Peter James - Nur Dein Leben

  • Halloho..


    Ich höre gerade Nur Dein Leben. Ich bin inzwischen über die Hälfte hinaus und kann nicht aufhören. Es ist ein sehr spannender Thriller, der sich mit dem Thema der Eugenik und den sogenannten Designerbabys beschäftigt. John und Naomi haben ein Kind aufgrund einer Erbkrankheit verloren und wollen sich nun ein genverändertes Kind einpflanzen lassen, welches nicht die Gene der Krankheit in sich trägt.


    Es ist interessant zu lesen, wie der Autor den Stellenwert der Wissenschaft heute und in der Zukunft einschätzt. Peter James hat sehr kritisch nachgeforscht und gewährt einem so einen umfassenden Einblick in die Möglichkeiten der Genveränderung. Sehr schön geschrieben, mit vielen Aha-Effekten und ungläubigem Kopfschütteln. Spannend wird es, wenn eine christlich-fundamentalistische Gruppe auf der Bildfläche erscheint.


    Ich bin jetzt schon neugierig auf das Ende.. :musik:

  • So, nachdem ich aus Unkenntnis, den ersten Beitrag im "Ich-lese-gerade-Forum" gepostet habe :pale:, folgt denn nun die eigentliche Rezension.


    Naomi und John Klaesson haben ihren damals vierjährigen Sohn an eine seltene Genkrankheit verloren. Nun wünschen sie sich nichts sehnlicher als ein gesundes Kind. Wie weit wären sie bereit dafür zu gehen?
    Dr. Leo Dettore ist ein Revolutionär im Bereich der Genforschung und verspricht ihnen nicht nur das, sondern bietet auch an, ihr Kind mit speziellen Fähigkeiten auszustatten, die ihm das Leben vereinfachen sollen.
    Sie wünschen sich nur ein gesundes Kind, doch alles soll ganz anders kommen und nun müssen die Klaessons sich auch noch um ihr Leben fürchten.


    Leicht verständlich geschrieben, trotz wissenschaftlichen Themas, und gut in Szene gesetzt von Floriane Kleinpaß und Tobias Kluckert, lässt sich der Inhalt gut verfolgen. Dieser gliedert sich in drei Teile. Der erste befasst sich mit dem Kinderwunsch und der Genauswahl. Hier werden insbesondere die Sorgen der Eltern und die Problematik der Genveränderung am Ungeborenen, sozusagen das Schaffen eines Designerbabys, thematisiert. Der zweite Part bezieht sich auf die Schwangerschaft und den Umgang der Klaessons mit Medien und Gegnern der Designerbabyproduktion. Die ethische Komponente wird kritisch hinterfragt. Und der dritte Teil ist der eigentliche Thriller. Denn anders als in anderen spannenden Büchern, wird hier nicht mit einem grausamen Verbrechen eingeleitet, sondern der Leser bzw. Hörer wird mit den Betroffenen zum Geschehen hingeführt. Auch wenn es sich eher um eine konsequente psychische Belastung handelt, als um einen klassischen Spannungsbogen, der zum Ende hin sein furioses Finale erlebt. Zudem wird hier eine unglaubliche Welt der Wissenschaft skizziert, die schon sehr fantastisch anmutet und schwer zu greifen ist.


    Mir kam beim Hören zunächst der Verdacht, dass ich mich auf dem Cover verlesen hatte und ich gar keinen Thriller höre, sondern einen gesellschaftskritischen Roman, denn das anfängliche Geschehen plätscherte regelrecht dahin. Das Thema an sich, Genforschung und wozu wir inzwischen schon fähig sind, war zwar interessant gewählt, hat aber nicht von zwischenzeitlichen Spannungstiefs abhalten können. Da war es an manchen Stellen zumindest hilfreich, das nicht konsequent aus der Erzählperspektive des Allwissenden berichtet wurde. So gelang es dem Autor, dass ich an der Beziehung zwischen Naomi und John teilhaben und eine nähere Bindung zu den beiden aufbauen konnte. Spannend wurde es im letzten Drittel, wo sich die Ereignisse regelrecht überschlugen. Hier konnte ich einfach nicht aufhören zu hören, weil dem ganzen hier eine so unfassbare Wendung gegeben worden war. Dann folgten ein seichter Showdown und das Ende, welches einem noch einmal drastisch die möglichen Folgen der Genmanipulation offenbart.


    Empfehlenswert für Leser bzw. Hörer, die gerne einmal über den Tellerrand hinwegsehen und sich inspirieren lassen möchten. Wenn man weiß, dass einen hier ein Psychothriller erwartet, der sich mit einer möglichen Zukunft und deren Folgen auf die Gesellschaft auseinandersetzt, wird man nicht enttäuscht werden. Ich hatte mir anfangs einen anderen Verlauf vorgestellt, wahrscheinlich rührte mein schwerer Einstieg in die Lektüre daher. Der wissenschaftliche Aspekt schreckt nicht ab und gipfelt auch nciht in ellenlangen Abhandlungen und Fachsimpeleien, sondern taucht vielmehr am Rande auf. Von mir gibt es nicht zuletzt wegen der grandiosen Intonierung durch Sprecher :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: