Durch einen Jobwechsel ihres Mannes landet Kathrin mit ihrer Familie wieder in ihrer alten Heimatstadt Münster. Auch wenn sie hier aufgewachsen ist, fühlt sie sich hier nicht richtig heimisch. Ihr Mann arbeitet viel und der ganze Umzug sowie der Erziehung des kleinen Leo bleibt an Kathrin hängen. Nebenbei geht sie selbst noch ihrem Beruf als Physiotherapeutin nach. Somit bleibt ihr kaum Zeit, sich neue soziale Kontakte aufzubauen. Da erscheint ihr die Mutter von Ben, mit dem Leo sich im Kindergarten schnell angefreundet hat, wie ein Lichtblick. Die Frau stellt sich als Tanja vor und ist Kathrin gleich sympathisch. Doch dass Kathrin so schnell Vertrauen zu ihr aufgebaut hat, soll sie schon bald bitter bereuen. Denn Tanja ist nicht die, die sie zu sein vorgibt. Für Kathrin und ihren Mann beginnt der Alptraum aller Eltern. Der kleine Leo verschwindet.
Über die Autorin: Schon während ihres Germanistik- und Psychologierstudiums arbeitete Christine Drews für diverse TV-Produktionen. Seit sie sich 2002 selbstständig gemacht hat, schreibt sie Drehbücher für Filme, Familien- und Comedyserien und wirkt als Autorin bei zahlreichen Showformaten mit. "Schattenfreundin" ist ihr erster Roman.
„Schattenfreundin“ ist der Debut-Roman von Christine Drews und stellt den Auftakt einer mindestens dreiteiligen Reihe dar. Mit 286 Seiten eher kurz und knapp gehalten hat er mich aber von der ersten bis zur letzten Seite absolut überzeugt. Der Schreibstil ließ sich einfach und flüssig lesen und hätte ich den Roman nicht im Zuge einer Leserunde diskutiert, wäre ich wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit damit fertig gewesen. Denn man mag das Buch wirklich nur sehr ungern an die Seite legen. Der Verlauf des Inhaltes ist stets schlüssig und nachvollziehbar und hat auf mich keineswegs übermäßig konstruiert gewirkt. Allerdings fand ich das Ende etwas zu sehr vorhersehbar und abgehackt. Hier hätte ich mir durchaus noch etwas mehr Spannung erhofft.
Was mir sehr gut gefallen hat, sind die Passagen in Kursivschrift. Sie enthüllen nach und nach Handlungen und Gedanken, die man anfangs nicht so recht einzuordnen weiß. Am Ende des Romans schließt sich jedoch der Kreis und alles macht nun gesehen einen Sinn.
Die Charaktere dieses Romans, besonders die der Kriminalpsychologin Charlotte, haben mir sehr gut gefallen. Man erfährt bereits in diesem Band einiges über ihre Persönlichkeit, aber man merkt sofort, dass sie noch sehr viel Potential verbirgt für die nachfolgenden Bände.
„Schattenfreundin“ kann ich jedem empfehlen, für den es nicht unbedingt besonders blutrünstig zugehen muss und für den nicht sämtliche Grausamkeiten im Detail erläutert werden müssen. Denn das Buch läuft unter dem Stichwort Roman. Und das trifft es meiner Meinung nach auch sehr gut. Da es sich hierbei um den ersten Teil einer Reihe handelt, gebe ich dem Roman von 5 Sternen. Denn ich sehe da durchaus noch Verbesserungspotential für die Nachfolger. Laut der Autorin wird der zweite Teil etwa im Frühjahr 2014 erscheinen.