Oliver Becker - Schmetterlingstod

  • John Dietz hat eine Privatdetektei gegründet und hat bisher nur Kaufhausdiebe und kleine Überwachungen durchgeführt. Seinen Alltag teilt er dabei mit seinem Papagei Elvis, der leider nur am Rande immer mal wieder Erwähnung findet. Nun soll John seinen ersten richtigen Fall bekommen, denn eine ehemalige Schulkollegin von ihm, Laura, steht vor seiner Tür und beauftragt ihn mit den Ermittlungen, die zu dem mysteriösen Tod ihrer Schwester vor über einem Jahr geführt haben. Sie kann sich einfach nicht damit abfinden, dass ihre Schwester einfach nur überfahren wurde.


    Anfangs hat John Probleme, überhaupt an Informationen zu kommen. Doch dann nehmen die Ereignisse immer mehr Fahrt auf. Er findet sich auf einmal in der Unterwelt wieder, wo Drogen und vor allem Menschenhandel und Prostitution an der Tagesordnung stehen. Unterstützung bei seinen Nachforschungen und auch bei allen anderen Unwägbarkeiten des Lebens bekommt John von Tante Ju, seiner Nachbarin, die auch für das Archiv der örtlichen Zeitung zuständig ist.


    Der Schreibstil des Autors ist leicht und flüssig, so dass man das Buch gut lesen kann. John ist ein sympathischer Charakter, der noch Moralvorstellungen und vor allem jede Menge Geduld hat. Leider kann ich ihn mir als Einzigen nicht bildlich vorstellen. Laura dagegen kommt von Anfang an unsympathisch daher, manchmal möchte man sie regelrecht erwürgen. Tante Ju allerdings gewinnt auf ganzer Linie, das Buch lebt durch sie und mit ihr. Sie ist die Seele des Buches, wenn man so will.


    Mein Fazit: Der Bösewicht ist nach einiger Zeit zu erahnen, allerdings ist das Ende des Buches richtig dramatisch und birgt eine große Überraschung, die ich aber nicht verraten möchte. Ein schöner kleiner Krimi, wenn man was Leichtes zwischendurch lesen möchte. Bin gespannt auf den zweiten Teil, auch weil ich John gern näher kennenlernen würde und auch mehr von Tante Ju lesen möchte.


    Für das Buch vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Über den Autor:
    Oliver Becker, geboren 1969, wuchs in Blumberg/Schwarzwald auf und lebt heute in Frankfurt am Main, wo er für eine internationale Werbeagentur tätig ist. Nach zwei erfolgreichen historischen Romanen erscheint mit ›Schmetterlingstod‹ der erste Kriminalroman des Autors.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    John Dietz, junger motivierter Privatdetektiv mit einem Papagei als Quasi-Partner hat ein Problem. Allein mit seinem guten Aussehen und dem Willen, ein guter Privatermittler sein zu wollen, lässt sich leider keine Miete und auch sonst nichts bezahlen. Er sucht krampfhaft nach einem Fall.


    Das Schicksal scheint es vermeintlich gut mit ihm zu meinen, als eine junge Frau aus seiner unrühmlichen Vergangenheit in seiner Detektei aufkreuzt. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie ihm nicht wirklich etwas zutraut, aber John scheint so etwas wie ihre letzte Hoffnung zu sein.


    Ihre Schwester wurde überfahren und der Fahrer ist geflohen und Laura möchte, dass John nachforscht, ob es nicht doch möglich ist herauszufinden, wer diese Schandtat begangen hat, sie glaubt nämlich, dass die ganze Aktion vorsätzlich war.


    In John weckt dies das urmännliche Bedürfnis, Laura zu zeigen, was er drauf hat und so drängt er sich quasi der überheblichen, herablassenden Laura Winter auf, den vermeintlichen Mord an ihrer Schwester Felicitas aufzuklären. Natürlich, John Dietz ist ja auch der Beste….


    Hätte er geahnt, in welches Wespennest er damit sticht und in welche Gefahr er sich begibt, hätte er Laura schleunigst die Tür gezeigt und sich weiterhin daran erfreut, lediglich Elvis´ Gesängen zu lauschen, der augenscheinlich denkt, er wäre die Reinkarnation des toten King of Rock ´N Roll.


    Eine Geschichte, rund um ein Töchterchen aus gutem Hause, dass sich auf ein mehr als gefährliches Spiel einließ um aus dem goldenen Käfig zu fliehen und dadurch die Bekanntschaft mit der halbseidenen Gesellschaft der Freiburger Unterwelt machte und keine andere Lösung sah, als…


    Meine Meinung:


    One for the Money…


    Elvis… ein Name, dem man nur schwer widerstehen kann, der einen magisch anzieht. O.k., hier gehört dieser Name einem Papagei, einem ziemlich grässlich singenden Papagei, aber was kann der arme dafür, dass ihm das niemand richtig beigebracht hat? Und dass sein „Herrchen“ ihn so oft allein lässt? Ich gebe zu, mein Herz hat er im Sturm erobert, diese kleine, krächzende Amazone und ich hab mir so sehr gewünscht, dass er einen größeren Auftritt bekommt, in der Geschichte mein ich. Nun, er ist da, hat auch eine etwas größere Szene, aaaber… sorry, es hätte mehr sein können. So ist es ein netter Auftakt für eine feine Krimiserie rund um den wirklich sympathischen, noch ausbaufähigen Privatdetektiv John Dietz.


    Er ist jung, er ist euphorisch, er ist erfolglos und das ist so liebenswert, dass seine Figur einen gleich für sich einnimmt. Man hat Nachsicht mit ihm, wie eine Patentante mit dem kleinen goldigen Patenkind. Und es gibt ja auch eine Figur in der Geschichte, die uns das direkt am Mann abnimmt, dieses Umsorgen und Betüddeln: Tante Ju.


    Gut, dass John nicht vergisst, es spannend zu machen. Die Ermittlungen sind wirklich manchmal doch sehr nervenaufreibend, führen uns ins Rotlichtmilieu von Freiburg (so was gibt’s tatsächlich da!) und wir sind bei einigen doch recht lustigen Situationen mit dabei.


    Der Krimi als solches ist auch recht gut aufgebaut, also der Kriminalanteil für sich genommen. Inklusive einem echten Aha-Highlight, mit dem man so nicht rechnet. Also ich hab damit so überhaupt nicht gerechnet. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, dass es so einen Knalleffekt dann noch gab.


    Genauso gut hat mir der Epilog gefallen, gibt es viel zu selten, diesen Blick in die Zukunft der Figuren mit der Hoffnung darauf, dass wir sie bald wieder sehen, ihre weitere Entwicklung auch weiterhin begleiten dürfen. Und ja, auch John noch ein bisschen weiter Hätscheln dürfen.


    Fazit:


    Alles in Allem würde ich sagen, „Schmetterlingstod“ ist ein feiner Krimi, mit Witz und Spannung, der aber noch ausbaufähig ist und ich glaube, dass der Autor das auch hinbekommt, das Potenzial ist klar erkennbar und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit John, Elvis, Laura und Tante Ju beim nächsten Mal.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • Der Inhalt:


    John Dietz hat in Freiburg eine Privatdetektei eröffnet. Er hat zwar hierin keinerlei Erfahrung, er hielt es aber für ein super Idee. Da er keine Reverenzen nachweisen kann, sieht es demnach auch ziemlich Mau mit den Aufträgen aus. Eines Tages kommt Laura Winter, eine alte Schulkameradin, bei ihm hereingeschneit und möchte das er für sie recherchiert. In dem Fall geht es um Lauras Schwester, Felicitas, die vor ein paar Monaten von einem Auto überrollt wurde und der Fahrer Fahrerflucht begannen hat. John soll aber nicht herausfinden wer Felicitas überfahren hat, sondern was die Studentin im letzten Jahr so gemacht hat, da sie auf der Uni, in der sie gemeldet war, keine Kurse mehr besucht hat und der letzte Aufenthaltsort der bekannt ist, auch seid einem Jahr nicht mehr aktuell ist.
    John begibt sich also in die Uni und stellt Nachforschungen an. Hierbei erreicht er aber gar nichts, da keiner von den anderen Studenten oder der Lehrkräfte sich mehr an Felicitas erinnern kann. Ziemlich niedergeschlagen geht er zurück in sein Büro und Laura, die sich Erkenntnisse erhofft hat, entzieht ihm auch sogleich wieder den Fall.
    Allerdings lässt der Fall Felicitas Winter John nicht los und er recherchiert auf eigene Faust weiter. Hierbei bekommt er von seiner Tante Ju einen hilfreichen Tipp der ihn in die Belfortstraße führt. Dort beobachtet er ein Haus in dem in gewissen Abständen Männer ein und aus gehen. Dies kommt ihm etwas merkwürdig vor. Zeitgleich versucht auch Laura auf eigene Faust etwas herauszufinden und jemanden scheint das nicht zu passen, da man sie in ihrem Hotelzimmer überfällt um eine Warnung abzugeben. Dies erzählt sie natürlich John und die beiden stellen fest das doch mehr hinter der Sache stecken muss als zuvor erwartet. Dann taucht auch noch plötzlich ein ominöser Mann mit einer Eisenstange auf, der erst in der Badischen Zeitung und dann in der Kneipe Krügle randaliert. Irgendwas erscheint John an dem Kerl merkwürdig und was hat er mit der Sache zu tun.
    John und Laura recherchieren weiter aber plötzlich merken die beiden das sie anscheinend zu viele Fragen gestellt haben, da nun jemand hinter ihnen her ist.


    Das Cover:


    Das Cover ist in einem schlichten Grün gehalten. In der Mitte des Covers sieht man einen Schmetterling, der auch im Buch eine gewisse Rolle hat. Oben sind auf weiß hinterlegtem Grund der Name des Autors und der Buchtitel genannt.
    Mir gefällt das Cover. Es ist schlicht aber trotzdem sehr schön. Der Schmetterling passt auch hervorragend dazu, da dieser eine gewisse Rolle im Buch spielt und somit nicht deplatziert wirkt.


    Meine Meinung:


    Zu Anfangs ist das Lesen etwas langwierig, da John ewig nicht von der Stelle kommt und sich auch keine Neuigkeiten auftun. Ab Seite 200 fängt es allerdings an spannend zu werden. langsam ergeben die einzelnen Hinweise Sinn und man kommt der Wahrheit schon näher. Auf den letzten 100 Seiten hat mich das Buch komplett gefesselt und ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, bevor ich nicht wusste wie es nun ausgeht.


    Der Schreibstil von Oliver Becker ist flüssig und man kommt zügig voran. Auch die einzelnen Charaktere wurden vom Autor super erfunden und wiedergegeben. John, der am Anfang etwas träge ist und nicht so richtig in Fahrt kommt entwickelt sich zum Meisterdetektiv und Laura, die anfangs zickig und hochnässig rüberkommt, entwickelt sich zu einer sensiblen Frau die einfach Antworten will. Beide Charaktere sind mir super sympatisch und ich habe sie echt gern gewonnen.


    Mein Fazit:


    Ein super Krimi, der zwar langsam anfängt aber dann gehörig an Spannung zulegt. Sehr tolle Charaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind und eine klasse Story. Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen.

  • Als großer Fan der Gmeiner Krimis habe ich mich sehr auf diesen Krimi aus Freiburg gefreut.

    Bedingt durch das Cover und den Titel war ich sehr gespannt, welcher Fall sich in der badischen Stadt abgespielt hatte.

    Da ist also ein Privatdetektiv. Nicht besonders erfolgreich, um nicht zu sagen, sehr erfolglos. Jedoch macht er auch nicht den Eindruck, daran wirklich etwas ändern zu wollen. Eines Tages kommt eine Klientin, die er noch aus Schultagen kennt. Sie beauftragt ihn, Einzelheiten über ihre Schwester herauszufinden. Hier ist nicht der Tod der Schwester das Ausschlaggebende, sondern das Leben davor. Denn scheinbar hatte sie all ihren Verwandten ein anderes Leben vorgespielt. John Dietz, der Detektiv, macht sich an die Ermittlungen.

    Tja, und nun ..... hmmm, wie soll ich es sagen. Irgendwie ist seit dieser Erkenntnis auch schon der spannendste Teil des Krimis erzählt. Etwas zäh, emotionslos gestaltet sich nun die Ermittlung. Ich hatte nie den Eindruck, dass man wirklich den Fall aufklären wollte. Es wurden mehrere Ansätze versucht und Details gestreut, jedoch wurde vergessen, den Spannungsbogen einzubauen. Der Krimi ist einfach nur so dahin geplätschert. Der Leser wird nie zum mitdenken angeregt. Es ist einfach nur so.... ohne Ambitionen zur Spannung.

    Leider hat mir auch Lokalkolorit gefehlt. Wo ist der Dialekt? Wo sind die Beschreibungen der Örtlichkeiten? Oder war die Namensnennung des Turms oder der Studentenkneipe schon alles?

    Auch hat sich mir der Titel des Krimis nicht erschlossen? Weshalb Schmetterlingstod?

    Fazit:

    Leider hat mich dieser Krimi nicht wirklich berührt, zum rätseln angeregt oder mir Land und Leute näher gebracht.

    Schade! Deshalb ziehe ich auch zwei Sterne ab.