Elisabeth Zöllner - Vaters Befehl oder Ein deutsches Mädel

  • Hallo zusammen,


    das hier ist meine erste Rezension und ich bitte, gnädig mit mir zu sein :-,


    Inhalt:


    Die 15-jährige Paula verehrt den Führer. Begeistert maschiert sie mit ihren Mädels beim BDM, aus voller Kehle schmettert sie Die Fahne hoch, und wenn sie den Hitlerjungen Werner sieht, leuchten ihre Augen. Sie will etwas tun für das Deutsche Reich. Doch dann verlangt ihr Vater etwas, das für sie unmöglich ist. Und allmählich sieht Paula ihre vermeintlich heule deutsche Welt mit anderen Augen.


    Wie beschrieben, handelt das Buch von der 15-jährigen Paula, die in Münster lebt und ganz angetan ist vom Führer und den Veränderungen, die Deutschland im 2. Weltkrieg durchlebt. Sie wird Schaftführerin beim BDM und ist immer mit Eifer dabei. Ihr Vater ist Polizist bei der Gestapo. Paula hat eine beste Freundin, Mathilda. Mathilda ist Halbjüdin. Bald verschwindet deren gesamte Familie und Paula bleibt nur noch, sich geheime Nachrichten mit ihr zu schreiben, die ein "geheimer Bote" zu ihrem Geheimversteck bringt und wieder abholt. Der Vater verbietet das, und nach und nach wird Paula klar, dass die Veränderungen die in Deutschland vor sich gehen nicht schön, sondern eher das Gegenteil sind und sie fängt an, sich dagegen zu wehren.


    Meine Meinung:


    Ich habe dieses Buch durch Zufall in der Jugendbuchabteilung der Bücherei entdeckt, und doch habe ich mich entschlossen, es in dieser Rubrik vorzustellen. Sollte das unpassend sein, darf es gerne verschoben werden.
    Die Geschichte wird aus Sicht der Jugendlichen Paula erzählt und die Autorin verwendet eine schöne Sprache. Die anfangs naive Art des Mädchens wird natürlich durch die Art des Schreibes unterstrichen, nervt aber zu keiner Zeit, sodass ich das Buch ohne Probleme auch Erwachsenen empfehlen würde. Die Geschichte plätschert allerdings meiner Meinung nach ziemlich lange einfach nur so dahin, richtige Spannung kommt erst ganz am Ende auf. Im Nachwort erfährt man dann, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, und zwar ist es die Geschichte einer Leserin von Frau Zöllners Büchern, die sich bei ihr gemeldet hat in der Hoffnung, dass ihre Geschichte aufgeschrieben und wiedergegeben wird. Dadurch bekommt man am Schluss nochmal eine andere Sichtweise auf alles. Mir hat es gefallen, mal wieder so etwas aus der Sicht eines Mädchens zu lesen, ich kenne bisher nur "Die Bücherdiebin", in der ein junges Mädchen den 2. Weltkrieg und die Judenverfolgung aus ihrer Sicht schildert.


    Fazit: Wahrscheinlich wird man in diesem Buch keine neuen Informationen erhalten, aber es ist eine unterhaltende Geschichte nicht nur für Jugendliche. In dem Wissen, dass alles was in dem Buch beschrieben, tatsächlich 100e Male vorgekommen ist, wird das Buch im Nachhinein doch noch spannender, aber wer wirkliche Spannung sucht, dem ist dieses Buch nicht zu empfehlen. Die Judenverfolgung an sich wird auch weitestgehend außen vor gelassen und nur sehr, sehr kurz angerissen. Die wahre Brutalität, die in dieser Zeit vorherrschte, wird nicht wiedergegeben.
    Zum "Zwischendurch lesen" und vor allem wenn man bedenkt, dass es in erster Linie für Jugendliche geschrieben wurde, hat mir das Buch ganz gut gefallen.


    Daher von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: