(Druck)Fehler in Büchern

  • im Jahr 2006 mit einem Motorola Razr! Auch wenn die Autorin Jahrgang 1991 und damit recht jung ist, so hätte doch spätestens dem Lektor auffallen müssen, dass das so nicht geht.

    Das ist zwar auch nicht mein Fachgebiet, aber ich weiß noch gut, dass meine Frau ein RAZR V3i hatte. Das war damals der letzte Schrei, letztendlich war das Handy aber bis auf die damals coole Optik recht enttäuschend. Man konnte sich aber einen Browser laden und im Internet surfen, somit dürfte das durchaus möglich gewesen sein.

    :study: Matthias Bogner / Kevin Zindler - Die besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

    :study: SUB: 330

  • Ich war vorher schon darüber gestolpert, dass der Protagonist mit dem Laptop mal im Bett, mal im Bad und mal im Schaukelstuhl saß.

    Ein Laptop ist ja nicht vom W-Lan abhänig. 2006 war die Technik natürlich noch nicht so weit wie heute, aber es war durchaus möglich nicht-stationär mit dem Laptop online zu sein. :wink:

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Ich war vorher schon darüber gestolpert, dass der Protagonist mit dem Laptop mal im Bett, mal im Bad und mal im Schaukelstuhl saß.

    Ein Laptop ist ja nicht vom W-Lan abhänig. 2006 war die Technik natürlich noch nicht so weit wie heute, aber es war durchaus möglich nicht-stationär mit dem Laptop online zu sein. :wink:

    Ja, das müsste auch bei mir so die Zeit gewesen sein wo ich mit meinem damaligen Laptop herumhantiert habe. War natürlich noch ne schwere Kiste mit der man jemanden erschlagen konnte und die schnell recht heiß geworden ist wenn man die zu lange auf dem Schoß hatte. Aber das ging schon. :)

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Ein Laptop ist ja nicht vom W-Lan abhänig. 2006 war die Technik natürlich noch nicht so weit wie heute, aber es war durchaus möglich nicht-stationär mit dem Laptop online zu sein. :wink:

    Ja, das müsste auch bei mir so die Zeit gewesen sein wo ich mit meinem damaligen Laptop herumhantiert habe. War natürlich noch ne schwere Kiste mit der man jemanden erschlagen konnte und die schnell recht heiß geworden ist wenn man die zu lange auf dem Schoß hatte. Aber das ging schon. :)

    danke Euch beiden für die Info, das hatte ich so nicht in Erinnerung. Dann nehm ich das mal als gegeben, auch wenn die Beschreibung im Buch sehr nach heutiger Anwendung klingt. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Meinen ersten Laptop habe ich Anfang 2004 gekauft, meine Mutter und mein Mann (damals noch mein Freund) hatten ihre schon früher. So schwer waren die gar nicht, zwar schon deutlich dicker als aktuelle Modelle, aber wenn ich die mit meinen aktiv genutzten Laptops von 2008 und 2009 vergleiche, so ist der Unterschied nun auch nicht so riesig.


    Ich weiß nicht sicher, wann ich das erste (und einzige) Mal mit meinem Handy online war, aber es müsste im Frühjahr 2007 gewesen sein, und das Handy war ein Sony Ericsson Walkman-Handy mit Tasten und einem recht kleinen Display, Smartphones gab es erst später. Abgerechnet wurde nach MB, es war also recht teuer, aber es war immerhin möglich, kurz mal etwas bei Wikipedia nachzuschlagen (Wikipedia gibt es seit 2001). Und es war langsam.


    Ich würde möglicherweise ebenfalls über diese Beschreibungen stutzen, eben weil die Nutzung von Laptops und erst Recht die Verwendung eines Handys zur Internetrecherche nicht gerade gewöhnlich waren. Aber als echte Fehler sehe ich das jetzt nicht.

  • Ich würde möglicherweise ebenfalls über diese Beschreibungen stutzen, eben weil die Nutzung von Laptops und erst Recht die Verwendung eines Handys zur Internetrecherche nicht gerade gewöhnlich waren. Aber als echte Fehler sehe ich das jetzt nicht.

    Danke Dir für die Erklärung. Isa-Moonlight hat mir in einem anderen Thread ähnlich geantwortet. Dann wäre es also technisch möglich gewesen, auch wenn es innerhalb der Geschichte sehr seltsam wirkt, jedenfalls für mich.


    Dann akzeptiere ich Euer gesammeltes Wissen und sag danke an alle für die Hilfe :friends:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

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  • Sie lässt die junge Nichte beim Essen schnell mal etwas bei Wikipedia nachschlagen - im Jahr 2006 mit einem Motorola Razr!

    Haha, da habe ich auch kurz gestutzt. Aber die anderen haben recht, es gab ja auch schon prä-Smartphone internetfähige Handys. Es hat bloß keinen Spaß gemacht :lol:

  • Sie lässt die junge Nichte beim Essen schnell mal etwas bei Wikipedia nachschlagen - im Jahr 2006 mit einem Motorola Razr!

    Haha, da habe ich auch kurz gestutzt. Aber die anderen haben recht, es gab ja auch schon prä-Smartphone internetfähige Handys. Es hat bloß keinen Spaß gemacht :lol:

    Oh ja. Mein altes Klapphandy (das so alt ist, dass der Kalender nur von 2000 bis 2016 geht - nutze das aber noch immer als Wecker) konnte theoretisch auch Internet. Nennt sich da noch web'n'walk. War aber irre teuer damals und alleine das einwählen und Seite laden hat so lange gedauert dass es nur brauchbar war wenn man mal auf eine dringende Mail gewartet hat und nicht warten konnte bis man wieder Zuhause am PC war.

    Die ersten Smartphones kamen dann später. Da war immerhin die Bedienoberfläche dann besser fürs Internet, aber der Hammer waren die auch noch nicht. Kein Vergleich dazu wie gut das heutzutage funktioniert. Erstaunt mich immernoch manchmal wenn ich daran zurückdenke.

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  • Wikipedia gibt es übrigens schon seit 2001:shock:

    Das hätte ich jetzt so auch nicht vermutet.

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    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Zwei Fehler im ersten Band der "Harry McCoy"-Serie von Alan Parks - Blutiger Januar:


    In Kapitel Eins wird Howie Nairn, der sich als Gefangener in Barlinnie aufhält, wie folgt beschrieben:

    Zitat

    Ein schmutziges Che-Guevara-T-Shirt, ein karierter Schal um den Hals, Jeans mit Schlag und das lange, lockige, kastanienbraune Haar zum Pferdeschwanz gebunden.

    In Kapitel Fünf liegt er in einer ziemlich ekligen Szene tot in der Gefängnis-Dusche:

    Zitat

    Er war nackt, streckte die Arme aus, das rote Haar aufgefächert hinter sich.

    Da muss Howie Nairn wohl noch irgendwann zwischen Kapitel Zwei und Vier beim Knast-Coiffeur gewesen sein: "Einmal waschen, färben und legen, bitte ... glauben Sie, rote Haare würden mir stehen?"





    Der zweite Fehler geht auf die Kappe der Übersetzerin Conny Lösch:

    Zitat

    In Kapitel Siebenundzwanzig hat sie übersetzt: Der Wagen vor ihnen bewegte sich, und McCoy legte einen Gang ein. Stieg aufs Gas, merkte, wie die Reifen auf dem schwarzen Eis erst durchdrehten, dann aber griffen.

    Da hat die gute Dame den Begriff "black ice" nicht erkannt und beide Worte einfach getrennt wörtlich übersetzt, dabei ist "black ice" ein feststehender Ausdruck und in den Wintermonaten in den dortigen Verkehrsmeldungen andauernd zu hören - es handelt sich schlichtweg um "Blitzeis" oder "Spiegelglätte", eine richtige Übersetzung wäre bspw. gewesen: "...merkte, wie die Reifen auf der spiegelglatten Fahrbahn erst durchdrehten, dann ...".


    Das erscheint mir echt schwach, wenn ein Übersetzer solch geläufige Wendungen nicht kennt - da frage ich mich, wie hoch die Qualität der restlichen Übersetzung einzuschätzen ist ...



    Da fragt man sich wirklich, wie Frau Lösch andere Begriffe aus dem Verkehrsbereich übersetzen würde, bspw. "jack-knifed lorry", der wahrscheinlich in deutschen Verkehrsmeldungen der Einfachheit halber mit "liegengebliebener LKW" bezeichnet würde - würde sie da was von "Taschenmesser-LKW" schreiben?


    Oder erst vor kurzem, in Elly Griffiths "Chalk Pit" kamen "toast soldiers" vor - da habe ich beim Lesen schon gefürchtet, dass in der Übersetzung möglicherweise "Toast-Soldaten" stehen könnte, obwohl die Toast-Scheibe einfach in fingerbreite Streifen geschnitten wird, die dann "toast soldiers" genannt werden ...

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Hypocritia Das Erste würde ich nicht als Fehler sehen. Kastanienbraun hat oft einen Rotschimmer und ist eigentlich eine Mischung aus rot und braun. Wirklich falsch ist das also nicht.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

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  • Der zweite Fehler geht auf die Kappe der Übersetzerin Conny Lösch:

    Zitat

    In Kapitel Siebenundzwanzig hat sie übersetzt: Der Wagen vor ihnen bewegte sich, und McCoy legte einen Gang ein. Stieg aufs Gas, merkte, wie die Reifen auf dem schwarzen Eis erst durchdrehten, dann aber griffen.

    Da hat die gute Dame den Begriff "black ice" nicht erkannt und beide Worte einfach getrennt wörtlich übersetzt, dabei ist "black ice" ein feststehender Ausdruck und in den Wintermonaten in den dortigen Verkehrsmeldungen andauernd zu hören - es handelt sich schlichtweg um "Blitzeis" oder "Spiegelglätte", eine richtige Übersetzung wäre bspw. gewesen: "...merkte, wie die Reifen auf der spiegelglatten Fahrbahn erst durchdrehten, dann ...".


    Das erscheint mir echt schwach, wenn ein Übersetzer solch geläufige Wendungen nicht kennt - da frage ich mich, wie hoch die Qualität der restlichen Übersetzung einzuschätzen ist ...


    Vor allem sticht es doch ins Auge, wenn ohne erkennbarem Zusammenhang plötzlich von schwarzem Eis die Rede ist. Da müsste doch auch der Lektor hellhörig werden.

  • Dieses Buch weist leider jede Menge Rechtschreibfehler auf, über die man aber zähneknirschend hinwegsehen könnte. Der erste echte Aufreger war das hier auf Seite 65 im eBook.

    Zitat

    ... er versucht ihr den Arm auf den Rücken zu drehen. Mit der Anwendung seiner Judotechnik unterschätzt er seine Freundin. Diese befreit sich mit einer eleganten Drehung aus seinem Griff und kontert. Per meisterhaft ausgeführtem Armhebel wirft sie ihn zu Boden.

    Armhebel gibt es zwar im Judo, aber die sind definitiv keine Wurftechnik. Da ist eher der Arm ab, als das der Gegner fällt... :roll: Maximal geht der arme Kerl auf die Knie zu Boden.


    Die nächste bemerkenswerte Stelle kam dann auf Seite 177

    Zitat

    Eine Lärche zwitschert fröhlich dem Sonnenaufgang entgegen.

    Und die Tanne singt dazu :-, :totlach:


    Da die Handlung ansonsten aber ganz spannend ist, werde ich weiterlesen - und ggf. hier auch weiter berichten. :wink:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Dieses Buch weist leider jede Menge Rechtschreibfehler auf, über die man aber zähneknirschend hinwegsehen könnte. Der erste echte Aufreger war das hier auf Seite 65 im eBook.

    Zitat

    ... er versucht ihr den Arm auf den Rücken zu drehen. Mit der Anwendung seiner Judotechnik unterschätzt er seine Freundin. Diese befreit sich mit einer eleganten Drehung aus seinem Griff und kontert. Per meisterhaft ausgeführtem Armhebel wirft sie ihn zu Boden.

    Allein schon der Schreibstil... :-#

    Aber igendwie ist es ja auch schon fast wieder Kunst, eine Kampfszene derart staubtrocken aufzählmäßig runterzuleiern... :sleep:

  • Bei 89% der eBook-Version:


    Zitat

    Ein Kerl in einem schwarzen Ledermantel stellte sich breitbeinig neben Fabian. Seine Augenbrauen, Nasenflügel und die Unterlippe waren gepierct, zudem hatte er eine Seite seines Kopfes abrasiert...

    ... ähh, jaahh... :shock:

    Es wundert mich schon ein bisschen, dass dieser Typ mit solchen Verletzungen noch munter U-Bahn fährt.

    Außerdem halte ich persönlich es für deutlich gesünder, nur die Haare und nicht gleich den Kopf abzurasieren (auch wenn es nur der halbe Kopf ist), aber was weiß ich schon? :scratch:

  • Allein schon der Schreibstil... :-#

    Aber igendwie ist es ja auch schon fast wieder Kunst, eine Kampfszene derart staubtrocken aufzählmäßig runterzuleiern... :sleep:

    Ja, irgendwie schon. Zum Glück zieht sich das nicht so durch das komplette Buch.

    ... ähh, jaahh... :shock:

    :totlach:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • "Wer Wind sät, wird Sturm ernten" - einen alten Spruch, den die meisten wohl kennen, stellt die Autorin ihrem Buch voran. Allerdings gibt sie an, dies sei ein bosnisches Sprichwort.


    Aber es ist viel älter und geht auf das Alte Testament zurück: Hos 8,7. Daher gehört es zum Sprichwortschatz der meisten europäischen Sprachen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • "Wer Wind sät, wird Sturm ernten" - einen alten Spruch, den die meisten wohl kennen, stellt die Autorin ihrem Buch voran. Allerdings gibt sie an, dies sei ein bosnisches Sprichwort.


    Aber es ist viel älter und geht auf das Alte Testament zurück: Hos 8,7. Daher gehört es zum Sprichwortschatz der meisten europäischen Sprachen.

    Vom Grundgedanken, dass dies ein Fehler ist gebe ich Dir Recht. Aber das ist ein Inhaltlicher Fehler und kein Druckfehler.

    Druckfehler sind rein Handwerkliche Fehler, von denen in der heutigen Zeit, die wenigsten dem Drucker anzulasten sind.

    Sonne, Wärme, ein Cabrio, ein leckerer Picknickkorb und gute Lektüre - der Sommer mit vielen Standbesuchen kann kommen. :bounce: :bounce: :bounce: