John Berendt - Mitternacht im Garten von Gut und Böse / Midnight in the Garden of Good and Evil

  • Inhaltsangabe (Amazon.de):


    John Berendts Midnight in the Garden of Good and Evil wurde als ein "lyrisches Sachbuch" angekündigt, und die außerordentlich reizenden Prosadarstellungen einiger der schillerndsten Exzentriker von Savannah, Georgia (bemerkenswerte Gestalten, die einst in einem Roman von William Faulkner oder einer Kurzgeschichte von Eudora Welty hätten glänzen können), waren sicherlich ein wesentlicher Faktor für seinen enormen Erfolg. (Eine Einwohnerin von Savannah, in deren Sphäre Berendt geriet, Lady Chablis, wurde schließlich selbst eine kleine Berühmtheit.) Aber genauso bedeutend ist Berendts Darstellung von Jim Williams, einem Angehörigen der feinen Gesellschaft von Savannah, der wegen des Mordes an Danny Hansford, einem launigen, zu Gewalt neigenden Strichjunge (und gelegentlicher Partner von Williams), der von den Einwohnern als "wandelnder Blitzstrahl von Sex" bezeichnet wird, vor Gericht steht. Nennen Sie Midnight in the Garden of Good and Evil also ruhig einen "wahren Krimiklassiker" -- ohne rot zu werden.


    Ergänzend der knappe Klappentext:


    Gun shots rang out in the grandest mansion in Savannah, Georgia, in the early hours of May 2, 1981. Was it murder or self-defence?


    Und hier noch aus der Rezension der deutschen Ausgabe:


    Jim Williams ist der Große Gatsby des Südens. All seine Wünsche scheinen in Erfüllung zu gehen: Glühend beneidet um sein prachtvolles Haus am vornehmen Monterey Square, hat er es als erfolgreicher internationaler Antiquitätenhändler nicht nur zu beträchtlichem Wohlstand, sondern auch zu höchstem Ansehen in der feinen Gesellschaft Savannahs gebracht. Bis er eines Morgens die tödlichen Schüsse auf Danny Hansfor abfeuert. Niemand begreift die Tat, niemand weiß, wie es dazu kommen konnte. War es kaltblütiger Mord? Oder doch Notwehr, wie Williams selbst behauptet?
    Fasziniert von dem rätselhaften Mordfall macht sich John Berendt daran, Jim Williams' dunkles Geheimnis zu lüften. Und stößt dabei bald auf eine verblüffende Wahrheit.


    Meine Meinung:


    Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe und viele der Details müsste ich nachlesen, aber ich kann von meinem Gesamteindruck berichten.


    Wen das Buch wegen der Kriminalgeschichte interessiert, könnte rasch enttäuscht sein, denn sie ist nicht der Mittelpunkt der Geschichte (obwohl sie einen großen Anteil am Romanverlauf hat).


    Das faszinierende an dieser Geschichte sind die Einzelpersonen, die Stadt Savannah und die Assoziationen, die John Berendt im Leser heraufbeschwört. Man meint förmlich, die Frühsommerschwüle Luft zu atmen, während man sich in der eleganten, intriganten High Society von Savannah tummelt.


    Allerdings würde ich denjenigen, die nur Grundkenntnisse der englischen Sprache haben, davon abraten, dieses Buch im Original zu lesen, denn es werden viele Dialoge im Dialekt der Südstaaten geführt oder aber Beschreibungen sind in sehr hochgestochenem Vokabular beschrieben.


    Wem das zu schwer erscheint, kann immer noch auf die deutsche Übersetzung zurückgreifen.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +