Das Literarische Quartett / Literatur und TV

  • Ich hab gestern die erste halbe Stunde geschaut und ich hab die Sendung tatsächlich zum ersten Mal gesehen...

    Ich hab das auch noch nie gesehen. Und ehrlich gesagt reizt mich das Ganze auch null. Solch abgehobenes Geschwafel muss ich echt nicht haben und konnte ich auch noch nie leiden. Meine Mutter hat diese Sendung immer geliebt. da war sie aber noch mit Reich-Ranicki.

    Aber ich denke, das kann nicht schaden wenn Du sie schaust auch wegen Deiner Arbeit, oder ?

  • Ich hab gestern die erste halbe Stunde geschaut und ich hab die Sendung tatsächlich zum ersten Mal gesehen...

    Ich hab das auch noch nie gesehen. Und ehrlich gesagt reizt mich das Ganze auch null. Solch abgehobenes Geschwafel muss ich echt nicht haben und konnte ich auch noch nie leiden. Meine Mutter hat diese Sendung immer geliebt. da war sie aber noch mit Reich-Ranicki.

    Aber ich denke, das kann nicht schaden wenn Du sie schaust auch wegen Deiner Arbeit, oder ?

    Ach das ist schon interessant auch wenn vielleicht etwas übertrieben. Aber viele unserer Kunden schauen auch diese Sendung und wollen die Bücher haben, da ist das sowieso nicht verkehrt genau :)

  • Ich hab das auch noch nie gesehen. Und ehrlich gesagt reizt mich das Ganze auch null. Solch abgehobenes Geschwafel muss ich echt nicht haben und konnte ich auch noch nie leiden.

    Es schwafelt da ja nicht jeder so abgehoben, wie du es hier mutmaßt. :wink:

    Frau Westermann redet vollkommen normal und je nachdem, welcher Gast da ist, dieser auch. Weidermann erweckt zumindest den Eindruck, dass er sich Mühe gibt, zuschauernah zu reden. Nur wenn die Dorn mal wieder zuschlägt kann er manchmal wohl nicht anders, als auf ihrem Niveau gegen zu argumentieren.

    Ich finde Sendungen über Bücher generell gut, weil man sich immer wieder mal ein Buch merken kann, das verspricht interessant zu sein. Oder eben genau anders herum: Man erspart sich auch mal ein Buch, auch wenn alle Welt davon redet. Leider kam für mich die Sendung mit dem Ferrante-Buch etwas zu spät. Da hatte ich es schon von VA gewonnen... :roll:

  • Ich hatte gestern abend noch den Rest geschaut und war immer wieder verblüfft wie oft Frau Salzmann und Frau Dorn mit den Händen gefuchtelt haben beim Erzählen :totlach: War ganz witzig.

    Danach habe ich dann in der 3sat Mediathek eine Sendung geschaut, glaube Buchzeit hieß die, die war richtig klasse!:thumleft: Es wurden Neuerscheinungen vorgestellt und es war ein ganz sympathisches Team, was da saß! Echt gut, die nächste Sendung findet wohl auf der Frankfurter Buchmesse statt. Ich hatte jetzt die Sommersendung gesehen :)

  • Danach habe ich dann in der 3sat Mediathek eine Sendung geschaut, glaube Buchzeit hieß die, die war richtig klasse! :thumleft:

    Muss ich mal gucken gehen - Büchersendungen kann es gar nicht genug geben :study:

    Hätte es ja auch malverlinken können :-,

    Muss halt nur zugeben, dass sie manches Mal doch sehr viel vom Buch verraten haben.

  • Büchersendungen kann es gar nicht genug geben

    Das finde ich auch. Deshalb verstehe ich auch die Einwände gegen solche Sendungen nicht. Da sitzen Leser wie wir und unterhalten sich über Bücher. Sie erzählen, worum es in dem Buch geht und was ihnen daran gefallen oder nicht gefallen hat. Das ist doch für Leute, die Bücher lieben, eine tolle Sache. Ich finde auch nicht, dass diese Diskussionen abgehoben oder für einen normal intelligenten Menschen nicht zu verstehen wären. Natürlich ist da der eine oder andere Kritiker, den man nicht so mag, manchmal sind die Sendungen interessant, manchmal auch langweilig, aber wir sollten froh sein, dass es überhaupt noch Büchersendungen gibt.

    Ich habe allerdings den Eindruck, dass viele Leser, vielleicht sogar die meisten, gar nicht über Bücher diskutieren wollen, sondern den unverbindlichen "Bücher-Smalltalk" bevorzugen (wie im Thread "Die Anonymen Bücher-Süchtigen":wink:). Dass sie dann diesen Literatursendungen nichts abgewinnen können, ist klar, aber es gibt eben noch einige Leser, die an etwas intensiveren Gesprächen über Bücher Spaß haben.:study:

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Da sitzen Leser wie wir und unterhalten sich über Bücher.

    Ich glaube die Leute welche da sitzen haben mit mir als Otto Normalleser nicht wirklich viel zu tun.

    Dass sie dann diesen Literatursendungen nichts abgewinnen können, ist klar, aber es gibt eben noch einige Leser, die an etwas intensiveren Gesprächen über Bücher Spaß haben. :study:

    Ja, und das ist doch auch ok. Aber nur weil ich gern und viel lese und mich darüber auch mal austauschen mag, muss ich noch lange nicht diese Sendungen zwangsläufig schauen und für gut befinden. Und, wie in allen Bereichen des Lebens gilt auch hier: Jedem muss nicht alles gefallen :)

  • Die letzten beiden Sendungen habe ich noch nicht gesehen, werde sie mir aber noch in der Mediathek anschauen. Westermann und Weidermann mag ich, Dorn ist etwas anstrengend, aber für mich immer noch eträglicher als Biller.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Ich bin froh, dass diese Sendung hier im BT in ABS zur Sprache kam. Das führte dazu, dass ich mir die Sendung zum 1. mal angeschaut habe. Und mir hat es sehr gut gefallen. Ich kannte zwar nur einen der Autoren, die da vorgestellt worden sind, aber das macht ja nichts. Man kann auch die neuen gerne kennenlernen. Allerdings war für mich jetzt bei der letzten Sendung kein Lesetipp dabei, dennoch fand ich die Sendung sehr unterhaltsam und informativ. Okay über die Personen, die da diskutieren, kann man sich streiten. Ist wie im Leben, einer mag der anderer nicht. Mir war Frau Dorn nicht wirklich sympathisch, dafür Frau Westermann um so mehr. Werde ich künftig häufiger schauen.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Ich glaube die Leute welche da sitzen haben mit mir als Otto Normalleser nicht wirklich viel zu tun.

    Ja, aber wer ist denn "Otto Normalleser"? Leser sind doch alle ganz unterschiedliche Menschen und lesen unterschiedliche Bücher. Auch Kritiker sind Leser, sogar sehr intensiv lesende Leser, mit Erfahrung und einigem Sachverstand, was nicht heißt, dass sie immer Recht haben. Sie sind ja auch untereinander oft verschiedener Meinung, aber das macht nun mal das Wesen einer Diskussion aus.

    Aber nur weil ich gern und viel lese und mich darüber auch mal austauschen mag, muss ich noch lange nicht diese Sendungen zwangsläufig schauen und für gut befinden.

    Ich würde ja im Gegenteil eher sagen, dass einem Leser, der sich gerne über Bücher austauscht, Büchersendungen zwangsläufig gefallen müssten, zumal es mehrere davon gibt.:wink: Manche sind mehr auf Unterhaltung angelegt wie z. B. "Druckfrisch" oder das "Literarische Quartett", andere wie der "Schweizer Literaturclub" oder "Lesenswert" sind etwas sachlicher gehalten, man kann es sich aussuchen. Wenn jemand an diesen Sendungen nicht interessiert ist, weil er sich für Gespräche über Bücher oder für die Art der vorgestellten Bücher eben nicht interessiert, ist das in Ordnung. Nur die Behauptung, die ich öfter hier gelesen habe, dass diese Sendungen nämlich in irgendwelchen abgehobenen Sphären schweben würden oder die Kritiker arrogante Säcke seien, die mit dem gemeinen Volk nichts zu tun hätten, stimmt meiner Meinung einfach nicht.

    Und, wie in allen Bereichen des Lebens gilt auch hier: Jedem muss nicht alles gefallen

    Die Sätze "Jedem muss nicht alles gefallen" oder "Die Geschmäcker sind halt verschieden" fallen ja öfter mal. Sie sind im Prinzip richtig, aber sie fungieren auch als Totschlagargument, hinter dem man sich bequem verstecken kann. Es macht einen unangreifbar und erstickt jedes wirkliche Gespräch über Bücher (oder andere Dinge) im Keim.

    Was einem gefällt oder nicht gefällt, ist persönlicher Geschmack und entzieht sich jeder Kritik. Aber warum mir etwas gefällt oder nicht gefällt, dafür kann ich rationale Kriterien anführen, die zwar auch nicht richtig sein müssen, aber mit denen ich dem anderen klar machen kann, was ich meine. Ohne Argumentation kann keine Diskussion zustande kommen.

    Heute greift der gnadenlose Smalltalk immer mehr um sich, nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch in den Bücherforen: unverbindliches, oberflächliches Geschwafel, das zumindest mich grenzenlos langweilt. Ein etwas intensiverer Austausch über Bücher findet nicht statt und wird auch offensichtlich gar nicht gewünscht, und das finde ich schade.

    Frau Westermann weiß zumindest, sich den Zuschauer verständlich zu machen und spricht in dessen Sprache.

    Was soll das denn nun wieder heißen? Auch die anderen Teilnehmer sprechen in meiner Sprache, und ich habe keinerlei Mühe, sie zu verstehen.

    Du stellst die Zuschauer so dar, als seien sie alle unterbelichtet und nicht fähig, einer normalen Diskussion zwischen Literaturkritikern zu folgen. Stell doch unser Licht nicht so unter den Scheffel!:wink:

    Mir war Frau Dorn nicht wirklich sympathisch, dafür Frau Westermann um so mehr.

    Mit geht Thea Dorn zeitweilig auch auf die Nerven, aber wie sie zum Beispiel über "Lincoln im Bardo" gesprochen hat, hat mir noch mehr Lust auf den Roman gemacht, den ich ohnehin schon ganz oben auf meiner Wunschliste stehen habe. Auch ihre Meinung über das neue Buch von Toni Morrison "Gott, hilf dem Kind" fand ich sehr interessant. Frau Westermann mag die "Sympathischere" von den beiden sein, aber ihr Lesegeschmack ist mir, ehrlich gesagt, zu sehr "Mainstream", zu sehr "Geschichten mit Herz", daher bin ich bei den Leseempfehlungen der netten Frau immer etwas misstrauisch.

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Ich finde auch, die Kritiker in Literatursendungen müssen gar nicht sympathisch sein. Sie sollten was von Literatur verstehen und, noch viel wichtiger, Leidenschaft für Bücher und fürs Lesen mitbringen. Beides ist meiner Ansicht nach bei Thea Dorn gegeben. Sie steht halt konsequent zu ihrer Meinung und lässt sich nicht unterbuttern. Damit eckt sie eher an als die duckmäuserische Frau Westermann, kann mich aber auch eher für Bücher interessieren (mal abgesehen davon, dass ich Westermanns Lesegeschmack so überhaupt nicht teile). Reich-Ranicki war mir auch nie sympathisch, aber er konnte leidenschaftlich über Literatur sprechen.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Dorn ist etwas anstrengend, aber für mich immer noch eträglicher als Biller.

    Na da gehört ja auch nicht viel zu :mrgreen:

    Frau Westermann mag die"Sympathischere" von den beiden sein, aber ihr Lesegeschmack ist mir,ehrlich gesagt, zu sehr "Mainstream", zu sehr "Geschichten mitHerz", daher bin ich bei den Leseempfehlungen der netten Frau immer etwasmisstrauisch.

    Das stimmt schon, muss ich leider zugeben. Man darf ja auch nicht alles lesen, was sie empfiehlt. Sobald Herzschmerz dazu kommt sind die für mich sowieso aus dem Rennen. Man darf aber auch nicht alles was sie mit Herz beschreibt als Kitsch empfinden. Sie versucht manchmal m. E. auf die Art zu beschreiben, dass jemand sich besondere Mühe bei der Ausarbeitung der Protagonisten gegeben hat und selbst schlimme Geschehnisse noch behutsam und einfühlsam schildern kann.

    Aber es ist definitiv so, dass sie am ehesten aus der Runde Bücher vorschlägt, die der oben schon erwähnte Otto-Normalleser auch lesen würde. Das Biller-Buch war m. E. eher ein Ausnahmefall. Hingegen kommen sonst dort öfter mal Bücher aufs Tapet, die nur ein kleiner Käuferkreis freiwillig lesen würde. Weil sie eben nicht unterhalten wollen und dann leider manchmal weniger Spaß machen.

  • Sie steht halt konsequent zu ihrer Meinung und lässt sich nicht unterbuttern.

    Nicht unterbuttern ist eines - anderen ständig über den Mund fahren und sie arrogant abkanzeln ist was anderes.

    Es gibt ja viele Geschmäcker, aber sie akzeptiert keine anderen. Weil die anderen nicht so gut und genau lesen können wie sie - ihrer Meinung nach. Im Grunde blickt sie mit der gleichen Arroganz wie Biller auf die Westermann, weil sie keine richtige Autorin und erst recht keine richtige Kritikerin ist (im Verhältnis zu ihr und Weidermann).

  • Ich finde auch, die Kritiker in Literatursendungen müssen gar nicht sympathisch sein.

    Das ist das Gleiche wie mit den Romanfiguren. Die sollen für die meisten Leser auch immer sympathisch sein, aber ich finde, sie müssen nicht sympathisch sein, sondern nur interessant.:wink:

    Reich-Ranicki war mir auch nie sympathisch, aber er konnte leidenschaftlich über Literatur sprechen.

    Ja, Reich-Ranicki hätte man manchmal in die Ecke knallen können, aber seine Leidenschaft für die Literatur war mitreißend.

    Hingegen kommen sonst dort öfter mal Bücher aufs Tapet, die nur ein kleiner Käuferkreis freiwillig lesen würde. Weil sie eben nicht unterhalten wollen und dann leider manchmal weniger Spaß machen.

    Ich glaube, was man unterhaltsam findet und was einem Spaß macht, ist Ansichtssache. Aber Literatursendungen sind eben gerade auch wichtig für die Art Literatur, die nicht dem üblichen, immer gleichen Mainstream angehört. Der läuft von selbst, aber Bücher abseits der Spiegel-Bestsellerlisten haben dringend engagierte Bücherschützer nötig.:lol:

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

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    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Frau Westermann weiß zumindest, sich den Zuschauer verständlich zu machen und spricht in dessen Sprache.

    Was soll das denn nun wieder heißen? Auch die anderen Teilnehmer sprechen in meiner Sprache, und ich habe keinerlei Mühe, sie zu verstehen.

    Du stellst die Zuschauer so dar, als seien sie alle unterbelichtet und nicht fähig, einer normalen Diskussion zwischen Literaturkritikern zu folgen. Stell doch unser Licht nicht so unter den Scheffel!:wink:

    Du weißt genau, wie ich das meine. Dorn und Weidermann gehen sehr literaturwissenschaftlich vor, analysieren viel, gehen sehr viel auf die Sprache ein, während Frau Westermann sich auch einmal fallen lassen und ein Buch ohne Analyse lesen kann. Natürlich sollte einen ein Buch weiterbringen, aber ich habe so das Gefühl, dass Frau Westermann auch Bücher zulässt, die einfach unterhalten, während bei Dorn immer mehrere Ebenen entdeckt und erklärt werden müssen. Ungefähr so, wie damals im Deutsch-Unterricht, wo Geschichten manchmal zu Tode analysiert wurden, die man oft einfach nur so gerne gelesen hätte. Diesen Unterschied meine ich. Gleichwohl, da gebe ich dir Recht, wird das Publikum was sich um diese Uhrzeit noch solch eine Sendung ansieht, einer solchen Diskussion folgen können.

  • Du weißt genau, wie ich das meine.

    Natürlich weiß ich genau, was Du meinst, aber ich stimme Dir nicht zu. Frau Westermann spricht nicht mehr meine Sprache als die anderen auch, eher weniger. Ich halte es auch für ein Gerücht, dass die Bücher von Dorn und Weidermann tot analysiert werden, dazu ist die Zeit auch viel zu kurz. In diesen Literatursendungen wird über den Inhalt, über die Motive, über die Sprache und auch über die verschiedenen Deutungsebenen eines Romans gesprochen, denn genau darum geht es doch bei Gesprächen über Bücher. Wem das zu viel oder zu hoch oder zu wenig unterhaltsam ist, muss sich diese Sendungen doch nicht anschauen. Hatte Westermann im NDR nicht auch eine eigene Büchersendung?

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer