Jennifer Benkau - Dark Destiny

  • Klappentext (Quelle: www.script5.de):
    Hilflos musste Joy mit ansehen, wie Neél von ihren eigenen Leuten gefangen genommen und gefoltert wurde. Ihre große Liebe, all ihre Hoffnungen und Zukunftspläne zersplittern zu einem Scherbenhaufen, als sie schließlich von Neéls Tod erfährt. Trotz ihrer unendlichen Trauer fasst Joy einen folgenschweren Entschluss: Sie will nicht länger zu Matthials Clan gehören. Also macht sie sich allein und schlecht ausgerüstet auf den Weg durch Bomberland und von feindlichen Clans besetztes Gebiet. Es ist eine Suche nach Antworten: Wie starb Neél? Und warum? Doch es ist auch eine Suche, an deren Ende Hoffnung steht. Hoffnung auf eine zweite Chance.

    Über die Autorin (Quelle: www.script5.de):

    Jennifer Benkau wurde 1980 in Nordrhein-Westfalen geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Katzen und einer weißen Schäferhündin inmitten lauter Musik und vielen Büchern lebt. Nachdem sie in ihrer Kindheit Geschichten in eine Schreibmaschine gehämmert hatte, verfiel sie pünktlich zum Erwachsenwerden in einen literarischen Dornröschenschlaf, aus dem sie zehn Jahre später, an einem verregneten Dezembermorgen, von ihrer ersten Romanidee stürmisch wachgeküsst wurde. Von dem Moment an gab es kein Halten mehr. Momentan schreibt Jennifer Benkau an ihrem nächsten script5-Titel.


    Aufbau / Allgemeines:
    "Dark Destiny" besteht aus 464 Seiten und ist als Hardcover-Ausgabe im script5-Verlag erschienen. Es besteht aus 45 Kapiteln plus einem Intro, das dreieinhalb Jahre nach dem Ende des Buches spielt. Jedes Kapitel wird mit einer längeren Überschrift eingeleitet, von denen jede einzelne wunderbar ausgewählt wurde und meist wie die Faust aufs Auge zum kommenden Geschehen passt. Auffällig ist das sehr schöne, in blau und schwarz gehaltene Cover, das hervorragend zum gelb-schwarzen des Vorgängers passt.


    Inhalt:
    Nach dem Chivvy kam Joy frei und ist wieder bei ihrem alten Weggefährten Matthial, der sich mittlerweile als Clanführer versucht. Aber auch der Percent Neél, den sie in ihrer Gefangenschaft lieben gelernt hat, ist bei ihnen, allerdings als Gefangener. Er wurde der Sonne ausgesetzt, was seinem Körper erheblichen Schaden zugefügt hat. Matthials Plan ist es, Neél an den knallharten Clanführer Jamie zu verkaufen um sich somit Vergünstigungen zu erkaufen. Nach der Übergabe erzählt er Joy, dass Neél dabei umgekommen ist, aber er weiß nicht genau wie es passiert ist. Während sich der kleine Clan um Matthial unter der Erde verkriechen muss, nagt an Joy die Ungewissheit. Sie muss wissen, was mit Neél passiert ist und flüchtet. Bei Jamies Clan erfährt sie, dass Neél gar nicht gestorben ist, sondern zurück in der Stadt bei seinen Leuten ist und sie von Matthial angelogen wurde. Jamie wiederum will Joy gefangen nehmen und sie an die Percents ausliefern, aber sie kann knapp entkommen. Auf der Flucht stirbt sie fast, da sie von einem Rudel Mutantratten angefallen wird. Sie wird aber in letzter Sekunde von Clanfreien gerettet. Nun will sie sich auf die Suche nach ihrem geliebten Neél begeben.
    Dieser kann sich in der Zwischenzeit nur schwer wieder bei seinem Volk integrieren. Durch die Aussetzung in der Sonne ist er entstellt, er kommt mit seinem Beruf als Hauptmann nicht klar und ertränkt seinen Kummer in Alkohol. Doch sein alter Mentor Cloud, der mittlerweile in die Triade aufgestiegen ist, hat geheime Pläne mit ihm: Heimlich soll sich Neél ein Boot stehlen und sich in fernes Land begeben, wo scheinbar Menschen und Percents friedlich zusammenleben. Niemand darf davon erfahren, denn der Fortbestand der Percents ist in großer Gefahr. Neél jedoch lehnt dieses Angebot ab und ist bereit, dafür seine Existenz aufs Spiel zu setzen. Wird das angespannte Verhältnis zwischen Menschen und Percents zu einem Krieg führen oder kann dieser verhindert werden?

    Eigene Meinung:

    "Dark Destiny" schließt nahtlos an den Vorgänger "Dark Canopy" an, der für mich zu den besten Dystopien gehört, die ich jemals gelesen habe. Die sanfte Liebesgeschichte zwischen Angehörigen zweier fremder Spezies und die offen geführte Feindschaft dieser Völker, die jederzeit zu eskalieren droht, hat mich schwer begeistert. Ich war sehr gespannt ob Jennifer Benkau dieses Niveau mit dem zweiten und letzten Teil dieser kleine Reihe halten kann, da man als Leser nun vor ganz anderen Voraussetzungen steht. Hat sie dies geschafft? Jein! Das ganz hohe Niveau konnte einerseits nicht gehalten werden, aber andererseits ist "Dark Destiny" trotzdem ein würdiger Nachfolger geworden, der die Vorlagen aus "Dark Canopy" geschickt weiterführt, im letzten Drittel für große Spannung sorgt und große Gefühle an den Leser überträgt.


    Die größten Pluspunkte hat die Autorin bei mir mit den überragenden Charakteren gesammelt. Neél und Joy sind eigentlich nahezu perfekt geworden um das Herz des Lesers höher schlagen zu lassen. Beide sind sehr sympathisch und man konnte ganz wunderbar mit ihnen mitfiebern. Trotzdem wirkten sie alles andere als glattgebügelt und hatten Ecken und Kanten, waren äußerst vielschichtig und interessant. Dystopien oder Jugendfantasybücher kranken oft daran, dass ihre Hauptpersonen in meinen Augen ihre Emotionalität nicht richtig verteilen, so dass dies auf den Leser unglaubwürdig wirkt. Sie haben die perfekteste, beste und wunderbarste Liebe auf der Welt gefunden, sind jedoch gezwungen, diese auf Grund ihrer moralischen Vorstellungen oder anderer Pflichten aufzugeben. Solche Plots kommen oft sehr unrealistisch bei mir an, da die komplexe Gefühlswelt dieser manchmal als Übermenschen dargestellten Charaktere nicht mehr nachvollziehbar ist. Aber nicht in diesem Buch! Es wird einem gar nicht erst vorgegaukelt, dass man hier von der unsterblichsten Liebe aller Zeiten liest. Neél und Joy lieben sich sehr, haben viel Spaß miteinander, haben zusammen Mauern niedergerissen und Grenzen überwunden, aber dass die beiden auch anderen Prioritäten haben oder irgendwann haben könnten, ist einem zu jeder Sekunde bewusst. Auch die weiteren Charaktere sind alle mehr als gelungen. Hier wären vor allem noch Joys alter Weggefährte Matthial und Neéls Mentor Cloud zu nennen. Es sind beides Figuren, die das genaue Gegenteil von Schwarzweißmalerei sind. Es gibt Szenen, da möchte man ihnen den Hals umdrehen und dann gibt es wieder solche, bei denen man spürt, dass sie trotz ihres auf den ersten Blick vielleicht negativ erscheinenden Handelns, das Richtige tun. Beide waren jedenfalls ein großer Gewinn für dieses Buch und auch ungeheuer wichtig um das Tun der beiden Protagonisten nachvollziehen zu können.


    Das Verhalten der äußerst unterschiedlichen Völker zueinander wurde definitiv nicht mit der rosaroten Brille gesehen. Wie gerne würde man es doch sehen wenn verfeindete Völker, Länder, Rassen oder was auch immer die Vergangenheit ruhen lassen und vorurteilsfrei aufeinander zugehen könnten. Aber ist dies die Realität? Eher nicht und in diese unbequeme Kerbe schlägt dieses Buch. Bei vielen Menschen herrschen Misstrauen und Hass gegenüber den Andersartigen. Die einst unterdrückten Percents wiederum wollen ihre Macht nicht mehr hergeben und zeigen dies oft auf sehr brutale und unterdrückende Art und Weise. So dreht man sich im Kreis, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint und statt Versöhnung glaubt man eher an einen verheerenden Krieg. Gerade das Ende von "Dark Canopy" geht in diese Richtung und es hat bei mir regelrecht Gänsehaut erzeugt. Jennifer Benkau hat ein Ende geschrieben, das nochmals alle Gefühle, die die beiden Bücher transportiert haben, hochkommen ließ. Es war gleichzeitig traurig, wunderschön, melancholisch und versöhnlich.


    Der Grund, warum ich "Dark Destiny" nicht ganz so gut bewerte wie den Vorgänger, ist, dass sich doch vor allem am Anfang einige kleine Längen eingeschlichen haben. Die Geschichte um Joy kommt nicht ganz so gut in Fahrt und ist nicht so interessant wie die Szenen, die der Leser mit Neél verbringt. Später wird man zwar für vieles entschädigt, gerade zum Ende hin, wenn sich die Ereignisse zuspitzen und es immer spannender wird, aber ein kleines Manko stellen diese Abschnitte trotzdem dar. Auch einige im Sand verlaufende Handlungsstränge und in der Bedeutungslosigkeit versunkene Charaktere haben dazu beigetragen.


    Fazit:
    "Dark Destiny" ist ein sehr emotionales Buch, das große Gefühle, eine fesselnde Handlung und starke Charaktere in einer ungeschönten, harten Welt vereint.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Joy ist am Boden zerstört. Zurück bei den Rebellen ist sie entsetzt über das, was Matthial Neél angetan hat. Nur ganz langsam schafft sie es, wieder zu funktionieren, doch ihr unvergleichlicher Lebenswille scheint gebrochen. Sie fühlt, dass sie so nicht weitermachen kann und will den Clan verlassen, obwohl Matthial dies stetig zu verhindern sucht. Der Zufall kommt Joy zu Hilfe, aber bevor sie sich auf den Weg zur Stadt macht, muss sie erst wissen, was genau mit Neél geschehen ist. Was sie dann erfährt, stellt ihr Leben erneut auf den Kopf. Hat sie noch eine Zukunft?


    Meine Meinung:


    Der im Script5 Verlag erschienene Roman "Dark destiny" von Jennifer Benkau ist der zweite und letzte Teil einer atemberaubenden Dilogie. Nachdem mich die Autorin bereits mit ihrem ersten Teil "Dark canopy" unheimlich gefesselt hat, mußte ich feststellen, dass "Dark destiny" dem in nichts nachsteht. Im Gegenteil hatte ich eher das Gefühl, dass Jennifer Benkau hier sogar noch einen d´raufgesetzt hat und mich mit ihrer wohldurchdachten Handlung und ihrem klaren Schreibstil tief in die Geschichte mit hineingezogen hat. Dabei sind ihre Beschreibungen so bildhaft, dass ich das Gefühl hatte, alles gemeinsam mit Joy mitzuerleben.


    Ich habe mich auf die Fortsetzung wahnsinnig gefreut und konnte auch schnell wieder beim Lesen eintauchen. Der Band beginnt dort, wo der letzte geendet hat. Die liebgewonnenen Charaktere haben nichts von ihrer Ausstrahlung eingebüßt, sondern haben im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchzogen, die beim Lesen deutlich spürbar wird.


    Während der erste Band noch nahezu gänzlich aus der Sicht von Joy in der Ich-Form geschrieben ist, hat die Autorin nun noch die Sichtweise von Neél in der dritten Person mit einfließen lassen, die sich regelmäßig mit der von Joy abwechselt. Das ist sicher dem Umstand geschuldet, dass die beiden Protagonisten nun nicht mehr alles gemeinsam erleben, sondern getrennt mit ihrem Schicksal fertigwerden müssen. Dies ermöglicht aber auch einen tieferen Einblick in Neéls Leben, der mit sehr gefallen hat.


    Joy und Neél sind keine Superhelden, sondern Produkte ihres Umfelds. Stets mußten sie sich beweisen, entweder um ihren Platz im Clan zu erhalten oder um die Wünsche ihres Mentors zu erfüllen. Doch sie machen verständlicherweise auch Fehler und sie sind verletzlich und doch haben sie neben einem sehr starken Freiheitsgefühl, einen Überlebenswillen, der sie vorantreibt. Das habe ich insbesondere bei Joy immer sehr bewundert. Ihre Handlungen habe ich stets als sehr realistisch empfunden und ich glaube, gerade deswegen fühlt man sich mit ihr auch so sehr verbunden.


    Die Beschreibungen von Jennifer Benkaus dystopischen Szenarios regen zudem zum Nachdenken an, zumal sie nicht wirklich weit von unserer Realität entfernt zu liegen scheinen. Toleranz und Respekt sind hier zwei hochgeschätzte Güter, die leider viel zu oft mit Füßen getreten werden, doch leider gibt es auch in unserer Welt sehr viele Beispiele dafür.


    "Dark destiny" hat mich mit einem Ende überrascht, das ich in dieser Form nicht erwartet habe, obwohl es im Nachhinein gesehen das einzig mögliche und richtige war. Es passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, denn hier bleibt sich ein jeder treu. Jennifer Benkau hat dabei ein bewundernswertes Gespür für ihre Charaktere, das sie bereits in ihren vorherigen Romanen unter Beweis gestellt hat. Ich bin und bleibe ihr Fan und freue mich jetzt schon ihr nächstes Werk.


    Fazit:


    "Dark Destiny" ist das packende Finale einer Dilogie von Jennifer Benkau, das mich berührt hat, wie kaum ein anderes. Der bildhafte Schreibstil, die realitätsnahe Handlung und die stimmigen Charaktere erzeugen beim Lesen eine Atmosphäre, die unvergleich ist und, die mich alles um mich herum vergessen lassen hat. Ich fühlte mich als Teil dieser Dystopie, die für mich etwas ganz Besonderes ist und spreche für alle Fans dieses Genres eine ganz klare Leseempfehlung aus.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Der Inhalt:


    Joy musste mit ansehen wie ihre eigenen Leute, Neél gefangen genommen und gefoltert haben. Als sie dann auch noch erfährt das ihre große Neél tot ist, gibt es für sie kein halten mehr und sie verlässt Matthials Clan um bei einem feindlichen Clan nach Antworten zu suchen. Dort erfährt sie auf unglaubliches und sie beginnt doch noch zu hoffen das alles gut werden wird.
    Meine Meinung:


    Nachdem ich nach dem Ende von Dark Canopy ziemlich verwirrt zurückgelassen wurde, konnte ich es kaum erwarten, endlich zu erfahren wie es mit Joy und Neél weitergeht.


    Wenn ich bei Dark Canopy noch zeitweise Joys Verhalten angezweifelt habe, konnte ich mich nun in der Fortsetzung komplett mit ihr identifizieren. Joy ist wirklich reifer und Erwachsener geworden. Sie handelt zwar zeitweise immer noch etwas übereilt und gedankenlos, trotzdem ist sie sich der möglichen Konsequenzen ihrer Handlungen bewusst. Besonders gut gefallen haben mir Joys innere Konflikte, die sie mehrmals ausgefochten hat und bei denen ich als Leser direkt dabei sein konnte und ich ihre Verwirrtheit sprichwörtlich spüren konnte. Als dann auch noch die schreckliche Nachricht von Neél Tod sie erreicht, gibt es für sie kein halten mehr. Sie macht sich, ohne irgendwelche Waffen oder besondere Ausrüstung auf den Weg durchs Bomberland um bei einem feindlichen Clan nach Antworten zu suchen. Was sie dort allerdings erfährt bringt ihr gesamtes Weltbild zum wackeln.


    Auch die Kapitel aus Neéls Sicht haben mir wieder sehr gut gefallen und ich konnte richtig mit ihm mitfühlen. Auch Neél hat eine gewaltige Wandlung durchlebt, den war er im einen Moment noch ein angesehener Percent in der Stadt, ist er nun ein Gefangener und seinen Feinden hilflos ausgeliefert. Einzig die Liebe zu Joy hält ihn noch am Leben, aber nur wie lange?


    Auch Matthial spielt eine wichtige Rolle, den er ist nun der Anführer von Joys ehemaligen Clan. Er hält Neél gefangen und foltert ihn, nur um Joy wenig später zu erzählen, dass ihr geliebter Percent tot ist. Wenn mir Matthial zum Ende des letzten Bandes und zu Anfang von Dark Destiny noch dermaßen unsympatisch war und ich ihn regelrecht gehasst habe, hat er es doch geschafft mich zu Mitte der Geschichte zu überraschen und sich doch wieder einen Platz in meinem Herzen zu sichern. Das Ende das Jennifer Benkau für ihn allerdings gewählt hat fand ich einerseits etwas traurig, aber trotzdem war es ein angemessenes Ende für einen Rebellenclananführer.
    Dark Canopy hat mir ja schon sehr gut gefallen aber mit Dark Destiny hat es Jennifer Benkau geschafft, mich komplett zu fesseln. Der Schreibstil ist wie auch schon im Vorgängerband locker und flüssig und die Autorin weiß es, mit wenigen Worten, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Auch die bildliche Sprache hat mich vollends in ihren Bann gezogen und ich habe während des Lesens eine Achterbahn der Gefühle durchlebt. Auch die Spannung reißt nie ab und es wird beim Lesen nie langweilig. Das Ende selbst ist wirklich Wow und ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Nach dem Lesen habe ich zuerst gedacht "Was soll der Mist, das war es jetzt" aber nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, finde ich das Ende nun wirklich gelungen. Jeder hat das was er wollte und sein persönliches Happy End, was besseres kann es eigentlich gar nicht geben.


    Dark Destiny ist der zweite und somit letzte Teil um Joy und Neél. Eigentlich schade, da es mit den beiden schon zu Ende ist, aber vielleicht überrascht uns die Autorin ja irgendwann nochmal mit einer Fortsetzung.


    Mein Fazit:


    Jennifer Benkaus Fortsetzung Dark Destiny hat mich wirklich überzeugt und ich war die ganze Zeit regelrecht von der Geschichte gefangen. Die Achterbahn der Gefühle die ich während des Lesens durchlebt habe, hat mich nur noch umso mehr angetrieben endlich zum Ende zu kommen, damit ich weiß wie es schlussendlich ausgeht. Die Charaktere konnten mich dieses Mal wirklich überzeugen, da sie reifer geworden sind und ich mich mehr mit ihnen identifizieren konnte. Ich vergebe volle 5 Sterne für diese gelungene Fortsetzung.

  • Nachdem Joy das Chivvy überlebt und zu Matthials Clans zurückkehrte, fällt es ihr schwer sich wieder dazugehörig zu fühlen. Als sie dann auch noch ein schwerer Schicksalsschlag trifft, steht für sie fest, dass sie nicht bei ihrem alten Clan bleiben kann. Sie flieht durch Bomberland und hat nur ein bestimmtes Ziel vor Augen: Sie will endlich Antworten auf ihre Fragen erhalten. Doch ansonsten weiß Joy nicht, wo sie in Zukunft leben will. Die anderen Clans sind verfeindet, die Einöde bietet keine Chance auf Leben, die Mutantratten stellen eine große Gefahr dar und in der Stadt wird man sie auch nicht mit offenen Armen empfangen. Trotzdem bleibt die Hoffnung, die Hoffnung auf eine zweite Chance.


    Jennifer Benkaus Dilogie besteht aus den Büchern "Dark Canopy" und "Dark Destiny". Somit bildet dieser Band den Abschluss der zweiteiligen Dystopie-Reihe. Zwischen dem Erscheinen der Bücher lag ein Jahr. Da ich den ersten Band jedoch erst vor knapp einer Woche gelesen habe, kann ich die Romane ganz gut miteinander vergleichen, ohne, dass meine Erinnerungen oder Erwartungen sich durch die Wartezeit auf den neuen Roman verändert haben. Dabei ist mir aufgefallen, dass das rasante Tempo des ersten Bandes in "Dark Destiny" nicht mehr so vorherrschend ist. Gerade der Anfang des Buches ist eher "ruhiger". Es gibt immer noch genügend Tempo, aber verglichen mit "Dark Canopy" empfand ich den Beginn tatsächlicher eher als "gemütlicher".


    Nichtsdestotrotz konnte mich der Roman durchgängig fesseln und ich war stets gespannt, wie diese Geschichte nun ausgehen würde. Jennifer Benkau hat es erneut geschafft ihre Figuren lebendig erscheinen zu lassen und konnte mich immer wieder durch ihre Ideen und unerwarteten Wendungen begeistern. Des Weiterem ist die Autorin ihrem Stil treu geblieben, denn übergeordnet herrscht immer noch eine düstere Stimmung, in der die Hoffnung trotzdem nie ganz verloren geht. Ihre Charaktere bleiben weiterhin interessant und wirken nie eindimensional. Der Schreibstil war gewohnt gut und ermöglichte es regelrecht in Joys Welt einzutauchen.


    Das Ende des Romans hat mich sehr überrascht. Eigentlich hatte ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet, aber schaut man zurück ist es das einzig mögliche Ende, durch das die Autorin allen Figuren gerecht wird. Ich konnte das Buch also zufrieden zur Seite legen, das Ende noch etwas nachwirken lassen, und mich dann einfach freuen, dass ich diese tolle Dystopie gelesen haben.


    Fazit: Genau wie sein Vorgänger ist "Dark Destiny" eine Dystopie auf hohem Niveau, die sich -auch im internationalen Vergleich- nicht verstecken muss. Actiongeladen, kämpferisch und emotional, dazu ein grandioses Setting - genauso muss das sein! Ich bin auf jeden Fall auf weitere Bücher der Autorin sehr gespannt. 5/5 Sterne.


    • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • Nach einem wirklich mitreißenden und fesselnden ersten Teil, war ich überaus gespannt auf den Zweiten, zumal der Cliffhanger am Schluss so gemein war. Allerdings muss ich sagen, dass mich die Fortsetzung nicht wirklichüberzeugt hat. Aber eins nach dem anderen.


    Zum Inhalt


    Hilflos musste Joy mit ansehen, wie Neél von ihren eigenen Leute gefangen genommen und gefoltert wurde. Ihre große Liebe, all ihre Hoffnungen und Zukunftspläne zersplittern zu einem Scherbenhaufen, als sie schließlich von Neéls Tod erfährt. Trotz ihrer unendlichen Trauer fasst Joy einen folgenschweren Entschluss: Sie will nicht länger zu Matthials Clan gehören. Also macht sie sich allein und schlecht ausgerüstet auf den Weg durch Bomberland und von feindlichen Clans besetztes Gebiet. Es ist eine Suche nach Antworten: Wie starb Neél? Und warum? Doch es ist auch eine Suche, an deren Ende Hoffnung steht. Hoffnung auf eine zweite Chance.


    Meine Meinung



    Das Geschehen von Dark Destiny schließt unmittelbar an das aus Dark Canopy an. Nachdem Joy miterleben musste, dass Matthial Neél der Sonne ausgesetzt hat, hält sie es kaum noch aus in ihrem alten Clan. Als Matthial ihr auch noch mitteilt, dass er auf dem Weg zu Jamies Waldleuten (an den er Neél verkauft hat) gestorben ist, bricht für sie die Welt endgültig zusammen. Sie vertieft sich in ihren Groll, ihre Wut , ihren Schmerz und wendet sich von ihren Clanmitgliedern ab. Benkau lässt uns dabei tief in den Kummer Joys eintauchen. Die ersten Kapitel bestehen fast ausschließlich aus ihren finsteren Gedanken und ihrer unendlichen Wut auf Matthial. Das ist gut nachvollziehbar, aber wird mit der Zeit etwas viel. Ich habe mich mehrmals ertappt, wie ich mir dachte, dass es jetzt auch mal gut ist.


    Während wir in Dark Canopy neben der Ich-Erzählerin Joy auch die Reflektorfigur Matthial hatten, so ist es dieses Mal Neél den wir neben Joy begleiten. Neél hadert mit seinem Trauma der Folter und der Schmach von den Rebellen an die Percents verkauft wurden zu sein. Da er das Chivvy gewonnen hat ist er trotz seiner Narben nun Hauptmann, doch dieser Stellung wird er nicht gerecht und ertränkt seinen Frust in Gebrannten. Auch hier haben wir zu Anfang nur trübe Gedanken, die durchaus verständlich beschrieben sind. Neél versucht es nicht einmal sich wiedereinzugliedern und seine Sturheit war mir oft etwas viel.
    Nachdem Joy von Matthial flüchtet und erfährt, das Neél nicht tot ist geht sie zurück in die Stadt. Dort nimmt sie eine Arbeit in einer Bar an, wo sie recht bald auf Neél trifft. Ich hatte die Hoffnung, dass es jetzt bergauf geht, sowohl mit den Beiden, wie auch mit dem Buch, aber es ging trüb weiter.
    Auf den Inhalt will ich weiter nicht eingehen, weil ich nicht zu viel verraten möchte.
    Ich möchte es so sagen, ich habe nicht erwartet, dass sich bei diesem Buch oft ein Lächeln auf meinem Gesicht zaubert, aber das es so negativ und düster wird, hätte ich nicht gedacht. Im ersten Teil hat es mir Spaß gemacht, wie Neél sich die Zähne an Joys Stolz und Sturheit ausgebissen hat. Davon war nichts mehr zu spüren. Natürlich haben beide Protagonisten harte Schläge einstecken müssen, aber diese Tristes war mir zu stark. Über das Ende kann man sich streiten, sicher ist es für eine abgeschlossene Reihe ziemlich deprimierend, aber ich fand es in Ordnung. Was ich allerdings nicht befriedigend empfand sind die offenen Fragen, die jetzt nie beantwortet werden. Was ist mit Cloud. Was wusste er? Was wollte er? Ist er wirklich der überlebende Präsident? Was ist mit Amber? Was hatte sie herausgefunden? Es gäbe wirklich noch Potential für eine Fortsetzung. Insgesamt hat mir einfach zu viel gefehlt, was ich an dem ersten Bandso gut fand. Die Fortsetzung hat mich enttäuscht und ich habe während des Lesens wirklich mit mir gehadert, ob ich es zu Ende lese.



    Fazit: Für jeden, der wissen möchte, wie es mit Neél und Joy weitergeht ist Dark Destiny sicher eine Pflichtlektüre, aber man darf nicht zu viel erwarten. Fragen werden offen gelassen, es herrscht eine sehr düstere und gedrückte Stimmung. Das Ende ist nicht jedermanns Sache. Alles in einem eine solide Fortsetzung, die meine Erwartungen allerdings nicht erfüllen konnte! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich habe soeben "Dark Destiny" fertig gelesen und bin nun völlig hin und weg von diesem großartigen Abschluss der Dilogie :lechz:
    Nach einem kurzen Augenblick der Verwirrung durch das erste Kapitel, welches in der Zukunft spielt, konnte man sich sehr schnell wieder in die Geschichte hineinfinden und sich in Joys emotionalem Chaos wiederzufinden.


    Ein großartiger Schreibstil, starke Charaktere, große Gefühle und eine grausame, aber sehr authentische Welt lassen einen "Dark Destiny" fast schon wie einen Film lesen und haben bei mir für einige kurze Nächte gesorgt, weil ich unbedingt noch ein... oder zwei... oder drei Kapitel lesen wollte :-,.
    Die Autorin schafft es außerdem ohne triefenden Kitsch auszukommen und lässt die Charaktere sich selbst treu bleiben.


    Das Ende des Buches ist recht umstritten, aber ich finde besser hätte man es einfach nicht treffen können.


    Einen großen Applaus :cheers: und 5 Sterne für "Dark Destiny" von Jennifer Benkau. Schade, dass es nur zwei Teile gab, aber dafür habe ich nun "Stolen Mortality" in meinem Bücherregal stehen :lol:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Hilflos musste Joy mit ansehen, wie Neél von ihren eigenen Leuten gefangen genommen und gefoltert wurde. Ihre große Liebe, all ihre Hoffnungen und Zukunftspläne zersplittern zu einem Scherbenhaufen, als sie schließlich von Neéls Tod erfährt. Trotz ihrer unendlichen Trauer fasst Joy einen folgenschweren Entschluss: Sie will nicht länger zu Matthials Clan gehören. Also macht sie sich allein und schlecht ausgerüstet auf den Weg durch Bomberland und von feindlichen Clans besetztes Gebiet. Es ist eine Suche nach Antworten: Wie starb Neél? Und warum? Doch es ist auch eine Suche, an deren Ende Hoffnung steht. Hoffnung auf eine zweite Chance.


    Rezension:
    Néel wurde von Joys altem Clan gefangen genommen und wird nun gefoltert. Als Joy dann von seinem angeblichen Tod hört, bricht sie endgültig mit ihrem alten Leben und verlässt ihren Clan um herauszufinden was mit Néel geschehen ist..


    Ich möchte nicht lange drum herum reden; "Dark Destiny" lässt mich zwiegespalten und ein wenig enttäuscht zurück. Schon der erste Band "Dark Canopy" konnte mich nicht wirklich vom Hocker reißen, sodass ich mir vom zweiten Band der Dilogie und damit dem Finale einfach mehr erhofft habe.


    Leider ist aber auch in "Dark Destiny" viel zu wenig passiert um mich so richtig packen zu können. Erst auf den letzten hundert Seiten kam endlich die Spannung auf, die ich mir so lange gewünscht habe. Deshalb bin ich ein wenig zwiegespalten, denn das Ende hat mir sehr gut gefallen, aber das reicht leider nicht um mich meine Probleme mit den ersten dreihundert Seiten vergessen zu lassen.


    Das Ende des ersten Bandes, die Gefangennahme von Néel durch Joys Clan fand ich sehr vielversprechend. Doch ich finde, dass Jennifer Benkau aus dieser Entwicklung im zweiten Band viel mehr hätte herausholen können, was sie leider nicht getan hat! Auch über die dystopische Welt hätte ich gerne mehr neues erfahren, denn der Weltentwurf hat mir an sich gut gefallen.


    Mit Joy hatte ich ja schon im ersten Band meine Schwierigkeiten, denn ich finde, dass sie eine Person ist, die es dem Leser schwer macht sie zu mögen. Auch im zweiten Band bin ich nicht wirklich warm mit ihr geworden.
    "Dark Destiny" wird aber zum Glück abwechselnd aus Joys Ich- und Néels personaler Perspektive erzählt, was mich sehr gefreut hat, denn Néel ist ein interessanter Charakter. Beide haben viele Kämpfe ausgetragen und es sind Narben zurückgeblieben, sowohl körperliche als auch seelische. Es war spannend zu sehen wie die beiden damit umgehen und versuchen mit ihrem Leben so gut wie es geht weiterzumachen.


    Fazit:
    Vielleicht hatte ich, nach den vielen begeisterten Stimmen viel zu hohe Erwartungen an die Dark Dilogie von Jennifer Benkau, denn sie konnte mich leider nicht so von sich überzeugen, wie ich es gehofft hatte.
    Für ein Finale ist in "Dark Destiny" die Spannung einfach viel zu spät aufgetaucht und davor viel zu wenig passiert. Auch mit den Charakteren, besonders der Protagonistin Joy hatte ich so meine Schwierigkeiten, weil ich nicht wirklich mit ihnen warm geworden bin.
    Für mich leider ein enttäuschender Abschluss, der aber auch seine guten Seiten hatte!
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: