Elisabeth Noble - Die Farbe des Flieders

  • Polly, Susan, Clare, Harriet und Nicole sind 5 Frauen die sich zum Teil nur oberflächlich kennen. Dennoch rufen sie einen Lesekreis ins Leben, zu dem sie sich monatlich treffen.


    Die Lebenssituationen der 5 sind völlig unterschiedlich und eine jede hat ihr Päckchen zu tragen. Dennoch verstehen sie sich wunderbar und mit jedem Treffen kommen sie sich näher. Und so wird die Diskussion über ein Buch oder die Hauptperson einer Geschichte schnell auch zu einer sehr persönlichen Unterhaltung.
    Die Geschichte begleitet die 5 Frauen über den Zeitraum eines Jahres, mit 12 verschiedenen (real existierenden) Büchern, die besprochen werden und vor allem vielen Höhen aber auch vielen Tiefen in ihren Leben.


    Clares Ehe zerbricht an 5 Fehlgeburten, Polly ist frisch verliebt als ihre 20-jährige Tochter, mitten im Studium, plötzlich schwanger wird, Susan ist glücklich verheiratet aber ihre Mutter baut nach mehreren Schlaganfällen immer mehr ab, die nach außen so perfekte Nicole wird von ihrem Mann nach Strich und Faden betrogen, während ihre Freundin Harriet den perfekten Mann zu haben scheint, aber immer noch ihrer alten Jugendliebe nachtrauert.


    Trotz allen Problemen und allen Veränderungen finden diese 5 Frauen doch immer wieder die Stärke weiterzumachen. Und das auch durch die Unterstützung und das Verständnis der anderen im Lesekreis.



    Meine Meinung dazu:
    Am Anfang des Buches hatte ich wirklich Probleme damit, die Namen den einzelnen Charakteren zuzuordnen. Wer wird betrogen? Wessen Mutter ist krank? Das macht es zu Beginn etwas schwierig zu lesen. Im Lauf der Geschichte findet man sich aber immer besser zurecht und taucht auch wirklich ins Leben der Hauptfiguren ein.
    Im Lauf der geschichte werden 12 Bücher besprochen. Ich hatte leider noch keines davon gelesen, so daß ich mir zu ihren Kommentaren leider keine eigene Meinung bilden konnte, aber grundsätzlich fand ich die Idee sehr nett, Bücher im Buch zu besprechen. Ich denke, wenn man das ein oder andere davon kennt, ist es nochmal interessanter.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Vor allem zum Ende hin habe ich es so ziemlich verschlungen. Schließlich will amn ja auch wissen, ob alles doch noch gut wird.

    Viele Grüße, Alianne


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    Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
    Francis Bacon

  • Wenn Du Glück hast, bekommst Du es sogar ziemlich günstig. Meins war vom "Grabbeltisch", daher vermute ich, daß es auch bei booklooker oder Buchticket zu finden sein wird.

    Viele Grüße, Alianne


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    Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
    Francis Bacon

  • Ich hab das Buch gestern angefangen, hab es allerdings nach 60 Seiten wieder abgebrochen. Wie ich schon mal in einem anderen Thread erwähnt habe, steh ich eigentlich nicht so auf Frauenromane, weil da meist nichts spannendes passiert. Bei diesem Buch hat sich die Renzension allerdings sehr interessant angehört. deswegen hab ich mir das Buch aus der Bibliothek ausgeliehen...
    Die Bücher, die besprochen werden sollten, kenne ich bis auf "Abbitte" alle nicht. Hab aber festgestellt, dass es irgendwie sowieso nicht um die Bücher geht, sondern nur um die Probleme der 5 Frauen. Die Bücher dienen eher nur als Auftakt, um sich mit seinen persönlichen Problemen auseinanderzusetzen.
    Naja, Frauenromane sind halt einfach nicht mein Genre. Auch fand ich die Übersetzung nicht so gut, oft kamen sätze wie "Sie tat es weg" oder so ähnlich vor...
    Wer aber auf dieses Genre steht, dem wird das Buch sicher gefallen.


    Liebe Grüße,


    gaensebluemche :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich bin auf den irreführenden Klappentext hereingefallen, in dem von einem Lesekreis und leidenschaftlichen Bücherdiskussionen die Rede ist. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem Roman um eine Art „Desperate Housewives“, nur in Stocklangweilig. Der Lesekreis bildet lediglich den Rahmen für die Schilderung der privaten Querelen von fünf Frauen, von denen jede mit einem bestimmten Problem zu kämpfen hat. Natürlich geht es dabei meist um Männer.
    Nicole kann sich noch so sehr bemühen, die perfekte Ehefrau, Hausfrau und Mutter zu sein, ihr Mann Gavin betrügt sie trotzdem pausenlos. Harriet hat zwar den perfekten Ehemann, empfindet aber nichts mehr für ihn und trauert ihrer alten Jugendliebe nach. Die geschiedene Polly scheint endlich den perfekten Mann gefunden zu haben, der aber erweist sich familiären Belastungen nicht gewachsen. Clares einst perfekte Ehe droht an ihrem vergeblichen Kinderwunsch zu zerbrechen. Nur Susan macht nicht ihr perfekter Mann zu schaffen, sondern die zunehmende Demenz ihrer geliebten Mutter.


    Um die Bücher, von denen sieben hier im Forum schon besprochen wurden, u. a. „Abbitte“ von Ian McEwan, „Verlorenes Paradies“ von Anita Shreve und „Rebecca“ von Daphne Du Maurier, geht es nur am Rande. Hellhörig wurde ich erst beim November-Buch „Der Alchimist“ von meinem Freund Paulo Coelho, denn da fielen zunächst einige spöttische Worte. Aber dann kamen die Damen doch zu der Erkenntnis, dass Coelho mit seiner Forderung, man solle nur seinem Herzen folgen, Recht habe. Das ist natürlich genauso abgeschmackt wie falsch. Ob man auf sein Herz, sein Hirn oder auf seinen Bauch hört (ganz zu schweigen von dem, worauf Männer gern hören), es kann trotzdem gewaltig schief gehen. Davon erzählen nicht zuletzt etliche der zwölf Bücher. Der Lesekreis war also für die Katz. Die fünf Frauen folgen lieber Coelhos Herz ist Trumpf – Prinzip und landen natürlich da, wo so etwas unweigerlich hinführt: direkt im Schmalztopf. Und so endet die Geschichte bei Susan konstruiert-schmalzig, bei Polly rührselig-schmalzig, bei Harriet oberpeinlich-schmalzig und bei Clare verlogen-schmalzig. Nur Nicole entrinnt einem kitschigen Geschick.


    Die Autorin hat leider auch überhaupt kein Händchen für Stimmungen, Farben und Details, die Figurenzeichnung ist miserabel. Bis auf den fiesen Seitenspringer Gavin sind alle Männer austauschbar, und selbst die Frauen kann man eigentlich nur an ihren diversen Problemen unterscheiden. Fast bis zum Schluss muss man immer scharf nachdenken, mit wem man es gerade zu tun hat. Auch Witz, Warmherzigkeit und Selbstironie, also das, was gute Frauenromane auszeichnet, fehlen hier völlig. Deshalb würde ich das Buch auch Lesern dieses Genres nicht unbedingt empfehlen.


    Gruß mofre

    :study: Willa Cather - Meine Antonia

    :study: Wolfgang Herrndorf - Tschick

    :study: Reiner Stach - Kafka. Die Jahre der Entscheidungen

    :study: James Wood - Die Kunst des Erzählens















  • Puh, da bin ich aber froh, dass mir nichts entgangen ist, nachdem ich das Buch nach 60 Seiten abgebrochen habe... :|


    :flower:

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