Heuvel & de Waal - Mord im Revue-Palast. Ein Amsterdam-Krimi.

  • Hallo Krimifreunde,


    dann will ich mal meine abschliessende Meinung zum Buch geben, welches ich bereits in der letzten Lesenacht vorgestellt und zum grössten Teil gelesen habe;


    *klick hier*


    Also....auf dem Klappentext war zu lesen: >Mörderjagd per Fahrrad zwischen den Grachten< und das sagt schon alles zum Tempo des Buches; ruhig, gemächlich, ohne grosse Höhepunkte! Die Handlung "plätschert" (wie die Grachten :P ) auf den 351 Seiten so vor sich hin. Schlaflose Nächte oder den bekannten Effekt "des nicht aufhören könnens" wird man in diesem Buch vermissen. Mir kam die Schreibweise auch ein wenig umständlich (behäbig) vor, was ich der Unerfahrenheit der beiden Autoren zuschreibe (Dick van den Heuvel arbeitet als Dramatiker :scratch: für Theater, Film und Musicalproduktionen und Simon de Wal ist Kommissar bei der Kriminalpolizei in Amsterdam).
    Fazit: ein kleiner, unterhaltsamer Krimi für "zwischendurch" ohne den Anspruch ein Bestseller werden zu können und mit der Hoffnung, dass ein zweiter Roman um Van Ledden Hulsebosch und Saltet spannender und ein wenig flotter sein wird.


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • amsterdam 1928: bei einer revuepremiere wird der bekannte künstler Frederik Schakels ermordet. im publikum ist der apotheker van ledden hulsebosch, der die chance wittert, seinem liebsten hobby nachzugehen: möörder zu finden.


    der roman ist sehr humorvoll geschrieben, das ein oder andere grinsen kann man sich nicht verkneifen. alles in allem erinnert es an sherlock, holmes, was nicht negativ gemeint ist! bedenkt man, dass es den apotheker tatsächlich gegeben hat, und dieses buch nach vorlagen seiner lebenserinnerungen entstanden ist, macht es gleich nochmal soviel spass es zu lesen.
    ich bin jetzt ca bei der hälfte angelangt und freu mich auf die zweite!
    gruss
    lyra

  • Ich habe das Buch auch mit einigem Vergnuegen gelesen. Dabei stand sicher nicht der Kriminalfall im Vordergrund, sondern die Beschreibung der Lebensumstaende in dieser Zeit. Ausserdem entlockt einem die Beharrlichkeit dieses Apothekers doch manches Schmunzeln. Aber ich fand vor allen Dingen die Beschreibung des Drogenschmuggels und der Korruption interessant. Wie auch vorher beschrieben, ein nettes Buch, aber nichts Ueberragendes.

  • Hallo,
    bei diesem Buch handelt es sich - wie @Bonprix schon sehr treffend bemerkte - um einen wirklich recht behäbig dahinplätschernden Kriminalroman. Wenn man sich daran nicht stört, kann man aber viele vergnügliche Erlebnisse desselbsternannten Detektivs in Gestalt des schrulligen Apothekers genießen. Mir gefiel, dass dieses Buch auch einmal den Beginn der modernen Kriminaltechnik zeigt, und den Leser in einen Alltag mitnimmt, in dem die heute so vertrauten Vorgehensweisen wie Fingerabdrucknahme oder eine zentrale Kartei bekannter Verbrecher noch als wirre Fantasien galten.


    Ich schließe mich daher eher @janmaat an - auch wenn das Buch nicht gerade Bestsellerpotenzial aufweist (wie die Zwischenzeit seit seinem Erscheinen ja auch bewiesen hat), so ist es auf jeden Fall eine nette Lektüre an einem nebeligen Herbsttag...


    LG schnakchen

  • Inhalt Amazon:
    Amsterdam, 1928: Bei einer Revuepremiere wird der bekannte Künstler Ferderik Schakals ermordet. Im Publikum ist der Apotheker Van Ledden Hulsebosch, der die Chance wittert, nun endlich seinem liebsten Hobby nachzugehen: Mörder zu finden.
    Zusammen mit dem jungen Polizeiinspektor Saltet beginnt Van Ledden Hulsebosch zu ermitteln, und schon bald wird ihnen klar, dass es in Frederik Schakels Leben einige gut gehütete Geheimnisse gibt ...

    Ein ruhiger Krimi rund um ein sich neu findendes Ermittlerduo - den eigenbrötlerischen Apotheker Van Ledden Hulsebosch, der von einer Zukunft voller kriminalistischer Untersuchungsmöglichkeiten träumt und in seinem Keller unter anderem ein Labor zur Untersuchung von Schusskanälen in Schlachtabfällen eingerichtet hat... und den jungverheirateten Inspektor Saltet, der die altmodische Amsterdamer Polizei gern in ein neues Zeitalter voller technischer Errungenschaften und neuer Ermittlungsmethoden führen möchte.
    Die Handlung bleibt stets ruhig und unaufgeregt, der Leser begleitet die beiden bei ihren Versuchen gemeinsam ihren ersten Mord aufzuklären. Charmant ist dabei, dass beide sich Schritt für Schritt aneignen, wie man wohl einen Mordfall untersucht, und dabei auch mitunter feststellen, dass sich das Ganze in der Theorie immer leichter angehört hat. Als Leser freut man sich auch, wenn der ältere Apotheker von den fantastischen Methoden der Zukunft träumt... von der Möglichkeit Blutstropfen auszuwerten oder auf schnellem Wege gedruckte Inhalte auf Papier zu übertragen.


    Etwas enttäuscht war ich persönlich von der letztendlichen Auflösung des Falls - aber bei diesem Buch ist definitiv der Weg das Ziel, und der Weg dieser beiden Ermittler im Amsterdamer Alltag des späten 19. Jahrhunderts liest sich sehr unterhaltsam.


    lg schnakchen