Gayle Forman - Nur ein Tag / Just one day

  • “Just one day” ist der neueste Young Adult-Roman aus der Feder der Amerikanerin Gayle Forman. Insgesamt hat sie bereits 3 Bücher für junge Erwachsene veröffentlicht: “Sisters in Sanity” und den wesentlich bekannteren Zweiteiler um Mia & Adam, bestehend aus “If I stay” und “Where she went” – beide sind inzwischen auch auf Deutsch erschienen. Da ich die Bücher von Gayle Forman liebe, kann ich nur hoffen, dass früher oder später alle ihre Werke in der deutschen Übersetzung vorliegen werden. Natürlich war “Just one day” für mich ein absolutes Must-Read und so wartete ich seit dem Erscheinungstag, dem 10. Januar 2013, ungeduldig auf meine Ausgabe. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch dieses Buch ist übrigens Teil 1 eines Zweiteilers und während Band 1 aus der Sicht der Protagonistin Allyson erzählt wird, kommt in Band 2 der männliche Hauptcharakter Willem zu Wort. Das Buch wird “Just one year” heißen und soll im September erscheinen. Ich kann es kaum erwarten!


    Handlung:


    Die 18-jährige Amerikanerin Allyson ist gemeinsam mit ihrer besten Freundin Melanie auf einer Tour durch Europa, die ihre Eltern ihr zum Schulabschluss geschenkt haben. In Stratford-upon-Avon, der Heimatstadt Shakespeares und vorletzten Station auf ihrer Reise, trifft Allyson den 20-jährigen Niederländer Willem. Der spielt gerade in einer besonderen Aufführung von Shakespeares “Twelfth Night” mit und lädt die beiden Freundinnen in seine Vorstellung ein. Zwischen Allyson und Willem knistert es sofort und so trifft die zurückhaltende, stets rational denkende Ally eine überraschende Entscheidung: anstatt ihre Reise mit Melanie fortzusetzen, fährt sie gemeinsam mit Willem für einen Tag nach Paris. Die beiden wandern durch die Straßen der zauberhaften Stadt und führen viele lange Gespräche, doch als Allyson nach einer wunderschönen Nacht mit Willem aufwacht, ist dieser verschwunden. Hat er Allyson einfach so verlassen? Ist er tatsächlich so ein Herzensbrecher, wie einige seiner Bekannten in Paris andeuten? Oder ist ihm am Ende etwas zugestoßen? Und die bedeutendste Frage von allen: Wird Allyson Willem jemals wiedersehen?


    Eigene Meinung:


    Das Cover des Romans ist sehr zurückhaltend, aber passend gestaltet. Auf dem Titel ist ein junges Mädchen zu sehen, das ohne Weiteres Allyson sein könnte; die Haare, die Armbanduhr, der träumerische, aber auch leicht verlorene Ausdruck in den Augen – alles stimmt. Ich mag es, wenn die Gestaltung eines Buches so perfekt auf den Inhalt abgestimmt ist, leider ist das viel zu selten der Fall. Was mir auch sehr gut gefällt, und das stelle ich bei den meisten Originalausgaben des Young Adult-Genres fest, ist die Tatsache, dass das Cover auch der Zielgruppe gerecht wird. Wie oft hat man als deutscher Leser ein schreiend buntes Buch in großer Schrift und mit stereotypem Titelbild in der Hand, mit dem man sich als Erwachsener schon fast nicht mehr auf der Straße sehen lassen kann, weil es einem quasi ins Gesicht schreit: “Ich bin ein Buch für Teenies!” Dabei sind die Werke aus diesem Genre genau das nicht. Sie wenden sich an eine Zielgruppe, die älter ist, als der klassische Jugendbuchleser und somit steht diesen Büchern ein schlichtes, aber stilvolles Cover, wie “Just one day” es besitzt, wesentlich besser zu Gesicht.


    Die Handlung wird in der Ich- und Gegenwartsform aus Allysons Perspektive erzählt. Für den Leser macht dies auch den Reiz der Geschichte aus, denn er weiß immer nur genau so viel, wie die Protagonistin selbst und so fiebert man unweigerlich das gesamte Buch über mit und rätselt, ob Willem es wohl ernst mit Ally gemeint hat oder nicht. Überhaupt ist die 19-Jährige eine Figur, mit der man sich gut identifizieren, deren Situation man auch selbst nachvollziehen kann. Schon seit sie klein ist, versucht Allyson stets, die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen. Deshalb hat sie sich im College auch für alle Kurse eingeschrieben, die sie darauf vorbereiten sollen, Ärztin zu werden. Natürlich ist Allys Vater Arzt, ihre Mutter Krankenschwester und so wird ganz selbstverständlich auch von ihr erwartet, denselben Weg einzuschlagen. Egal, ob dieser Weg sie glücklich macht oder nicht. Auch in der Freundschaft mit Melanie ist sie die zurückhaltendere und nimmt den eher passiven Part ein. Während Melanie sich auf dem Trip durch Europa betrinkt und mit den anderen feiert, bleibt Allyson allein im Hotelzimmer zurück. Nur mit Willem, da fühlt sie sich anders. Mit Willem, der sie Lulu nennt – ein Name, der für Ally bald zum Symbol wird, zum Symbol einer Person, die sie einmal werden möchte. Denn Lulu ist all das, was Allyson nicht ist: spontan, witzig, abenteuerlustig und stark.


    Willem hingegen bleibt das gesamte Buch über ein recht undurchsichtiger Charakter. Er ist gut aussehend und charmant, hat stets einen lockeren Spruch auf den Lippen und führt ein Leben, das Allyson völlig fremd ist. Als Schauspieler zieht er schon seit Jahren durch die Lande, in seiner Heimat Holland war er zum letzten Mal vor über 2 Jahren. Das lässt ihn zwar anziehend und interessant, aber auch unglaublich mysteriös erscheinen. Er gibt nur wenig von sich preis und scheint in Paris auch mehr als eine Frauenbekanntschaft zu pflegen. Da ist zum Beispiel die unglaublich schöne Clubmanagerin Céline, die Allsyon mit Ablehnung begegnet oder das Mädchen im Café, das Willem von früher zu kennen scheint und ihm wie selbstverständlich ihre Telefonnummer zusteckt. Nur ganz selten sieht man seine wahren Gefühle durchblitzen und das sind Momente, die zu Tränen rühren, zum Beispiel, wenn er seiner Lulu erklärt, was für ihn der Unterschied zwischen “to fall in love” und “being in love” ist.



    - “Being in love is a birthmark?” I joke as I retract my arm. But my voice has a tremble in it, and the place where his wet thumbprint is drying against my skin burns somehow.


    - “It’s something that never comes off, no matter how much you might want it to.” (Seite 64)


    Dennoch ist es nicht weiter verwunderlich, dass für Allyson nach dem einsamen Aufwachen am nächsten Morgen feststeht: Willem hat sie verlassen. Wer nun denkt, die Geschichte sei damit beendet, der irrt sich. Denn genau hier beginnt die wahre Haupthandlung. Es ist die Geschichte einer todtraurigen Allyson, die sich durch ihr erstes Collegejahr quält und versucht, nach diesem harten und grausamen Fall wieder aufzustehen. Von vielen wird sie dabei nur belächelt, schließlich hat sie nur einen einzigen Tag mit Willem verbracht; andere hingegen werden in dieser Leidensphase zu wirklichen, ehrlichen Freunden. Vor allem Dee, ihr Partner in ihrem neuen Shakespeare-Kurs, ist mir dabei richtig ans Herz gewachsen. Von ihm ermutigt fasst Allyson endlich einen Entschluss: Sie muss Willem finden und sie muss wissen, warum er sie in Paris einfach zurückgelassen hat. Und auf dieser Suche nach ihm, findet Ally noch etwas viel Wichtigeres; sie findet zu sich selbst zurück.



    He showed me how to get lost, and then I showed myself how to get found. (Seite 367)



    “Just one day” ist ein typisches Gayle Forman-Buch, das nicht von Actionsszenen oder großen Showdowns lebt. Es ist ein Roman der leisen Töne und diese leisen Töne sind es, die die Autorin in Perfektion beherrscht. Die Charaktere sind durch die Bank glaubwürdig, egal ob Protagonist oder Nebencharakter. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, es sind keine Übermenschen, sondern Menschen wie Du und Ich. Außerdem gibt es, wie auch in “If I stay” und “Where she went” unglaublich viele Gespräche. Die mögen für einige Leser vielleicht langweilig anmuten, für mich machen sie aber den Kern dieser Bücher aus. Es sind so wundervolle Gespräche und Gedanken über die Liebe, über Freundschaft, über das Leben. Worte, die einen tief im Inneren berühren, weil sie das ausdrücken, was man selbst nicht auszusprechen vermag:



    Maybe this is just life. When you open yourself up to it. When you put yourself in the path of it. When you say yes. (Seite 367)



    Und so ist auch das Ende des Romans ein leises, es gibt keinen großen Paukenschlag. Ja, es lässt sich nicht einmal genau sagen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Ende ist. Ich weiß nur, dass es zum Rest der Geschichte passt und dass es mich wünschen lässt, die Fortsetzung sei bereits erschienen.


    Fazit: ein zarter Roman über die Liebe, der sich zu einer Geschichte über den beschwerlichen Weg zu sich selbst entwickelt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::love:

  • Allyson ist eine junge Frau, die bevor sie mit dem College startet eine Europareise unternimmt. Natürlich alles durchorganisiert und mit Aufpasserin, wie es sich für ein "gutes Kind" gehört. Und bis dahin störte es Allyson auch nie "brav" zu sein, und die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen.
    Doch kurz vor Ende des Trips trifft sie Willem. Völlig untypisch für sie, geht sie mit ihm für einen Tag nach Paris. Sie verbringt einen wundervollen Tag mit ihm, und fühlt sich das erste mal so richtig frei. Doch am nächsten Morgen ist Willem verschwunden.
    Zurück in den USA fällt es ihr immer schwerer sich mit der Rolle, die ihre Eltern ihr zugedacht haben abzufinden, und auch die Erinnerung an Paris und ihr Gefühl von Freiheit, das sie dort zusammen mit Willem empfunden hat, lassen sie nicht los.


    Wie Naraya bereits erwähnte, geht die eigentliche Geschichte um Allyson erst los, als Willem verschwunden ist.
    Allyson war immer "das gute Kind", dass tat was man ihr auftrug und nie wiedersprach.
    Doch in Paris hat sie gemerkt wie befreiend es ist, wenn niemand Erwartungen an sie stellt, und einfach mal zu machen warauf sie Lust hat.
    Zu Hause angekommen merkt sie aber schnell, dass ihre Eltern immer noch die gleiche Tochter sehen, die sie vorher am Flughafen verabschiedet haben. Und für Allyson beginnt eine Zeit in der sie langsam zu sich selbst findet, und in der sie die Kraft sammelt sich von den Erwartungen der anderen zu lösen.


    "Just One Day" ist ein wunderschöner, ruhig erzählter "Coming of Age" Roman, und die Fortsetzung steht bereits ganz weit oben auf meiner Wunschliste.


    Lediglich mache Beschreibungen waren mir etwas zu detailiert, zum Rest der Geschichte. Aber dies ist auch schon meckern auf sehr hohem Niveau.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :thumleft:

  • Die einen würden die 18-jährige Allyson als zuverlässig beschreiben, die anderen eher als langweilig. In der Tat ist ihr Leben stringent geplant. Sie ist eine gute Schülerin und freut sich schon nach den Ferien aufs College zu gehen. Allyson liegt es fern etwas Verrücktes oder Spontanes zu unternehmen. Auch zur dreiwöchigen Europatour wurde die junge Amerikanerin von ihren Eltern nahezu gedrängt. Sie ist froh, dass dieser Urlaub fast zu Ende ist. Doch dann trifft sie in London auf Willem, einem ungebundenen Schauspieler, der spontan mit ihr für einen Tag nach Paris will. Erstaunlicherweise denkt Allyson tatsächlich über diese Idee nach.


    Für sie selbst überraschend sagt sie zu und so fahren die beiden zusammen nach Paris. Sie verbringen einen wunderschönen Tag in Frankreichs Hauptstadt, erleben kleine und große Abenteuer, Willem zeigt Allyson was Freiheit bedeutet und wie romantisch körperliche Nähe sein kann. Doch am nächsten Morgen ist Willem verschwunden. Ohne ein Abschiedswort. Einfach weg. Allyson kehrt allein nach London zurück und kurz darauf fliegt sie in die USA und beginnt ihr erstes Collegejahr. Doch die Begegnung mit Willem kann sie nicht vergessen und ihre Trauer nicht verarbeiten.


    Gayle Forman hat einen Zweiteiler geschrieben, der zusammen den Titel "Nur ein Tag" "und ein ganzes Jahr" trägt. Eine schöne Idee und passend dazu bilden beide Cover zusammen ein Herz. Die Zusammengehörigkeit der Bücher ist somit mehr als deutlich. Band eins wurde aus Sicht der Ich-Erzählerin Allyson geschrieben. Schnell habe ich ein Gefühl für diese Figur erhalten und bin dem Zauber erlegen, den dieser Roman zu Beginn versprüht. Allyson hat sich einmal etwas getraut, bleibt aber weiterhin unsicher. Willem schafft es jedoch ihre harte Schale zu durchbrechen und der Paris-Tag der beiden war selbst als außenstehender Leser schön. Dieser Part dauerte leider nicht allzu lange an.


    Kurz darauf ist Allyson wieder in Amerika und gibt sich ihren Selbstzweifeln und ihrer Trauer hin. Für eine gewisse Weile sicherlich selbstverständlich und akzeptabel, aber bei Allyson hält dieser Zustand "ewig" an. Mehrere Monate ist sie nur traurig, kann sich nicht aufs College oder andere zwischenmenschliche Beziehungen konzentrieren und irgendwann hat dieses Verhalten angefangen mich zu nerven. Gegen Ende hin hat sich das Blatt dann wieder gedreht, Allyson ist endlich erwacht und es hat Spaß gemacht ihre neuen Pläne zu verfolgen.


    Fazit: Zu Beginn des Romans habe ich den Zauber gespürt, der von einer Liebe auf den ersten Blick oder vom Schicksal ausgelöst wurde. Die Zeit in Paris war toll, aber der dann folgende Mittelteil dauerte zu lang und war zu eintönig. Das Ende war dann wieder besser, auch wenn ein oder zwei Sachen vielleicht etwas zu sehr auf einen glücklichen "Zufall" bauen, aber dadurch hat sich das Buch noch auf 3,5 Sterne gerettet.


    PS: Der zweite und finale Band dieser kurzen Reihe erscheint ebenfalls am 22.03.2016 und in diesem berichtet Willem als Ich-Erzähler, wie er das Jahr seit dem gemeinsamen Paris-Tag verbracht hat. Ich bin gespannt darauf!


    • Broschiert: 432 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
    • Originaltitel: Just One Day
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Danke @Seta :wink:
    Ich hab die Threads zusammengefügt und den Gesamtthread bei den Jugendbüchern eingestellt.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Inhalt:
    Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.


    Rezension:
    Abenteuerfeindlich, so wird Allyson von ihrer besten Freundin Melanie beschrieben, denn sie sagt viel zu oft Nein. Als ihr dann der wildfremde Willem am Ende ihrer dreiwöchigen Europatour anbietet, einen Tag mit ihr in Paris zu verbringen, probiert sie mal etwas völig neues aus - und sagt Ja.


    "Nur ein Tag" ist der erste Band einer Dilogie von Gayle Forman und wird aus der Sicht von Allyson Healey erzählt, die wir kennenlernen, als sie sich gerade am Ende ihrer dreiwöchigen Tour durch Europa in Stratford-upon-Avon befindet, um sich Shakespeares Hamlet anzuschauen.


    Allyson ist eine wahnsinnig tolle Protagonistin, deren Entwicklung mich absolut begeistern konnte! Am Anfang des Buches befindet sie sich noch in einem Käfig, in dem ihre Eltern sie gesteckt haben und in dem sie sich gar nicht mal so unwohl fühlt. Als sie dann ungewöhnliche Spontanität zeigt und gemeinsam mit Willem, den sie gerade erst kennengelernt hat, einen Tag in Paris verbringt, beginnt sie langsam aus diesem Käfig auszubrechen. Sie fängt an ihr Leben selbst zu gestalten, es zu leben und zu genießen.


    Diese Entwicklung fand ich einfach großartig und sie hat dazu beigetragen, dass mich auch die restliche Geschichte packen konnte. Es gab allerdings auch Stellen im Buch, die mich nicht so fesseln konnten, trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt richtig gut gefallen!
    Auf den ersten Blick ist es eine lockere, leichte Geschichte, aber dann ist sie doch wieder überraschend tiefsinnig! Gemeinsam mit Allyson begibt man sich auf eine Reise, nicht nur durch Europa, sondern auch auf eine Reise des Erwachsenwerdens.


    Ein bisschen schade fand ich, dass wir nicht mehr über Willem, mit dem Allyson den Tag in Paris verbringt, erfahren haben. Nachdem "Nur ein Tag" aber mit einem ziemlichen Cliffhanger endet, muss ich den zweiten Band einfach lesen und hoffe natürlich, dass wir da mehr über den sympathischen, aber ziemlich undurchsichtigen Niederländer erfahren werden.


    Fazit:
    In "Nur ein Tag" erzählt Gayle Forman, wie ein einziger Tag ein ganzes Leben verändern kann.
    Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen, auch wenn es ein paar Stellen gab, die mich nicht so packen konnten. Aber die Entwicklung von Allyson fand ich großartig und die wunderschöne Geschichte über das Leben konnte mich begeistern! Deshalb bekommt das Buch fünf Kleeblätter und ich bin schon gespannt, wie die Geschichte im zweiten Band weitergehen wird.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Allyson ist 18 und führt ein von ihrer Mutter vorbestimmtes Dasein. Sie ist 18, darf kein Alkohol trinken, soll Medizin studieren, eine Einserschülerin sein und vor ihrem Collegestart Europa bereisen. Route, Länder und Begleiter stehen auch schon fest, dafür hat Allysons Mutter gesorgt.
    Für Allyson alles normaler Alltag. Sie ist in dieses Leben hineingeboren worden und schon so aufgewachsen und erzogen worden. Dass sie statt Mandarin lieber Französisch lernen würde, traut sie sich nicht zu sagen.
    Erst als sie in Paris strandet, wird ihr all das bewusst und für einen Tag wird aus Allyson Lulu, an der Seite von Willem, dem jungen Mann, der ihr zeigt, dass man spontan sein kann, dass man sich Wünsche erfüllen sollte, Träume haben sollte.
    Dieser eine Tag verändert Allyson und sie hofft auf viele weitere an der Seite von Willem, doch alles kommt anders...


    Allyson macht in dem einen Jahr, in dem das Buch spielt eine stetige Wandlung mit. Sowohl äußerlich, aber in erster Linie innerlich. Stück für Stück lernt sie sich kennen, erkennt, dass ihre Mutter egostisch ist und ihr nur im Weg steht. Doch es braucht seine Zeit, bis Allyson sich selbst gestattet ihr Leben zu leben, sich ihren Eltern und ganz besonders ihrer Mutter zu widersetzen. Sie macht eine langwierige Entwicklung durch.
    Leider gibt der Klappentext nicht mit einem Wort her, dass es nur zu Beginn um die Beziehung zu Willem geht, dass das Buch im Grunde von Allysons persönlicher Verwandlung handelt, die sicherlich interessant ist, denn die Protagonistin ist sympathisch, aber Willem wird eingeführt, ziemlich intensiv und das war es dann. Nach nur einem Tag spielt er keine Rolle mehr und das ist enttäuschend.


    Das Buch endet mit einem zu erwartenden, aber fiesen Cliffhanger und es ist sehr schade, dass der Inhalt auf zwei Bücher verteilt wird und der Leser einen Mittelteil bekommt, der arg in die Länge gezogen ist, um dann auf der letzten Seite das preiszugeben, was eigentlich schon hätte nach Tag eins folgen müssen.


    Alles in allem ein schönes Buch, dem ich "gute" 3 Sterne vergebe, aber 2 Sterne abziehen muss dafür, dass die Geschichte dann doch nur mit Allyson weitergeht und der Leser gezwungen wird einen zweiten Teil zu lesen, obwohl alles hätte in ein Buch gepasst mit 500 Seiten.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Obwohl ich es von Gayle Formans "Wenn ich bleibe" und "Lovesong", das auch unter dem Titel "Nur diese eine Nacht" erschienen ist, nicht anders kannte, war ich doch etwas überrascht über das noch junge Alter der Protagonisten. Der Klappentext verrät, dass Allyson 18 ist, Willem ist zwei Jahre älter als sie. Den Klappentext hatte ich nicht gelesen, daher war ich irgendwie auf ältere Charaktere eingestellt. Ob es daran lag, dass ich keinen richtigen Zugang zu ihnen gefunden habe? Manchmal erwartet man einfach etwas anderes und findet dann nicht richtig in die Handlung hinein, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. Ich weiß nicht, ob ich die Distanz darauf schieben soll. Fakt ist jedenfalls, dass sie vorhanden war und ich es bis zum Ende des Buches nicht vollständig geschafft habe, diese Entfernung zu überbrücken. Mir hat das Mitfiebern mit den Charakteren dadurch enorm gefehlt. Es gab Szenen, die mich mehr berühren konnten als andere, aber ich konnte nicht komplett versinken im Buch und den Schicksalen der Figuren. Dadurch blieb leider auch das Verständnis für die Liebesbeziehung zwischen Allyson und Willem, die sich an einem Tag entwickelt hat, etwas auf der Strecke. Ich fand die beiden ganz süß zusammen, wie sie ihren einen gemeinsamen Tag miteinander verbracht haben. Aber das Kribbeln zwischen ihnen konnte sich nicht auf mich als Leserin übertragen. Ebenso hat mir der Herzschmerz gefehlt, als Willem so plötzlich verschwunden ist und Allyson sich auf die verzweifelte Suche nach ihm gemacht hat. Die Verzweiflung kam nicht so richtig bei mir an. Wirklich schade, denn auch das kannte ich eigentlich aus den anderen Büchern der Autorin so!


    Es war teilweise ein ziemliches Hin und Her mit mir und diesem Buch: Den Einstieg fand ich toll, ich mochte den Bezug zu Shakespeare, der nicht nur als Aufhänger für das erste Aufeinandertreffen von Allyson und Willem dient, sondern immer wieder eine größere Rolle spielt, und ich mochte den kurzweiligen Schreibstil der Autorin, ganz besonders ihre lebendigen und bildreichen Beschreibungen von Paris, der Stadt der Liebe, in der ich selbst noch nie war, die vor meinen Augen aber Gestalt angenommen hat mit ihren schmalen Gassen, Cafés und Balkonen. Beide Eindrücke haben sich im Laufe des Buches aber auch immer wieder gewandelt, denn wo der Schreibstil am Anfang kurzweilig und unterhaltsam war, wurde er im Verlauf des Buches stellenweise langatmig. Wo Shakespeare mich am Anfang begeistern konnte, hat er mich zwischenzeitlich doch fast genervt, wenn er zu viel Raum eingenommen hat. Denn immer wieder geht es um seine Stücke, seine Figuren, um die Analyse seiner Werke. Das war mir manchmal einfach zu viel. So wie auch die Beschreibungen der Autorin, mit der sie vor allem im zweiten Teil des Buches Allyson von Stadt zu Stadt jagt, ohne dass diese wirklich vorankommt. Stellenweise dreht man sich zusammen mit der weiblichen Haupfigur im Kreis, auch wenn es immer wieder Hinweise gibt, die Allyson zur nächsten Station auf ihrer Suche nach Willem führen. Aber bis diese gefunden werden, vergeht manchmal zu viel Zeit.


    Nichtsdestotrotz habe ich "Nur einen Tag" sehr gerne gelesen, auch wenn ich dafür länger als nur einen Tag gebraucht habe. Sehr unterhaltsam fand ich die Szenen, in denen Allysons Über-Eltern eine Rolle gespielt haben, denn so nervig vor allem ihre Mutter ist, so prima konnte man sich doch über ihren Beschützerinstinkt und ihre Bevormundungen aufregen und amüsieren. Auch wenn es für Allyson als Tochter sicherlich alles andere als amüsant war, sich so unterdrücken zu lassen. Umso erfreulicher war es, zu beobachten, was für eine Entwicklung Allyson durchmacht, wie sie ihr Leben endlich in die Hand nimmt und mehr auf ihr Herz statt auf ihren Verstand hört.


    Zitat

    Anstatt nein zu sagen, probiere ich diesmal etwas anderes aus. Ich sage ja. (Seite 41)


    "Nur ein Tag" lebt von einer Menge Zufällen, von Menschen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, vielleicht auch von Schicksal. Teilweise waren mir die Zusammenhänge zu gewollt, aber letztlich passt alles nachvollziehbar zusammen.


    Das Buch endet mit einem richtig fiesen Cliffhanger. Zwar ist am Ende noch eine Leseprobe der Fortsetzung "Und ein ganzes Jahr" zu finden, allerdings geht diese nicht an der Stelle weiter, an der "Nur ein Tag" aufgehört hat. Zum Glück ist ja aber die Fortsetzung zeitgleich mit dem ersten Teil erschienen, sodass man die Möglichkeit hat, gleich weiterzulesen.


    Mein Fazit


    Meine Erwartungen an "Nur ein Tag" wurden nicht vollständig erfüllt, trotz einiger Längen hat mich Gayle Forman aber gut unterhalten und Paris vor meinen Augen lebendig werden lassen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Eine romantische Geschichte, die den Fokus auf die Identitätsfindung legt


    Klappentext
    „Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.“


    Gestaltung
    Die Idee, dass Band eins und zwei zusammen ein Gesamtbild ergeben, finde ich richtig wundervoll. Auf beiden Covern ist eine Herzhälfte abgebildet, die in ihrer Gesamtheit dann ein gebrochenes Herz ergeben. Die Hintergrundfarbe von „Nur ein Tag“ gefällt mir sehr gut, da sie (auch wenn es natürlich etwas klischeehaft ist) sehr gut widerspiegelt, dass in diesem Band ein Mädchen die Geschichte erzählt. Am besten gefällt mir jedoch, dass die Herzhälfte auch in klein auf dem Buchrücken zu finden ist und dort mit dem Buchrücken von „Und ein ganzes Jahr“ wieder ein Herz ergibt.


    Meine Meinung
    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Den Schreibstil der Autorin Gayle Forman war mir schon vertraut, da ich bereits „Wenn ich bleibe“ gelesen hatte. Schon dort gefiel mir Formans Art zu schreiben sehr, da ich finde, dass er sich richtig einfach und angenehm lesen lässt. Die Sprache ist nah an Jugendlichen gehalten, aber nicht zu umgangssprachlich. Ich muss nicht lange an den Sätzen hängen und schauen, dass ich alles verstanden habe und mir nichts entgeht, sondern kann mich voll auf die Geschichte einlassen. So locker leicht ist ihr Stil.


    In „Nur ein Tag“ befasst sich die Autorin nicht nur mit dem durch das Cover augenscheinlichem Thema der Liebe, oh nein! Es geht noch um so vieles mehr. Auch die Suche nach der eigenen Identität ist ein sehr großes, wichtiges Thema dieses Romans, ebenso wie das Nachdenken über Zufälle und das Schicksal. Mir hat besonders die Identitätssuche der Protagonistin Allyson gefallen, da sie zu Beginn des Romans sehr unter dem Einfluss ihrer Eltern stand und alles getan hat, damit diese glücklich sind. Was sie selber dabei für sich möchte, das stand nicht zur Debatte, sodass sie auch nie wirklich darüber nachgedacht hat.


    Mit nur einem einzigen Tag jedoch ändern sich Allysons Ansichten. Sie beginnt nachzudenken und über ihr Leben, ihre Situation und ihre Zukunft zu reflektieren. Ist sie glücklich mit dem Leben, das sie bisher hatte? Es wird deutlich, dass sie nie bewusst hinterfragt hat, ob sie selber zufrieden ist. Nur durch einen Tag in Paris mit einem jungen Mann, den sie im Zug kennen gelernt hat, beginnt sie, vieles über sich selbst zu erkennen und ihr Leben in einem anderen Licht zu sehen. Diese Wandlung bzw. dieses Bewusstwerden vollzieht sich jedoch nicht plötzlich und mit einem Schlag, sondern – ganz wie im wahren Leben – braucht Allyson ihre Zeit, um Erkenntnisse zu gewinnen.


    Der Auslöser für Allysons Wandel ist Willem, eben jener Fremde, mit dem sie für einen Tag nach Paris reist. In Willem hat Allyson sich verliebt, doch nach einer schönen Nacht in der Stadt der Liebe, ist er verschwunden und Allysons Leben ist auf den Kopf gestellt. Sie lebt ihr Leben in Boston zwar weiter, beginnt ihr neues Leben am College, doch für sie ist es eine schwere Zeit, in der sie auf den Leser beinahe schon depressiv wirkt.


    Allyson hat mir zu Beginn des Romans sehr gut gefallen. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren, da ich den Eindruck hatte, dass ich ihr ein wenig ähnlich bin. Alles durchgeplant, immer auf der sicheren Seite, nie bei den coolen Partys dabei, eher eine Streberin. So lernte ich Allyson kennen. Ihre sanfte Wandlung an dem Tag in Paris zu einer spontaneren, freieren Person, konnte ich gut nachvollziehen.


    Jedoch konnte ich Allysons depressive Stimmung nach ihrer Rückkehr aus Paris nicht ganz nachempfinden. Nach diesem einen Tag, der für sie alles geändert hat und der ihr vor Augen geführt hat, dass sie eigentlich unzufrieden ist, wenn sie nur den Wünschen ihrer Eltern entspricht, fällt Allyson in ein tiefes Loch. Dies dauert auch ziemlich lang an, fast ein Jahr. Erst durch den mir äußerst sympathischen Dee, der gemeinsam mit Allyson einen Shakespeare-Kurs besucht, beginnt sie wieder nach vorne zu blicken – und Willem zu suchen.


    Es hat mir zwar gefallen, dass Allyson Willem am Ende des Romans sucht, jedoch war für mich der Beginn der Suche etwas zu gedehnt. Das Ende fand ich wiederum sehr spannend, sympathisch und herzerwärmend, da sie so viel Hilfe von anderen erhält. Ich muss aber sagen, dass Allyson ein wenig einer Achterbahn glich. Erst beschließt sie, Willem doch nicht anzusprechen und dann fuhr sie doch zu ihm. Hier fehlten mir ein wenig die Begründungen für Allysons Handeln. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass Allyson mir am Ende des Romans ein wenig fremd geworden ist, auch wenn sie sich dort selber gefunden hat. Ihre Entwicklung insgesamt gefiel mir zwar sehr gut, aber die Begründungen für ihr auf und ab am Ende, die fehlten mir einfach, um sie verstehen zu können.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin es schafft, die Kapitelenden so besonders zu gestalten. Der letzte Satz eines jeden Kapitels ist etwas Besonderes, so bedeutungsschwer, dass man wirklich an jedem Ende eines Kapitels denkt "Wow, das klingt so abschließend. So rund". Das ist richtig super. Auch vom Aufbau der Geschichte war ich wirklich begeistert! Zuerst wird der eine Tag in Paris geschildert, dann folgt im 2. Teil des Romans ein Wechsel in der erzählten Zeit, da nun die Erlebnisse eines kompletten Jahres beschrieben werden. Dazu wird pro Kapitel ein Monat in Allysons Leben geschildert. Auch mit ihrer Suche nach Willem am Romanende ändert sich nochmals die Zeit, da nun wieder wenige Tage in den letzten Kapiteln geschildert werden. Ein klasse Spiel mit der Zeit, durch welches der Roman super spannend wurde. Vor allem das Ende von „Nur ein Tag“ hat mich sehr neugierig auf „Und ein ganzes Jahr“ gemacht, da ich nun einfach wissen MUSS, wie es mit Allyson und Willem aus geht.


    Fazit
    Wenn ihr „Nur ein Tag“ kauft, dann nehmt auch gleich „Und ein ganzes Jahr“ mit, denn ich kann euch sagen, diese Geschichte hat Suchtpotenzial! Die Protagonistin durchlebt eine unglaubliche Entwicklung und es ist einfach nur spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Die Suche ihrer wahren Identität hat mir sehr gut gefallen. Shakespeare- und Paris-Fans werden hier auch voll auf ihre Kosten kommen, da die Theaterstücke und die Stadt der Liebe eine zentrale Rolle im Roman spielen. Jedoch konnte ich die Gründe für Allysons Entscheidung am Ende nicht ganz nachvollziehen, wodurch ich mich hier nicht mehr so gut mit ihr identifizieren konnte, wie zu Beginn.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Nur ein Tag
    2. Und ein ganzes Jahr
    Zusatz e-Book: Und noch eine Nacht

  • @Skyline
    Das Buch hat schon einen Rezensionsthread.
    Einfach mal die Suchfunktion benutzen.

    Habe ich benutzt, aber das Buch wurde mir nicht angezeigt, egal mit welchen Suchoptionen ich gearbeitet habe. Ich hatte mich auch schon gewundert, dass es noch keinen Thread dazu gab.

  • Inhalt


    Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.


    Quelle: Fischer FJB





    Meinung


    "Nur ein Tag" ist der erste Teil des Roman-Duos "NUR EIN TAG ... UND EIN GANZES JAHR".


    "Nur ein Tag" ist in zwei Teile unterteilt – Teil eins Ein Tag und Teil zwei Ein Jahr.
    Ein Tag hat mir gut gefallen.
    Direkt zu Beginn bin ich in der Geschichte drin gewesen. Der Schreibstil ist leicht gehalten, sodass ich auch locker lesen konnte.
    Die Handlung ist interessant gestaltet. Sie hat mich schon gepackt. Und durch den guten Lesefluss habe ich auch direkt Teil eins durchlesen können.
    Allyson mag ich. Ich konnte mit ihr direkt eine Freundschaft knüpfen. Obwohl sie anfangs vernünftig und anständig erscheint, trifft sie eine spontane, verrückte Entscheidung. Sie geht mit Willem, den sie gerade erst kennen gelernt hat, nach Paris und verbringt mit ihm dort einen ganzen Tag.
    Ich finde es von ihr mutig und leichtsinnig gleichzeitig. Immerhin ist Willem ein Fremder und es hätte auch nach hinten losgehen sollen. Doch sie wollte etwas untypisches, verrücktes tuen. Und somit erlebt sie einen unvergesslichen Tag in Paris mit einem bitteren Ende.


    Ein Jahr hat mich leider enttäuscht.
    Ich habe in diesem Teil Allyson größtenteils nervig empfunden. Ständig bemitleidigt sie sich selbst. Sie verbrachte mit Willem einen Tag und dann trauert sie ihm hinterher – ein ganzes Jahr. Ich kann ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen, aber ihr Verhalten nicht. Sie lässt sich gehen, ist meist desinteressiert und schließt sich von der Gesellschaft ab. Ich habe den Eindruck bekommen, dass sie depressiv ist. Immer wieder hat sie die Gedanken an Willem – fast bei allein Gelegenheiten und Situationen. Das hat mir nach einer gewissen Zeit die Nerven geraubt. Schließlich ist auch die Sympathie zu ihr verflogen.
    Die Handlung ist eher öde gewesen. Die Authentizität und die Spannung sind verflogen. Und der Reiz zum Weiterlesen ist fast nicht mehr da gewesen. Der zweite Teil hat mich einfach nicht mehr gepackt.
    Nur zum Schluss hin ist es etwas spannender gewesen. Und das Ende hat meine Neugier wieder geweckt, sodass ich mich interessiert an "Und ein ganzes Jahr" gewidmet habe.






    Fazit


    "Nur ein Tag" ist eine gute Geschichte, die mich zu Beginn gepackt hat, aber im späteren Verlauf leider nicht mehr. Die Protagonistin ist mir durch ihr Verhalten später unsympathisch und nervig geworden.
    Die Geschichte hätte interessanter und spannender gestaltet werden können.





    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich weiß nicht genau, was ich bei „Nur ein Tag“ erwartet habe. Vielleicht eine zuckersüße Lovestory gepaart mit Beschreibungen von Städten, die meine Wanderlust entfachen. Was ich bekommen habe - das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so recht. Eine Lovestory? Jein. Und auch meine Wanderlust hat nur einen kleinen Pickser bekommen.Zudem war mir die Summe der Zufälle des Schicksals zu groß, um glaubwürdig zu sein.


    Der Anfang war noch vielversprechend. Dieser eine Tag in Paris. Das war genau das, was ich erwartet habe. Es war toll zu verfolgen, wie sich Allyson und Willem in ein Abenteuer stürzen. Nehmen wir die Frage beiseite, ob man mit einem völlig Fremden einfach so in einen Zug springen sollte. Es geht hier schließlich um l’Amour. Da konnte ich auch drüber hinweg sehen, dass ich es stellenweise schwer mit Allyson hatte. Dem braven und guten Mädchen, der es eindeutig an Feuer im Blut fehlte. Zusammen mit Willem war es ausgeglichen. Sie ergänzten sich und was dem einen fehlte, machte der andere wieder gut.


    Daher konnte ich absolut nicht nachvollziehen, warum Galle Forman dieses sich ergänzende Duo wieder trennen musste und für mich somit die Geschichte echt schwer machte. Denn nach nur einen Tag folgte ein ganzes Jahr, also alles noch in „Nur ein Tag“. Und dieses restliche Jahr war schwer für mich. Wo ich zu Anfang noch drüber weg sehen konnte, war nicht mehr möglich, da es ja nur darum ging, wie Allyson zu recht kam. Und je mehr ich las, desto mehr schwand meine Sympathie für Allyson. Es war langweilig. Es war nicht so, dass ich Allyson nicht mochte. Ich fand ihre Art einfach so anstrengend. Sie ist eine Person mit der ich im wahren Leben nicht unbedingt befreundet sein möchte. Natürlich ist es irgendwo von der Autorin so beabsichtig worden, weil sie ja eine Entwicklung macht. Aber der Weg dahin war für uns beide steinig und schwer. Vielleicht einfach zu steinig und schwer.


    Tja, und dann war da Willem. Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll. Die kleinen Happen, die man über ihn hat, lassen ein Bild entstehen, dass nicht unbedingt für ihn spricht. Wahrscheinlich ebenfalls beabsichtig und am Ende ist nichts so, wie es scheint. Ich hoffe es sehr, denn sonst wäre alles einfach umsonst. Daher bleibt eigentlich auch keine andere Wahl als direkt zu „Und ein ganzes Jahr“ zu greifen. Hier wird aus der Sicht von Willem erzählt und ich hoffe sehr, dass es Licht ins Dunkel bringen wird und ich das Gesehene dann auch mögen werde.


    Fazit
    Ich muss ehrlich sagen, dass „Nur ein Tag“ von Galle Forman es mir nicht leicht gemacht hat. Den einen Tag fand ich toll, das restliche Jahr dagegen war stellenweise echt schwer für mich. Allyson - ihr Weg war für uns beide steinig und schwer. Nur dass es bei mir größtenteils an Allyson selbst lag. Ich bin gespannt, ob der zweite Band „Und ein ganzes Jahr“ die Sache nochmals rumreißen wird.


    3/5

  • Erwartet hätte ich bei Nur ein Tag eigentlich einen typischen Liebesroman. Aber das Buch war mehr Identitätssuche verpackt in eine jugendliche Liebesgeschichte, als Liebesroman.


    Der Einstieg in die Geschichte war leicht, nicht zuletzt natürlich dank der simplen Sprache, die verwendet wird. Tatsächlich flogen die Seiten buchstäblich dahin, doch überzeugen konnte mich das Buch trotzdem nicht so richtig. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, dass es sich hier um ein Jugenbuch handelt und ich meine Erwartungen etwas herunter schrauben sollte. Ich bin allerdings der Meinung, dass sich Zufälle sowie unlogische und unglaubwürdige Handlungen auch in Jugendbüchern nicht häufen sollten. Während des Lesens musste ich solche Häufungen versuchen zu ignorieren, um dennoch eine ganz angenehme Lesezeit zu geniessen.


    Mit den beiden Hauptcharakteren konnte ich fast bis zum Schluss hin leider auch nicht viel anfangen. Allyson ging mir mit ihrer zickigen, kindischen Art auf die Nerven und Willem war mir einfach zu glatt. Zum Schluss hin konnte ich mich dann allerdings wieder etwas mit Allyson versöhnen, da sie ihre Einstellung doch noch ziemlich geändert hat und zumindest für mich einen authentischeren Eindruck machte. Bei den Nebencharakteren konnte mich eigentlich nur Dee überzeugen. Alle anderen waren mir etwas zu überzeichnet dargestellt.


    In diesem Roman werden einige amerikanische Klischees Europa betreffend verarbeitet. Das mag manchmal etwas befremdlich wirken, brachte mich aber meist zum schmunzeln. An teeniegerechtem Hollywood-Kitsch fehlt es nicht und ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass 13/14jährige Mädchen bei der Lektüre total ins Schwärmen kommen.


    Das Ende empfand ich als durchaus gut gelungen. Meiner Meinung nach zwingt es nicht unbedingt zum Kauf des zweiten Teils des Buchduos. Man könnte die Geschichte genauso gut so stehen lassen. Wer allerdings wissen will, warum Willem verschwunden ist, der wird wohl nicht um Und ein ganzes Jahr herum kommen...


    Fazit
    Identitätssuche verpackt in eine jugendliche Liebesgeschichte. Netter Zeitvertrieb für junge Leser.

  • Die Idee der Geschichte ist toll. Eine junge Frau, die es immer an Recht machen will und sie nie wirklich wohl fühlt ihn ihrer Haut, geht auf eine Reise und lernt einen jungen Mann kennen. Durch ihn lernt sie dich neu kennen. Doch nach diesem Tag, steht alles Kopf und sie vermisst ihn und ihr eigentliches Selbst. Sie verfällt in Depressionen und lässt keinen mehr an sich rann bis sie sich auf die Suche macht und unerwartete Hilfe bekommt.
    Auch die Gescichten von Shakespeare passen gut dazu und man versteht sie nicht nur besser, sondern auch das Mädchen.



    Gut geschrieben. Ich könnte mich in die hauptperson herein versetzten, da ich selbst krank bin und mich nie akzeptiert fühle. Die Rückblicke sind manchmal etwas langatmig. Sonst freue ich mich auf das 2. Buch.

  • Ich finde diese Geschichte leider nur mittelmäßig.
    Zu Beginn schreibt Gayle Forman noch recht ausführlich, ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen und habe die Zeit, die Willem und Allyson zusammen hatten, auch beim Lesen genossen.
    Danach wurde ein großer Teil der Handlung zu oberflächlich für mich. Damit meine ich die Reise nach Europa oder auch wie Allyson in Kontakt bleibt mit Dee und Melanie (oder gerade auch nicht).
    Allyson versucht es zwar immer wieder, sie weiß von ihren "Fehlern" und bessert sich mit der Zeit auch, aber trotzdem ist sie meiner Meinung nach keine richtig gute Freundin. Dazu ist sie entweder zu uninteressiert oder zu schüchtern und brav.
    Andererseits gibt es im Geschehen dann den einen roten Faden, der sehr detailliert bleibt. Shakespeare ist ein sehr wichtiger Bestandteil, der immer wieder seinen Platz findet.
    Für mich passt das Verhältnis hier nicht, es ist einfach zu viel Handlung für das Buch.


    Den zweiten Teil werde ich zunächst nicht lesen und für den ersten gibt es von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

  • "Nur ein Tag" hat mir gut gefallen. Es ist ein Buch, das sich sehr leicht lesen lässt, aber wichtige Botschaften enthält.


    Ich hatte erwartet, dass dieses Buch nur (oder zumindest zu großen Teilen) den Tag behandeln würde, den Allyson und Willem in Paris verbringen, und hatte mich gefragt, wie die Autorin diesen einen Tag so ausführlich beschreiben könnte. Stattdessen dreht sich das Buch hauptsächlich darum, wie Allyson mit den Konsequenzen von diesem Tag umgeht und sich weiterentwickelt. Das hat mir sehr gefallen; die Liebesgeschichte, die ich erwartet hatte, war zwar wichtig und spielte für ihre persönliche Entwicklung eine große Rolle, aber die Protagonistin und ihr Leben stand im Vordergrund. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und habe mit ihr mitgefühlt und mitgelitten. Es war interessant zu sehen, was sich nach diesem einen Tag verändert hat und was nicht. Dazu gab es noch ein paar Nebencharaktere, die mir ans Herz gewachsen sind, vor allem ihr Freund aus dem Shakespare-Kurs.


    Natürlich war auch die Frage, was mit der Liebesgeschichte passieren würde, spannend. Der Autorin ist es gelungen, die Anziehungskraft zwischen den beiden gut und trotz der Kürze der Zeit, die sie miteinander verbringen, glaubwürdig zu beschreiben. Gestört hat mich eigentlich nur das offene Ende - aber da man sich den zweiten Band kaufen soll, ist ja klar, dass sie nicht verrät, wie es ausgeht. Hoffentlich ist es positiv... und auf Willems Sichtweise bin ich gespannt, da hier noch sehr viel offen bleibt und ich mir sicher bin, dass es einige Missverständnisse gab.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :study: Nora Roberts - Schattenmond

    2024 gelesen: 23 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Über das Buch:

    Format: Taschenbuch
    Preis: 14,99 Euro
    Seiten: 423
    ISBN: 9783841421067
    Erschien: 2016
    Originalsprache: Englisch
    Originaltitel: Just one Day erschien 2013
    Genre: Liebesroman
    Verlag: FJB

    Inhalt:

    Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.

    Das Cover:

    Das Cover ist ein Traum und ich finde es so schön, das wenn man die beiden Bücher zusammenlegt, das sich dann ein Herz bildet. Somit ist das Cover schon richtig romantisch.

    Die ersten 3 Sätze:

    Angenommen, Shakespeare hätte sich geirrt? > Sein oder nicht sein: das ist hier die Frage.< Das ist ein Zitat aus Hamlets - vielleicht sogar Shakespeares - berühmtester Monolog.

    Meine Meinung:

    Von der ersten Seite an, hat mich die Geschichte von Allyson und Willem gepackt. Es ist so schön romantisch geschrieben.
    In dem ersten Teil wird die Geschichte aus der Sicht von Allyson erzählt. Es wird erzählt, wie sie Willem kennengelernt hat und wie sie mit ihm ein Tag in Paris erlebt. Außerdem wie sie ein Jahr ohne ihn gelebt hat und was sie da erlebt hat.
    Die Geschichte ist packend geschrieben und man leidet richtig mit Allyson mit und hofft, das alles gut ausgeht.
    Die Geschichte ist aus der Sicht von Allyson geschrieben, also in ICH-Form.
    Was ich auch gut finde, ist das Allyson im Laufe des Jahres eine Veränderung durch macht und Erwachsen wird. Sie muss aber bis dahin viele Entscheidungen treffen, die nicht immer jeden gefallen.
    Wen ich echt nervig fand, war die Mutter von Allyson. Sie hat sowas von geklammert, das ging ja mal gar nicht.
    Die anderen Charaktere und Nebencharaktere sind super beschrieben und jeder wächst einen gleich ans Herz.
    Es ist eine richtige Liebesgeschichte, die einen richtig ans Herz geht. Es ist eine Geschichte über die erste richtige Liebe, das Leben, über das Erwachsenwerden, über Hoffen und Loslassen und darüber wie es ist neue Welten zu entdecken.

    Fazit:

    Ein super Auftakt einer Zweierreihe.

    Über die Autorin:

    Gayle Forman, geboren 1971, begann ihre journalistische Karriere beim ›Seventeen Magazine‹ und arbeitete dann für große Zeitschriften wie ›Cosmopolitan‹, ›Glamour‹ und ›Elle‹, bevor sie anfing, Romane zu schreiben. Inzwischen hat sie etliche Bestseller veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


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