Alexa Hennig von Lange - Warum so traurig?

  • Inhalt: Amazon Klappentext


    Obwohl Elisabeth verheiratet ist, fühlt sie sich allein gelassen, mit
    ihren Ängsten und Wünschen -- für die Ehemann Philip wenig Verständnis
    zeigt. Die beiden arbeiten gemeinsam, aber sie leben getrennt. Schon
    früh hat sich Philip eine Wohnung genommen, die so eigenwillig
    geschnitten ist, dass keine Frau auf die Idee kommen könnte, einfach
    einzuziehen. So begeben sich Elisabeth und er ständig auf Reisen, denn
    nur unterwegs können sie zusammen sein. Doch als sie zu Freunden nach
    Lissabon fliegen, scheint selbst diese Art Gemeinschaft nicht länger
    möglich. Die Konfrontation mit einer Jugendliebe löst bei Elisabeth eine
    absolute Sinnkrise aus: Ist es schon zu spät? Zu spät, um Kinder zu
    bekommen? Zu spät, um ihrem Leben eine neue Wendung zu geben? Während
    Alexa Hennig von Langes Roman "Relax" vom Rausch der neunziger Jahre
    handelt, erzählt "Warum so traurig?" vom Aufwachen: Wie soll man nach
    der großen Ernüchterung leben - und vor allem: lieben?


    Aufbau:


    Das Buch wirft einen mitten ins Leben der Protagonisten. Man erfährt im Laufe der Zeit mehr über die Hauptdarstellerin Elisabeth, jedoch wenig über die anderen im Buch vorkommenden Personen.
    Erzählt wird die Geschichte von einer Ich-Erzählerin die immer wieder "Flashbacks" in die laufende Geschichte mit einbringt.


    Meine Meinung:


    Ich finde, dass das Buch sich zu oberflächlich damit beschäftigt, wie man "nach der grossen Ernüchterung" weitermachen soll. Vielmehr beschreibt die Ich-Erzählerin immer wieder ihre Drogenerfahrungen und ihre Erlebnisse mit zwei Exfreunden. Wie das alles im Zusammenhang steht, und warum es immer wieder um das Vergessen von alltäglichen Dingen geht, habe ich eerst nach längerem nachdenken über das Buch nachdem ich es gelesen habe verstanden. Ich bin mir aber immer noch nicht sicher ob ich die Autorin so auch richtig verstanden habe.


    Im Endeffekt wird die ganze Zeit darüber berichtet, was Elisabeth in der Vergangenheit alles gemacht hat, worüber sie immer wieder nachdenkt, während Sie im Urlaub mit ihrem Freund merkt, dass er ihr zu hektisch ist und es ihr nicht passt, wie er sein Leben lebt. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch spielt in dem Buch eine Rolle, den ich zuerst nicht richtig einordnen konnte, weil Elisabeth eigentlich alles ablehnt, weil sie der Meinung ist, dass sie auf Grund ihrer Drogenvergangenheit eh alles vergessen wird, aber dann doch den Traum hat ein Kind in die Welt zu setzen, was im Bezug auf ihren Verdacht, dass ihr ein totaler Gedächtnissverlust droht und sie dann nicht einmal ihren Ehemann erkennen wird, sehr verantwortungslos erscheint. Warum sollte man ein Kind gebären, wenn man es nicht einmal für nötig hält sich die schönen Seiten Lissabons einzuprägen, da diese Erinnerungen eh verloren sein werden bevor sie richtig abgespeichert wurden.


    Das Elisabeth früher aus Liebe zu ihrem Ehemann ein Kind abgetrieben hat und sie auch mit dem Verlust ihres Exfreundes kämpft wird an sich schon deutlich als das Trauma was sie verarbeiten muss. Aber dann eine Trennung von ihrem Ehemann als Schluss des Buches zu wählen, was sie erneut traumatisiert und somit ihre komplette Situation nicht verbessert, finde ich fragwürdig.


    Leider muss ich sagen das mir das Buch nicht gefallen :( hat und ich eine Art Lösung für das behandelte Thema "wie mache ich nach der grossen Ernüchterung weiter" erwartet hätte, im Grunde aber nur eine Ernüchterung auf die nächste folgt und die Hauptdarstellerin Elisabeth somit immer nur weiter zerstört wird.


    Sicher gibt es kein Patentrezept zum verarbeiten von traumatischen Erlebnissen oder einfach ernüchternden Situationen, aber ein Lösungsvorschlag wäre ein gelungeneres Ende, als eine Trennung durch den Ehemann und eine somit total zerstörte Elisabeth.