Wer nicht hören will, muß fühlen - Susanne Mischke

  • Aus der Amazon.de-Redaktion
    Susanne Mischke hat ihren sechsten Roman vorgelegt. Wer nicht hören will, muß fühlen ist eine glänzend geschriebene Reise durch menschliche Abgründe. Das ist wörtlich zu nehmen, denn die Geschichte beginnt tatsächlich zwei Meter unterhalb der Erdoberfläche in Frau Paulys Garten. Dort hat ihre Gärtnerin Rosa Knochen ausgegraben. "Die sind vom Schwein", behauptet Frau Pauly. "Das hier jedenfalls war ein Mensch", hält Rosa dagegen. Sie muss es besser wissen. Sie ist auch noch Friedhofsgärtnerin.
    Liebevoll baut Susanne Mischke ihre Figuren vor dem geistigen Auge der Leserschaft auf, mit all ihren Schrullen und Schwächen. Hat nun die alte Pauly Dreck am Stecken und hat nun die Gärtnerin, ohne es zu wollen, die buchstäbliche Leiche wenn schon nicht aus dem Keller, so doch aus dem Garten geholt? Schon die Ausflüchte der Dame sind köstlich: Der Hund habe die Knochen vergraben. Die Antwort: "So tief gräbt kein Hund!" Aus. Und Rosa wird öfter fündig. Dass es menschliche Schädel sind, die sie da aus dem Garten holt, beseitigt jeden Restzweifel. Natürlich sind diese Menschen keines natürlichen Todes gestorben. Sonst lägen sie ja auf einem Friedhof. Das Ganze wird zum Krimi. Und dann verschwindet die alte Dame auch noch. Mit einem Freund, der etwas von Gerichtsmedizin versteht und Beziehungen hat, geht die Gärtnerin der Sache nach, bis das unglaubliche Ergebnis feststeht. Dieses betrifft ihre eigene Familie mehr als sie zunächst erwartet hat; -- unvermittelt hat die Gärtnerin die eigene blutige Vergangenheit ausgegraben. All das erzählt Susanne Mischke mit viel schwarzem Humor, für den man schon einen Sinn haben muss. --Corinna S. Heyn


    Das ist nun nach "Mordskind" und "Wölfe und Lämmer" (wurde hier schon vorgestellt) das dritte Buch das ich von Susanne Mischke lese.
    Wieder einmal absolut grandios :D . Also ich muß sagen,dass ich ein absoluter Susanne Mischke Fan geworden bin.


    Zitat

    All das erzählt Susanne Mischke mit viel schwarzem Humor, für den man schon einen Sinn haben muss


    :mrgreen: Ich habe Sinn für schwarzen Humor

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Danke für die Vorstellung! Ist schon auf meinem Wunschzettel gelandet... :D
    Gibt es ja erst als HC, mal sehen... :wink:

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Ich hatte mich so darauf gefreut, mal wieder etwas von Susanne Mischke zu lesen, muss nun aber sagen, dass ich bei diesem Roman nach 2/3 aufgegeben habe. Ich werde weder mit der Geschichte noch mit Rosa warm. Die Abschnitte, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen und den Schwerpunkt auf Lene oder Hemma legen, haben mich ab und zu wieder in die Geschichte zurück geholt, aber es reichte nicht, mich bis zum Ende durchhalten zu lassen.


    Ich bin sehr enttäuscht, denn ich hatte mir einen qualitativen Roman mit bittersüßem Einschlag erhofft... :cry:


    Bleibt zu hoffen, dass ihr im September erscheinender Roman "Liebeslänglich" wieder auf meiner Wellenlinie liegt.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • [quote]Original von Fezzig
    Ich werde weder mit der Geschichte noch mit Rosa warm.


    Hallo Fezzig!


    Mir ging es mit dem Buch ebenso, war von Mordskind (vor Jahren gelesen) noch begeistert, und von diesem Buch (auch schon länger her) überhaupt nicht. Das Buch hinterließ in mir keine Neugier, es bis zum Schluß zu lesen.


    powerdream

    :study: Arnaldur Indridason: Nordermoor


    Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. - Jean Paul

  • Rosa ist Gärtnerin und will im Garten von Luise Pauly einen Baum setzen, dabei findet sie Knochen, Menschenknochen, und zwar von zwei verschiedenen Personen.
    Ein Bekannter von ihr lässt sie untersuchen und weiß auch schon ziemlich bald, von wem sie sind.Das ganze geht zurück auf einen Mordfall, der im Jahre 1974 passierte.


    So wird weiter gebuddelt, gebuddelt ind er Vergangenheit, bis zurück in die Nazi-Zeit.



    Ein herrliches Buch mit 1000 Verflechtungen, wer mit wem und von wem welches Kind ist usw. Familiengeschichten müssen neu geschrieben werden, Verschwundene tauchen wieder auf....


    Man hat manchmnal Mühe,da durchzusteigen, aber es ist so "schwarz" geschrieben, dass es diese Mühe lohnt.


    ****

  • Zitat

    Original von morse
    Sorry Leute, aber im Rezensionsindex taucht das Buch nicht auf :scratch:


    Hallo morse


    Dich trifft keine Schuld :lol: das Buch konnte auch im Rezi-Index nicht auftauchen, da es (noch) im >Ich lese gerade<-Bereich gepostet war. Ich habe heute morgen den Thread in den Vorstellungs-Bereich verschoben. :idea:


    Gruss Bonprix :wink:

  • Ich bin gerade fertig geworden mit diesem Buch, bin davon ganz begeistert und auch echt traurig, dass es schon zu Ende ist.
    Es war mein erstes Buch von Susanne Mischke, wird sicher nicht mein letztes bleiben.


    Erzählt wird die Geschichte von Rosa. Durch einen Knochenfund wird aber auch plötzlich in der Vergangenheit gegraben. Abwechselnd wird nun über Gegenwart und über Vergangenheit erzählt. Wie Morse schon sagte, 1000 Verflechtungen und immer wieder spannend in Verbindung gebracht. Was mir besonders gefällt, ist der trockene Humor der Autorin. Eins muss ich allerdings bemängeln. so wie Rosa dargestellt wurde, konnte ich mir sie absolut nicht als Mitte 30-igerin vorstellen, sondern eher als alternde Jungfrau :D

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Zunächst habe ich das Buch mit großem Spaß gelesen, ihn im Laufe der Lektüre allerdings wieder ein wenig verloren. Die 1000 Verflechtungen in der Familiengeschichte, von denen oben schon die Rede war, sind mir doch des Guten zu viel. Es gibt immer noch eine und noch eine, und der Schluss erscheint einfach zu gewollt und unglaubwürdig. Die Personen in dem Roman unterscheiden sich kaum voneinander. Sie reden, denken und agieren ganz ähnlich. Da vergangene und gegenwärtige Ereignisse parallel erzählt werden, weiß man oft nicht so recht, ob man Rosa oder Hemma, Lene oder Luise, Martin oder Volker vor sich hat. Was mich am meisten irritiert und worin mich Mischke sehr an Ingrid Noll erinnert: die immer gleich bleibende Tonlage, egal ob ein grausiger Skelettfund oder eine Liebesszene beschrieben wird, ein Begräbnis oder ein Besuch bei der demenzkranken Tante im Altersheim, ein Mord oder ein Spaghettiessen. Das wirkt auf die Dauer etwas ermüdend. Alles in allem fand ich das Buch zwar ganz vergnüglich, könnte so etwas aber nur hin und wieder lesen. Ich werde es aber auf jeden Fall noch mit einem anderen Krimi von Susanne Mischke probieren, den Eure Rezensionen dazu sind ja durchweg positiv.


    Gruß mofre

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