(Druck)Fehler in Büchern

  • Zitat von Niklas Natt och Dag

    Der Neumond vermag nur mit großer Mühe ein wenig Licht auf den Weg zu werfen.

    S. 396


    Neumond ist doch der Mond, der gar nicht da ist, bzw. nicht zu sehen ist. Der in der Schweiz gebietsweise sogar "Leermond" heißt. :-k

    Der nicht einmal dann Licht auf den Weg werfen kann, wenn er sich Mühe gibt. :scratch:

    Kannst du mir kurz sagen in welchem Kapitel dieses Stelle ist, da ich das Buch in italienisch habe, möchte ich aus Neugierde :-,nachsehen, wie die Übersetzung klingt.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • kurz nach oder vor Neumond

    vielleicht einer der Mondphasen

    Daran habe ich zunächst auch gedacht, aber davon steht nichts drin. Das genaue Datum ist nicht angegeben, aber ich rechne gerade nach: Einige Seiten zuvor war es Samstag, der 7. kurz vor Mitternacht. Es muss der 7.12. sein, denn man redet auf den Straßen vom Tod Maria Theresias, die im Oktober 1793 geköpft wurde, und der 7.11. war ein Donnerstag.


    Den Neumond zu berechnen ist mir allerdings zu anstrengend. Ich kenne nur das Datum von Ostern 1793, den 31.3., also muss der Frühlingsvollmond zwischen dem 21. und 30. März liegen - ich gehe davon aus, dass man damals in Schweden nicht anders gerechnet hat. Von da aus müsste sich ausrechnen lassen, in welcher Phase der Mond am 7.12. war.


    Wer also heute abend noch nichts zu tun hat, ... :) :-,

    welchem Kapitel dieses Stelle

    4. Teil, 7 Kapitel. Etwa nach zwei Dritteln des ersten Abschnitts.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Wer also heute abend noch nichts zu tun hat, ...

    Also wenn ich bei Google Mondphasen und 1793 eingebe, komme ich auf eine Seite, wo ich einen Kalender anklicken kann und dann das hier erscheint: Klick

    Wie seriös oder richtig das Ganze ist, weiß ich natürlich nicht.

    Sollten die Angaben stimmen, wärs schon fast wieder der zunehmende Halbmond am 7.12. gewesen (in Deutschland).

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • 4. Teil, 7 Kapitel. Etwa nach zwei Dritteln des ersten Abschnitts.

    Interessant wie ein einziger Satz eine spannende Diskussion auslösen kann. Nun habe ich die Stelle gelesen, eigentlich fast das ganze Kapitel sieben denn der Satz in italienisch lautet

    Zitat

    La luna é nuova, troppo sottile per illuminare la vettura.

    Der Neumond (Neue Mond) ist viel zu schwach um das Gefährt zu beleuchten.

    Es steht wirklich geschrieben "vettura " -man kann es drehen und wenden wie man will daraus wird kein "Weg" -

    Es muss diese Stelle sein, denn auf dem Reader kann man ein Wort suchen, und etwas ähnliches lässt sich nirgends finden.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Fehlerteufel

    :pale::pale::pale:Mutter mit Tochter verwechselt. ](*,)](*,)](*,) Und das auch noch in diesem Fred. Muss ich mich doppelt schämen. :uups::uups::uups:


    einen Kalender anklicken kann

    Nach dem wäre aber der 7.12. ein Donnerstag. Und auch der 7.11. ist kein Samstag. Der 7.10. ist ein Samstag, aber Marie Antoinette wurde erst am 16. hingerichtet.

    Ich habe bei Google die Frage eingegeben "welcher wochentag war der 7.12.1793" und da heißt es Samstag.


    (Über was wir uns hier für Gedanken machen :roll:. Wir scheinen wirklich alle ein bisschen bescheuert zu sein. :-,:ergeben:)

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  • Fehlerteufel

    :pale::pale::pale:Mutter mit Tochter verwechselt. ](*,)](*,)](*,) Und das auch noch in diesem Fred. Muss ich mich doppelt schämen. :uups::uups::uups:

    Ich fand es so sympathisch, ausgerechnet hier :friends:



    (Über was wir uns hier für Gedanken machen :roll:. Wir scheinen wirklich alle ein bisschen bescheuert zu sein. :-,:ergeben:)

    Deswegen fühl ich mich hier so wohl :lol:

  • Gleich auf Seite 11 im eBook schreibt Seethaler von einer "großen Quart und einer kleinen Terz", die Gustav Mahler einen Vogel im Garten singen hört. :-k


    Ich kenne große und kleine Terzen, große und kleine Sexten und Septimen... Aber Quarten? Die sind m.W. rein, vermindert oder übermäßig, nicht groß oder klein. Gab es vielleicht früher noch andere gängige Intervallbezeichnungen? :-k

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

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  • Gleich auf Seite 11 im eBook schreibt Seethaler von einer "großen Quart und einer kleinen Terz", die Gustav Mahler einen Vogel im Garten singen hört. :-k

    Obwohl ich das Buch ebenfalls gelesen habe, das habe ich überlesen. Jedoch ich denke dass der Autor dies falsch formuliert hat - es ist sicher die "übermässige Quarte" Tritonius gemeint.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Gleich auf Seite 11 im eBook schreibt Seethaler von einer "großen Quart und einer kleinen Terz", die Gustav Mahler einen Vogel im Garten singen hört. :-k

    Obwohl ich das Buch ebenfalls gelesen habe, das habe ich überlesen. Jedoch ich denke dass der Autor dies falsch formuliert hat - es ist sicher die "übermässige Quarte" Tritonius gemeint.

    Wird im Buch auch noch irgendwie aufgelöst, an welcher Stelle in Mahlers Musik das eine Rolle spielt? Also ist mit dem "letzten Satz" aus dem Buchtitel der vierte Satz seiner 9. Sinfonie gemeint? Oder geht es um die unvollendete 10. Sinfonie? Es heißt aber in den fiktiven Gedanken Mahlers, der Vogel habe ihm die Lösung für sein Hängen am Anfang des dritten Satzes der Neunten beschert. :-k Die Trompete spielt am Anfang des dritten Satzes fis-gis-d (das sind die Noten hinterm Violinschlüssel; keine Ahnung, was das bei einer in F gestimmten Trompete dann tatsächlich bedeutet, diese Transponiererei bei manchen Blasinstrumenten durchschaue ich nicht), aber dieser Tritonus passt nicht zu dem oben beschriebenen Vogelruf aus aufwärts erklingender "großer Quarte" und kleiner Terz. Entweder ich kapiere es nicht, oder es steht an einer anderen Stelle der Partitur oder in einem anderen Werk (dann würde ich es aber gerne nachvollziehen können), oder Seethaler schwafelt einfach herum und hofft darauf, dass seine LeserInnen es auch nicht besser wissen. :lol:

    Kennt sich hier jemand mit Mahlers Sinfonien aus und kann mir weiterhelfen? :winken:

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  • Sarange bitte vertiefe dich nicht zu sehr in Einzelheiten, denn Seethaler erlaubt sich einige künstlerische Freiheiten in seinem Buch, was wer sich mit Mahler auskennt nur zu Irritationen führt. Ist mir ebenso gegangen, bis es mir klar wurde und ich das Buch so wie es ist lesen konnte.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Sarange bitte vertiefe dich nicht zu sehr in Einzelheiten, denn Seethaler erlaubt sich einige künstlerische Freiheiten in seinem Buch, was wer sich mit Mahler auskennt nur zu Irritationen führt. Ist mir ebenso gegangen, bis es mir klar wurde und ich das Buch so wie es ist lesen konnte.

    Uch, sowas macht mich ganz schockelig. :roll:

    Kann man das als Autor nicht bitte etwas besser recherchieren? Für mich ist die künstlerische Freiheit bei solchen Dingen einfach überschritten; es geht immerhin um künstlerische Werke einer anderen, nicht-fiktiven Person.

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  • Uch, sowas macht mich ganz schockelig. :roll:

    Das wird dich das ganze Buch durch begleiten. Denn was hast du einige Seiten vorher gelesen

    Zitat

    Er musste an den Sommer vor drei Jahren denken.

    Diese Gedanken hat er auf dem Schiff 1911 (Frühling -März - April - müsste nachsehen) - Die Arbeit an der 9. Sinfonie begann im Sommer (wahrscheinlich Juli) 1909.

    1908 arbeitete er an den Orchesterlieder - Das Lied von der Erde


    Nun lasse ich dich aber :-,

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    Horst Lichter

  • Auch das noch. Ich merke schon, Seethalers Romänchen und ich werden keine Freunde mehr - auch die Einwerfungen rund um Alma irritieren mich ständig. Ich spare mir jetzt mal nähere Recherchen zu den Arbeitsabläufen in Rodins Atelier... :lol:

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  • Ich habe den Roman Ende August gelesen, und ich fürchte, ich habe keines der Details, die es zu bemängeln gibt, auch nur bemerkt habe. (Dafür könnte ich einen Beitrag leisten zum Thema Alma Schindler/Mahler/Gropius/Werfel und den Baumeister) !


    Aber das Buch ist ja ein Roman, sehr stimmungsvoll und elegisch. So habe ich ihn zumindest gelesen. Natürlich ist es okay, wenn Kenner darauf hinweisen, was schlecht recherchierte Einzelheiten sind, aber der Unterhaltungscharakter des Romans sollte nicht ganz dahinter verschwinden. Zumindest für mich sind Romane primär Unterhaltung.

    signed/eigenmelody

    Dear Life,

    When I said "Can my day get any worse?" it was a rhetorical question, not a challenge.

    -Anonymous

  • Ich habe den Roman Ende August gelesen, und ich fürchte, ich habe keines der Details, die es zu bemängeln gibt, auch nur bemerkt habe. (Dafür könnte ich einen Beitrag leisten zum Thema Alma Schindler/Mahler/Gropius/Werfel und den Baumeister) !


    Aber das Buch ist ja ein Roman, sehr stimmungsvoll und elegisch. So habe ich ihn zumindest gelesen. Natürlich ist es okay, wenn Kenner darauf hinweisen, was schlecht recherchierte Einzelheiten sind, aber der Unterhaltungscharakter des Romans sollte nicht ganz dahinter verschwinden. Zumindest für mich sind Romane primär Unterhaltung.

    Für mich auch. Dennoch mag ich es, wenn AutorInnen sich an so leicht überprüfbare Fakten schlicht halten - oder aber ihren alternden Komponisten komplett erfinden und ihn dann bitte nicht "Gustav Mahler" nennen, nur weil das Buch so mehr Interesse (und KäuferInnen) auf sich zieht... :-,

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  • Aber das Buch ist ja ein Roman, sehr stimmungsvoll und elegisch. So habe ich ihn zumindest gelesen. Natürlich ist es okay, wenn Kenner darauf hinweisen, was schlecht recherchierte Einzelheiten sind, aber der Unterhaltungscharakter des Romans sollte

    Da gebe ich dir recht. Natürlich war mir klar dass es in diesem schmalen Band nicht möglich sein wird das Leben von Gustav Mahler umfassend zu beschreiben, und somit hat sich der Autor seiner künstlerischen Freiheit bedient und dem Leser eine, wie du schreibst „stimmungsvolle“ - „elegische“ Geschichte erzählt. Nur, ich habe an Seethaler andere Ansprüche gestellt, mein Fehler, und somit bin ich mit dem Roman nicht besonders zufrieden.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Künstlerische Freiheit hin oder her, aber bestimmte Hintergrundfakten müssen einfach stimmen, vor allem, wenn sie, wie Sarange schon richtig schreibt, leicht überprüfbar sind wie das mit der großen Quarte.


    Ohne Euren Hinweis wäre mir das spontan zwar, glaub ich, nicht aufgefallen, aber nachdem ich Euren Austausch dazu nachgelesen habe, fiel mir auch wieder ein, dass ich mal gelernt habe, dass man bei Quarten und Quinten nicht von groß oder klein spricht.

  • Es sind ja nicht nur die Quarten. Seethaler redet auch von einem musikalischen Motiv, das im Buch durchaus eine gewisse Rolle spielt, das ich aber in der Partitur der Neunten nirgends entdecken konnte. Ich lasse mich gern belehren, falls es doch da ist; ich bin auch nur Hobby-Musikerin. Aber ich finde dafür in den Noten genügend Wendungen, die Seethaler genauso gut hätte verwenden können, wenn er sich die Mühe gemacht hätte, sich genauer über die Musik zu informieren. Vielleicht hat er das sogar getan, ich weiß es nicht. Aber was ich sagen kann, ist, dass das Buch auf mich als Leserin so wirkt, als hätte er sich eben nicht ausreichend informiert. Und da ist für mich die Grenze zur künstlerischen Freiheit eindeutig überschritten: Recherchiert man ausgiebig und ändert dann einen Fakt, weil es so besser ins Konzept des Buches passt? Das ist in vielen historischen Romanen gang und gäbe und wird gern im Nachwort kurz erklärt. Oder recherchiert man nicht ausgiebig und jongliert stattdessen mit dem eigenen Halbwissen herum, davon ausgehend, dass es eh keiner merkt?


    Ich lese ja gerade einen Roman ("Die Dame mit der bemalten Hand"), in dem auch die eine Hauptfigur erfunden und zahllose nachprüfbare historische Fakten ein wenig zurechtgebogen sind. Bei diesem Roman stört es mich jedoch überhaupt nicht - und ich glaube, das hat für mich einfach mit Transparenz zu tun: Sowohl der Klappentext als auch die im Buch breit angelegten ironischen Ebenen machen für mich als Leserin deutlich, dass hier ganz viel fabuliert wird; es wird mit dem Erfinden von möglichen Wahrheiten gespielt, diese werden wieder verworfen, und am Ende war alles entweder nur ein Fiebertraum oder aber ein großer Spaß. :lol:


    Bei Seethaler dagegen habe ich mich gefragt: Wenn er nicht einmal musikalische Fakten ordentlich wiedergibt, was ist dann an den biografischen Bezügen noch dran, wieviel Gustav Mahler steckt wirklich in dieser Figur? Oder hätte er nicht einfach einen alternden Komponisten erfinden können, ohne ihn Gustav Mahler zu nennen? Dann hätte das Buch für mich viel besser funktioniert. Die große Quarte hätte mich zwar immer noch gestört, aber nicht der dissonant zwitschernde Vogel. - Ihr merkt schon, der Seethaler macht mich fix und fertig. :lol:

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

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