Julia Romp - Das Wunder auf vier Pfoten/A Friend Like Ben

  • Klappentext


    Die berührende Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft


    Der 9-jährige George ist schwer autistisch, keine Therapie scheint zu helfen. Ein kleines Wunder geschieht, als seiner Mutter Julia ein halb verhungerter Kater zuläuft. Sie pflegt ihn gesund und bald gehört Ben – wie das Tier getauft wird – zu ihrer Familie. Ben ist das erste Wesen, mit dem George spricht und spielt, endlich vermag der Junge Fuß in der Welt zu fassen. Aber dann verschwindet der Kater spurlos – und Julia weiß: Für ihren Sohn muss sie Ben wiederfinden. Sie startet eine unglaubliche Suchaktion …


    Über die Autorin (Verlagsinfo)
    Julia Romp lebt mit ihrem Sohn George und dem Kater Ben in London. Wenn sie sich nicht um ihre Familie kümmert, arbeitet sie für einen wohltätigen Verein, der entlaufene Katzen und Hunde sucht.


    Meine Meinung
    Das Wunder auf vier Pfoten ist eine wirklich herzergreifende Geschichte über einen autistischen Jungen der durch einen kleinen Kater nicht nur den Zugang zu seiner Mutter, sondern auch zu seiner Umwelt findet. Der kleine Kater eröffnet ihm ungeahnte Möglichkeiten. Die Geschichte ist sowohl spannend als auch fesselnd, berührend als auch ein wenig nachdenklich stimmend. Man freut sich zusammen mit der Mutter und leidet auch mit ihr - zumal es sich hier um eine wahre Geschichte handelt die die Autorin uns erzählt. Sie lässt uns teilhaben an ihrem Leben mit George und Ben. So bleiben natürlich auch Stellen nicht aus, wo man einfach nur mit dem Kopf schüttelt, wie grausam Menschen doch sein können. Vor allem aber hat man viel Freude mit diesem Buch rund um eine außergewöhnliche Freundschaft und fiebert auch mit als Ben verschwindet und sie eine wirklich unglaubliche Suchaktion startet. Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem tollen Buch. Unbedingte Kaufempfehlung.
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    Ich finde es einen wunderschönen Gedanken, dass etwas, das ein Mensch vor über hundert Jahren niedergeschrieben hat, noch immer da ist. Der Mensch selbst ist schon lange verschwunden, und vielleicht sogar schon vergessen, aber seine Gedanken sind immer noch da. Bücher sind Boten aus der Vergangenheit, weißt Du? Botschaften aus der Vergangenheit für die Menschen der Zukunft. Wie kleine Zeitmaschinen.

  • Zum Inhalt

    Julia ist alleinerziehende Mutter eines autistischen Sohnes, dessen Krankheit erst mit 10 Jahren erkannt wurde. Trotz aller Bemühungen ist es Julia nicht gelungen, eine engere Bindung zu George aufzubauen. Dieses Wunder vollbringt erst Ben, ein Streunerkater, der Zuflucht in Julias Garten gesucht hat und von ihr gesund gepflegt wird. Mit Ben beginnt ein neues Leben für Mutter und Sohn, doch dann verschwindet der Kater, und Julia setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um ihn wiederzufinden.


    Meine Gedanken zum Buch

    Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich zu Tränen gerührt hat, aber Julia Romp ist es mit der Geschichte ihres Sohnes und dem Kater Ben gelungen.

    Im ersten Teil beschreibt sie die Schwierigkeiten, die sie als junge, arbeitslose Mutter mit einem kleinen Kind hatte, zumal dieses Kind sehr verhaltensauffällig war. Fast alle Menschen, mit denen Julia in Berührung kam, hielten sie mit der Erziehung für überfordert, und George war deren Meinung nach nichts anderes als ein äußerst ungezogener Bengel. Dass er in einer ganz anderen Welt lebte, zu der nicht einmal die Mutter Zugang hatte, erkannte viele Jahre niemand, obwohl Julia immer wieder auf seine Eigenheiten hinwies.

    Kaum war die richtige Diagnose erstellt, kam Ben ins Haus und mit ihm änderte sich alles. Plötzlich begann George über Ben zu sprechen, und so findet auch Julia einen Weg zu ihm. In der Fürsorge um den Kater und durch das Spielen mit ihm lernt George auch seiner Mutter gegenüber endlich Gefühle zu zeigen.

    Doch während eines Urlaubs, den George wegen Ben lange abgelehnt hatte, verschwindet der Kater spurlos. Julia bricht die Reise sofort ab und kehrt nach Hause zurück. Hier startet sie eine beispiellose Suchaktion, doch Ben ist wie vom Erdboden verschluckt. George gibt ihr die Schuld an Bens Verschwinden und zieht sich wieder in seine dunkle Welt zurück.

    Julia Romp beschreibt das Zusammenleben mit George sehr eindrucksvoll und einfühlsam, ebenso die große Änderung, die mit Bens Auftauchen stattfindet. Am meisten mit ihr gelitten und gezittert habe ich aber auf ihrer Suche nach Ben, die sie mit vollem Einsatz betreibt, Verwarnungen und Spott in Kauf nimmt und dennoch nicht aufgibt. Sie weiß, dass sie Ben finden muss, ob tot oder lebendig, weil ihr sonst auch der Weg zu George für immer verschlossen bleiben wird.

    Und weil ich am Schicksal von Tieren immer besonderen Anteil nehme und deshalb auch nie derartige Bücher lese (außer sie werden in einer Challenge verlangt), habe ich etwas gemacht, was sonst nie vorkommt, ich habe das Ende zuerst gelesen.

    So gut mir das Buch auch gefallen hat, zur Schonung meiner Nerven werde ich mich auch in Zukunft von solcher Lektüre fernhalten.

  • Gerade weil ich Katzen so liebe konnte ich an diesem Buch nicht vorbei gehen. Ganz abgesehen natürlich von der höchst außergewöhnlichen Geschichte des kleinen George, die mich auch bereits beim Kauf (und dem vorherigen anlesen) in ihren Bann gezogen hat. Die innige Freundschaft zwischen Ben und George und dass was der kleine Kater bewirkt sind etwas ganz besonderes. Das lesen macht richtig Freude, auch wenn man (gerade am Anfang und zum Ende hin) mit Julia mitleidet. Selbstverständlich lässt einen das verschwinden von Ben nicht kalt, aber es ist einfach eine tolle Geschichte die sich zu lesen lohnt.

    Ich finde es einen wunderschönen Gedanken, dass etwas, das ein Mensch vor über hundert Jahren niedergeschrieben hat, noch immer da ist. Der Mensch selbst ist schon lange verschwunden, und vielleicht sogar schon vergessen, aber seine Gedanken sind immer noch da. Bücher sind Boten aus der Vergangenheit, weißt Du? Botschaften aus der Vergangenheit für die Menschen der Zukunft. Wie kleine Zeitmaschinen.

  • Ja, Lesemaus, das finde ich auch, eine ungewöhnliche Geschichte, die noch dazu das Leben geschrieben hat. Ohne die Challenge von 2012, die ich parallel zur aktuellen mitmache, weil mir die Idee so gut gefällt, hätte ich dieses Buch wohl nie gelesen. Gerade weil ich Katzen so liebe, habe ich immer zu viel Angst, dass ihnen etwas passiert und die Geschichte nicht gut ausgeht. Bei Tieren bestehe ich darauf, dass es ein "Happy end" gibt.


    Wie dieser kleine Kater 100 km weit gekommen ist, wird man wohl nie erfahren. Vielleicht ist er doch mit jemandem mitgefahren.

    Wir haben seit September 2011 auch so einen Findlingskater, den mein Mann auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums aufgelesen hat, wo er ganz verzweifelt herumgeirrt ist. Er hatte ein Flohband, war nicht völlig abgemagert, hatte Würmer und Milben, war nicht kastriert und ohne Chip. Gemeldet hat sich niemand, also haben wir ihn behalten, und jetzt könnten wir uns ein Leben ohne unseren Max gar nicht mehr vorstellen.

  • Ich habe durch zufall irgendwo hier im BT das Buch gesehen und das Cover fand ich so toll das ich gleich mal schauen musste worums geht.


    Anfangs fand ich es ein wenig langweilig und in die länge gezogen das so viel von dem Jungen erzählt wurde. Aber als es dann anfing das Ben zu ihm kam wurde die Geschichte schon lustiger. Das Buch gewann immer mehr an Lustigen stellen aber auch viele Traurige wo ich echt mit Gefühlt und mit gefiebert hatte. Aber im großen und ganzen ein echt schönes Buch und eine sehr tolle Geschichte.

    Start Januar 2017 Start Sub ca. 239


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  • Wir hatten immer Katzen. Diese kleinen Plüschbälle auf vier Beinchen begleiten mich, seit ich denken kann. Aus diesem Grund weiß ich auch, wie besonders diese eleganten, verspielten, eigensinnigen, wundervollen Wesen sind. Umso schöner ist es jedes Mal zu sehen, dass es auch andere Menschen gibt, die ihre Stubentiger ebenso sehr lieben. Im Laufe der Jahre haben sich daher bei mir schon ein paar Katzenbüchlein angesammelt, und "Das Wunder auf vier Pfoten" ist eines davon.


    Vielleicht beginne ich mal mit dem Negativen. Für meinen Geschmack kam das Buch nur sehr schleppend in Fahrt. Der kleine Kater, der in dieser Geschichte eine so entscheidende Rolle spielt, taucht zwar auf den ersten Seiten auf, verschwindet dann aber erst mal für eine ganze Weile wieder von der Bildfläche, da die Erzählerin sehr ausschweifend über die Zeit berichtet, bevor der kleine Kerl zu ihr und ihrem Sohn findet. Dieser Abschnitt war mir eindeutig zu lang und zu ausführlich. Ich hätte beispielsweise nicht unbedingt wissen müssen, wie ihr Leben sogar noch vor der Geburt ihres Sohnes aussah. Mich interessierte hauptsächlich die Beziehung zwischen dem Jungen und seinem Kater. Doch auf die habe ich vorerst eine ganze Weile warten müssen. Auch sonst kam es mir manchmal so vor, als müsste die Autorin unbedingt eine bestimmte Seitenanzahl erreichen. So unnötig wirkte manches auf mich, dass sie mit in dieses Buch gepackt hatte. So zog sich die Geschichte für mich teilweise schon ziemlich in die Länge.


    Doch wenn das Katerchen denn Thema war, las ich sehr gern weiter. Ben ist definitiv ein ganz besonderer Vertreter seiner Art, der mich mit Leichtigkeit um sein kleines Pfötchen wickelte. Ich liebte diese Passagen und sah mit Bauchschmerzen dem vom Klappentext angekündigten Verschwinden des kleinen Helden entgegen.


    Tatsächlich hat mich das Buch emotional nicht kalt gelassen. Ich habe mit Julia gehofft und gebangt. Sowohl bezüglich ihres Sohnes als auch in Hinblick auf Ben. Dass die Autorin schreiben und Gefühle wecken kann, hat sie eindeutig bewiesen, und das habe ich ihr vor allem zum Ende der Geschichte hin fast schon übel genommen. Es ist daher eigentlich unnötig zu erwähnen, dass ich einige Federn Tränen gelassen habe. Aber aus genau diesem Grund kann ich auch sagen, dass vor allem der Schluss mich dem Buch doch noch ein ganzes Stückchen näher gebracht hat.


    Ich hatte während des Lesens eigentlich schon lange die Bewertung im Kopf gehabt, bis diese sich dann auf den letzten Seiten doch noch ziemlich änderte. Alles in allem vergebe ich doch noch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und wünsche Julia, dass sie, ihr Sohn und Ben noch viele, viele schöne gemeinsame Jahre vor sich haben. Sie haben es mehr als verdient.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~