Anna Claybourne: Die 100 ekligsten Dinge der Welt

  • Die Autorin:
    Anna Claybourne kommt aus England, lebt heute aber in Edinburgh, Schottland. Seit 1996 ist sie als freischaffende Autorin tätig und schreibt unter anderem Jugendbücher für ihre "The 100 ... Things on the Planet"-Serie.


    Klappentext:
    Was ist eklig - und wa nicht? Die Meinungen darüber gehen bei vielen Menschen auseinander, je nachdem aus welchem Land sie stammen und welche Gewohnheiten sie haben. In diesem Buch findet sich eine große Sammlung von Pflanzen, Tieren und Dingen, die - je nach Geschmack - leicht unappetitlich bis absolut widerlich sind!


    Inhalt und meine Meinung:
    Wir alle ekeln uns. Und auch wenn das Gefühl, was eklig ist und was sich, sich nicht nur von Kultur zu Kultur, sondern auch von Mensch zu Mensch oft unterscheidet, es gibt einfach Sachen, die finden einfach viele eklig. Aber dass man etwas eklig findet, muss ja noch lange nicht bedeuten, dass man es nicht auch irgendwie faszinierend, interessant oder unterhaltsam findet – und genau das schaut sich Anna Claybourne mal genauer an. In den zwei Unterkapiteln “Eklige Pflanzen und Tiere” und “Ekliges beim Menschen” wird in Bild und Wort kein Blatt vor den Mund genommen.
    Ob es um Würmer geht, die sich beim Menschen unter der Haut einnisten, und die man sich selbst in wochenlanger Prozedur Tag für Tag ein Stück mehr aus dem Fleisch ziehen muss, um kotverspritzende Flusspferde, Käse, der eigentlich nur aus lebenden Tierchen besteht, Augen als Delikatessen, Blähungen, Madenverbände, Blutegeltherapie, Echsen, die Blut aus ihren Augen spritzen, um Feinde zu verschrecken, oder um Schleimpilze – der Ekelfaktor ist meist recht hoch. Dabei sind Text und Bilder gut zusammengestellt: die Texte gehen darauf, was genau Menschen hier eklig finden, erklären dies dann näher, untersuchen das Phänomen kurz und geben meist noch eine Zusatzinformation zum Thema in einer gelben Infobox mit (etwa, dass die Maden, aus denen der Madenkäse besteht, springen können und dass man beim Essen deswegen die Augen abschirmen sollte) oder einen Tipp (zum Beispiel, dass man den Giftzehn einer Vogelspinne entfernen muss, bevor man sie isst) in einer blauen Box.
    Das Buch ist nicht sehr dick und schnell gelesen. Ich finde es toll gestaltet, ziemlich informativ und der Ekelfaktor ist auch für Erwachsene absolut nicht zu verachten. Dass Kinder und Jugendliche dieses Buch spannend und faszinierend finden dürften, steht für mich außer Frage. Durchaus etwas, das man Freunden von Horrorliteratur und -filmen auch mal unter die Nase halten kann. Gerade dadurch, dass hier einfach alles echt ist, ist der Ekelfaktor schon sehr hoch – und manchmal sicherlich auch für jeden Leser anders als für die Autorin, die jeder ihrer gesammelten Ekelhaftigkeiten zwischen einem und fünf Ekelsmileys vergibt.
    Ein ungewöhnliches Buch, das viel Spaß macht, gerade weil es so eklig ist. Manchmal kann man einfach nicht wegschauen, sondern muss einfach noch mal umblättern…
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Danke für die interessante Rezi, aber was veranlasst jemanden dazu, so ein Buch zu lesen? Wolltest Du mal wieder ganz gepflegt :puker: ?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998