Karin Hellwig - Peter Paul Rubens

  • Klappentext:
    Peter Paul Rubens (1577 – 1640) gehört zu den bedeutendsten und wirkungsmächtigsten Malern des europäischen Barocks. Er schuf kühne Kompositionen und menschliche Figuren mit überwältigender Vitalität. Mit seinen vom Geist der Gegenreformation erfüllten Altarbildern sowie den politisch-allegorischen Gemäldezyklen, mythologischen Darstellungen, Jagdstücken, Porträts und Landschaftsbildern erweist er sich immer wieder als Meister der Farbe und emphatischer Erzähler. (von der Verlagsseite kopiert)

    Zur Autorin:

    Karin Hellwig studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Bibliothekswissenschaften in München und Berlin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. (kopiert bei Perlentaucher.de)


    Allgemeine Informationen:
    Aus der Reihe rororo Monographien:
    Enzyklopädie der großen Geister
    «Rowohlts Monographien sind ein Muster an Demokratisierung des Wissens, preiswerter als eine ordentliche Pizza oder eine Kinokarte» (Süddeutsche Zeitung). Seit März 1958 sind mehr als 20 Millionen Exemplare erschienen: von A wie Anna Achmatowa bis Z wie Stefan Zweig. Eine Erfolgsgeschichte par excellence. (von der Verlagsseite kopiert)


    Unter den Überschriften
    - Herkunft, Jugend und Ausbildung
    - Aufbruch nach Italien
    - „Gott der Maler“ in Antwerpen
    - Als Diplomat an den Höfen Europas
    - Die späten Jahre
    breitet die Autorin das Leben des Peter Paul Rubens auf dem Hintergrund des geschichtlichen Kontextes von Reformation und Gegenreformation aus. Anhand exemplarischer Gemälde vermittelt sie einen ersten Zugang zur künstlerischen Sprache und zu allegorischen Bildern des Malers.
    Abgerundet wird das Buch durch einen umfangreichen Anhang: 189 Fußnoten, Zeittafel, Zeugnisse, Bibliographien und Kataloge, sowie Personenregister und Quellennachweis der Abbildungen.
    Insgesamt 160 Seiten.


    Inhalt:
    Rubens (1577-1640) war einer der produktivsten Maler der Geschichte. 1400 Gemälde und Ölskizzen werden ihm zugeschrieben, dazu kommen Hunderte von Zeichnungen. Geboren in eine geschichtlich günstige Epoche – der Bildersturm der Reformation hatte die Kirchen ihres Schmucks, der Malereien und Gemälde beraubt und die beginnende Gegenreformation verlangte nach neuen Kirchenausstattungen – konnte Rubens Reichtümer anhäufen und lebte, im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen Rembrandt und Vermeer, finanziell unbeschwert.
    Doch auch als Diplomat, der sowohl an Europas Höfen in Spanien und England tätig war, als auch in der verschiedenen Bezirken seines Heimatlandes, machte Rubens sich einen Namen.


    Eigene Meinung / Bewertung:
    Bescheidenheit war nicht seine Stärke, und auch aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass Rubens der erfolgreichste Maler seines Zeitalters war. Es war sicher schon vor 400 Jahren so, dass derjenige erfolgreich Geschäfte macht, der sich selbst zu verkaufen weiß und mit seiner Selbsteinschätzung nicht hinterm Berg hält. Seine Bilder spiegeln naturgemäß sein Wesen: Voluminöse, muskulöse Figuren in überdimensionalen Formaten (bis 4 x 7m). Oder belebte Landschaften, bis in den kleinsten Winkel mit Personen oder Allegorien bedeckt.
    Verschiedentlich kopiert er Caravaggio, Tizian oder Tintoretto, die er wie die meisten Maler seiner Zeit während Italien-Reisen studiert hat, und versucht sie zu übertreffen, mal durch die Erweiterung der Darstellung, mal durch Hereinholen des Betrachters oder eine individuelle Farbgebung.


    Es sind gleich drei Interessensgebiete, die das Buch abdeckt: Rubens Biographie, Geschichte der Niederlande im 16. / 17. Jahrhundert und künstlerisches Arbeiten und Wirken in dieser Zeit, aufgebaut entlang des Lebenslaufs des Malers.


    Die detailreiche, wissenschaftlich gestützte und belegte Arbeit der Autorin stellt den Neugierigen zufrieden, der sich einfach nur für Kunst und Leben Rubens’ interessiert, aber auch denjenigen, der nach neuem und umfangreicherem Material sucht und in der Bibliographie weitere Biographien, Dokumente und Spezialstudien findet.


    Rubens Kolossalgemälde kommen durch das Format des Buches nicht zum Tragen, und einige Male erkennt man nur mit Lupe unter hellem Licht (oder das Bemühen von Google) die Einzelheiten, die die Autorin im Text erläutert.


    Fazit:
    Ein lesenswertes und informatives Sachbuch über einen Maler, dessen Popularität bis heute nie verloren ging.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)