Kai Meyer - Asche und Phönix

  • Klappentext
    Der teuflische Preis des Ruhms. Parker und Ash haben nichts gemeinsam. Er ist Hollywoods größter Jungstar, das Gesicht des magiers Phoenix aus den Glamour-Filmen. Sie ist eine "Unsichtbare", nirgends zu Hause, getrieben von der Angst, so wie alle anderen zu sein. Doch dann erwischt Parker Ash in seiner Londoner Hotelsuite, wo sie gerade sein Bargeld klaut.

    Parker kann sein Leben im Fokus der Medien nicht mehr ertragen. Und nutzt die Chance, mit Ash vor den Fans und Paparazzi zu fliehen. Dabei scheint er geradezu körperlich abhängig von Ruhm und Aufmerksamkeit. Ihre gemeinsame Flucht führt sie durch Frankreich an die Côte d'Azur - auf den Spuren eines teuflischen Paktes, verfolgt von einer Macht, die sie gnadenlos jagt.


    "Das hier ist wie eine Rakete, die einmal gestartet ist und jetzt die Atmosphäre verlässt. Die Wirklichkeit verlangt, dass sie irgendwann wieder am Boden aufsetzt und alles so ist wie zuvor. Aber ich will immer weiter fliegen, höher hinauf zu den Sternen, so schnell und so weit es
    nur geht."

    "Das will ich auch. Und wir fliegen ja längst. Wenn du dich umdrehst, kannst du die Erde nicht mehr sehen."

    Da blieb sie stehen, schmiegte sich an seinen Oberkörper und küsste ihn. Er schmeckte nach Asche, genau wie sie.

    Autor

    Kai Meyer, geboren 1969 , studierte Film- und Theaterwissenschaften und arbeitete als Journalist, bevor er sich ganz auf das Schreiben von Büchern verlegte. Er hat inzwischen über fünfzig Titel veröffentlicht, darunter zahlreiche Bestseller, und gilt als einer der wichtigsten Phantastik-Autoren Deutschlands. Seine Werke erscheinen auch als Film-, Comic- und Hörspieladaptionen und wurden in dreißig Sprachen übersetzt.


    Cover

    Vorne auf dem Buch sieht man eine zauberhafte kleine Stadt, die sich an Felsen schmiegt; dem Inhalt nach kann man vermuten, dass hier ein kleines Dörfchen/eine kleine Stadt an der französischen Côte d'Azur zu sehen ist. Auch das Meer, das sich hinten im Bild verbirgt, spricht dafür. Der Titel ist deutlich zu lesen und die Schnörkel und Verzierungen, die sich in beiden sowohl in Asche als Phoenix befinden, setzen sich auf dem Cover weiter fort.
    Ichmöchte aber auch die Rückseite des Buches nicht außer Acht lassen: Man sieht zwei Fotografien, bei denen man sich erst einmal fragt: Was soll das denn sein? Beine von laufenden Personen, eine U-Bahn, eine Treppe. Doch im Laufe des Buches klärt sich diese Frage von selbst und ich findees einfach schön, dass dieser inhaltliche Aspekt auf dem Buch selbst verwirklicht wurde.

    "Und was soll ich damit?"

    Verständnislos sah er sie an. "Aufheben. Anschauen. Was man so macht mit Fotos."
    "Aberdie sind doch nicht für micht! Ich klebe sie an die Wände von U-Bahn-Stationen und Fußgängertunneln und öffentlichen Toiletten. Ich verteile sie überalle, damit irgendwer sie findet und ansieht und... ich weiß nicht, sich damit beschäftigt." Verstand er das denn nicht? "Das ist wie Reden. Nur besser."
    S.89


    Doch das war ja nur der Schutzeinband bisher! Auch wenn man diesen abnimmt, bleibt die Freude am Buch ungetrübt, denn noch mehr Fotos, die aus Ash' Hand stammen könnten, zieren das Buch an sich. Die Covergestaltung ist hier einfach durchdacht und wirklich gut gelungen.

    Zitate

    Ashs Zurückhaltung aber fühlte sich anders an. Eher wie die eines verletzten Tieres, das nach jedem schnappte, der ihm zu nahe kam. Sie trug Narben wie er selbst, innen und wahrscheinlich auch außen. Er sah ihr den Schmerz an, und was er wiedererkannte, war nicht nur sein Spiegelbild in ihren hübschen grünen Augen.
    S.67

    "Asche
    und Phoenix", sagte Lucien. "Das seid ihr beiden. Ihr gehört zusammen. Du, Ash, kannst diejenige sein, aus der Parker neu geboren wird. Du machst ihn zu einem anderen. Er hat sich jetzt schon verändert. Zum Besseren natürlich."
    S.109


    Überblick

    Ich habe hier das Hardcover vorliegen mit 461 Seiten, zusätzlich ist ein kleines graues-grünes Leseband eingearbeitet, dessen Farbe man am Einband wiederfinden kann. Der Kostenpunkt liegt bei 19,90 €.
    Die Besonderheit dieser Ausgabe liegt im E-Book, das enthalten ist... na ja, zumindest ist der Code für ein kostenloses E-Book enthalten. Auf der letzten Seite des Buches findet man die Anleitung, wie man sich das Buch herunterladen kann - dabei ist natürlich auch der Code.
    Das Buch beginnt mit einem Vorspann, man hat hier also eine kurze Einleitung. Danach findet man den Hauptteil, der wiederum dreifach unterteilt werden kann: Erster Akt - Glamour, zweiter Akt - Libatique und dritter Akt - Stars. Abgerundet wird dieser Aufbau durch den Abspann.
    Insgesamt gibt es 69 Kapitel, die durch ihren teilweise recht kurzen Inhalt, dazu einladen, einfach "mal noch ein Kapitel lesen... nur noch eines!"

    Meine Meinung


    Fangen wir mal mit dem Schreibstil an: Wie bei eigentlich all seinen Werken, zeichnet sich auch hier Kai Meyers flüssiger, leichter und gut lesbarer
    Stil ab. Er hat die Fähigkeit, einen Leser in seinen Bann zu ziehen, so dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag - hierzu tragen auch die bereits genannten kurzen Kapitel bei.
    Zum Inhaltlichen kann man sagen, dass ein Thema, dass bereits im Urfaust seinen Platz fand, hier neu aufbereitet wird, auf eine interessante Art und Weise: nämlich der Teufelspakt. Es ist nicht leicht, dieses teilweise schon abgelutschte Thema in ein neues Kleid zu verpacken, aber meiner Ansicht nach ist Meyer dies gelungen. Der Grund für den Pakt und die Auswirkungen sind mir so noch nicht begegnet und das gefällt mir doch ganz gut.
    Es gibt sicher einige, die das toller und besser finden als ich, aber nichtsdestotrotz fand ich die Anspielungen auf die Twilight-Filme in Form der Glamour-Filmeganz amüsant. Auch die Verknüpfungen zu Daniel Radcliffe und Robert Pattinson, die im Verlauf des Buch hergestellt werden, fand ich ganz schön. Es entspricht einfach der heutigen Zeit. Von Fantasy merkt man gerade am Anfang eigentlich noch nicht viel. Doch dies hängt auch mit der Welt, die Meyer hier erschaffen hat, zusammen: Es ist eine Welt, in der die Magie und Wesen, wie z.B. Succubi und Incubi, sich eingefügt haben und ihre Rolle
    spielen. Ein besonderes Schmankerl ist meiner Ansicht nach aber Steve, der gegen Ende des Buches eine Rolle spielen wird. Ich will nicht zu
    viel verraten, aber Steve... ist toll.
    Und das bringt mich auch schon zu den Charakteren: Hier hätten wir natürlich die beiden Protagonisten Ash und Parker. Eine Diebin und ein Filmstar. Beide sind sehr sympathisch geschrieben, haben ihre Eigenarten, die jedoch auch nicht zu negativ sind. Ash ist eine Person, die nicht mit dem Strom
    schwimmen möchte, so kennt sie zwar Parker, aber seine Filme und sein Status interessieren sie nicht sonderlich, das Geld ist viel
    interessanter. Parker hingegen steckt in einem Zwiespalt, er möchte weg von dem Filmtrubel, doch zugleich scheint er geradezu abhängig von eben
    diesem Glamourfaktor zu sein.
    Über die Gegenspieler möchte ich nicht allzu viel zu verraten, doch ein kleines Zitat zu Libatique:

    Libatique war die fleischgewordene Nichtigkeit, das belangloseste aller belanglosen Gesichter in der Menge. Er war Grau auf Grau, war Glas auf Glas"

    S.222


    Man sieht also: Es ist nicht der typische Antagonist, der hier beschrieben ist. Libatique ist ein interessanter Charakter, deutlich interessanter als die eigentlichen Protagonisten.
    Das gesamte Personal, das hier beschrieben wird, bleibt einem im Kopf hängen, so z.B. auch Lucien, der sich sicherlich einer allgemeinen Beliebtheit als Nebencharakter erfreuen wird. Ich hätte mich gefreut, wenn er mehr Auftritte gehabt hätte.
    Der Verlauf des Buches ist spannend. Interessant fand ich vor allen Dingen, dass der Vorspann einen Vorgriff auf die entscheidenden Seiten am Schluss vollzieht. Und dabei weiß man dennoch erst, wenn es passiert, dass es passiert. Es ist alles dennoch nachvollziehbar und man fieber mit den beiden Charakteren mit.
    In sich ist die Geschichte geschlossen, im Abspann findet die kleine Liebesgeschichte und die große Übergeschichte von Ash und Parker ihr Ende. Aber... Ja, es gibt ein aber. Meyer eröffnet sich hier die Chance auf ein weiteres Buch, eine weitere Geschichte im Universum der Glamour-Filme. Es bleibt also die Frage: Geht es weiter? Oder nicht
    Ich mag das Buch. Es liest sich gut, es hat eine gute Geschichte, gute Charaktere, gute Hintergründe, gut eingebaute Fantasy-Elemente und ist einfach gut. Mehr kann ich nicht sagen, denn es ist einfach... gut.

  • Inhalt:
    Die Mädchen sind verrückt nach Phoenix Hawthorne, der neuen Film- und Romanfigur, die den Hype um Zauberer- und Vampirfilme fortsetzt. Und London steht Kopf, als die Premiere des neuen Films bevorsteht. Alle wollen Parker Cale sehen und anfassen und ein Foto von ihm machen; die Mädchen stehen am Kino Schlange und schreien sich die Seele aus dem Leib. Nur Ash ist vollkommen desinteressiert an Parkers Ruhm; sie weiß kaum, wer er ist. Nur eines weiß sie: in der Zeit, in der er unterwegs ist, um sein Bad in der Öffentlichkeit zu nehmen, wird seine Suite leer sein und das gibt ihr die Gelegenheit, etwas mitgehen zu lassen.
    Doch dann kommt alles ganz anders als erwartet, denn Parker steht urplötzlich wieder im Zimmer: der gefeierte Jungstar hat den Trubel satt und hat gerade in aller Öffentlichkeit deutlich gesagt, was er von seiner Rolle, den Drehbüchern und von seinem Vater, der den ganzen Krempel produziert, hält. Jetzt sind die Medien hinter Parker her – denn niemand kann fassen, was geschehen ist. Parker muss also unbedingt verschwinden; und da bietet es sich ja nahezu an, dass er die Diebin aus seinem Hotelzimmer dazu bringt, ihm einen Gefallen zu tun!
    Das ungleiche Paar macht sich also aus dem Staub und zunächst sind weder Parker noch Ash vom jeweils Anderen begeistert; sie haben einfach überhaupt nichts gemeinsam und können sich in das extreme Leben des Anderen nicht einfühlen. Doch spätestens, als sie sich dann zusammen aufmachen, um Parkers Vater auszusuchen, dem Parker sich nun doch stellen will, entwickeln die beiden irgendwie Sympathie füreinander. Zu dem Zeitpunkt haben sie noch keine Ahnung, dass sie es nicht nur mit einem enttäuschten und wütenden Filmproduzenten zu tun bekommen werden; hier sind ganz andere, dunkle Mächte am Werk, von denen die meisten Menschen nie etwas erfahren werden…


    Meine Meinung:
    Kai Meyer enttäuscht mich nie. Und auch von “Asche und Phönix” bin ich sehr angetan. Das Buch ist einfach herrlich, und das aus mehreren Gründen: Erstens – es erzählt eine Liebesgeschichte, die in Teilen zwar vorhersehbar ist, aber trotzdem schön. Zweitens – das Buch macht sich über den ganzen Twilightwahn lustig, ohne dabei gemein zu werden; und es stellt den Teeniewahn um Vampire, Elfen und Co. in Frage, erzählt aber gleichzeitig selbst eine Geschichte, in der wir es mit Wesen zu tun bekommen, die nicht von dieser Welt sind. Parker und Ash sind allerdings keine strahlenden Helden, die mal eben ein verzwicktes Rätsel lösen und dann die Welt retten – sie haben es mit echten Gefahren zu tun, müssen Schlimmes erleben und befinden sich oftmals in scheinbar ausweglosen Situationen. Eine tolle Kombination, die mich überzeugt hat.
    Drittens – Kai Meyer kann einfach grandios erzählen. Er schafft es, dass man ihm alles glaubt, dass die ganze Geschichte in ihren Besonderheiten glaubwürdig und passend klingt und dass man einfach nur denkt, dass es gar nicht anders hätte sein können. Außerdem erzählt er nicht jedes Fitzelchen fertig; es gibt Dinge, die man nicht erfährt, und nicht jedes Detail wird einem zwanzigmal vorgekaut, damit man es als Leser auch ja mitbekommt.
    Ich mochte sowohl Parker als auch Ash wirklich gern und fand, dass sie sich sehr gut ergänzt haben. Vor allem hat mir der Humor der beiden gefallen, mit dem manchmal auch ziemlich unheimliche Szenen aufgelockert wurden. Für manche Szenen muss man schon ein bisschen hart im Nehmen sein, fand ich; denn Meyer nimmt kein Blatt vor den Mund, und wenn es gruslig werden soll, wird es das auch – nicht nur ein bisschen. Aber das gehört dazu und war auch hier stimmig für mich.
    Ein toller Roman, der empfehlenswert für eine Zeit wie diese ist, in der man frei hat und das Buch nicht so schnell aus der Hand legen muss…
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Bei Asche und Phönix bin ich irgendwie …. ich weiß es nicht, irgendwie kämpfen in mir zwei Seelen. Einerseits mag ich die Geschichte, andererseits habe ich irgendwie mehr (oder was anderes) erwartet. Eine Begeisterung wie bei der Arkadien-Reihe hat sich bis zum Schluss bei mir nicht eingestellt.


    Was mir zuerst positiv aufgefallen ist, ist das Cover. Es passt zur Geschichte. Entfernt man den Schutzumschlag kommen Polaroidfotos zum Vorschein. Zuerst habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, aber als ich Ash nach und nach kennen lernte, wusste ich warum diese Polaroids abgedruckt waren. Ebenfalls positiv aufgefallen sind mir die Kapitelzahlen und –überschriften. Sie sind geschwungen und passen zum Buch. Auch die Aufteilung in Akte passt im Hinblick auf die Filmbranche. Erzählt wird in der Regel aus der Perspektive von Parker und Ash, so dass man immer einen allumfassenden Überblick über die Handlung hat. Zwischendurch erzählt auch Libatique. Die Geschichte ist in sich geschlossen

    Das hat mir gefallen.


    Parker und Ash sind keine leichten Charaktere. Beide hatten keine leichte Kindheit. Anfangs sind sie noch scheu gegenüber, doch während ihrer Flucht nach und durch Frankreich entsteht eine gewisse Vertrauensbasis und mehr. Die beiden sind mir schnell ans Herz gewachsen. Auf ihrer Flucht habe ich mit ihnen mitgefühlt und mitgelitten.


    Am Anfang habe ich den Vorspann nicht so ganz verstanden. Was sollte das mit dem brennenden Smiley. Aber gegen Ende des Buches hat es sich dann aufgeklärt.


    Was mir nicht so gefallen hat, kann ich nicht so genau beschreiben. Ich weiß, dass es da ist, kann es aber nicht in Worte fassen.


    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dies war mein erstes Buch von Kai Meyer, ja man sollte es kaum glauben. Gekauft hatte ich es mir mal wieder wegen dem Cover bzw. hier sprach mich der Klapptext an, wo ich mir bei der "Arkadien-Reihe" eben noch ziemlich unschlüssig bin.
    Jetzt nachlesen von "Asche und Phönix" ist es auch nicht besser geworden, auf der einen Seite gefiel mir dieses Buch schon recht gut, aber irgendwie fehlte mir der Knall nun noch was anderes von Kai Meyer lesen zu wollen.
    Kai Meyer bedient sich in seinen Roman 2 Protagonisten die unterschiedlicher nicht sein können, im Endefekt doch aber so einiges gemeinsam haben.
    Hier wird die Welt der VIP-Szene mal so richtig auf´s Korn genommen.
    Was ist , wenn man keine Lust mehr auf diesen ganzen Zirkus hat?
    Wie verhält sich darauf hin die Presse/Paparazzis?


    Ich empfand beim lesen schon eine gewisse Spannung, ein weiterlesen wollen, aber es gab auch Momente wo ich einfach keinen richtig Antrieb zum weiter lesen hatte. So das ich für die 460 Seite doch länger gebraucht habe, als gewöhnlich. Klar sind mir Ash und Parker ans Herz gewachsen. K. Meyer hat es geschafft beide sehr sympatisch rüber zubringen, mit all ihren Eigenschaften, ob nun negativ oder positiv. Das was am meisten mich gestört hat ist die Tatsache, Parker wusste doch wie dickköpfig Ash sein konnte, musste man da immer wieder versuchen , sie aus gewissen Geschehnissen raus zu halten ? Ein Versuch hätte doch genügt oder ?
    Das Buch wird für ein Alter ab 14 Jahren empfohlen, es gibt einige Stellen im Roman die sehr brutal, gewalttätig sind, aber nach meinen empfinden auch nicht mehr oder weniger schlimm, wie in anderen Romanen.
    Kai Meyer erschafft in seinen Roman ein Szenarium der Beziehung zwischen Eltern und Kindern, der Beziehung zwischen Mann und Frau, der Beziehung von Freundschaft mit viel Gefühl.


    ich vergebe: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Parker Cale hat in jungen Jahren bereits zumindest nach außen hin ein fantastisches Leben. Er ist einer der angesagtesten Schauspieler, die es zur Zeit gibt und mit seiner Rolle in einem Fantasy-Mehrteiler als Phoenix Hawthorne so beliebt, dass die Fans fast alles für ihn tun würden. Zudem ist sein Vater nicht nur der Besitzer der Filmstudios, die seine Filme produzieren, sondern es gehört ihm auch eine weltweite Konzerngruppe.


    Doch plötzlich und völlig unerwartet sagt er sich bei einem Interview sowohl von seiner Rolle, als auch von seinem Vater los. Anschließend flüchtet er förmlich in sein Hotelzimmer und trifft hier zufällig auf die Aushilfe Ash, die sich gerade an seinem Besitz bedienen wollte. Die beiden treffen ein Abkommen und verlassen gemeinsam unbemerkt das Hotel und begeben sich auf Umwegen nach Frankreich. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Parker noch nicht einmal, dass sein Bruch mit seinem Vater noch ungeahnte Folgen für ihn haben wird. Denn Royden Cale ist nicht nur zufällig ein erfolgreicher Mann, sondern verdankt dies dem Pakt mit einem Dämon, dessen Zorn er bereits vor ziemlich langer Zeit auf sich gezogen hat. Parkers öffentliche Lossagung von ihm setzt dabei eine Kette von Ereignissen in Gang, die die Cales zu verschlingen drohen. Wird es Parker gelingen, heil aus dieser Sache wieder herauszukommen?


    Ein neues Buch von Kai Meyer! Als Fan der Arkadien-Reihe konnte ich hier einfach nicht nein sagen. Doch für "Asche und Phoenix" braucht man eigentlich kein Fan zu sein, denn das Buch ist nicht nur superspannend, sondern auch sehr überzeugend. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und die Beschreibungen im Buch sind so realistisch, dass die gute Recherche dahinter sichtlich zu spüren ist. Die realistische Handlung verschmilzt geradezu mit den fantastischen Aspekten des Buches und vermittelt mir das Gefühl, dass selbst sie tatsächlich real sein könnten.


    Die beiden Hauptcharaktere Parker und Ash sind beide zunächst etwas spröde und emotional verkorkst. Als die beiden zufällig aufeinandertreffen und beschließen, zunächst einen Teil ihres Weges gemeinsam zu gehen, war es sehr schön mitzuerleben, wie Parker und Ash sich ganz langsam dem jeweils anderen ein wenig geöffnet und peu à peu anvertraut haben. Die zarten Bande, die sich zwischen den beiden im Laufe der Geschichte bilden, sind absolut realistisch und ohne jeden Kitsch dargestellt. Sie sind mir während des Lesens immer mehr ans Herz gewachsen und ließen mich mitbangen und -hoffen auf ein gutes Ende.


    Das Streben nach Macht und Ruhm ist hier ein zentrales Thema des Buches und zeigt dabei die menschlichen Schwächen auf, wie sie tagtäglich um uns herum sind. Aber auch die Stärken kommen hier nicht zu kurz und so darf man als Leser an der wachsenden Stärke der Protagonisten, insbesondere der von Ash, teilhaben, die zum Glück nicht nur von Bösewichten und Dämonen umgeben sind. Dabei habe ich ganz besonders den Charakter Godfrey liebgewonnen, der es schafft, direkt in die Herzen seiner Mitmenschen zu sehen.


    Der im Carlsen Verlag erschienene Roman "Asche und Phoenix" von Kai Meyer ist ein spannender Jugendroman mit Fantasyaspekten, der mich kontinuierlich gefesselt hat. Die Handlung hat mich in ihren Bann gezogen und erschien mir so realistisch und tatsächlich möglich, dass inbesondere eine gut plazierte Szene am Ende der Geschichte mich vielleicht doch demnächst dazu veranlasst, mir meine Mitmenschen in Zukunft ein wenig genauer anzuschauen, denn wer weiss schon, was alles tatsächlich in dieser Welt geschieht? Haben wir nicht irgendwie alle unsere Dämonen?

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Asche und Phönix - Kai Meyer


    Kurzbeschreibung Amazon:


    Parker und Ash haben nichts gemeinsam. Er ist Hollywoods größter Jungstar, das Gesicht des Magiers Phoenix aus den »Glamour«-Filmen. Sie ist eine »Unsichtbare«, nirgends zu Hause, getrieben von der Angst, wie alle anderen zu sein. Doch dann erwischt Parker Ash in seiner Londoner Hotelsuite, wo sie gerade sein Bargeld klaut. Parker kann sein Leben im Fokus der Medien nicht mehr ertragen. Und nutzt die Chance, mit Ash vor den Fans und Paparazzi zu fliehen. Dabei scheint er geradezu körperlich abhängig von Ruhm und Aufmerksamkeit. Ihre gemeinsame Flucht führt sie durch Frankreich an die Côte d’Azur – auf den Spuren eines teuflischen Paktes, verfolgt von einer dämonischen Macht, die sie gnadenlos jagt.


    Mein Leseeindruck:


    Als großer Fan von Kai Meyer hab ich mich schon riesig auf das Buch gefreut.
    Und Herr Meyer hat es auch dieses Mal wieder geschafft mich super zu unterhalten und ein sehr spannendes Buch zu präsentieren.


    Dieses Buch ist jedoch noch ein Tüpfelchen "härter" als seine Arkadien-Reihe... und daher für mich nicht unbedingt als Jugendbuch empfehlenswert.
    Es gibt doch einige schlimme Gewaltszenen und daher ist es meiner Meinung nach eher ein Buch für junggebliebene Erwachsene.


    Die Hauptprotagonisten Parker und Ash gewinnen sehr schnell das Herz des Lesers und man fiebert dann den schlimmen und dämonischen Erlebnissen der Beiden
    doch ziemlich mit.
    Daß Herr Meyer es versteht die Spannung in jedem Teil aufrecht zu erhalten und sogar zum Ende hin immer mehr zu steigern ist mir auch schon aus seinen anderen Büchern bekannt und auch in Asche und Phönix ist ihm das wieder absolut gut gelungen. Sein Schreibstil hat mich schon immer fasziniert und auch damit konnte er wieder absolut überzeugen.
    Auch wenn die Handlung mit den Dämonen und dieser übermächtigen Spezies in manchen Teilen schon absolut gruselig war, so passte es in die Geschichte und ich konnte daher das Buch nur sehr ungern aus der Hand legen.
    Die Landschaftsbeschreibungen von der Cote D´Azur, die in das Buch perfekt mir einfließen, lassen jeden Liebhaber dieser bezaubernden Landschaft das Herz aufgehen.
    Ich habe mich sofort wieder wie im Urlaub gefühlt und das hat noch ein weiteres I-Tüpfelchen zu dem spannenden Buch gegeben.


    Die Idee mit den zusätzliche E-Book im Anhang des Buches finde ich genial.
    Auch wenn ich ein Papier-Leser bin denke ich, daß sehr viele der ja auch jungen Zielgruppe die doppelte Möglichkeit zum lesen wohl sehr gerne nutzen.


    Das Cover des Buches gefällt mir super gut.... es zeigt die Küstenlandschaft der Cote D´Azur und die etwas düsteren Farben passen sehr gut zum dämonischen Inhalt des Buches.


    Wieder verdient Herr Meyer für Asche und Phönix von mir 5 Sterne.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Parker Cale ist ein umjubelter Hollywood-Jungstar, Ash eine kleine Diebin, die als Zimmermädchen getarnt Hotelzimmer ausräumt. Sie haben nichts gemeinsam, doch als Parker sich eines Tages von seinem Vater und dessen Filmproduktionen lossagt, tritt er damit unbeabsichtigt eine Reihe von Ereignissen los. Er erwischt Ash auf frischer Tat und lässt sich von ihr aus dem Hotel schmuggeln. Irgendwie führt sie ihr Weg dann auch gemeinsam weiter – wobei am Anfang nicht einmal ansatzweise abzusehen ist, wohin diese Reise führt und was ihnen alles widerfahren wird!


    Zu Beginn wirkt das Buch wie eine ganz normale Teenager-Love-Story. Doch schnell wird klar, dass hier auch übersinnliche Aspekte eine Rolle spielen. Das Ausmaß dieser enthüllt sich den Hauptfiguren und somit dem Leser erst nach und nach.


    Dabei wird die Story immer schneller und skurriler. Einiges fand ich dann auch wirklich brutal und teilweise auch richtig ekelhaft. Ich muss zugeben, dass ich in einem Jugendbuch nicht mit solchen Horrorkomponenten gerechnet hatte.
    Aber es war auf jeden Fall durchweg unterhaltsam und sehr spannend. Immer wieder machte die Geschichte überraschende Wendungen, man hatte den Eindruck, der Autor konnte sich vor lauter tollen Ideen gar nicht entscheiden, was als nächstes passieren soll.
    So wären aus meiner Sicht ein paar Episoden nicht unbedingt notwendig gewesen und die Handlung ohne den einen oder anderen Schlenker etwas geradliniger und logischer verlaufen. Aber andererseits waren gerade diese kleinen Ausflüge auch immer wieder etwas Besonderes und Unerwartetes.


    Das Buch ist als Einzelband deklariert und die Handlung auch in sich abgeschlossen. Am Ende gibt es noch ein kleines Augenzwinkern, welches eine Fortsetzung eventuell noch ermöglichen würde, aber für mich ist die Geschichte so wunderbar und ich hatte echt Spaß beim Lesen!


    Eine schöne Idee ist auch der Code hinten im Buch, mit dem man sich das ebook kostenlos
    herunterladen kann. So kann man daheim das Buch und unterwegs mit dem Reader lesen!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Rezension:
    Als Parker Cale, ein berühmter Schauspieler nach dem öffentlichen Bruch von seinem Agenten und Vater in sein Hotel zurückkehrt trifft er auf die
    Hoteldiebin Ash. Doch anstatt sie anzuzeigen, verlangt er von ihr ihn aus den Hotel zu bringen. Ash hilft ihm und daraufhin beginnt eine
    Flucht - vor den Paparrazzi, Parkers Aufpasserin Chimena und dann noch vor Libatique, der mit Parkers Vater vor vielen Jahren einen Pakt
    geschlossen hat und nun hinter Parker her ist..


    "Asche und Phönix" ist ein sehr spannungsbeladendes Buch, das von der Flucht der beiden Protagonisten beherrscht wird. Los geht es in London, geht über die Côte d´Azur und endet in Monaco. Kai Meyer beherrscht es wirklich die Landschaften und auch die Handlung so bildreich zu beschreiben, dass
    es wirklich ein wahres Vergnügen ist seine Bücher zu lesen.


    Man liest abwechselnd aus der Sicht von Parker und Ash, zudem gibt es noch die Sicht von Libatique, der der Grund dafür ist, dass Parker auf der
    Flucht ist. Die verschiedenden Sichtweisen waren für mich nicht verwirrend, wie es bei manchen Büchern durchaus der Fall sein kann,
    sondern wirklich erfrischend und aufschlussreich, da man die Handlung aus mehreren Blickwinkeln betrachten konnte und auch, dass man aus der
    Sicht von Libatique lesen konnte, gefiel mir sehr, weil ich es immer spannend finde zu sehen, wie weit der
    Bösewicht schon zu den Flüchtenden aufgeschlossen hat, gerade wenn man noch nicht damit rechnet.


    Die Person, die mir am meisten Freude gemacht hat, war Godfrey, der zwar nur eine ganz kleine Nebenrolle hatte, aber mich irgendwie berüht hat. Er ist blind, aber lässt sich dadurch nicht die Freude am Leben nehmen.
    Parker und Ash mochte ich natürlich auch, obwohl sie mich manchmal ein wenig an Rosa und Alessandro aus den Arkadien Büchern erinnert haben, vielleicht lässt
    sich diese Ähnlichkeit auf das Alter der Protagonisten zurückführen.


    Besonders Parker wurde super dargestellt. Er ist ein zwanzigjähriger Schauspieler, der durch die Verfilmung der Glamour-Trilogie riesige
    Berühmtheit erlangte. Womit er nicht umgehen kann, weil sie nur die Rolle an ihm sahen und nicht den wahren Parker. Doch Parker braucht die
    Aufmerksamkeit der Fans, denn wenn er nicht genug Aufmerksamkeit bekommt, zeigt er Entzugserscheinungen. Für Parker ist es ein
    Teufelskreis aus dem er nicht mehr rauskommt.


    Ash kommt dagegen aus vollkommen anderen Lebensverhältnissen. Während Parker in Geld schwimmt,muss Ash sich ihr Geld erstehlen um über die Runden zu kommen. Ihr Vater sitzt im Gefägnis, während sie ihre Mutter seit Jahren nicht mehr gesehen hat und bei vielen Pflegefamilien untergekommen ist.


    Die beiden könnten echt nicht unterschiedlicher sein, doch sie arrangieren sich mtieinander und es entwickelt sich unvermeidlich mehr. Doch diese
    Liebesgeschichte stand nicht im Vordergrund der Handlung sonder ergänzte diese wunderbar. Und es gab endlich mal keine Dreiecksgeschichte
    (gefehlt hat sie überhaupt nicht!!!)! Findet man heute ja auch nicht mehr sooft.


    Eine Sache hat mich ein wenig gestört.. Und das war, dass man nicht wirklich erfahren hat, mit was man es zu tun hat.
    Natürlich gab es ein paar Erklärungen oder eher Vermutungen der Protagonisten, aber es wurde nie eindeutig gesagt, was Libatique wirklich war.


    Fazit:
    Asche und Phönix ist ein wunderschöner Roman, in den man super versinken kann und sich Stunden später fragt wo die Zeit hin ist. Die Geschichte war neu und wiedereinmal hat Kai Meyer es geschafft die Wirklichkeit so wunderbar mit fantastischen Elementen zu versetzen, dass man sich manchmal fragt warum es manche Sachen nicht geben sollte...Mir hat aber trotzdem irgendwas das gewisse Etwas gefehlt.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Handlung
    Unsichtbar fristet Ash ihr Leben in London - von niemandem wahrgenommen und völlig zufrieden damit. Ihren Pflegeeltern ist es egal, wo sie sich rumtreibt und so hat sie sich einer ominösen Gruppe angeschlossen. Menschen, die in fremde Wohnungen einbrechen und dort leben, während die Besitzer gerade auf Reisen sind. Wenn sie wieder gehen, hat sich im Idealfall nichts in der Wohnung verändert - kein Essen fehlt, kein Dekostück ist verschoben, nichtmal ein fremder Geruch steht in einem der Zimmer.
    Um sich ihr Essen zu verdienen, jobbt Ash außerdem als Zimmermädchen in großen Hotels. Aber nur, um ihrer eigentlichen Profession nachzugehen - dem Diebstahl. Wenn die großen Stars und Sternchen zu Filmpremieren und weiteren offiziellen Anlässen ihre Zimmer verlassen haben, steckt Ash dort alles an Bargeld ein, was sie finden kann. Bis sie eines Tages erwischt wird. Von Parker Cale, dem Hauptdarsteller des beliebtesten Teenie-Films aller Zeiten. Doch anstatt sie bei der Polizei anzuzeigen, lässt er sich von Ash unbemerkt aus dem Hotel bringen und zieht sie mit in eine abstruse Geschichte aus Seelenverkäufen, Familiendramen und einem waschechten Pakt mit dem Teufel - oder sowas ähnlichem.

    Meine Meinung

    Wenn man die Inhaltsbeschreibung dieses Buches liest, weiß man eigentlich schon mehr oder weniger, worauf man sich einlässt. Vielleicht aber eher weniger als mehr. Denn obwohl die angelegte Liebesgeschichte sehr vorhersehbar ist, überrascht das Buch dennoch - nur auf einer anderen Ebene.


    Teilweise habe ich mich dabei erwischt, wie ich die Geschichte als weltlich gewordene Kritik an der gesamten Popkultur interpretiert habe. Das ist vielleicht ein bisschen zu hoch gegriffen und dichtet der Geschichte einen nicht vorhandenen Anspruch zu, aber unteranderem kann man sie definitiv so lesen.


    Nehmen wir zunächst einmal Parker Cale, der Jungstar der aktuellen Filmindustrie. Ihm liegen sämtliche Fangirls zu Füßen, er räumt alles ab, was geht. Mit einer einzigen Hauptrolle in den Verfilmungen einer Fantasy-Buchreihe. Wer sich da nicht direkt an den gesamten Twighlight-Hype erinnert fühlt, dem kann ich auch nicht helfen. Parker selbst findet seine Rolle, die ihn zum Erfolg geführt hat, mehr als furchtbar. Sie erfüllt weder seinen Anspruch an qualitative Schauspielerei, weil sie ihm einfach zu platt konzipiert ist, noch hält er überhaupt irgendwas von der Marketing-Maschinerie dahinter. Außerdem ist er zermürbt von der Presse und den Fans, weil er ständig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Was er gleichzeitig verabscheut und braucht wie eine Droge. Also geigt er seinem Vater, der alle Fäden in der Hand hält, öffentlich die Meinung, und tritt damit eine regelrechte Lawine los.


    Denn da taucht auch schon der personifizierte Pop selbst auf - Libertaque, der sich von dem Ruhm anderer ernährt. Sucht nach Ruhm ist ein zentrales Thema im gesamten Roman, aber in dieser Figur konzentriert sich diese Sucht aufs Höchste. Allerdings - und das finde ich besonders interessant - unterscheidet Libertaque zwischen richtigem und falschem Ruhm - Menschen, die etwas mit einem künstlerischen Anspruch erschaffen und damit berühmt werden, liefern ihm den richtigen Ruhm. Und Menschen wie Parker oder sein Vater, die lediglich Masse für die Massen produzieren, liefern zwar Ruhm, der satt macht, aber sonst nichts kann.
    Überhaupt ist es diese Gegenfigur, die mich an dem Roman am meisten fasziniert hat. Weil sie als einzige nicht nach einem bekannten Stereotypen konzipiert ist und man nie wissen kann, was als nächstes mit ihr passiert. Die fantastischen Elemente und die knallharte Kritik am Showbusiness - beziehungsweise an der Motivation vieler Beteiligter - allgemein verbinden sich in pervertierter, zugespitzter Form in dieser Figur.


    Ansonsten sind mir zwei, drei logische Brüche in der Geschichte aufgefallen - vor allem am Ende -, was natürlich nicht hätte sein müssen. Auch wird mir ein bisschen zu schwarz/weiß gemalt und die Hauptfiguren sind eher langweilig. Im Endeffekt knüpft das Buch nämlich doch an bekannte Mechanismen an: berühmter, unglücklicher Star PLUS Außenseitermädchen, das die Persönlichkeit und nicht den Ruhm sieht GLEICH wahre Liebe. Also die heimliche Fantasie eines jeden Teenies. Aber wegen der grandiosen Gegenfigur und dem gewohnt mitziehenden meyerischen Schreibstil gibt es dennoch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: von mir.

    Wenn wir uns nicht gelegentlich verirren, dann haben wir uns nicht genug bewegt.
    Florian Illies

    :flower:
    Mein Blog

  • 5 Sterne



    Meine Meinung


    Ich habe das Buch eine Weile vor mir hergeschoben, weil ich mit der Handlung vom Klappentext her nicht so recht warm geworden bin. Da ich aber ein großer Kai Meyer Fan bin, musste ich es endlich zur Hand nehmen! Und ich habs nicht bereut :)


    Der Schreibstil ist einfach, aber sehr anschaulich und man fliegt regelrecht durch die Seiten. Erzählt wird aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Parker und Ash, die auf sehr ungewöhnlichem Weg zueinander finden.


    Parker ist ein Hollywoodstar wie er im Buche steht. Die Premiere seines 3. Filmes steht an und die Fans belagern jeden seiner Schritte. Die Karriere hat sein Vater angetrieben und das Verhältnis der beiden ist mehr als ungewöhnlich. Parker möchte diesem goldenen Käfig entfliehen, wirkt aber trotz seiner klaren Entscheidungen immer etwas verloren, da sein bisheriges Leben nach einem festen Plan geregelt war, dem er kaum entfliehen konnte.


    Ash hingegen ist auf den Straßen von London zu Hause und hält sich mit Diebstählen über Wasser. Sie hat eine komplizierte Vergangenheit und möchte am liebsten in der Menge untertauchen und "unsichtbar" sein. Die Zurückweisungen haben sie einsam gemacht, weshalb sie sich aus der Welt zurückzieht.


    Auch wenn Kai Meyer die unglücklichen Umstände der beiden anspricht, reitet er nicht ständig darauf herum und legt den Fokus eher auf eine spannende Entwicklung, die die beiden auf eine rasante Flucht von London über die Küsten Frankreichs bis nach Monaco führt.


    Anfangs scheint alles noch recht banal zu sein, doch die Handlung bekommt schnell eine Spur von subtilen, geheimnisvollen Nuancen, die sich hinter dem bitteren Familiengeheimnis von Parker verbergen. Langatmige Passagen, wie sie in anderen Rezis erwähnt werden, konnte ich nicht entdecken, vielmehr hat Kai Meyer eine tolle Balance zwischen Action und ruhigen Momenten geschaffen.
    Viele interessante und für mich neue Ideen wurden wieder aus dem Hut gezaubert und auch die Beziehung zwischen Parker und Ash war besonders, ohne Tauziehen und ohne Kitsch - einfach nur ehrlich und authentisch. Erwähnen möchte ich hier auch noch Guignol und Godfrey, zwei Nebenfiguren, die mich jede auf eine völlig andere Weise begeistert haben!
    Das Cover gefällt mir hier richtig gut, denn es zeigt sehr schön die Stimmung, die mich durch das ganze Buch begleitet hat. Eine Überraschung gibt es unter dem Schutzumschlag, denn hier gibt es einige Fotos, die Ash auf ihrer Reise geschossen hat. Dieses Hobby, immer und überall Fotos zu machen, zeigt, wie gerne sie an der Welt um sich herum teilhaben möchte und sie durch den Blick durch das Objektiv aber immer auf Abstand hält.


    Fazit


    Spannende und phantastische Elemente in einer wunderbaren Kulisse mit außergewöhnlichen Charakteren entführen in ein eindrucksvolles Abenteuer, bei dem man einfach nur mitfiebern muss!


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Dies war mein erstes Buch von Kai Meyer und ich bin sehr begeistert von seinen Ideen und seinem Schreibstil. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten und wollte das Buch gar nicht weglegen. Die Geschichte hat Ähnlichkeiten zu Faust und das gefiel mir sehr gut. Auch die Erzählweise mit den wechselnden Sichten fand ich passend und gut.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und selbst von Libatique wollte ich mehr lesen. Nur Parkers Vater war wirklich unsympathisch, aber das musste er für den Verlauf auch sein.
    Die Liebesbeziehung zwischen Ash und Parker entwickelt sich sehr langsam und ist nie kitschig. Das fand ich sehr angenehm, da das in vielen Jugendbüchern doch sehr übertrieben wird.
    Ich kann jedenfalls eine klare Leseempfehlung aussprechen und werde bestimmt noch mehr von Kai Meyer lesen!
    Dafür gibts :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir!


    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.


    :tanzensolo:


    Gelesen 2016 : 9
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