Raphael Zehnder - Müller und die Tote in der Limmat

  • Klappentext:


    Rock'n'Roll in Zürich


    Dem Kriminalpolizisten Müller Beedikt, zurzeit wegen eines Schusswaffentraumas vom Diesnt suspendiert, schwemmt es beim Sonnenbaden im Flussbad an der Limmat die Leiche einer Musikerin vor die Füsse. Tage später verunfallt im Tourneebus eine ganze Rockband. Zufall? Müller glaubt nicht daran und beginnt zu ermitteln. Damit Zürich schön und sicher bleibt ....


    Experimentell und humorvoll, rhythmisch und schräg - so ein Buch haben Sie noch nie gelesen!

    Eigene Beurteilung:


    Doch habe ich irgendwie schon. Etwa Fowlers "Die Geliebte des französischen Lieutenant" und ähnliche Bücher, die sich mit den Exkursen und metanarrativen Äußerungen aber weniger ausgiebig auslebten. Und das ist in meinen Augen auch das Problem dieses Romans. Die Geschichte um die Morde in der Rockszene - der Hauptgrund, weswegen die meisten nach Lesen des Klappentexts wohl dieses Buch kaufen werden wollen - nehmen eigentlich streng genommen nur etwa gefühlte 20% der Buchseiten ein. Der Rest besteht aus mehr oder minder launigen Exkursen und metanarrativen Einschüben, die die Handlung andauernd bremsen, die sich teilweise inhaltlich widersprechen und die sich sogar teilweise mehrfach wiederholen. Das sorgt für überaus zähes Lesen - besonders, da der Autor sich bemüht nahezu jeden Satz sprachlich und metaphorisch interessant zu gestalten. So hat das Buch eine sehr hohe Informationsdichte an dem Fall vorbei und hat auch sicherlich Einiges an Anstrengung und Mühe gekostet - liest sich aber sehr auch sehr bemüht. Es bedurfte Einiges an Selbstdisziplin nicht auf Seite 70 zu sagen: "Es reicht!" und sich einem anderen Buch zuzuwenden. :thumbdown: