Paul Cleave: Das Haus des Todes (Orig.Titel:"The Laughterhouse")

  • Inhalt (Info Buchinnenseite):


    Das stillgelegte Schlachthaus von Christchurch City, Neuseeland, wird zum Schauplatz eines furchtbaren Verbrechens. Bei seinem ersten Einsatz findet der junge Polizist Theodore Tate dort die grausam zugerichtete Leiche eines zehnjährigen Mädchens. Nie wieder wird Tate die Bilder dieses abltraumhaften Szenarios vergessen können.
    15 Jahre später: Christchurch, auch bekannt als Paradise City, wird von einer Serie brutaler Morde heimgesucht. Ein unheimlicher Serienkiller treibt seine Unwesen und bringt in einer einzigen Nacht vier Menschen mit jeweils 19 Messerstichen um. Auf den Körpern der Leichen finden sich Teile einer mysteriösen Botschaft.
    Theo Tate ist mittlerweile aus dem Polizeidienst ausgeschieden und arbeitet als Gelegenheits-Privatdetektiv. Doch jetzt scheint seine Chance gekommen, wieder in das alte Team zurückzukehren, denn niemand kennt sich mit Serienkillern besser aus als er. Zusammen mit Detective Schroder macht er sich daran, das blutige Puzzle zusammenzusetzen. Schon bald wird klar, dass ihnen nur noch wenig Zeit bleibt. Der Killer entführt einen Arzt mit dessen Töchtern und verschleppt die Familie in das alte Schlachthuas von Christchurch, in dem einst das junge Mädchen ermordet wurde. Ein perfides Spiel nimmt seinen Anfang: Der Vater muss die Reihenfolge bestimmen, in der seine Töchter durch die Hand des Killers sterben sollen ...


    Der Autor:


    Paul Cleave wurde am 10. Dezember 1974 in Christchurch, Neuseeland, geboren, dem Ort, wo auch seine Romane spielen. Neben dem Schreiben renoviert er Immobilien. Dem Fan von Stephen King und Lee Child gelang mit seinem Debütroman "Der siebte Tod" auf Anhieb ein internationaler Erfolg, der in Deutschland monatelang auf den ersten Plätzen der Bestsellerlisten stand.


    Thriller, 574 Seiten


    Meine Meinung:


    Bisher habe ich von Paul Cleave nur "Die Totensammler" gelesen und war begeistert. Und auch dieser Thriller, der wieder auf einige Figuren seines Vorgängers zurückgreift, konnte mich überzeugen. Erzählt wird auch hier ein weiteres Mal aus wechselnden Perspektiven. Da ist zum einen wieder der Ich-Erzähler Theo Tate und zum anderen der ehemalige Häftling Caleb Cole, dessen Handlungen von einem übergeordneten Erzähler beschrieben werden. In beiden Fällen ist die Zeitform des Präsens gewählt. Am Schluss des Buches ist mir auch klar geworden, warum hier die Gegenwartsform verwendet wird. :) Obwohl einige Figuren aus den Vorgängerbüchern wieder einen Auftritt haben, hatte ich nicht den Eindruck, das hier unbedingt eine Reihenfolge einzuhalten ist.


    Geschildert wird das Geschehen wieder mit der gewohnten Portion Ironie, die ich an dem Autor so mag. Besonders gelungen finde ich, dass die Beschreibung des Täters und die Hintergründe für den Rachefeldzug, den er betreibt, eine eindeutige Zuweisung von Gut und Böse nicht zulassen. Einerseits hat man sogar Verständnis und entwickelt Mitgefühl mit dem Täter, andererseits kann man natürlich nicht gutheißen, dass Caleb Cole Menschen umbringt und was er seinen Entführungsopfern antut. Denn das perfide Spiel, dass er betreibt, lässt einem manchmal den Atem stocken. Man stelle sich vor, jemand verlangt von einem Vater, zu entscheiden, welches Kind als erstes getötet werden soll. Warum Caleb in nur einer Nacht verschiedentliche Personen auf brutale Weise umbrachte und dann anschließend den Arzt mitsamt seinen Kindern entführt, wird ziemlich bald deutlich und je mehr man über ihn und was ihn antreibt erfährt, desto mehr verwischen die Grenzen zwischen Recht und Unrecht. Und desto mehr Verständnis für den Täter und seine gerechtfertigte Wut bringt man auf.


    Den Stephen King-Fan erkennt man auch, wenn der Autor minutiös den Psychokrieg beschreibt, den sich Cole mit dem Arzt liefert. Und als letztendlich auch noch Theo Tate in das grausame Spiel hineingezogen und auch von ihm eine schwerwiegende Entscheidung abverlangt wird, ist die Spannung perfekt!


    Mein Fazit: Hervorragender Schreibstil und eine spannende Handlung. Und ein Schluss, der den Fall zwar abschließt, aber dennoch einen Cliffhanger bietet, der neugierig auf eine mögliche Fortsetzung macht. Die Unterscheidung zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht verwischt. Es werden Ereignisse und Hintergründe, die zur Tat führten, moralisch hinterfragt und man weiß als Leser und Beobachter manchmal gar nicht so recht, auf welcher Seite man stehen will. Sehr gelungen. :thumleft:
    Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Jeder Tag, an dem ich nicht lesen kann, ist für mich ein verlorener Tag!

  • Vielen Dank für die schöne Rezi! :thumleft:
    Ich habe bisher nur ein Buch von Paul Cleave gelesen ("Der siebte Tod"), das mir aber sehr gut gefallen hat. Ich habe einige auf der Wunschliste und es wäre mal wieder an der Zeit für diesen Autoren. Ich habe sogar schon einige Male gelesen, dass dieses Buch hier sein bisher bestes sein soll.

  • Meinung:
    Nummer 6 von Paul Cleave. Hauptperson ist einmal mehr Theo Tate, zudem taucht auch erneut Schroder auf. Man erfährt die Vergangenheit der Beiden, wie sie als junge Cops gemeinsam Partner waren. Zeittechnisch spielt das Buch am weitesten in der Zukunft, auch nch Die Stunde des Todes, da alles mit der Beerdigung von Landry beginnt. Erneut tauchen auch andere alte Bekannte wieder auf, Chief Inspector Stevens, Professor Barlow und einige namenlose Unbekannte. Zudem gibt es Verbindungen zu früheren Fällen. Mit Detective Rebecca Kent wird eine neue Ermittlerin eingeführt.


    Wie alle Thriller von Cleave besitzen die Figuren Tiefgang. Die Guten haben ebenso ihre dunklen Seiten und Geheimnisse wie man die Bösen verstehen kann und diese auch ihre guten Seiten haben. Alles ist etwas Grau, was einfach realer wirkt. Zudem werden die Intentionen der Darsteller, egal ob auf Seiten der Polizei oder der Täter und Opfer wirklich gut beschrieben und geschildert, so dass deren Entwicklung nachvollziehbar ist. Dabei baut er erneut viele Wendungen ein, die einem den Atem stocken lassen und die Verhindern das man weiß wie sich die Story entwickelt. Immer wenn man denkt jetzt weiß ich wie es ausgeht, ändert es sich doch wieder. Vor allem das Ende ist spannend, jetzt nicht weil es ein Showdown mit zig Toten gibt, sondern auch menschlicher Sicht für die Hauptpersonen!


    Freue mich auf alle Fälle wahnsinnig auf den nächsten Band. Kann es kaum erwarten. Übrigens scheint Cleave ein Faible für Messer zu haben, jedenfalls seine Killer *g*