Graham Masterton - Irre Seelen / Walkers

  • Kurzmeinung

    Ambermoon
    Spannender Asylum-Horror mit Gänsehautgarantie. Nur die Figuren konnten nicht gänzlich überzeugen

  • Inhalt von Amazon:


    Die alte aufgegebene Irrenanstalt im Wald ist nicht verlassen. Oh nein. In den Wänden wimmelt es vor ... vor Wahnsinn?
    Jack Reed stößt im Wald von Wisconsin auf ein verlassenes Gebäude, das einst eine bekannte Heilanstalt war. Vor fast 60 Jahren wurde sie aus düsteren Gründen aufgegeben.
    Jack will das alte Haus sanieren, um dort ein Ferienhotel zu eröffnen. Doch es beherbergt gefährliche Geheimnisse: 135 geisteskranke Patienten verschwanden mithilfe von Druiden-Magie »in die Wände« - und dort leben sie noch immer.
    Nun hält sie nichts mehr auf ... Angeführt von dem bösartigen Quintus kidnappen sie Jacks kleinen Sohn und fordern die Rückkehr des Priesters, der sie damals einfing ...


    http://www.grahammasterton.co.uk/



    Meine Meinung:


    Irre Seelen war mein 2. Buch nach „Die Opferung“ vom Graham Masterton .
    Die Leseprobe , :arrow: hier zu finden , versprach unterschwellige Grusel-Horrorspannung , ähnlich wie bei „Die Opferung“ . Ich war begeistert, dass das Buch gleich spannend und gruselig anfing. Dann wurde es deutlicher , aus Grusel wurde Horror, auch mit ekeligen Horrorszenen sparte der Autor nicht.
    Auf dem Cover steht Thriller, doch meiner Meinung nach gehört es in den Bereich Horror, denn die brutalen , ekeligen Szenen überwiegen. Graham Mastertons Bücher kann man nicht mit Thriller wie z.B. von S. Fitzek vergleichen. G.Masterton wird auch "Der Hohepriester des Schreckens" genannt oder "Großmeister der Angst" denn er schafft es den Leser in seine Horrorgeschichten eintauchen zu lassen, ihn das fühlen zu lassen was er schreibt und beschert ihnen Gänsehaut.
    Leider konnte mich dieses Buch nicht ganz so überzeugen wie „Die Opferung“ ,denn diesmal blieb die Logik der Figuren oft auf der Strecke, worüber ich noch hinwegsehen kann aber leider wurde es mehr und mehr zur „Zombieverfolgung“, der Horror blieb aber die Gruselstimmung war dahin, denn der Leser gewöhnt sich mit der Zeit an die Horrorgestalten. Wenn man sich aber auf das nicht immer nachvollziehbare Handeln der Personen einlässt ,erwartet einen Spannung die sich fast durch das ganze Buch zieht. Das Ende gestaltet er psychothillermäßig rasant und beendet es mit einer ruhigen Endszene.


    Ich würde 4 Sterne vergeben, da ich es aber mit „Die Opferung“ vergleiche , welchem ich 4 Sterne gab, vergebe ich hier gute 3,5 Sterne da ich mir mehr Gruselstimmung ,wie am Anfang in der Leseprobe, gewünscht hätte, denn eine leerstehende uralte Irrenanstalt, in dem mysteriöse Dinge vor sich gehen ,die etwas mit dem Druidentum und Erdmagie zu tun haben, versprach viel Lesegenuss. Doch das ist meine persönliche Meinung.
    Allen die gerne Horror-Thriller lesen und nicht den unterschwelligen Grusel suchen kann ich Graham Masterton und "Irre Seelen" empfehlen. :thumleft:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Amazon.de Kurzbeschreibung:


    Die alte aufgegebene Irrenanstalt im Wald ist nicht verlassen. Oh nein. In den Wänden wimmelt es vor ... vor Wahnsinn?
    Jack Reed stößt im Wald von Wisconsin auf ein verlassenes Gebäude, das einst eine bekannte Heilanstalt war. Vor fast 60 Jahren wurde sie aus düsteren Gründen aufgegeben.


    Jack will das alte Haus sanieren, um dort ein Ferienhotel zu eröffnen. Doch es beherbergt gefährliche Geheimnisse: 135 geisteskranke Patienten verschwanden mithilfe von Druiden-Magie »in die Wände« - und dort leben sie noch immer.


    Nun hält sie nichts mehr auf ... Angeführt von dem bösartigen Quintus kidnappen sie Jacks kleinen Sohn und fordern die Rückkehr des Priesters, der sie damals einfing ...


    Eigene Inhaltsangabe:


    Jack Reed möchte einfach nur nach Hause, doch dann fährt er beinahe ein Kind an und baut einen Unfall. Er versucht das Kind zu finden und läuft tief in den Wald am Straßenrand hinein. Er findet zwar den Auslöser des Unfalls nicht, stößt aber auf ein offensichtlich verlassenes Anwesen, das ihn von Anfang an fasziniert. Jack malt sich aus, dass man hier einen perfekten Country Club errichten kann und möchte es kaufen. Daher macht er sich umgehend auf den Heimweg und recherchiert dort nach einem zuständigen Makler.
    Dieser lässt sich recht schnell ausfindig machen und scheint auch mit Jacks Angebot einverstanden zu sein. Gemeinsam mit seinem Sohn Randy und seiner Freundin Karen macht sich Jack auf, das Anwesen, welches eine ehemalige Nervenheilanstalt zu sein scheint, auf eigene Faust zu erkunden. Dabei verschwindet Randy plötzlich in der Wand und wird dort von den ehemaligen Insassen festgehalten, die nur ein Ziel haben: Einen extrem brutalen und blutigen Rachefeldzug zu starten …


    Eigene Meinung:


    “Irre Seelen” von Graham Masterton ist ein Buch, das den Leser schnell in seinen Bann zieht.
    Da sich der Autor gemächlich an die surrealen Horror-Elemente herantastet, bleibt dieses Buch durchgehend auf einem glaubhaften Level und der Leser kann auch die unrealistischen Aspekte sehr gut nachvollziehen. Dadurch entsteht ein unglaublich effektiver Spannungsbogen, der sich in einem grandiosen Finale entlädt.


    Auf dem Weg dahin lernt man, dass Masterton durchaus Ahnung von Horror-Romanen hat, denn er jagt dem Leser ohne Probleme einen Schauer nach dem anderen über den Rücken und beschreibt zudem noch extrem plastisch, auf welche Arten Menschen umkommen können.


    Es gibt bei “Irre Seelen” lediglich einen kleinen Kritikpunkt, denn Masterton hat offensichtlich auch einen Hang zum Schwarzen Humor, den er immer wieder – leider auch an unpassenden Stellen – einfließen lässt. Es ist zwar authentisch, dass Figuren in Büchern eine Art Galgenhumor haben, der Protagonist der Geschichte in “Irre Seelen” ist allerdings oftmals zu unpassendsten Zeiten amüsiert. Sicherlich lockert es ein Buch auf, wenn an zwischendurch ein wenig schmunzeln kann und die Charaktere nicht durchgehend verzweifelt am Rande des Nervenzusammenbruchs stehen, wie es in der Realität wäre, doch in “Irre Seelen” ist Masterton ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Dies beeinträchtigt die absolut gelungene Handlung jedoch nicht allzu sehr.


    Fazit:


    “Irre Seelen” ist ein schonungsloser Horror-Roman, den man – einmal angefangen – nicht mehr aus der Hand legen will.
    Graham Masterton zieht den Leser in seine Geschichte und lässt ihn dort erst raus, wenn das Buch ausgelesen ist. Ich habe “Irre Seelen” verschlungen und gebe daher sehr gute 4,5 Sterne.


    (Diese Rezension wurde von mir selbst für das Webzine NecroWeb.de verfasst.)

    “Ich hoffe mein Schaden hat kein Gehirn genommen.” – Homer Simpson

  • Graham Masterton - Irre Seelen


    Meinung:
    Irre Seelen besticht durch seine ganz eigene wundervolle, schaurig schöne Atmosphäre. Das Buch zieht den Leser direkt vom Beginn in seinen Bann. The Oaks (das alte Gebäude) gibt einen herrlichen, beängstigen Ort ab und allein der Gedanke daran, in diesem Gemäuer umher zu wandern, beschert dem Leser einen ordentlichen Schauer.
    Masterton hat mit der Wahl der Umgebung im Buch auf's richtige Pferd gesetzt.


    Zu Beginn des Buches wird dem Leser die alte Anstalt näher gebracht und man hat immer einen leichten Schauer im Genick, allein schon wenn man sich diesen Ort bildlich vorstellt. Als dann auch noch die Erscheinungen dazukommen, wird es mehr als nur gruslig. Es wird bedrohlich und tödlich.
    In der Mitte des Buches verändern sich allerdings die Umgebungsfaktoren und das Szenario wird wesentlich ausgedehnter. Ich hatte hier einige Zeit zu tun mich damit anzufreunden konnte. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Geschehnisse weiterhin hauptsächlich auf The Oaks begrenzt geblieben wären. Nichtsdestotrotz konnte ich mich nach und nach damit arrangieren, denn die Geschichte hat sich ganz gut entwickelt.


    Bis zum Ende bleibt die Geschichte spannend und lesenswert. Masterton beschreibt auf wundervolle Art und Weise was vorsichgeht, was passiert ist und wie. Auch all die blutigen Szenen sind herrlich festgehalten worden. Der Autor wirft nicht nur mit Körperteilen um sich. Er verpackt es sehr eindrucksvoll. Es bleibt erschreckend und blutig, aber nicht eintönig und es gibt verdammt viel Blut und Tod in diesem Buch. Im Nachhinein betrachtet kam es mir gar nicht soviel vor, denn im Mittelpunkt der Geschichte stehen der Protagonist und die Geschichte der Anstalt. All das Blut und der Tod sind nur ausschmückendes, erschreckendes Beiwerk, wenn man das so sagen will.


    Es ist Ansichtssache, ob einem die Aufklärung der Geschichte dann wirklich gefällt. Ich persönlich habe kurz die Stirn gerunzelt und mich gefragt, ob das jetzt wirklich so sein soll. Da diese Erklärung der Hintergründe aber recht zeitig im Buch geschieht, hat man als Leser noch lange Zeit sich mit dieser anzufreunden. Das ist eine recht gute Strategie von Masterton. Hätte er diese Erklärung erst am Ende der Geschichte vom Stapel gelassen, hätte sich das sicherlich nicht gut verkauft. Da er aber noch recht lange damit 'gespielt' und der Leser wirklich genug Zeit bekommen hat sich damit auseinanderzusetzen, gelingt es ihm diese Erklärung wirken zu lassen.


    Allerdings bleiben nach dem Ende Fragen offen. Achtung Spoiler


    Trotz der Tatsache, dass mich einige Sachen gestört haben, ist die Geschichte wirklich gut erzählt. Der Beginn der Geschichte war wundervoll schauerlich und der zweite Teil recht aktionreich und blutig. Die Auflösung der Geschehnisse kam mir etwas zu zeitig im Buch, war aber okay und zumindest größtenteils nachvollziehbar.
    Ich allerdings hätte es lieber gesehen, wenn die Erklärung wesentlich später im Buch gekommen wäre und das Buch länger die bedrohliche Schauerstimmung der ersten Seiten länger beibehalten hätte.


    Fazit:
    Irre Seelen ist ein gutes Buch. Der Erzählstil ist klasse und unterhaltsam und an keiner Stelle im Buch kommt Langeweile auf. Es ist schaurig, blutig, aktionreich, stellenweise etwas makaber und im großen und ganzen glaubwürdig, so merkwürdig sich auch die Erklärung anhören mag. Man darf hier allerdings keinen wirklichen Horrorschocker erwarten. Es ist mehr eine reichlich blutige, verrückte, unterhaltsame, magische Erzählung über das Nachjagen von Träumen, Isolation, Wahnsinn und etwas Liebe.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn



  • "Was Jack ganz besonders faszinierte, war das nicht näher bestimmbare Gefühl, gezielt hierher gelockt worden zu sein.
    Als ob es sein Leben lang vorbestimmt war,
    dass er das Haus genau an diesem Nachmittag und genau zu dieser Stunde finden würde.
    Als ob es auf ihn gewartet hätte."
    (S. 17)


    Jack Reed stößt, mehr oder weniger, zufällig auf ein uraltes Anwesen mitten im Wald. Es zieht ihn geradezu magisch an und scheint sich in seine Gedanken zu schleichen, denn er will es unbedingt! Sein plötzlicher Traum - ein Ferienhaus für gut betuchte Gäste daraus zu machen, denn es scheint wie dafür geschaffen zu sein....trotzdem es total marode ist, fast auseinanderfällt und ihn darin eine unheimliche Atmosphäre empfängt.

    Er ist bereit dafür seinen Job und seine Familie aufs Spiel zu setzten - für diesen Traum der, wie er denkt, schon immer in ihm schlummert. Der Kauf wird in die Wege geleitet, alles scheint wie am Schnürchen zu klappen, bis sein Sohn in diesem Haus spurlos und von einen Moment auf den anderen verschwindet.

    Danach beginnt das Grauen, denn dies war einmal eine Irrenanstalt und 135 irre Seelen sind darin gefangen und der Pfand ist Jacks Sohn.


    "Sie hatten schon fast das Tor erreicht, als er die grau-weiße Gestalt des kleinen Mädchens noch einmal sah.
    Sie stand genau zwischen den Bäumen und hatte einen Arm erhoben, um ihm zu winken.
    Komisch war nur, dass ihr Gesicht von einer Kapuze verborgen war, als ob es falsch herum am Kopf saß.
    Entweder das - oder sie HATTE überhaupt kein Gesicht."
    (S. 72)


    Ich kannte bisher nur die Thriller-Reihe von Graham Masterton und dies ist mein erster seiner Horror-Romane. Das er schreiben kann war mir also bereits klar, doch hier schien er in seinem Element zu sein. Düstere und unheimliche Atmosphäre von Anfang an, welche sich von Seite zu Seite steigert und zusätzlich den ein oder anderen Schock- und/oder Gruselmoment beinhaltet. Für Gänsehaut wird hier also gesorgt und das bereits von der ersten Seite an.


    Der Plot ist durchdacht und kann mit überraschenden Wendungen aufwarten.

    Was ich persönlich an Mastertons Stories jedoch genial finde ist das Verweben von Realität und alter Mythen. Meist stützt er sich dabei auf nordische Mythologie und so auch hier.

    Druidenmagie, Steinkreise und Ley-Linien - dieses uralte Wissen und diese Legenden werden gekonnt vom Autor in die Storie eingebracht und er schafft es diese, selbst in der modernen Welt, als logisch erscheinen zu lassen. Zusätzlich erschafft er auch Neues, wie z.B. die Wandläufer. Für Zartbesaitete ist dieser Horror-Roman nur bedingt z u empfehlen, da es hier doch stellenweise sehr blutig und brutal zugeht.


    "Die erbarmungslosen Hände schleiften ihn durch die komplette Kellerwand, zerfetzten seine Strickjacke,
    kratzten das fette, weiße, hervortretende Fleisch seines Bauches auf,
    zerrissen seine Cordhose
    und verschmierten die Kalksteinmauer mit einer anderthalb Meter dicken Blutspur."
    (S. 148)


    Zum Ende hin sacken Handlung und Spannung etwas ab, nehmen aber noch rechtzeitig wieder an Fahrt auf und ist daher zu verschmerzen.

    Was mich persönlich störte, waren die Charaktere. Diese sind zwar gut gezeichnet und vielschichtig, agieren und reagieren jedoch des Öfteren mehr als nur unglaubwürdig. Ungläubiges Kopfschütteln und genervtes Augenrollen sind also ebenso inkludiert wie die Gänsehaut.


    Fazit:

    Im Großen und Ganzen bin ich von diesem Buch begeistert. Masterton hat einen unglaublich packenden Schreib- und Erzählstil und auch das typisch beklemmende Gefühl der Angst setzt beim Lesen ein. Wenn sich die Figuren, allen voran der Protagonist, nicht des Öfteren völlig unauthentisch verhalten würden, wäre es ein absolut perfekter Horror-Roman.

    Es war mit Sicherheit nicht mein letzter Masterton, habe ich doch auch noch "Die Opferung" und "Grauer Teufel" auf meinem SuB liegen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone