Ken Follett - Winter der Welt / Winter of the World

  • Klappentext:


    Es ist eine Zeit des Umbruchs, eine Zeit der Finsternis. Aber auch der Hoffnung, die selbst das tiefste Dunkel erfüllt.


    Während sich die Lage in Europa gefährlich zuspitzt, versuchen drei junge Menschen heldenhaft ihr Schicksal zu meistern: Der Engländer Lloyd Williams wird Zeuge der Machtergreifung Hitlers und entschließt sich gegen den Faschismus zu kämpfen. Die deutsche Adelige Carla von Ulrich ist entsetzt über das Unrecht, das im Namen des Volkes geschieht, und geht in den Widerstand, während die lebenshungrige Amerikanerin Daisy nur vom sozialen Aufstieg träumt – und eine bitterböse Überraschung erlebt!


    Liebe und Hass, Anpassung und Widerstand bilden ein schicksalhaftes Geflecht vor dem großen Panorama des Zweiten Weltkriegs, der dramatischen Zeitenwende des zwanzigsten Jahrhunderts.


    Meine Meinung:


    Nach "Sturz der Titanen" lag die Latte für einen 2. Teil der Trilogie sehr hoch.
    Follett`s "Winter der Welt" beginnt mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten und führt uns durch die schwere Zeit der dreissiger Jahre, durch den 2. Weltkrieg hindurch bis in die Nachkriegszeit. Die Protagonisten aus "Sturz der Titanen" sind mittlerweile in die Jahre gekommen und die nächste Generation tritt in ihre Fussstapfen.


    Follett gelang es mit seinem erzählerischen Können mich ruck zuck in die Handlung hinein zu ziehen so das ich die über tausend Seiten dicke Schwarte nur ungern aus der Hand gelegt habe.
    Bin jetzt schon auf den dritten und letzten Teil der Trilogie gespannt.
    Von mir gibt es 5 Sterne für "Winter der Welt", kann ich jedem guten Herzens empfehlen, der Vollständigkeit halber sollte man aber den ersten Teil "Sturz der Titanen" vorher gelesen haben.

  • Dank des Geburtstages meines Brüderleins bin auch ich in den Genuss des 2. Teiles gekommen.
    Schon der erste Teil hat mich durch seine historischen Details und der fesselnden "Schreibe" begeistert und auch in Teil 2 schafft es Ken Follett wieder, den Leser in die Welt der Protagonisten zu versetzen.
    Trotzdem kann ich nicht die volle Punktzahl vergeben, denn es gab einige Kleinigkeiten, die mich in diesem 2. Band im Vergleich zum 1. gestört haben (im Vergleich zu anderen Büchern hätte es von mir 5 Sterne gegeben, aber unter Einbeziehung von "Sturz der Titanen" gibt es "nur" 4,5)
    Gut fand ich, dass diesmal nicht einzelnen Schlachten bis ins kleinste Detail beschrieben wurden - das war mir im ersten Teil teilweise zu viel des Guten. Auf der anderen Seite sind mir diesmal einige politisch-historischen Details zu schnell abgehandelt worden. Während man in Teil 1 wirklich absolut gut die einzelnen Umstände nachvollziehen konnte, die zum Krieg geführt haben, fehlt mir in diesem Band etwas.
    Nichtsdestotrotz hat Follett hervorragend in seinen Protagonisten die verschiedenen Entwicklungen porträtiert - wie konnten die Menschen sich so auf einen Volksverhetzer einlassen und ihm bedingungslos folgen, was hat verhindert, dass sich die Opposition durchsetzen konnte.....
    An dieser Stelle aber nun auch ein Kritikpunkt an der Darstellung der Protagonisten: so lebendig sie geschaffen wurden, so "Ken Follett-typisch" sind sie. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass sich Geschichte leider immer wieder wiederholt - aber das zeigt er mir zu offensichtlich auch in der Darstellung der Figuren... ja, auch damals gab es uneheliche Kinder, aber langsam verliert man den Überblick, wer jetzt eigentlich mit wem...
    Dies schränkt aber den Lesespaß nicht ein.
    Den "halbe-Punktabzug" gibt es von mir hauptsächlich aus einem Grund: diese waaaaahnsinnig zufälligen Zufälle! Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, sonst verrate ich noch zuviel, aber dass sich zwei Personen ausgerechnet am gleichen Platz in den Pyrenäen wiedertreffen oder reeeein zufällig gerade gleichzeitig am selben Strand verweilen oder ganz schlimm: weit fern von daheim an exakt dem gleichen Ort die gleiche Mission verfolgen, obwohl in völlig verschiedenen Einheiten .... nein, das war mir der ein oder andere Zufall zuviel, obwohl diese Zufälle zur Weiterführung der Geschichte benötigt wurden. Das hätte der gute Herr Follett aber m.E. besser lösen können.


    Lange Rede, kurzer Sinn: auf alle Fälle lesen und ich fiebere dem 3. Teil entgegen!

  • Klappentext:


    Es ist eine Zeit des Umbruchs, eine Zeit der Finsternis. Aber auch der Hoffnung, die selbst das tiefste Dunkel erfüllt.


    Während sich die Lage in Europa gefährlich zuspitzt, versuchen drei junge Menschen heldenhaft ihr Schicksal zu meistern: Der Engländer Lloyd Williams wird Zeuge der Machtergreifung Hitlers und entschließt sich gegen den Faschismus zu kämpfen. Die deutsche Adelige Carla von Ulrich ist entsetzt über das Unrecht, das im Namen des Volkes geschieht, und geht in den Widerstand, während die lebenshungrige Amerikanerin Daisy nur vom sozialen Aufstieg träumt – und eine bitterböse Überraschung erlebt!


    Liebe und Hass, Anpassung und Widerstand bilden ein schicksalhaftes Geflecht vor dem großen Panorama des Zweiten Weltkriegs, der dramatischen Zeitenwende des zwanzigsten Jahrhunderts.


    Über den Autor:


    Ken Follett, geboren 1949 in Cardiff, Wales, war nach dem Studium zunächst Zeitungsreporter. Mit dem Spionagethriller "Die Nadel" (1979) schaffte er den Durchbruch als Schriftsteller. Seinen größten Erfolg feierte er mit "Die Säulen der Erde" (1990), gefolgt von "Die Tore der Welt" (2008 ), die beide auch fürs Fernsehen verfilmt wurden. Mit "Sturz der Titanen" (2010) begann sein bislang ehrgeizigstes Werk: eine dreibändige Familien-Saga, die das ganze 20. Jahrhundert umspannt. Neben seinem Interesse für Geschichte engagiert sich Ken Follett auch politisch; seine Frau Barbara gehörte als Labour-Abgeordnete dem britischen Unterhaus an. Außerdem spielt er gelegentlich Bass-Gitarre in einer Bluesband und setzt sich mit einer Stiftung für die Leseförderung ein.


    Allgemeines zum Buch:


    "Winter der Welt" umfasst 1024 Seiten und gliedert sich in drei Teile mit insgesamt 25 Kapiteln. Diese sind aufgrund ihres Umfangs in kürzere Abschnitte unterteilt, sodass sich das Buch bequem lesen lässt und regelmäßig Lesepausen eingelegt werden können. Abgerundet wird das Buch durch eine sympathische Danksagung des Autors.


    Die Handlung des Romans spielt in den Jahren 1933 bis 1949 und umfasst somit einen Zeitraum von 16 Jahren. Handlungsorte sind hauptsächlich die Länder Deutschland, die Sowjetunion sowie die USA. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.


    "Winter der Welt" ist nach "Sturz der Titanen" der zweite Band der Jahrhundert-Saga. Er ist im September 2012 als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen im Lübbe Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien unter dem Titel "Winter of the World". Übersetzt aus dem Englischen wurde der Roman von Dietmar Schmidt und Rainer Schumacher.


    Meine Meinung zum Buch:


    Zwischen Ende des ersten Bandes "Sturz der Titanen" und dem Beginn von "Winter der Welt" liegen gut neun Jahre. Was in der Zwischenzeit passiert ist, erfährt der Leser in Rückblenden. Aber auch nur in Form eines groben Überblicks, denn Ken Follett konzentriert sich lieber auf das Hier und Jetzt.


    Denn da hat er über genügend Ereignisse zu berichten. Den Schwerpunkt des Buches nimmt die Machtergreifung Adolf Hitlers mit all seinen Folgen ein. Ken Follett nimmt sich Zeit für seine Charaktere und die Handlung und beschreibt in aller Eindringlichkeit das Schicksal von Juden, behinderten Kindern, Anti-Faschisten, Soldaten. Er verfolgt einzelne Figuren auf ihrem Lebensweg und berichtet von Freud und Leid. "Winter der Welt" ist aber zugleich ein sehr politischer Roman. Hervorragend recherchiert gibt Ken Follett wieder, wie zur Zeit des Zweiten Weltkrieges Intrigen gesponnen wurden und Spionage-Agenten ihr Leben riskiert haben, um an wichtige Informationen heranzukommen. Bedeutende historische Ereignisse wie den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, den Angriff der Japaner auf Pearl Harbor oder den Abwurf der Atombombe über Hiroshima und Nagasaki greift er auf, um daran die Schrecken des Krieges zu verdeutlichen und rundherum ein Gefüge aus Einzelschicksalen, die mit diesen Ereignissen verknüpft sind, zu spinnen.


    Es ist nicht unbedingt notwendig, auch den ersten Band der Reihe gelesen zu haben, bevor man sich an "Winter der Welt" heranwagt. Die Figuren aus "Sturz der Titanen", die auch hier in der Fortsetzung auftauchen, werden kurz vorgestellt und ihr bisheriges Leben in knappen Worten zusammengefasst. Aber es macht natürlich einfach mehr Freude, wenn man alte Bekannte aus dem ersten Band auch in der Fortsetzung wiedertrifft und dabei weiß, welcher Weg bereits hinter ihnen liegt. Auch sie spielen in diesem zweiten Band oft eine besondere Rolle, wenngleich das Hauptaugenmerk auf der Folgegeneration liegt. Mit ihr wird eine Vielzahl an neuen Charakteren in die Trilogie eingeführt.


    "Winter der Welt" ist ein bewegendes Buch. Es ist stellenweise sehr blutig, brutal und erschreckend, in anderen Szenen sehr rührend und überwältigend. Aufgrund des lebendigen Schreibstils des Autors fühlt man sich als Leser vollkommen in der Geschichte gefangen. Und auch die einzelnen Charaktere sind allesamt so bildhaft gezeichnet, dass es eine wahre Freude ist, an ihrem Leben Anteil zu haben und sie durch das Buch hindurch zu begleiten. Ken Follett versteht es einfach, fesselnde und authentische Handlungsstränge zu zeichnen. Er schafft es mühelos, seine Leser für das Schicksal der Figuren zu begeistern. Und so liest sich dieser dicke Wälzer leicht und flüssig und ist nur schwer aus der Hand zu legen.


    Mein Fazit:


    Eine überaus gelungene und überzeugende Fortsetzung - Ken Follett versteht es einfach, seine Leser zu begeistern.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Danke, Leserausch , Syldine und gaensebluemche für eure ausführlichen Meinungen zu diesem 2. Teil der Jahrhundertsaga. :friends: Ich muß sagen, ich bin ein wenig erleichtert, daß eure Kritiken positiv ausgefallen sind, denn ich habe bisher tatsächlich nur Negatives gehört oder gelesen 8-[ , die ersten 100 Seiten wären gähnend langweilig und Ken Follett würde irgendwelche trockenen Fakten herunterrattern. Aber ich denke, bei diesen dicken Schmökern sind 100 Seiten nichts. Die Geschichte braucht die Möglichkeit, sich nach und nach zu entfalten, dazu gehören manchmal auch die Auflistungen von eben diesen trockenen aber wichtigen Details und der Leser muß sich dies vorher bewusst machen, bevor er zu einem Werk von Follett greift.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • die ersten 100 Seiten wären gähnend langweilig und Ken Follett würde irgendwelche trockenen Fakten herunterrattern.

    Das kann ich so wirklich nicht bestätigen. Im Gegenteil: Mich hat das Buch von Anfang an gepackt. :study:


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  • :uups: Ich weiß... das ist eine Lektüre, die ich mir für den Winter aufgehoben habe. O:-) Liegt dann schon den zweiten Winter auf meinem SuB.:-, Ich glaube, Feli, Sugar? und ich möchten ihn in einer LR durchnehmen, bietet sicherlich viel Diskussionsstoff.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Ich kann mich nur fast allem oben Gesagtem anschließen: Ein tolles Buch, das von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: bekommt.
    Nachdem ich schon Teil 1 "Sturz der Titanen" sehr gerne gelesen habe, war Teil 2 meiner Meinung nach noch einen Ticken besser, es war eine gelungene Fortsetzung, die Lust auf den dritten Teil macht. Viele alte bekannte und deren Nachkommen treten auf und schreiben die Geschichte des 20. Jahrhunderts eindrücklich weiter.
    Jetzt kann man Herrn Follet vieles vorwerfen: Seine Charaktere seien zu eindimensional entweder nur gut oder nur böse (kann ich so zumindest für dieses Buch nicht unterschreiben) oder die Zufälle sind zu sehr an den Haaren herbeigezogen (hey, es ist eine fiktionale Geschichte auf dem HINTERGRUND der realen Geschichte) oder eine Überfrachtung von Fakten (auch das kann ich so nicht sagen - er gibt einen guten literarischen Abriss über eine Episode des 20. Jahrhunderts in der halt viel passiert) - Ken Follet erzählt meiner Meinung nach in altbekannter gut lesbarer und an keiner Stelle langweiliger Form eine tolle Geschichte.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Richard Russo - Diese gottverdammten Träume

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 4 :bewertung1von5:

  • "Winter of the world" wird mir die Weihnachtsferien versüßen, dann kann man wenigstens die halbe Nacht lesen und dann ausschlafen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Der zweite Teil von Ken Folletts Trilogie über das 20. Jahrhundert, "Winter of the world", setzt 9 Jahre nach den im ersten Band ,"Fall of giants" zuletzt geschilderten Ereignissen im Jahre 1933 ein. Insgesamt umfasst der Roman die Jahre 1933 bis 1949.
    Die Hauptfiguren sind die Protagonisten des ersten Bandes und deren inzwischen heranwachsende, bzw. erwachsene Kinder. Diese Familien sind über verschiedene Länder verteilt, sind aber familiär verbunden. Wie im Vorgängerband wechseln auch hier die Perspektiven, es wird abwechselnd aus Berlin, Amerika, England und Russland berichtet, wobei die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Dreißiger und Vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts schockierend eindringlich, unterhaltsam und gleichzeitig für den politischen "Laien" sehr verständlich präsentiert werden. Die Schreckensherrschaft und unmenschlichen Praktiken der Nazis (z.B. die gezielte Ermordung von Behinderten) werden ebenso schonungslos beschrieben wie der Terror unter Stalin in der UdSSR, die Spionage und Gegenspionage mitsamt den Gefahren für enttarnte Spione und das Rennen zwischen Ost und West um die erfolgreiche Herstellung der Atombombe. Auch die Armut der ersten Nachkriegsjahre und die Differenzen zwischen den Siegermächten, die letztlich in der Teilung des besiegten Deutschlands resultieren, werden thematisiert. Bei alldem nimmt Ken Follett kein Blatt vor den Mund und schildert Szenen, die sensiblen Lesern auf den Magen schlagen können: es werden Folterungen, Hinrichtungen und Vergewaltigungen deutscher Frauen durch russische Soldaten ziemlich detailliert beschrieben.
    "Winter of the world" ist kein leicht verdauliches, aber ein ungeheuer informatives Buch, das dem Leser die Geschichte der Kriegs- und Nachkriegsjahre sehr verständlich nahebringt, indem fiktive Familien in einen gut recherchierten historischen Kontext integriert werden.
    Mich hat dieser Roman ebenso begeistert wie "Fall of giants" und ich warte schon mit Ungeduld auf den dritten Band, der 2014 erscheinen soll.


    Ich gebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Leser, die sorgfältig recherchierte Romane bevorzugen und die sich von der Schilderung tragischer Ereignisse nicht zu sehr deprimieren lassen. Eigentlich sollte die Trilogie auch in den Schulen (Oberstufe) gelesen werden, auch wenn - vermutlich wegen der Sexszenen und Brutalitäten - die offizielle Altersempfehlung (zur englischen Ausgabe) bei 18 Jahren liegt.
    Unser jüngster Sohn hat den Roman mit 14 Jahren gelesen und die Inhalte gut verkraftet, allerdings ist er auch geschichtlich sehr belesen und nicht so leicht zu schockieren.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Mich hat dieser Roman ebenso begeistert wie "Fall of giants" und ich warte schon mit Ungeduld auf den dritten Band, der 2014 erscheinen soll


    Da sind wir schon zu zweit :thumleft:


    Eigentlich sollte die Trilogie auch in den Schulen (Oberstufe) gelesen werden, auch wenn - vermutlich wegen der Sexszenen und Brutalitäten - die offizielle Altersempfehlung (zur englischen Ausgabe) bei 18 Jahren liegt.


    Die Brutalität, die im Buch beschrieben wird ist doch nichts gegen die heutzutage gewalttätigen PC-Spiele und Youtube-Videos, zu denen jeder Zugang hat oder findet.
    Und das Thema Sex ist auch schon allgegenwärtig.
    Ich denke, mit ca. 15-16 Jahren kann/sollte man das Thema Krieg und alles was da leider zugehört auf jeden Fall thematisieren.

    Liebe Grüße Hedi :love:

    “Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.”
    Cicero

  • So eine Nacht drüber geschlafen und ich fühle mich immer noch wie mitten im Buch. Meiner Meinung nach war „Winter der Welt“ noch mal um einiges besser als sein Vorgänger.
    War ich schon im ersten Teil davon beeindruckt wie die einzelnen Familien über die Kontinente hinweg miteinander verknüpft waren, so war dieses Geflecht im Winter der Welt sicher noch besser ausgearbeitet.


    Über die ersten ca. 100 Seiten hinweg hatte ich ein Problem damit, dass wir direkt in die zweite Generation gesprungen sind und die Hauptcharaktere aus Teil eins nun ein wenig in den Hintergrund gestellt wurden. Schließlich war ich als Leser ja doch schon erpicht darauf zu erfahren, wie es ihnen ergangen ist. Aber durch die neuen Familienmitglieder die uns vorgestellt wurden, die allesamt wirklich unterschiedlicher nicht sein konnten, fand ich dann doch sehr schnell meine neuen Lieblinge. Man konnte ganz klar erkennen, wer wessen Rolle aus Teil eins übernommen hatte.
    Auch wenn es durch die Nachkommen der Figuren aus Teil eins plötzlich eine ganze Reihe von Figuren gab, hatten sie alle irgendwie ihrer Berührungspunkte und machten daraus eine runde Sache.


    : diese waaaaahnsinnig zufälligen Zufälle! Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, sonst verrate ich noch zuviel, aber dass sich zwei Personen ausgerechnet am gleichen Platz in den Pyrenäen wiedertreffen oder reeeein zufällig gerade gleichzeitig am selben Strand verweilen oder ganz schlimm: weit fern von daheim an exakt dem gleichen Ort die gleiche Mission verfolgen, obwohl in völlig verschiedenen Einheiten .... nein, das war mir der ein oder andere Zufall zuviel, obwohl diese Zufälle zur Weiterführung der Geschichte benötigt wurden. Das hätte der gute Herr Follett aber m.E. besser lösen können.


    Ich persönlich glaube diese vielen Zufälle waren nötig. Sie hätten an diesen Stellen natürlich auch immer wieder andere Leute treffen können, aber gerade weil wir sehr viele Hauptcharaktere hatten, wäre es doch unsinnig gewesen noch etliche Nebencharaktere einzuführen die vielleicht danach nicht mehr auftauchten. Also ich fand gerade diese Zusammentreffen sehr positiv. Ich mochte es so.


    Andererseits Stimme ich Syldine aber auch zu.


    Gut fand ich, dass diesmal nicht einzelnen Schlachten bis ins kleinste Detail beschrieben wurden - das war mir im ersten Teil teilweise zu viel des Guten.


    Das hat mir auch sehr viel besser gefallen als in Teil eins. Ich gehe ungern her und überfliege eine Seite, aber in Teil eins hätte ich das sehr gern zwischendurch getan. Im Winter der Welt war das nicht der Fall. Seite für Seite immer aufs Neue faszinierend. Sehr überwältigend.



    Auch wenn Jugendliche meinen sie wüssten schon immer alles. Ich glaube unter 16 sollte man das Buch unter gar keinem Fall lesen. Es gibt bestimmt Außnahmen. Außnahmen bestätigen immer die Regel. Aber es ist dann doch um einiges grausamer und düsterer als der erste Teil. Damit man vernünftig damit umgeht sollten es dann jüngere vielleicht auch wirklich im Rahmen der Schule oder mit jemand anderem zusammen lesen. Ich hatte nach Beendigung des Buches den Drang mit jemandem darüber zu sprechen. Es ist ja dann doch schon ein Buch, dass man mit Sicherheit nicht so mal eben zwischendurch liest.


    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den dritten Teil *___*
    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wenn ich lese, was ihr da alles so schreibt, bin ich mir nicht mehr so sicher, dass ich das Buch nicht lese. Aber vielleicht dann vorher noch mal den 1. Teil.
    Mal sehen, wann ich schnell genug bin, es als E-book aus der Bücherei zu ergattern ...

  • Uff... wie beschreibe ich das Buch jetzt am besten? "Es war ein zäher Gegner, aber ich gebe mich nicht gerne geschlagen"?


    Der Vorgänger war ja noch relativ nett zu lesen, auch wenn er hier und da Längen hatte, ein paar komische Zufälle aufwies und mir die Anlage der Charaktere mitunter zu eindimensional war.
    Hier nun ein Buch über einen Teil der Geschichte, der in mancherlei Hinsicht schon ins kleinste Detail besprochen wurde und in anderer Hinsicht gerne großzügig vernachlässigt wird. Meines Erachtens hätte man aus dem Thema mehr herausholen können. Gelernt habe ich dabei... nein, ich will nicht sagen nichts. Danke dran-erinnern, dass in Spanien bereits vor dem offiziellen Krieg gekämpft wurde. Der Rest war nicht besonders ungewöhnlich. Das will ich Follett soweit auch noch gar nicht mal vorwerfen, wie gesagt, das ist ein sehr stark bearbeitetes Themengebiet, das er sich hier ausgesucht hat.
    Schwierig wurde es für mich dann allerdings bei der Story an sich. Waren die eigentümlichen Zufälle im ersten Band noch einigermaßen akzeptabel, so wurden sie in diesem Buch regelrecht lächerlich.


    Auch die Charaktere an sich konnten mich teilweise nicht begeistern. Daisys Wandlung war mir einerseits zu krass und andererseits zu trivial abgetan. Für mich hatte das was von "Ja mei, ist halt so. Passt mir gerade ins Konzept". Lloyd erinnert mich fatal an seinen Onkel und die Figuren, die meines Erachtens eine Menge Potenzial haben, weil sie eben nicht klar gut oder schlecht sind, sind nicht ausreichend zum Zuge gekommen. Also haben wir wieder das bekannte Problem: Kaum hat man zwei Sätze über die meisten Figuren gelesen, weiß man eigentlich auch schon, wie sie den Rest des Buches handeln werden. Was bleibt ist in der Mitte des Buches gähnende Langeweile auf weit über 400 Seiten am Stück.
    A propos Mitte des Buches: Muss man schon auf Seite 500 des zweiten Bandes einen Handlungsstrang des noch nicht mal erschienenen dritten Bandes dem Leser regelrecht auf dem Silbertablett präsentieren? Zumindest bei mir trägt das nicht gerade dazu bei, den nächsten Band lesen zu wollen, ich fühle mich da eher auf den Arm genommen.


    Es ist nicht so, dass das Buch keine absolut keine Stärken hätte

    , aber bei einem derart dicken Wälzer benötige ich zumindest etwas mehr Motivation weiter zu lesen um am Ende das Buch mit einem positiven Gefühl beiseite zu legen.


    Wie dem auch sei: wenn ich mich auf über 1000 Seiten mit einer geschichtlichen Epoche befassen möchte lese ich lieber zwei Zeitzeugenberichte und ein Sachbuch, bevor ich mich noch einmal durch Ken Follet quäle. Mein Fall war das Buch definitiv nicht, den dritten Band werde ich mir sicher verkneifen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Schwierig wurde es für mich dann allerdings bei der Story an sich. Waren die eigentümlichen Zufälle im ersten Band noch einigermaßen akzeptabel, so wurden sie in diesem Buch regelrecht lächerlich.

    Natürlich sind diese Zufälle nicht glaubwürdig, aber wie hätte der Autor diese Szenen sonst so direkt präsentieren sollen? So erlebt man sie hautnah durch die Augen der Romanfiguren mit, sonst hätten die Romanfiguren sie selbst nur durch´s Hörensagen erfahren, was für große Distanz zum Geschehen gesorgt hätte.
    Solche "Unglaubwürdigkeiten" kommen doch in Romanen haufenweise vor.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Natürlich sind diese Zufälle nicht glaubwürdig, aber wie hätte der Autor diese Szenen sonst so direkt präsentieren sollen? So erlebt man sie hautnah durch die Augen der Romanfiguren mit, sonst hätten die Romanfiguren sie selbst nur durch´s Hörensagen erfahren, was für große Distanz zum Geschehen gesorgt hätte.
    Solche "Unglaubwürdigkeiten" kommen doch in Romanen haufenweise vor.


    Naja, ich persönlich muss einfach nicht überall "live" dabei sein. Wie ich schon beim ersten Band sagte: Mir wäre es deutlich lieber gewesen, es wären auch ein paar ganz profane Bürger vorgekommen. Mir schießt der Anspruch, alle großen Ereignisse eines Jahrzehnts live miterleben zu können, gewaltig übers Ziel hinaus. Dann lieber mehrere Bücher.
    Und ja, solche atemberaubend unwahrscheinlichen Zufälle findet man auch in anderen Büchern - besser finde ich sie dort aber auch nicht. :wink:

  • Mich hat "Winter of the World" den ganzen März über begleitet und ich möchte euch meine Meinung nicht vorenthalten.


    Insgesamt finde ich das Buch ganz in Ordnung, allerdings ist es für mich deutlich schwächer als der erste Teil. Das liegt vor allem daran, dass ich mit der zweiten Generation trotz all der Ereignisse, die sie durchstehen müssen, kaum mitfiebern konnte. Viele Charaktere waren wir zu oberflächlich dargestellt, manche blieben das ganze Buch über ziemlich nichtssagend (z.B. Woody). Mir fehlte oft die emotionale Bindung zu den Charakteren, was das Lesen manchmal sehr in die Länge gezogen hat. Daisy und Boy waren meiner Meinung nach in der Hinsicht ein Traumpaar, da sie beide nicht besonders klug waren und immer nur das Beste im Leben abgreifen wollten. Daisy hat sich zwar gewandelt, aber auch am Ende blieb sie mir unsympathisch. Am spannendsten fand ich die Handlung um Lloyd, die von Ulrichs und ab der Mitte des Buches auch um Volodya und Zoya.


    Einige historische Ereignisse kamen meiner Meinung nach zu kurz und auch im zweiten Band gefällt mir nicht das Schema "Vorkriegsjahre halb ausführlich - Kriegsjahre sehr ausführlich und Nachkriegsjahre im Zeitraffer auf 100 Seiten" wie im ersten Band zu beschreiben. Etwas weniger Kriegsjahre und etwas mehr Nachkriegsjahre hätten das Leseerlebnis ausgewogener gestaltet.


    Gut gelungen finde ich das englische Cover (siehe unten) mit der Europakarte, die in Eis gehalten ist (passend zum Titel) und der Uhr, die auf 8:16 Uhr steht, also der Zeitpunkt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Das symbolisiert für mich diesen "Winter der Welt", bei dem man das Gefühl bekommen kann, das der Schrecken auf der Welt eingefroren ist und man nicht weiß, ob wieder bessere Zeiten kommen werden.


    Das Buch erhält von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .


    Auf den dritten Teil bin ich dennoch sehr gespannt, da ich schon wissen möchte, wie es mit der zweiten Generation weitergeht, wie die erste Generation zunehmend verschwindet und wie die dritte Generation in den Kalten Krieg verstrickt sein wird - eine Epoche, über die ich gerne mehr erfahren möchte. Ich vermute mal, dass der Schwerpunkt der Handlung im dritten Teil sich auf die 1960er Jahre konzentrieren wird.

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Heute habe ich das Buch nach 300 Seiten abgebrochen.

    Die Figuren bleiben vor dem historischen Hintergrund, der meiner Meinung nach (wie schon im 1. Band) zu viel Raum einnimmt, blutleere Statisten, die entweder zu gesellschaftlichen Ereignissen oder politischen Kundgebungen stürmten.


    Für mich hat Ken Follett über rund 1/3 des Romans Langeweile verbreitet, und ich fürchte, daran wird sich nichts ändern. Die historischen Ereignisse, die jetzt noch kommen werden, kennt man hinlänglich, vom übrigen Handlungsverlauf ist nichts Spannendes zu erwarten und dafür ist mir meine Lesezeit nun wirklich zu schade.

  • Nachdem ich bereits den 1. Teil dieser Trilogie verschlungen habe, bin ich mit sehr hohen Erwartungen an den 2. Teil gegangen und wurde nicht enttäuscht. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich konnte es nicht aus der Hand legen.


    Natürlich waren einige Szenen auch in diesem Buch sehr brutal, was ja leider auch zu der damaligen Zeit Realität war.


    Die Carla hat mich in diesem Band am meisten beeindruckt. Sie ließ sich nicht unterkriegen und hat mit aller Macht gegen das Regime gekämpft. Das hat mir sehr imponiert.


    Für viele mag das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches abschreckend wirken (machte mich beim 1. Teil auch erst skeptisch). Dadurch das es aber flüssig zu lesen ist, kommt man mit den vielen verschiedenen Charakteren nicht durcheinander.


    Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen.

    :musik: Corina Bomann - Das Mohnblütenjahr

    Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele - Cicero