Sebastian Fitzek & Michael Tsokos - Abgeschnitten

  • Kurzmeinung

    dYna
    Sehr spannend, aber stellenweise war es mir dann doch etwas zu konstruiert,
  • Kurzmeinung

    Narenda_
    Wieder super spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
  • Warum ich? Warum ausgerechnet immer ich? Die Comiczeichnerin Linda kann ihr Pech nicht fassen. Es reicht scheinbar nicht, dass sie vor ihrer Vergangenheit nach Helgoland flüchten musste und dass die Insel gerade in einem Sturmchaos versinkt. Nein, sie musste am Strand auch noch die Leiche eines Mannes finden, dabei helfen diese in die Pathologie der Inselklinik zu transportieren und nun steht sie vor der Bahre, auf der der nackte Unbekannte liegt, und hält ein Skalpell in der Hand während ein fremder Mann namens Paul Herzfeld übers Handy von ihr verlangt, dass sie den Mann sezieren soll.



    Endlich wieder ein neuer Thriller von Sebastian Fitzek, der dieses Mal tatkräftige Unterstützung von Michael Tsokos erhalten hat. Eine Kombination, die im Buchtrailer als "Der Meister des Wahnsinns trifft die Nr. 1 der Rechtsmedizin" bezeichnet wurde. Der Roman hält dieses Versprechen, denn Fitzek schreibt vom nervenaufreibenden Wahnsinn und Tsokos ist es wohl zu verdanken, dass der Part des Buches, der sich mit den pathologischen Aspekten beschäftigt, unglaublich authentisch und interessant geschildert wird.


    In letzter Zeit, also eigentlich schon seit Monaten, wurde ich immer wieder von Thrillern enttäuscht. Die Geschichten, die dahinter steckten, waren zwar oft interessant, aber der gewünschte Nervenkitzel oder ein Spannungsgefühl traten fast nie auf. Ich hatte mich schon so langsam damit abgefunden, dass das wohl einfach die logische Konsequenz ist, wenn man sein halbes Leben bevorzugt Thriller liest. Tja, und dann kam dieser Roman und hat mir den Glauben an nervenzerreißende Thriller zurückgebracht! Einen spannungsgeladenen Prolog besitzen die meisten Romane. Anschließend beginnen viele Autoren jedoch zu schwächeln, aber genau da legt "Abgeschnitten" erst richtig los. Jedes Kapitel kann mit etwas Besonderem aufweisen: eine düstere Atmosphäre, ein spannungsgeladenes Szenario, oder eine kleine Überraschung, mit der ich im Leben nicht gerechnet hätte. Das Autorenduo konnte mich so oft aufs Glatteis führen und überzeugt sowohl mit einem tollen Schreibstil, als auch mit einer packenden Handlung umrahmt von rechtsmedizinischen Kenntnissen. Außerdem liebe ich das Wortspiel mit dem Titel, dessen Doppeldeutigkeit im Laufe des Romans auffällt.


    Zitat

    "Im Augenblick stand ihr früheres Ich wie ein ausrangierter Waggon auf dem Abstellgleis ihres Bewusstseins. Nur ein kläglicher Rest von dem, was ihre Persönlichkeit ausmachte, saß weiterhin in dem Zug, der immer tiefer hineinraste in einen Tunnel aus Schmerzen." (Seite 76)



    Ich konnte den Roman leider nicht an einem Tag beenden. Als ich aber am nächsten Morgen aus Versehen bereits um 4.30 Uhr aufwachte, hatte ich die Wahl zwischen "wieder schlafen legen" oder "Abgeschnitten lesen" und habe mich ohne zögern für den Roman entschieden - morgens um 4.30 Uhr. Das sagt eigentlich schon alles, oder? Die perfide Schnitzeljagd, die sich größtenteils im Norden Deutschlands abspielt, hat mich einfach nicht losgelassen. Der komplette Roman ist packend, fesselnd und gespickt mit zahllosen Überraschungen. Das Ende kann ich nur als fulminant und vielleicht etwas mit Überraschungen überladen beschreiben. Es kann natürlich auch daran gelegen habe, dass es immer noch Montag morgen vor 6 Uhr war, als ich mich dem Finale näherte, aber die Autoren haben am Ende noch einmal alles umgedreht, nichts war mehr so wie es schien und zwischendurch habe ich mich ein kleines bisschen überfordert gefühlt und musste immer mal wieder kurz inne halten, um gedanklich zu sortieren, was nun eigentlich tatsächlich passiert war und was mich die Autoren nur denken lassen wollte. Das Schöne war jedoch, dass all diese Überraschungen aber auch Sinn machten oder erklärt wurden und somit nicht haltlos vom Himmel fielen.


    Ich bin unvoreingenommen an das Buch heran gegangen. Wollte dem Roman keinen "Fitzek-Vorteil" einräumen, aber bereits nach den ersten Seiten hatte er mich wieder gefangen genommen. Genau SO sollen Thriller sein! Danke, dass mir gezeigt wurde, dass ich nicht immun für Thriller geworden bin. Es liegt einfach daran, dass leider nicht jeder Autor so schreiben kann wie Sebastian Fitzek. Die Zusammenarbeit mit Michael Tsokos hat mich mehr als überzeugt. Ein Thriller-Autorenduo kann man eben nicht besser besetzen, als mit dem Meister des Wahnsinns und der Nr. 1 der Rechtsmedizin.




    Fazit: Es gibt sie noch, die Thriller, die mit einem flüssigen Schreibstil, einer interessanten und neuen Idee und zahlreichen Überraschungen fesseln und überzeugen können. Danke dafür an Sebastian Fitzek und Michael Tsokos! Wer einen richtig guten Thriller lesen möchte, sollte sich "Abgeschnitten" zulegen! 5/5 Sterne.


    [list=][*]Gebundene Ausgabe: 400 Seiten[*] :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • DANKE Claudia, für diese Rezension!!! Ich warte ja schon wie blöd auf das Buch, bin aber auch absoluter Fitzek-Fan und von daher unterstreicht das, was Du schreibst, nur meine in das Buch gesetzten Hoffnungen! Danke dafür, dass Du nicht allzu viel verrätst, da bleibt mehr Spaß für uns :-)

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • Klappentext :


    Wann habe Sie das letzte Mal eine Leiche geöffnet?
    Noch nie?


    Sebastian Fitzek und Michael Tsokos.
    Bestsellerautor und Rechtsmediziner.
    Zwei Meister ihre Metiers.
    Ein Thriller der Extraklasse.




    Inhalt :


    Tja, im Grunde möchte ich im zum Inhalt wenig sagen. Fitzek-Fans (wie ich) holen sich das Buch wahrscheinlich eh, ohne weitere Vorkenntnisse. Meiner Meinung nach wird in der Kurzfassung auf Internetseiten und auf dem Umschlag des Buches schon zu viel verraten. Am besten man lässt sich überraschen!
    Nur soviel : Es gibt zwei Hauptpersonen. Die eine heißt Linda, sie hat eine harte Vergangenheit, welche sie noch immer verfolgt und nicht ruhig schlafen lässt. Die andere Person ist der Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Bei eine Autopsie stößt er auf einen Behälter, der die Telefonnummer seiner Tochter enthält - und nun beginnt die Schnitzeljagd ; der Wettlauf gegen den Tod ; die Frage nach Grenzen, nach Gut und Böse,Richtig und Falsch.



    Besonderheiten :


    Lindas Vergangenheit wird auf den ersten Seiten kurz zusammengefasst. Vor der Veröffentlichung des Romans stellte Sebastian Fitzek einen Comic ins Netz, der eben diese Vergangenheit näher beleuchtet. Diese Clips sind spannend gemacht und man kann sie sich gerne vor dem lesen des Buches ansehen. Ich würde es sogar empfehlen...so stimmt man sich schon mal richtig auf den Thriller ein. :wink:
    Hier : "Ewig mein"
    Und es gibt auch wieder eine Telefonnummer. Diese befindet sich auf dem Buchdeckel. Es macht gar nichts, wenn man diese Nummer wählt, bevor man das Buch aufschlägt.


    Für alle, die nicht mehr warten können, bis sie das Buch in den Händen halten, gibt es hier die Nummer :




    Meine Meinung :


    Im Grunde wisst ihr ja was nun kommt, denn ich bin einfach ein großer Fan von diesem Autor. Um 19.30h bin ich mit dem lesen angefangen und um 23.30h war das Buch leider ausgelesen. Fitzek lässt den Leser nicht vom Haken.


    Der Schreibstil ist flüssig und die Autoren wissen wie man durch Irrungen und Wirrungen den Geist des Lesers gefangen nimmt.



    Das Buch hat mich mehr als nur begeistert und ist meiner Meinung nach der beste Thriller von Sebastian Fitzek. Die "Leichenszenen" sind in diesem Buch sehr plastisch und realistisch beschrieben - man merkt, dass ein Mann des Faches mitgeschrieben hat!
    Im Grunde ist es ein gewohnter "Fitzek-Psychothriller" gepaart mit einem guten Pathologie-Thriller (wie z.B. Simon Beckett).
    Für zarte Gemüter ist dieses Buch auf keinen Fall etwas, da nicht nur die Leichen, sondern auch die Gewalt sehr plastisch beschrieben wird. Aber dieser Thriller ist nicht nur stumpf brutal, sondern geht unter die Haut! Man fiebert mit den Personen mit und lässt sich oft von den Autoren auf verschieden Wege des Grauens führen.


    Und vergesst nicht : Nichts ist wie es scheint...oder doch?! Man wird es erst am Ende wissen. :wink:


    Ein Wahnsinns-Buch für jeden Psychothriller und Pathologie-Thriller Liebhaber!!!!


    Ich wünsche viel Spass beim Comic, bei der Telefonnummer und natürlich beim lesen dieses Buches!!!!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :pray:

  • Ich war gespannt darauf, dass sich Sebastian Fitzek dieses Mal Unterstützung durch Michael Tsokos geholt hat und welchen Einfluss dieser auf das Buch hatte. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diesen nicht erkannt habe. Aber hat das irgendwie gestört? Nein! "Abgeschnitten" möchte ich als einen ganz typischen Fitzek-Roman bezeichnen, der seine Fans auf keinen Fall enttäuschen wird: Atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, eine fesselnde Handlung, tolle Protagonisten, grandiose Wendungen und eine gnadenlose Hetzjagd gegen die Zeit. Ich konnte "Abgeschnitten" kaum zur Seite legen. Auch wenn, wie schon erwähnt, wieder einige sehr interessante und gut ausgedachte Wendungen in der Handlung dabei sind, fand ich sogar, dass dieses Buch Fitzeks geradlinigster Thriller war. Er hat nicht so sehr übertrieben wie z.B. in "Splitter" und alles war irgendwie nachvollziehbarer und klarer, was dem Thriller sehr gut zu Gesicht gestanden hat.


    Für mich definitiv eins der Thriller-Highlights in diesem Jahr und deshalb gibt es auch fast die Höchstwertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Danke für eure Rezis. Ich bin nun total hin und her gerissen. Eigentlich wollte ich mir keinen weiteren Fitzek mehr holen, weil die anderen mich nicht so ganz überzeugt haben.
    Andererseits reizt mich das Thema Pathologie natürlich enorm. Hmm - ich werde wohl einfach auf das Taschenbuch warten :-k


    Und es gibt auch wieder eine Telefonnummer. Diese befindet sich auf dem Buchdeckel. Es macht gar nichts, wenn man diese Nummer wählt, bevor man das Buch aufschlägt.

    Ich glaube, ich hätte nie im Leben einfach eine Telefonnummer angerufen, die in einem Buch steht. :scratch:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich glaube, ich hätte nie im Leben einfach eine Telefonnummer angerufen, die in einem Buch steht.

    Bei "Splitter" steht eine Telefonnummer "in Handschrift" mitten im Buch. Und als ich dann hier im BT las, dass man da ruhig anrufen kann, habe ich es mit klopfendem Herzen getan - und war begeistert!
    Als ich nun hier die Nummer auf dem Buchdeckel sah, wusste ich, dass man da anrufen kann, ohne das man einen fremden Menschen am anderen Ende dran hat. :wink:


    Ich mag solche Gimmicks! (heißt das wirklich so? :scratch: )


    Und wie Kapo schon schrieb, ist dieser Fitzek auch realistischer als andere Thriller von ihm. Versuch es ruhig!!! Vielleicht hat die Bücherei deines Vertrauens das Buch ja angeschafft.

  • Danke für eure Rezis. Ich bin nun total hin und her gerissen. Eigentlich wollte ich mir keinen weiteren Fitzek mehr holen, weil die anderen mich nicht so ganz überzeugt haben.
    Andererseits reizt mich das Thema Pathologie natürlich enorm. Hmm - ich werde wohl einfach auf das Taschenbuch warten

    Wenn, dann würde ich wirklich auf das Taschenbuch warten oder wie Sonea84 schreibt, Richtung Bücherei schielen. Denn auch wenn "Abgeschnitten" etwas realistischer erscheint, ist es doch ein ziemlich typischer Fitzek mit all seinen Markenzeichen und wenn Du von den anderen Büchern nicht so begeistert warst, ist die Chance groß, dass Du es auch hier nicht sein wirst.

  • Wenn, dann würde ich wirklich auf das Taschenbuch warten oder wie Sonea84 schreibt, Richtung Bücherei schielen.

    Ich finde Fitzek (bis auf den "Seelenbrecher") unterhaltsam, bin aber kein ausgesprochener Fan. Deshalb habe ich das Buch gerade in der Bücherei vorbestellt. Kaufen würde ich es nicht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Da ich schon länger keine wirklich guten Thriller in den Händen hielt, war ich doch sehr gespannt auf dieses Buch. Als absoluter Fitzek Fan, immerhin hat mir bis jetzt wirklich jedes Buch von ihm "gefallen", war der Maßstab natürlich sehr hoch angesetzt.


    Und ich kann ruhigen Gewissens sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
    Auch dieses Buch bietet wieder wunderbar gezeichnete Charaktere, jeden kann man sich lebhaft vorstellen. Hat Sympathien oder eben nicht. Leidet und zittert mit den einzelnen Personen mit und wird einfach in den Strudel hinein befördert.
    Man liest und liest um einfach zu erfahren wie es ausgeht.


    Das Buch hat mich von Anfang bis Ende begeistert!


    Auch solch Aktionen mit Telefonnummer, PostIT usw. all das was sich Fitzek immer so einfallen lässt, find ich einfach wahnsinnig interessant und wunderbar umgesetzt.


    Von mir auf jeden Fall die volle Punktzahl für ein tolles Buch von einem super Autoren!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • an alle Fitzek-Fans: gestern (10.10.) waren Sebastian Fitzek und Michael Tsokos zu Gast bei Markus Lanz. Sie waren die Gesprächspartner am Ende, so dass, wer das möchte, sich die letzte Viertelstunde der Sendung ja in der Mediathek ansehn kann....war echt interessant und witzig, und ich hatte von den beiden vor dem BT noch nicht wirklich etwas mitbekommen

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Danke für die tolle Rezi :)
    Im übrigend bin ich jetzt noch gespannter auf das Buch, denn wenn man um 4:30Uhr nicht weiter schlafen will sonder lesen! Das sagt wirklich viel :D

  • an alle Fitzek-Fans: gestern (10.10.) waren Sebastian Fitzek und Michael Tsokos zu Gast bei Markus Lanz. Sie waren die Gesprächspartner am Ende, so dass, wer das möchte, sich die letzte Viertelstunde der Sendung ja in der Mediathek ansehn kann....war echt interessant und witzig, und ich hatte von den beiden vor dem BT noch nicht wirklich etwas mitbekommen

    Ich hab mir das gerade angeschaut und hab festgestellt, dass ich mir den Fitzek mal ganz anders vorgestellt habe.
    Und was für eine Effekthascherei...

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich hab mir das gerade angeschaut und hab festgestellt, dass ich mir den Fitzek mal ganz anders vorgestellt habe.
    Und was für eine Effekthascherei...

    Ich hab's mir gerade auch angeschaut und fand eigentlich, dass Fitzek sehr sympathisch rüberkam. Hat auch auf Anspielungen von Lanz oder von der Schöneberger, die das ein wenig ins Lächerliche ziehen wollten, sehr humorvoll reagiert.

  • Ich hab's mir gerade auch angeschaut und fand eigentlich, dass Fitzek sehr sympathisch rüberkam. Hat auch auf Anspielungen von Lanz oder von der Schöneberger, die das ein wenig ins Lächerliche ziehen wollten, sehr humorvoll reagiert.

    Mit der Effekthascherei hab ich auch nicht Fitzek gemeint, sondern den Michael Tsokos. Aber gut - die Fragen gingen ja auch immer in diese Richtung. Aber egal - irgendwann werde ich das Buch sicher auch lesen. Ein bisschen von der Handlung kenne ich ja nun schon :wink:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Kapo und Hiri: ich find es immer wieder interessant, welche Bilder von Autoren man im Kopf hat und wie sehr zumindest ich dann in der Regel daneben liege :uups: bei dem Thema des Buches war die "Effekthascherei" aber eigentlich doch schon vorgegeben.....wobei ich Rechtsmedizin einfach faszinierend find und auch gern mal dabei wäre...

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Fitzek ist und bleibt für mich einer der begnadetsten Thrillerautoren unserer Zeit. Was er anfasst, wird zu Hochspannung und was er schreibt, wird ein Pageturner.
    Diese Geschichte ist schon wieder so gut, dass man sie nicht aus der Hand legen kann. Wen will man auch allein lassen? Das verängstigte Mädchen, das “aus der Hölle” berichtet? Den Rechtsmediziner, der das Leben seiner Tochter retten möchte? Die verängstigte Comiczeichnerin, die statt Ruhe zu finden in den schlimmsten Albtraum ihres Lebens gerät? Man muss immer weiterlesen, bis Fitzek einem schließlich endlich eine Auflösung gewährt, die wirklich auch noch mal sehr gut, sehr spannend und atemberauend ist.
    Wie immer gibt es Momente, bei denen man beim Lesen innehalten muss um sich zu fragen: ist das jetzt wirklich passiert? Oh Gott! Wie konnte es nur…? Gerade am Anfang ist Lindas Situation fast nicht zu ertragen und jeder, der schon mal “Der Feind in meinem Bett” gesehen hat, wird unwillkürlich an bestimmte Szenen aus diesem Film denken, die ähnlich unheimlich und bedrückend sind.
    Fitzek spart nicht mit Szenen, in denen ich mir die Augen zugehalten hätte, wenn das das Lesen nicht so ungemein erschweren würde. Bitte nicht! Ich will nicht hinschauen! – Und dann zu wissen, dass Fitzek dieses Mal auch noch einen Experten in Form des Rechtsmediziners Michael Tsokos an seiner Seite hatte, macht es nur noch grusliger. Man muss sich nicht fragen, ob diese oder jene Sache vielleicht nur fiktiv ist. Oh nein, man kann sich sicher sein, dass man hier grausame Wahrheiten und Möglichkeiten vorgesetzt bekommt.
    Ein ganz und gar unglaublich guter Thriller. Ich war natürlich gespannt, ob es wieder eine “interaktive” Sache für die Leser geben würde, wie es bei Fitzek eigentlich immer der Fall ist. Ich will natürlich nichts verraten, aber als ich zufällig auf Fitzeks “Gimmick” gestoßen bin, wurde mir fast schlecht und ich konnte mich noch nicht überwinden, es mal auszuprobieren. Vermutlich zu viel für meine schwachen Nerven.
    In jedem Fall eine glasklare Leseempfehlung. Licht einschalten und loslesen!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • ...wobei ich Rechtsmedizin einfach faszinierend find und auch gern mal dabei wäre...

    Ja, ich auch. Und schon deshalb werde ich an dem Buch wohl nicht vorbei kommen.


    Strandläuferin: Da spricht aber die helle Begeisterung :wink: Ach - ich bin so unentschlossen...

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • bei all diesen begeisterten Rezensionen kann man ja fast gar nicht mehr anders, als das Buch auf die WuLi zu setzen - selbst als Nicht-Thriller-Süchtige :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Als der Rechtsmediziner Paul Herzfeld im Kopf einer verstümmelten Frauenleiche einen Zettel mit der Telefonnummer seiner Tochter findet, ahnt er sofort, dass sich sein Leben von nun an komplett ändern wird.
    Seine Tochter Hannah wurde verschleppt und um sie zu retten muss Herzfeld in einer perversen Schnitzeljagd weitere Nachrichten finden, die sich in präparierten Leichen befinden.
    Die Spur führt nach Helgoland und Herzfeld braucht die Hilfe der Comiczeichnerin Linda, die sich auf der von einem Orkan abgeschnittenen Insel aufhält und zufällig mit dem Rechtsmediziner in Kontakt kam.
    Ein Wettlauf beginnt.
    Ich bin ein großer Fitzek-Fan, weiß aber nicht recht was ich von „Abgeschnitten“ halten soll.
    Vielleicht war die Vorfreude auf das Buch einfach zu groß oder meine Erwartungen zu hoch, aber „Abgeschnitten“ empfinde ich bisher als eines seiner schwächsten Bücher.
    Für mich hat die Handlung nie wirklich Fahrt aufgenommen. Fitzeks detaillierter und guter Schreibstil sorgt zwar neben den kurzen Kapiteln für genug Tempo um beim Lesen schnell voranzukommen, dennoch hatte ich nie wirklich das Gefühl unbedingt weiterlesen zu müssen oder gar das Gefühl, dass die Seiten und die Lesezeit nur so dahinfliegen.
    Im Gegenteil, ich fand die ersten 220 Seiten relativ zäh. Erst ab da wurde es dann richtig spannend so wie ich es von Fitzek kenne und meine Hoffnung nun doch endlich einen atemberaubenden Thriller geboten zu bekommen stieg damit ins unermessliche.
    50 Seiten später dann die Ernüchterung. Das Buch verlor wieder seine kurze, prickelnde Spannung und fand zum vorherigen Tempo zurück. 50 Seiten vor Schluss dann war komplett die Luft raus und den Epilog fand ich nur noch unnötig.
    Ich weiß nicht, ob es an der Zusammenarbeit mit Michael Tsokos liegt oder ob ich einfach zu viel erwartet habe.
    „Abgeschnitten“ ist was rechtsmedizinische Details (Tsokos Part) betrifft, sehr interessant zu lesen. Allerdings ist es dadurch sehr geradlinig und sachlich, frei von den typischen fitzekschen Überrachungsmomenten und dem Irreführen des Lesers, das schon typisch für ihn geworden ist. Wenn man nicht weiß ob das Geschehen nun real ist oder nicht. Das hat mir gefehlt. So war letztlich doch alles sehr vorhersehbar, wenn man aufmerksam genug liest.
    Und so ist es leider nur ein ganz normaler, äußerst blutiger und fachlich sehr interessanter Thriller, den es aber leider so wie Sand am Meer gibt.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: