Zum Inhalt:
Ein iPod mit Liedern, ein Foto mit Pfingstrosen, ein Kristallherz, Buntstifte, ein Papierstern, ein Papierdrachen. Das alles befindet sich in der schlichten braunen Papiertüte mit der Aufschrift "Roses Survival Kit", die Rose am Tag der Beerdigung ihrer Mutter findet. Es ist ein letztes Geschenk an Rose - und der Beginn einer Reise. Zögernd lässt Rose sich darauf ein. Jeder Gegenstand scheint sie dabei auf seltsame Art zu Will zu führen. Schon bald merkt sie, dass sie mehr für den zurückhaltenden Jungen empfindet. Doch dann geschieht etwas, dass Roses und Wills aufkeimendes Glück tief erschüttert. Ob ihre Mutter ihr auch für diese Situation etwas hinterlassen hat? Ein bewegender und doch leichtfüßiger Roman über den Schmerz des Abschiednehmens und den Zauber eines Neuanfangs.
Meine Meinung:
Die Autorin hat es geschafft eine traurige, schwere und unverblümte Geschichte so zu schreiben dass diese eine atemberaubende Wendung nimmt die sich mit Hollywoodfilmen messen kann.
Als Leserin wurde ich in ein Drama hineingeworfen dass ihren Anfang schon gemacht hat und dabei war sich auszubreiten.
Wir begleiten nämlich Rose während ihrer schwersten Zeit, die Zeit nach dem Tod ihrer Mutter. Es ist beeindruckend wie stark die 16-jährige ist und wie sie ihr Leben versucht zu meistern, auch ohne den Rückhalt ihres alkoholsüchtigen Vaters, den sie umsorgt als sei er das Kind.
Ihr altes Leben hat sie mehr oder weniger aufgegeben – hört keine Musik mehr, umgibt sich nicht mehr mit ihren Cheerleader Freundinnen und geht alles aus dem Weg was sie auch nur ansatzweise an ihre Mutter erinnern könnte. In den Situationen habe ich mit ihr mitgelitten – diese Distanz die sie aufgebaut hatte kam sehr authentisch bei mir an.
Das Buch wurde aus der Sicht von Rose geschrieben und es hätte nicht besser gewählt werden können. Das ganze Leid und die Erfolge konnten in dieser Perspektive am besten eingefangen und uns Lesern Stück für Stück daran teilhaben lassen.
Die Nebencharaktere sind genauso fabelhaft gezeichnet worden, dass Will ihr an manchen Stellen im Buch die Show gestohlen hat - am meisten hat mich seine Abneigung gegen Krankenhäuser berührt.
Seine Unnahbarkeit die er so lange aufbaut hatte dass es Geheimnisvolles wirkte. Und als er sich Rose geöffnet hat war es als sei er ein anderer Mensch. Er rutschte in eine kindliche Rolle (Schneeballschlacht) die ihm sehr gut stand. Was die richtigen Personen um ein herum alles in jemanden auslösen können ist erstaunlich.
Alle Kapitel fangen mit Liedern an, an die sich Rose erfreut und als Playliste in ihren iPod speichert. Jedes beschreibt ein Gefühl in ihr dass sie während dieser bestimmten Zeit empfunden hat.
Als Leserin empfand ich es als eine schöne Idee für uns außenstehende. Dadurch hatte ich einen anderen Bezug zum Buch, denn, Lieder vermitteln Emotionen auf eine andere, schöne Art und Weise als dass es Worte vermögen können.
Mein Fazit:
Das Buch >Wie viel Leben passt in eine Tüte< hat mich berührt und auf eine Berg- und Talfahrt mitgenommen, wie es nicht viele Werke vermögen.
Das Buch bekommt von mir Sterne