(Druck)Fehler in Büchern

  • Marie:
    Und was daran ist der Fehler? Er misst den Puls! Ich mach das auch immer mit dem Daumen. :scratch:

  • Ich reg mich manchmal über Fehler in Büchern auf. Wenn ein zwei kleinere Fehler in einem Buch vorkommen, geht es ja noch (wie schon vor mir gesagt, Fehler sind menschlich). Aber wenn ich dann beim Lesen ständig über falsche Buchstaben stolpere, dann nervt es mich schon irgendwann.

  • Falsche Buchstaben nerven mich nicht so sehr. Was mich viel mehr nervt ist wenn in Büchern Namen vertauscht werden oder solche sachen, wo ich dann denke "Hä? Das geht doch gar nicht!" so wie bei Creepers. Das nervt mich dann doch schon sehr.

  • @FallenAngel
    Ja da gebe ich dir vollkommen recht. Bei "Creepers" hat es mir irgendwie das Ende kaputt gemacht weil es so unlogisch war. :roll: :evil:

  • Ich habe noch einen gewaltigen Fehler in "Der Schatten der Ninja" von Dorothy und Thomas Hoobler gefunden. Das Buch spielt im alten Japan, und sonst ist alles, jedes noch so kleine Detail, was auch nur ansatzweise nicht in den geschichtlichen Hintergrund passt, auf der letzten Seite aufgelistet.


    Aber an einer Stelle fragt ein Ninja Seikei, die Hauptperson:"Kennst du Ju-Jutsu?"


    Er bezeichnet das als die Kampfkunst, die er anwendet. Soweit ich weiß ist aber Ju-Jutsu, wie wir es heute kennen, erst vor einigen Jahrzehnten in Deutschland aus den Kampfsportarten Aikido, Judo und Karate zusammengesetzt und Ju-Jutsu benannt worden. Also gab es das damals noch garnicht.

  • Zum Thema historische Romane fällt mir noch Mario Puzos "Die Familie" ein. Ich fand den Romanspannend und die Geschichte gut erzählt, allerdings wurde ich erst später auf die zahlreichen historischen Fehler aufmerksam, als ich eine Rezension auf amazon gelesen habe. Hier ein Auszug daraus:


    "Papst Alexander VI. war noch nicht unfehlbar, weil die "Unfehlbarkeit des Papstes" erst bei Pius IX. auf dem 1. Vatikanischen Konzil (1869!) festgestellt und dogmatisiert werden sollte. Da die Eroberung Südamerikas erst einige Jahre nach Cesare Borgia's Tod begann, können die Conqistadores auch nicht seine Ahnen gewesen sein. Während der Renaissance gab es in Italien keine Tomatensauce, denn die Strauchfrucht wurde erst zum Ende des 16. Jahrhunderts, zunächst als Zierpflanze, nach Europa gebracht. Als Gemüse wurde sie gar erst 300 später verwendet, da man sie bis dahin für giftig gehalten hatte. Alexander IV. konnte seiner Geliebten Vanozza Cantaneis keine Kette aus "Südseeperlen" geschenkt haben, den der heute als "Südsee" bekannte Teil des Pazifiks wurde erst 1521 von Magellan entdeckt. Entgegen dem Roman lag das Ghetto von Rom nicht im Stadtteil Trastevere, sondern auf der anderen Seite des Tiber, wo sich heute noch die "Villagio degli Ebrei" befindet. Der Scheiterhaufen, auf dem 1498 in Florenz der Dominikaner Girolamo Savonarola verbrannt wurde, stand nicht auf der Piazza vor der Markuskirche, sondern 1 Km Luftlinie südlich davon, auf der Piazza de la Signoria. Zur Zeit der Romanhandlung gab es zwar eine geradezu inflationäre Vielzahl von Herzögen, jedoch waren weder Rimini, noch Perugia Herzogtümer, sondern unabhängige kommunale Stadtherrschaften (Signorien). König Ludwig XII. von Frankreich war nicht der Bruder seines Vorgängers Karl VIII., sondern sein Cousin und Schwager. Italienische Familiennamen, wie Medici, Pazzi, Orsini usw. benötigen, um eine Mehrzahl ihrer Familienangehörigen zu benennen, nicht der Anhängung des Buchstaben "s" (z. B. "Medicis"), da der Name an sich schon ein Plural ist. Zum Familiennamen Colonna lautet der Plural hingegen Colonne, statt "Colonnas". Die Romanakteure bedienen sich in direkter Rede manchmal Begriffe, die aus späterer Zeit stammen. Neben "Tee" (17. Jh.), "Rabauken" um 1900) mag auch der Anglizismus "Baby" in einen amerikanischen Mafiafilm passen, ist aber in einem "Renaissance-Dialog" als Bezeichnung für einen Säugling anachronistisch und daher fehl am Platz."


    Wow!

    INTERVIEWER: "Wen bewundern sie eigentlich?"
    ALF POIER: "Die Fetten, die Hungernden und die Verkrüppelten, weil die Anderen habens von Haus aus leichter."

  • Eigentlich achte ich nicht so sehr auf Fehler in Büchern, es sei denn es sind schon so dicke Dinger die man einfach nicht mehr vergessen oder überlesen kann.


    Beispiel aus Jahreszeiten von Stephen King:


    auf Seite 370: Mein vater war pensioniert. Verns Vater arbeitete
    in einer kleinen Spinnerei und fuhr immer noch einen 1962er Desoto.


    Wie kann er immer noch einen 1962er Desoto fahren, wenn es erst 1960 ist?


    auf Seite 499: Lutsch meinen Dicken, du billiger Kaufhausdieb!


    Naja, war wohl im englischen "suck my dick!", was nicht unbedingt
    "lutsch meinen dicken!" heisst...

    :study: LOVE von Stephen King


    Buchlinge - meine Gruppe bei lovelybooks. Alles rund um Walter Moers "Die Stadt der träumenden Bücher"

  • Was mich mal gestört hat, war in Ken Follet - "Der dritte Zwilling", da geht es irgendwie um Klone und am Ende tauschen zwei von ihnen zunächst unbemerkt ihre Plätze. Der eine von beiden hat jedoch die ganzen 22 (wenn ich mich recht erinnere) Jahre bei seinem "Vater" gelebt und ich denke, DEM hätte es trotz allem sofort auffallen sollen. Ich habe auch eineiige Zwillinge als Freundinnen und wenn man die lange genug kennt, kann man die trotz genetischer Identität mühelos auseinanderhalten!


    Ein anderer Fehler, der mir gerade so einfällt, war ein Übersetzungsfehler in Sandra Brown - "Betrogen", da ging eine ins Fitnessstudio um sich "auszuarbeiten", das hat im Original wohl " to work out" geheißen :wink:

    Ich :study: gerade:
    Astrid Lindgren - Los Hermanos Corazón de León
    Donal O'Shea - The Poincaré Conjecture
    Mary Janice Davidson - Undead and Unwed
    Charlotte Link - Die Rosenzüchterin

  • Wer 'dick' oder 'work-out' so übersetzt, wie hier geschildert, der sollte sich nicht Übersetzer oder Dolmetscher schimpfen. Da kann es selbst Babelfish besser. [-(

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • Ein anderer Fehler, der mir gerade so einfällt, war ein Übersetzungsfehler in Sandra Brown - "Betrogen", da ging eine ins Fitnessstudio um sich "auszuarbeiten", das hat im Original wohl " to work out" geheißen :wink:

    Das ist ja mehr als peinlich! Und das passiert jemandem, der mit Buchübersetzungen seinen Lebensunterhalt verdient?! Und es wird beim Korrekturlesen noch nichtmal bemerkt?! #-o

  • Mir ist auch gerade ein Fehler aufgefallen, wahrscheinlich weil ich jetzt weiss, dass es hier einen so schönen Thread gibt, in den man solche Fehler eintragen kann. :wink:


    Bei "Die schwarze Madonna" von Peter Millar gibt es gleich auf Seite 15 und 16 die folgende Ungereimtheit:


    (Seite 15 Überschrift)
    Kapitel eins
    Gegenwart, Mittwoch
    Gaza-Stadt 18:00 Uhr (Ortszeit)


    (Seite 16)
    ....Die Ereignisse der vorherigen Woche hatten alles verändert. Das war auch der Grund, warum Nazreem heute zur Arbeit ging, an einem Freitagabend, da das Museum geschlossen hatte.


    Kaum angefangen und schon ein Fehler, mal schauen, wie es weitergeht. :mrgreen:

  • Also ich finde es nicht pedantisch.. Mich stören Fehler in Bücher auch total.


    Ich weiß zwar keinen genauen Satz, aber bei Terry Pratchetts "Scheibenwelt" sind in jedem Buch extrem viele Fehler. Das fällt einem schon auf!!


    Bücher gelesen 2012: 11
    Bücher gelesen 2011: 37
    Bücher gelesen 2010: 56

  • Das ist ja mehr als peinlich! Und das passiert jemandem, der mit Buchübersetzungen seinen Lebensunterhalt verdient?! Und es wird beim Korrekturlesen noch nichtmal bemerkt?! #-o


    Ich habe gehört, das viele Verlage sich die Korrektur sparen und die Übersetzer unter starken Zeitdruck arbeiten müssen. Wenn dem wirklich so ist, dann ist es ja kein Wunder, das solche Schnitzer passieren. :-k
    Mich stören meist fehlende Satzzeichen mehr als Übersetzungsfehler. :evil:

  • Also ich finde es nicht pedantisch.. Mich stören Fehler in Bücher auch total.


    Ich weiß zwar keinen genauen Satz, aber bei Terry Pratchetts "Scheibenwelt" sind in jedem Buch extrem viele Fehler. Das fällt einem schon auf!!

    Aha? Also ich habe alle Scheibenwelt-Romane, in denen TOD die Hauptrolle spielt und außerdem Weiberregiment und mir ist bisher noch nie ein Fehler (abgesehen vielleicht von Satzzeichen oder einem Buchstabendreher, aber nur selten) aufgefallen! :shock:

  • Hat das schon jemand genannt? Ich meine nicht.
    Gestern Abend fiel mir in "Magma" von Thiemeyer etwas auf.
    Während einer "Konferenz" wird von einem Wissenschaftler namens Wynham eine Weltkarte gezeigt, auf der rote Punkte den Standort von Kugeln makieren um die es in dem Buch geht.
    Auf Seite 353 heißt es:
    "Eine Weltkarte erschien auf der Projektionswand, auf der an die hundert roten Punkte makiert waren"
    Auf Seite 357 wird diese Weltkarte nocheinmal verwendet, aber von einer anderen Person, die auch rote Punkte verwendet.
    "Waren es auf Wynhams Karte nur an die dreißig rote Punkte, so waren es jetzt mehr als hundert"
    Zwischen hundert und dreißig ist aber ein kleiner Unterschied :scratch:


  • Ich habe gehört, das viele Verlage sich die Korrektur sparen und die Übersetzer unter starken Zeitdruck arbeiten müssen. Wenn dem wirklich so ist, dann ist es ja kein Wunder, das solche Schnitzer passieren. :-k
    Mich stören meist fehlende Satzzeichen mehr als Übersetzungsfehler. :evil:

    Ich habe mal irgendwo ein Interview mit dem Übersetzer der Harry Potter Bücher gelesen und der wurde unter anderem gefragt, ob er mit seinen Übersetzungen zufrieden sei. Da meinte er dann eine Sache, die ihn richtig stört, ist, dass er "not really" immer mit "nicht wirklich" übersetzt hat, wo es in korrektem Deutsch ja "eigentlich nicht" heißen müsste... Solche Dinge fallen aber dem Leser wohl weniger auf, da man in der Umgangssprache ja durchaus füe "eigentlich nicht" auch "nicht wirklich" verwendet :)

    Ich :study: gerade:
    Astrid Lindgren - Los Hermanos Corazón de León
    Donal O'Shea - The Poincaré Conjecture
    Mary Janice Davidson - Undead and Unwed
    Charlotte Link - Die Rosenzüchterin