Melissa Marr - Graveminder


  • Inhalt:
    Jede Generation hat ihre eigene Totenwächterin. Bei Beerdigungen spricht sie die magischen Worte über dem frischen Grab, um den Frieden der Toten zu bewahren. Doch was geschieht, wenn es kein Grab gibt? Wenn die Tote ein junges Mädchen ist, das auf grausame Weise ermordet wurde und nun wiederkehrt, um Rache zu üben? Für Rebekkah beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie muss als Graveminder ihre Stadt vor der hungrigen Toten schützen – und deckt dabei Geheimnisse auf, die dunkler sind als das tiefste Grab.



    Meine Meinung:
    Es ist schon länger her, dass mich ein Buch so wenig angesprochen hat wie “Graveminder“. Nicht dass das Thema mich nicht hätte faszinieren können, leider nur nicht auf diese Weise wie die Geschichte erzählt wurde.


    Rebekkah und Byron spielen die Hauptrollen zweier erwachsener Bewohner der Stadt Claysville. Die Stadt hat etwas besonderes, denn es liegt eine Art “Fluch“ und gleichzeitig “Segen“ auf dieser. Schon sehr außergewöhnlich denn es dauert seine Zeit bis dieses Geheimnis, das die Stadt und ihre Bewohner hüten, aufgelöst wird. Jetzt könnte man denken: Die Spannung wird nur angezogen – ist hier jedoch nicht der Fall. Alles zieht sich, man bekommt wenige Informationen und die die man bekommt sind über einen längeren Zeitraum so dürftig dass ich mich fragte, ob es überhaupt noch zum Showdown kommt.


    Ich verrate nicht zu viel wenn ich sage, dass Rebekkah und Byron Gefühle für einander haben, die sich beide nur ungern eingestehen – Rebekkah mehr als Byron. Wenn man nicht wüsste dass es sich um zwei erwachsene Personen handelt, könnte man glauben dass man mit Teenagern zu tun hat. Denn, ich-möchte-ihn-nicht-mögen-tue-es-aber-trotzdem-er-darf-es-nur-nicht-wissen Spielchen sind für ein Buch, dass sich um Untote dreht und die beiden zusammenarbeiten müssen um diese in Schach zu halten, nicht geeignet.


    Wenn ich von Untoten rede kommt wahrscheinlich jeder der Gedanke von Zombies in den Sinn, so wie mir. Die Autorin belehrt den Leser in der Geschichte dass es sich aber nicht um Zombies handelt. Leichte Verwirrung steigt auf, denn die Untoten haben das Bedürfnis sich auch an Menschenfleisch zu laben. Diese Information, dass man es nicht mit Zombies zu tun hat, wird dann ohne großartig darüber nachzudenken und zu wundern hingenommen.


    Die beiden Welten, die Byron und Rebekkah zu Gesicht bekommen, nämlich die normale Welt und die Welt der Toten, war für mich das Highlight des Buchs. Endlich sah ich einige Fantasy-Szenen die ich mir gewünscht hatte. Häuser, Straßen, Menschen die nicht dem Zeitalter der Protagonisten entsprungen sind. Eine Welt die dem Buch gerecht wurde.
    Dennoch bleibt ein übler Nachgeschmack. Die negativen Aspekte überwiegen, dass nicht einmal die Welt der Toten irgendwas hätte raureißen können.


    Hätten die Untoten eine größere Rolle gespielt und nicht nur die Ersatzbank geschmückt, könnte ich dem Buch wahrscheinlich mehr abgewinnen. So bleibt es für mich nur ein Fantasy-Roman mit wenigen Elementen des Genres, und driftet viel zu häufig in die Richtung eines unglücklichen Liebesromans ab.



    Das Buch bekommt von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

  • Wie das jetzt kommt weiß ich nicht. Vorhin habe ich die Autorin & Buchtitel einegeben und mir wurde nur so eine ASIN Nummer angezeigt.


    Du musst dann noch zu englische Bücher gehen oder Alle Kategorien anklicken dann hast du die Auswahl. :lol:

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Gern schweife ich beim Lesen in fantastische Welten ab. Als ich im letzten Amazon Vine Newsletter das Buch „Graveminder“ entdeckte und in der Kurzbeschreibung von Totenwächterinnen und Auferstandenen las, war mein Interesse geweckt. Ich erhoffte mir ein gruselig fantastisches Lesererlebnis.


    Die amerikanische Autorin Melissa Marr


    kannte ich bislang nicht. Im Internet erfuhr ich, dass die 1972 geborene Amerikanerin Literatur studierte und an verschiedenen Colleges unterrichtet. Weiterhin las ich, dass mit der Sommerlicht-Reihe schon eine recht erfolgreiche Jugendfantasy-Serie von ihr auch auf dem deutschen Buchmarkt ist. Mit „Graveminder“ hätte sie nun auch ein Buch für Erwachsene geschrieben.


    Graveminder & Undertaker


    Die verschlafene Kleinstadt Claysville ist anders als so ziemlich alle anderen Städte. Tief verwurzelte Traditionen haben noch immer Bestand. Doch den Bewohnern geht es damit gut und kaum einer verlässt die Stadt dauerhaft. Auch Byron und Rebekkah, die in ihrer Jugend eng befreundet waren und eine Weile ziellos von Stadt zu Stadt zogen, spürten bei ihrer Heimkehr, dass sie nach Claysville gehören. Allerdings ahnen beide nicht, welche Lebens-Aufgabe auf sie wartet…

    Die Lebenden und die Toten


    Nach einem mysteriös spannenden Auftakt verlor sich die Autorin ein bisschen in der Einführung der Charaktere, ohne diesen wirklich Tiefe zu geben. Da sie dabei jedoch einen bildhaften und flüssigen Schreibstil an den Tag legte und auch immer wieder Textstellen einbaute, die meine Neugier weckten, las ich weiter. Als dann erste Fakten auf den Tisch kamen, öffnete sich mir mit dem Totenreich eine interessante Parallelwelt.


    Leider flachte der Spannungsbogen dann ab. Das lag zum Großteil an der weiblichen Hauptprotagonistin, die mich mit ihrem „will ich oder will ich nicht“ ab einem gewissen Zeitpunkt gewaltig nervte. Der männliche Hauptprotagonist Byron machte da meiner Meinung nach eine wesentlich bessere Figur. Auf jeden Fall musste ich mich durch einige Längen quälen. Ab dem Zeitpunkt, als sich Rebekkah dann endlich ein bekam, wurde es auch wieder etwas spannender.


    Die Idee mit dem Totenreich als Parallelwelt finde ich eigentlich großartig. Gern hätte ich noch viel mehr über dieses, seine merkwürdigen Bewohner und den Vertrag erfahren. Das blieb aber alles sehr vage und wäre für mich in jedem Fall interessanter gewesen, als die zwischenrein geschobene Jammerschleife von Rebekkah, die sich gewaltig hinzog. Viele Geschehnisse im Totenreich wirkten auf mich unausgereift.


    Auch die Szenenwechsel zu Schauplätzen mit eigentlich grauenvollen Geschehnissen konnten mich nicht überzeugen. Da es kein richtiges Gut oder Böse bei den Akteuren dort gab und ich teilweise sogar Sympathien für die eigentlichen Monster aufbringen konnte, kam auch hier bei mir kaum Gruselstimmung auf.


    Im letzten Viertel kam noch einmal etwas Spannung auf, aber das Ende war ziemlich vorhersehbar. Die Autorin versuchte noch einmal Grauen zu erzeugen, indem sie auf einmal eine Vielzahl von weiteren Opfern ins Spiel brachte. Auf mich wirkte das aber eher übertrieben als grausig. Die Aussage auf dem Buchrücken: „Eine wunderbar gruselige Gothic-Novell“ kann ich leider nicht bestätigen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: - mehr gibts von mir nicht :|

  • Rebekkah kehrt in die Stadt Claysville zurück. Vor Jahren ist sie gewissermaßen geflohen: vor ihrer Familie, vor dem Selbstmord ihrer Schwester Ella, vor der Liebe zu Byron, Ellas Freund. Nach Ellas Tod kamen sie zusammen, doch Rebekkah wurde nicht mit ihren Schuldgefühlen fertig.
    Jetzt wurde ihre Großmutter ermordet und Rebekkah fühlt den inneren Drang, die ganzen kleinen Rituale auszuführen, die diese durchführte: die Gräber zu pflegen, den Toten Nahrung und Alkohol zu bringen und auf dem Friedhof zu ihnen zu sprechen. Byron ist der Nachfolger seines Vaters und Totengräber, wodurch sich die beiden zwangsläufig wieder näherkommen.
    Byron spürt, dass etwas nicht stimmt: an dem Mord und an der ganzen Stadt. Als sein Vater ihn endlich in das Geheimnis einweiht, kann er es nicht fassen. Doch es ist seine Pflicht als Undertaker den neuen Graveminder zu beschützen: Rebekkah, die sich um die Totenruhe zu kümmern hat- und darum, dass die Toten tot bleiben. Zusammen müssen sie ihre Stadt schützen und die Morde aufklären, sonst könnte es bald keine Menschen mehr geben, die Schutz nötig hätten...


    Neben Vampiren, Werwölfen und diversen Schauergestalten hat Melissa Marr mit Graveminder gewissermaßen etwas Neues geschaffen. Man könnte die beschriebenen Wesenheiten in Graveminder als Zombies bzw. Geister klassifizieren, doch sie unterscheiden sich grundlegend von der zurzeit gängigen Horrorliteratur.
    Graveminder ist eine romantische Mysterygeschichte. Zwar kommen einige Krimi- und eventuell auch Horrorelemente vor, aber ein Grundelement der Handlung ist die Beziehung zwischen Beks und Byron. Ich persönlich mag es nicht besonders, wenn Charaktere füreinander bestimmt sind und praktisch keine Wahl haben, aber jedem das seine.
    Rebekkah und Byron werden als Charaktere zwar gut beschrieben, blieben mir aber trotzdem etwas fern. Byron akzeptiert sein Schicksal unerschütterlich, während Rebekkah sich zuerst unwissend schnell in ihre Rolle einfindet und trotzdem gegen Byron sträubt. Sobald sie die Hintergründe erfährt, ist sie plötzlich übermenschlich, voller Mitgefühl mit den "armen Toten" und verfällt vollends ihrer neuen Stellung. Auch wenn ein Grund dafür genannt wird, ging es mir doch bei beiden viel zu schnell.
    Das Buch war aufgrund neuer Ideen interessant zu lesen. Man konnte nicht genau vorhersehen, was geschieht (auch wenn mir die Identität des Bösewichtes schon nach den ersten paar Kapiteln klar war) und weiß am Ende immer noch nicht, wer welches Spiel spielt und wer lügt. Es werden einige Fragen beantwortet, viele bleiben für die Fortsetzungen offen.
    Was mich ein wenig störte: der Klappentext verrät praktisch das halbe Buch. Der Leser und die Charaktere werden lange im Ungewissen gelassen, was mir im letzten Fall völlig unverständlich ist. Einige Unbeteiligte kennen alle Hintergründe, aber Byron, der keine andere Wahl hatte, wird von seinem Vater praktisch ins eiskalte Wasser geschmissen und muss plötzlich ganz allein mit den ganzen Problemen fertigwerden, obwohl er zu Beginn keinen Schimmer von gar nichts hatte. Warum? Weil sein Vater ihn schützen wollte. Typischer Denkfehler sehr vieler Fantasyromane- mit einem solchen Verhalten schützt man die Kinder nicht, sondern bringt sie um.
    Wegen oben genannter Schwächen gebe ich 4 von 5 Sternen, kann das Buch aber insgesamt weiterempfehlen, wenn man eine Weltgestaltung etwas abseits des Mainstreames lesen möchte, auch wenn die Liebesgeschichte sehr stereotyp ist.

  • Meine Meinung:
    Es ist schon länger her, dass mich ein Buch so wenig angesprochen hat wie “Graveminder“. Nicht dass das Thema mich nicht hätte faszinieren können, leider nur nicht auf diese Weise wie die Geschichte erzählt wurde.




    Mir ging es ähnlich. Ich hatte mich richtig auf die VÖ gefreut, denn es hörte sich sehr vielversprechend an. Das Thema der Totenwächter kannte ich so noch nicht. Man hätte so viel mehr daraus machen können. Ich habe zwischendurch immer überlegt, abzubrechen, hab dann aber doch durchgehalten. Es fehlte irgendwie jegliche Spannung und die Geschichte plätscherte so lieblos dahin.


    Sehr schade...

  • Inhalt
    Claysville ist anders als andere Orte, dies war Rabekkah Barrows schon immer klar. Nun muss sie an diesen Ort zurückkehren, denn ihre Großmutter ist ermordet worden. Hier trifft sie auf Byron Montgomery, den Mann, zu dem sie sich schon früher hingezogen fühlte. Sie ahnen nicht, dass der Tod von Maylene ihr ganzes Leben umkrempeln wird. Denn plötzlich müssen sie sich um die Toten von Clayville kümmern, die, anders als an anderen Orten, nicht immer dort bleiben wo sie hingehören. Byron und Rebekkah müssen nicht nur ihre Gefühle für einander in den Griff bekommen, sondern nun auch ihre Stadt vor den lebenden Toten beschützen, denn diese sind hungrig.


    Meine Meinung
    Melissa Marrs Idee von der Besonderheit von Claysville ist wunderbar. Es ist einerseits ein faszinierender Gedanke, andererseits natürlich auch abschreckend und grausig. Allerdings hat mich dieser geheime Vertrag der Stadt wirklich interessiert, weshalb ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Charaktere müssen alles neu kennen lernen und dabei Dinge erfahren, die eigentlich unmöglich sein sollte.


    Rebekkah Barrows ist eigentlich nicht die leibliche Enkelin von Maylene, doch sie stand ihn wohl am Nächsten. Nun da dieses tot ist, soll Rebekkah ihr Erbe antreten. Sie ahnt nicht was auf die zukommt. In Claysville erwachen alte Gefühle und Erinnerungen zu neuem Leben und auch der Schmerz kehrt zurück. Hier trifft sie erneut auf Byron, für den ihr Herz schon immer höher schlug, und für den sie doch keine Gefühle zulassen will. Zusammen mit ihm soll sie nun die Stadt beschützen. So fremd ihr diese Aufgabe auch sein mag, so vertraut ist doch die Ausführung, denn ohne dass sie es ahnte, hatte Maylene sie in fast allem unterwiesen.


    Byron Montgomery ist ebenfalls erst kürzlich nach Claysville gekommen. Als gelernter Bestatter soll er irgendwann das Unternehmen übernehmen, von dem er nicht geahnt hätte, dass es schon so bald sein würde. Durch seinen Vater erfährt er von seiner Aufgabe, die weit mehr umfasst, als er geahnt hätte. Doch er erfährt auch, dass es zu seiner Aufgabe wird Rebekkah zu beschützen. Byron soll in gewisser Weise über zwei Welten wachen. Auch wenn er sich bereit erklärt alles zu tun was der Vertrag von ihm verlangt, seinen Gefühlen für Rebekkah kann er sich nicht entziehen. Seine Gefühle sind stark, doch bedrängen möchte er sie sicherlich nicht. Wenn sie ihm ihr Herz nicht schenken will, wird er es auch nicht fordern.


    Die Beziehung zwischen Rebekkah und Byron ist reichlich kompliziert. Irgendwie ist zwischen ihnen ein andauerndes hin und her. Mal will sie mit ihm zusammen sein, dann steht sie sich selbst wieder im Weg. Rebekkah scheint manchmal wirklich nicht zu wissen, was sie will. Zum Glück ist Byron wenigstens jemand, der genau weiß was er will und auch bereit ist dafür zu kämpfen. So gesehen ist zwischen ihnen ein gewisser Ausgleich gegeben.


    Außergewöhnlich finde ich die Umschreibung der "Unterwelt". Besonders erscheint sie, wenn sie durch die Augen von Rebekkah betrachtet wird. Da hat Melissa Marr wahrlich bewiesen, dass sie das Beschreiben ausgezeichnet beherrscht. Wenn man diese Stellen liest, bekommt man den Eindruck, als würde die Stadt um einen herum entstehen und ihre Pracht entfalten.


    Wenn mich nicht alles täuscht, ist dieses Buch als Einzelband angelegt, was mir bei dieser Geschichte doch schade erscheint. Denn auch mit der Beendigung der letzten Seite, hat Claysville nach wie vor viele Geheimnisse. Hier hätte ich mir einen zweiten Band gewünscht, denn es könnte noch so viel erzählt werden.


    Was allerdings positiv heraus zu stellen ist, ist die Darstellung der lebenden Toten. Es sind keine hirnlosen Zombies, die man aus den Filmen kennt. Diese Toten denken und fühlen, sie haben Bedürfnisse. Natürlich gibt es auch die Grausamkeiten, die gewissenlos sind, doch diese werden aus bestimmten Gründen begannen.


    Fazit
    "Graveminder" ist ein Buch, das aus vielen Einzelteilen besteht und durch die außergewöhnliche Idee besticht. Große Spannung beseht jedoch nicht, das Fesselnde an dem Gebilde ist die Geschichte selbst. Die Art wie Melissa Marr erzählt, bietet die Faszination. Der Leser erlebt eine außergewöhnliche Stadt, die von zwei Personen auf ungewöhnliche Weise beschützt wird. Lebende Tote, die jedoch keine Zombies sind und zwei Liebende, die Schwierigkeiten haben zu einander zu finden. Ein gelungene Mischung.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: