Passend zum heutigen TV-Programm und zur Jahreszeit habe ich gestern mal wieder "Es ist ein Elch entsprungen" von Andreas Steinhöfel gelesen.
Das Buch erzählt die Geschichte von Bertil Wagner, bei dem eines Tages kurz vor Weihnachten ein Elch durch die Decke kracht (und dabei Søren, den Ikea-Tisch, in Kleinholz verwandelt). Der Elch stellt sich als Mr Moose vor, der beim Testflug mit dem Schlitten des Weihnachtsmanns aus der Bahn geflogen ist. Bis sein Bein, das er sich beim Absturz verletzt hat, wieder geheilt ist, lebt Mr Moose nun also bei den Wagners, die ihn alle schnell ins Herz schließen.
Doch zwei Tage vor Weihnachten steht plötzlich ein alter Mann in kariertem Anzug vor ihrer Tür und will Mr Moose wieder mit zurücknehmen.
"Es ist ein Elch entsprungen" ist einfach eine süße Geschichte!
Mit seinen gerade mal 73 Seiten (inklusive Bildern) lässt sie sich schnell mal weglesen und eignet sich sicher auch gut zum Vorlesen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Bertil Wagner erzählt, bei dem der Elch durchs Dach hereinfällt. Da Bertil selbst erst (schätzungsweiese) sieben Jahre alt ist, ist auch die Sprache sehr einfach gehalten und somit auch sehr kindgerecht.
Außer Bertil besteht die Familie Wagner noch aus seiner Schwester Kiki und seiner Mutter, die sich vor einiger Zeit vom Vater der Kinder getrennt hat, was Bertil ziemlich traurig macht.
Besonders Kiki fand ich ziemlich witzig, die immer zu allem eine Antwort hat und von der sicher auch die tolle Idee kommt, ihrer Mutter eine vollautomatische Saftpresse zu Weihnachten zu schenken. Kiki ist so ein typisches Besser-Wisser-Kind. Sie stellt Mr Moose wissenschaftliche Fragen über Elche und sein Leben bei Sata Claus (den Bertil "Santerklaus" nennt) und schreibt später an der Schreibmaschine einen Bericht darüber, den sie an die Académie Francaise schicken will. Trotzdem wirkt sie aber nicht unsympathisch (wenn auch nicht so süß wie Bertil).
Aber auch alle anderen Nebencharaktere sind irgendwie toll. Ob es nun die feministische beste Freundin der Mutter, Gerlinde, ist, oder die Oma, die jedes Jahr verbrannte Plätzchen schickt und eine Vorliebe für Kirschlikör hat.
Auch die Idee, dass Mr Moose und ein paar andere Elche vorher immer einen Probeflug mit dem Schlitten des Weihnachtsmanns machen müssen, wobei Mr Moose ja dann abstürzt, fand ich originell und lustig.
Ein paar kleine Punktabzüge gibt es von mir, weil ich es nicht so mag, dass der Weihnachtsmann hier die Geschenke bringt, und nicht das Christkind (das aber auch einmal am Rande erwähnt wird) und, weil das Buch, obwohl es zu Weihnachten spielt, bei mir keine richtige Weihnachtsstimmung hat aufkommen lassen.
Trotzdem denke ich, ist es, besonders für Kinder, ein tolles Buch, das schön geschrieben ist und mit einer Menge lustiger Ideen und Details versehen ist, sodass ich es auch als Erwachsene nochmal gerne gelesen habe.