einen weiteren Artikel aufmerksam machen:


    Quelle: buecher-über-alles
    "Die Buchhändlerin Anja Urbschat hat sich kritisch zur »Buy Local«-Initiative geäußert. "


    Ich fand beide Artikel sehr interessant, für mich wird es aber weiter der "kleine Buchladen" bleiben, bei dem ich einkaufe. Aber zugegeben nicht, um den "bösen Großen" ein Schnippchen zu schlagen, sondern rein sympathiebedingt. In einem Nachbarsdorf ist der Buchhändler dermaßen unfreundlich, weil ich scheinbar nicht nach goldener Kreditkarte rieche, da würde ich auf alle Fälle Amazon oder Fillialisten größerer Städte vorziehen. Ich denke jeder sollte da kaufen, wo er sich wohlfühlt :)

    :study: Das Lächeln der Fortuna (R.Gable)
    :bewertung1von5: Bücher/Seiten 2022: 53/23.270 || SUB 277 O:-) (Start:287)

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    "Bücher sind Wahrheiten inmitten von Lügen." / S.King
    "Ein Frosch ohne Humor ist nur ein kleiner grüner Haufen." / Muppet Show
    "Why do most people fail to give each other the fairy tale?" / M.Quick

  • Um ehrlich zu sein, habe ich den Artikel lediglich überflogen, weil mir wieder der Name "Amazon" zu oft gefallen ist. Ich kann solche Artikel aus dem Grund nicht leiden, weil nur mit dem Finger auf andere gezeigt und somit alles sehr einseitig dargestellt wird. Ich tu mich damit einfach schwer.


    Früher hab ich nur in einem Laden hier in der Stadt meine Bücher bezogen. Die Verkäuferin und meine Mutter kennen sich und daher waren wir seit meiner Kindheit eigentlich nur dort, wenn wir stöbern wollten oder etwas gesucht haben.
    Ein weiterer liegt zwar dichter dran, aber dort ist das Angebot eher mäßig und von Beratung kann man dort nun wirklich nicht sprechen. Viel mehr hat es den Anschein, dass der Dame hinter dem Tresen jeder Kunde zu viel ist und darauf verzichte ich dann gern.
    Und Nummer 3 ist für mich einfach zu kühl. Ich habe dort nur einmal was besorgt, weil ich von dort einen Gutschein bekommen hatte. Auf ein Buch, das bestellt werden musste, habe ich dann allerdings auch 3 Tage warten müssen. Blöd für mich, da ich von Natur aus eher ungeduldig bin. 8-[
    Ein weiteres Problem: Ich komme selten mal in die Stadt hier im Ort und nur um in den Buchladen zu gehen, lohnt sich das eher für mich nicht.


    Aber auch im Internet bestelle ich an und für sich keine Bücher. Grund ist derselbe, den ich schon oben genannt habe: Ich muss warten. Ich habe keine Ahnung, warum mir das so ein Dorn im Auge ist, da ich so gut wie nie direkt das neu gekaufte Buch anfangen kann. Aber ich bin aus irgendeinem Grund so gestrickt, dass ich ein Buch sofort bei mir haben muss, wenn ich es haben möchte. Kompromisse eher ausgeschlossen.


    Tatsächlich ist es so, dass wir öfter in eine größere Stadt fahren, wo die großen Handelsketten vertreten sind. Und dort finde ich meistens dann auch was für mich (nicht immer, aber eben in der Regel). Letztens wurde ich dabei allerdings auch überrascht. Der große Thalia hatte tatsächlich nicht das Buch auf Lager, das ich haben wollte. Der kleine Hugendubel-Laden um die Ecke war dann meine Rettung.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Ich möchte meine Bücher, wenn ich mich auf sie eingeschossen habe, sofort haben. Das ist in dem Laden im Ort, wenn ich dann mal hinkomme, eher selten machbar. Da ich durch den BT immer schon weiß, was ich suche, benötige ich keine Beratung. Und daher halte ich es für mich einfach auch so, dass ich einfach dort kaufe, wo ich am schnellsten an mein Ziel komme und das sind nunmal im Normalfall die großen Ketten (gegen die ich im Übrigen überhaupt nichts habe, im Gegenteil stöbere ich häufig auch noch dort umher, wenn ich "mein" Buch schon lange gefunden habe).


    Sicherlich tut es mir für die kleinen Läden leid, keine Frage. Aber in der Regel bedeutet Kaufen der Bücher dort für mich meistens mehr Aufwand und ich suche mir dann den Anbieter, der mir am meisten entgegenkommt.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Oh, das ist aber eine spannende Diskussion!!! Ich bin gerade so etwas am Googeln, um mir einen besseren Überblick über die Thematik zu verschaffen.


    Ich habe herausgefunden, dass der Amazon-Anteil bei Büchern bei 15% Marktanteil liegt. Das finde ich nicht sehr viel. Das heißt also, dass die meisten Leute ihre Bücher dann doch im Laden kaufen.


    Demnach entsteht dann doch den kleinen Buchläden eher Konkurrenz durch Thalia, Hugendubel und wie sie alle heißen- die eben in den besten Innenstadtlagen ihre Geschäfte haben.