Inga Jäger will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zieht dafür von Hamburg nach Wiesbaden. Bei ihrem ersten Fall trifft die Staatsanwältin auf Kripohauptkommissar Kai Gebert und zusammen ermitteln sie im Mord an einer Kinderärztin. Die Indizien sprechen alle gegen ihren Ehemann, aber trotzdem bleibt eine gewisse Unsicherheit. Somit bohren beider tiefer und entdecken, dass es bereits einen ähnlichen Mord gab. Jäger und Gebert setzen alles daran mögliche Zusammenhänge aufzudecken und den wirklich Schuldigen hinter Gittern zu bringen.
Ich habe in meiner Zusammenfassung bewusst nicht alles aufgegriffen, was der Klappentext hergibt, denn ich finde, dass dieser zu viel verrät. Dadurch wird er zwar spannender, aber ich hätte einiges lieber selbst beim Lesen entdeckt. Deshalb halte ich mich hier mit den inhaltlichen Details zum ersten Fall von Staatsanwältin Inga Jäger und Kripohauptkommissar Kai Gebert zurück und beschränke mich lieber darauf, meine Eindrücke zu diesem Kriminalroman zu schildern.
Besonders gut hat mir die Zeichnung der wichtigen Charaktere gefallen. Zunächst wären da die beiden Protagonisten Jäger und Gebert, die beide natürlich ihr Päckchen zu tragen haben (welcher Mensch hat das nicht), die aber auf erfrischende Art und Weise von den Hauptfiguren anderer Kriminalromane abweichen. So sind beide (bisher) weder aufgrund ihrer Vergangenheit oder aufgrund ihrer schlimmen Fälle alkoholabhängig geworden. Genauso wenig sind sie "emotionale Krüppel", die bindungsunfähig sind oder sich jeder Person des anderen Geschlechts verzweifelt an den Hals werfen. Ich fand beide einfach nur sehr interessant und glaubwürdig und freue mich auf ein Wiedersehen mit den beiden. Besonders begeistert war ich auch von Elli, die Leiterin der Spurensicherung, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Was sie so besonders macht, müsst ihr selbst beim Lesen herausfinden.
Ivo Pala, der diesen Roman unter seinem Pseudonym Richard Hagen geschrieben hat, konnte mich mit seinem Buch durchgängig fesseln. Zunächst nicht durch besonders viel Spannung, welche bei Krimis eh selten bei mir auftaucht, sondern durch eine gute Handlung, die sich immer weiter entwickelte und bei der sich erst nach und nach herausstellte, welches eigentliche Thema der Autor anstrebt (solange man nicht den Klappentext und die Zusammenfassung im Buchdeckel vorher gelesen hat). Der Roman besitzt keine Längen, sondern ist durchgängig packend und schließt mit einem großen Showdown ab. Die Romanidee konnte mich genauso überzeugen, wie deren Umsetzung.
Fazit: Tolle Charaktere, interessante Handlung, flüssiger Schreibstil. Somit eine absolute Empfehlung an Krimi-Liebhaber! 5/5 Sterne,
- Taschenbuch: 448 Seiten