Birte Müller, Auf Wiedersehen, Oma

  • Felipa ist ein kleines Mädchen von etwa 5-6 Jahren. Sie lebt in Südamerika in Bolivien in einem Dorf hoch oben in den Anden. Auf dem ersten Bild sieht man gleich, dass Felipa traurig ist. Denn ihre Großmutter ist gestorben. Niemand weiß genau, wie alt sie war, aber nun ist sie tot. Felipa ist traurig, obwohl sie weiß (vielleicht von der Großmutter?), dass die Seelen der Menschen weiter leben. Und sie wüsste so gerne, wo die Seele der Großmutter nun ist und wie es ihr geht.


    Sie fragt den Esel Burro, doch der schweigt. Das Schwein Chanco sucht mit seiner feinen Nase, doch die Suche bleibt erfolglos. Da fallen ihr Lamas der Großmutter ein und sie geht auf die Hochebene, wo sie weiden. Doch aus sie bleiben stumm.


    Als Fepila am Abend ihre Mutter fragt, sagt diese, die Oma lebe jetzt bei den Göttern, hoch oben in den schneebedeckten Bergen. Schon am nächsten Morgen bricht Felipa zur Reise in die Berge auf, verläuft sich und wird von ihrem aufmerksamen Vater, der ihre Abwesenheit bemerkt hatte, gefunden und sicher nach Hause gebracht.


    Es ist auch der Vater, der ihr am nächsten Tag alles erklärt: Man kann Seelen nicht so einfach besuchen. Sie leben in ihrer eigenen Welt, sie sind in den Bergen und in der Erde und dadurch auch in allem, was wächst. Aber einmal im Jahr kommen sie und besuchen uns und dann feiern wir ein großes Fest.“


    Und dann, Anfang November bereiten sich alle auf das große Fest von Allerheiligen vor, kochen und backen und schmücken die Gräber ihrer Toten auf dem Friedhof. Dort ist Felipa auch ihrer Großmutter ganz nahe. Als sie traurig wird, als der Tag sich zu neigen beginnt, tröstet sie sich selbst: „Auf Wiedersehen, Oma, bis nächstes Jahr.“


    Das wunderschöne Bilderbuch ist das Produkt einer Reise nach Bolivien, wo Birte Müller die dortigen Traditionen an Allerheiligen kennen lernte und die sie für dieses Buch inspirierten.