Lavender, Will - Der Menschenspieler

  • Der Literaturprofessor Richard Aldiss hält am Jasper College die Vorlesung "LIT 424: Lösung eines literarischen Rätsels". Das Ungewöhnliche daran: Diese Vorlesung findet per Videoübertragung statt, da Aldiss wegen Doppelmordes im Gefängnis sitzt. Das Experiment gelingt, die Studenten lösen das gestellte Rätsel und Aldiss' Unschuld wird dadurch bewiesen. Das Geschilderte geschah vor rund fünfzehn Jahren. Nun treffen sich die Teilnehmer aus dem damaligen Kurs wieder, denn der Mörder hat ein weiteres Mal zugeschlagen und erneut sprechen alle Indizien gegen Aldiss. Haben die Studenten damals einem Mörder in die Freiheit verholfen?


    Diesen Sommer bin ich durch Zufall auf Will Lavender aufmerksam geworden, da mir eine Freundin seinen Roman "Tödlicher Gehorsam" ausgeliehen hat und der Autor mich mit einem psychologischen Gedankenspiel begeistern konnte. Somit sehnte ich "Der Menschenspieler" herbei, denn erneut geht es um ein Rätsel, das ein Professor seinen Studenten aufgibt und niemand weiß vorher, wohin dieses Spiel führen wird.


    Zunächst musste ich mich kurz an die verschiedenen Zeitebenen gewöhnen. Will Lavender springt oft zwischen der Gegenwart und 1994 hin und her. Jedoch wird jeder Zeitsprung entsprechend markiert, so dass der Leser stets weiß, wo er sich zeitlich befindet. Die Kurzbeschreibung hatte mich sofort neugierig gemacht und Lavender führt den Leser relativ schnell in die versprochene Thematik ein. Allerdings gelang es ihm dieses Mal nicht, mich zu fesseln. Ich war zwar an der Auflösung interessiert, trotzdem habe ich das Buch mehrfach zur Seite gelegt, was bei mir selten vorkommt und somit kein allzu gutes Zeichen ist.


    Gegen Ende des Romans wird die Geschichte etwas verwirrend und obwohl ich beim Lesen normalerweise problemlos immer den roten Faden behalte und mich vom Autor nicht "abhängen" lasse, hatte ich am Ende doch Schwierigkeiten damit, alle Personen zuordnen zu können - was natürlich aber auch daran liegen kann, dass ich das Buch eben des Öfteren zur Seite gelegt habe.




    Fazit: Der Roman lässt sich flüssig lesen und die Grundidee ist genial. Die Umsetzung lässt meiner Meinung nach jedoch etwas zu wünschen übrig. Lavenders Vorgänger hat mich stärker fesseln und somit mehr überzeugen können. Das Potential dieser tollen Idee wurde leider nicht genutzt.Wie heißt es so schön: Man kann es lesen, man muss aber nicht. 3/5 Sterne.


    • Taschenbuch: 352 Seiten
    • Originaltitel: Dominance
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