Herbie Brennan - Der Elfenlord

  • Deutsch von: Martin Ruben Becker


    Inhalt:
    Zwei Jahre ist es her, dass Henry das letzte Mal Kontakt zum Elfenreich hatte. Damals war er voller Panik abgehauen, als Blue ihm einen Heiratsantrag gemacht hatte. Doch nun stehen plötzlich Pyrgus und Nymph vor seiner Tür und brauchen Hilfe. Denn das Elfenreich wird von einer seltsamen Krankheit bedroht, die die Betroffenen durch Fieberschübe rapide altern lässt und immer mehr Todesopfer fordert. Pyrgus ist infiziert, und auch Mister Fogarty ist betroffen, sein Zustand ernst, doch er weigert sich hartnäckig, das Elfenreich zu verlassen. Also macht Henry sich auf, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Doch kaum angekommen, gerät er mitten rein ins Abenteuer. Denn Mister Fogarty hat von einem möglichen Rettungsszenario geträumt, und Madame Cardui versucht auf ihre Weise, aus Traum Wirklichkeit werden zu lassen, indem sie Henry mithilfe eines »Transporters« in die Wüste katapultiert. Eine aufregende Suche beginnt ...


    Meine Meinung:
    Die Themen in diesem Band sind deutlich erwachsener als in den früheren Büchern. Neben der schon früher beschworenen Freundschaft und Treue geht es dieses Mal viel um Liebe, Verantwortung, Krankheit und Tod, aber auch um das Erwachsenwerden an sich. Trotz des eher ernsten Untertons kommt der Humor nicht zu kurz, und es gab wieder etliche Stellen, die herrlich skurril beschrieben sind und genügend Situationskomik.


    Wie von Herbie Brennan gewohnt, ist mal wieder nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Handlung ist verzwickt, keiner weiß so recht, was er da eigentlich tut oder tun sollte, doch am Schluss fügt sich alles zu einem sinnvollen, wenn auch recht außergewöhnlichen Ganzen. Neben den bereits bekannten Figuren aus den Vorgängerbänden treten eine Reihe interessanter und teilweise undurchsichtiger Persönlichkeiten auf, die allesamt gut charakterisiert sind, sowie neue Völker mit erstaunlichen Lebensweisen.


    Auch war dieses Mal die Übersetzung deutlich besser, so dass sich das Buch flüssig lesen ließ.


    Fazit:
    Gelungene Fortsetzung der Reihe, deutlich reifer, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut.


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    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Oh, die Elfen-Reihe von Herbie Brennan mag ich auch sehr gerne.


    Meine Leseeindrücke:


    Zwei Jahre sind vergangen, seit Henry das Elfenreich verlassen hat. Zwei Jahre mit seiner chaotischen Familie, zwei Jahre, in denen er immer wieder an Blue gedacht hat. Da steht plötzlich Pyrgus vor ihm. Fast hätte er ihn nicht erkannt, denn er ist während Henrys Abwesenheit um viel mehr als nur zwei Jahre gealtert. Dieses Phänomen versetzt das ganze Elfenreich in Angst und Schrecken. Man nennt es das Zeitfieber, denn die Betroffenen bekommen Fieberschübe, während derer sie um Jahre älter werden.


    Pyrgus ist in die Menschenwelt gekommen, weil er hofft, dort überleben zu können, und weil er Henry holen möchte, der die Elfen von der Bedrohung durch das Zeitfieber erlösen soll. Wie er das anstellen soll, weiß Henry auch nicht so genau, doch trotz allem freut er sich über ein Wiedersehen mit seinen alten Freunden - bis ihn Madame Cardui mit einem Transportzauber plötzlich irgendwohin katapultiert und keiner weiß, wo er hingeraten ist. Dabei wird er doch dringend gebraucht, um das Zeitfieber zu bekämpfen, das auch von Mr. Fogarty Besitz ergriffen hat und sein Leben akut bedroht. Also beginnt eine lange und nicht gerade ungefährliche Suche, in deren Verlauf Blue und Henry getrennt voneinander merkwürdigen Gestalten, alten Feinden und mythischen Monstern begegnen.


    Der 4. Teil der Elfen-Reihe hat wieder einige der bewährten witzigen Momente, doch insgesamt ist die Grundstimmung getragener und düsterer, vielleicht auch ein wenig "erwachsener". Die Wiedersehensfreude mit Blue, Pyrgus, Henry und Co. wird getrübt durch Krankheit und die unmittelbare, allgegenwärtige Bedrohung durch das Zeitfieber und den Tod (fast erinnert das ein wenig an das "Nichts" in der Unendlichen Geschichte). Außerdem habe ich den süßen Flapwazzle schmerzlich vermisst. Wo steckt der bloß?


    Brennan verwebt hier einige Motive aus der germanischen Mythologie mit seiner Elfenwelt, greift das Motiv der Wüste aus dem 3. Band wieder auf und sorgt für einige Überraschungen, die Loyalitäten der Figuren betreffend. Das Ganze liest sich wie immer süffig weg. Aufgrund der kurzen Kapitel hat man das Buch schwupps ausgelesen, weil man immer noch ein Kapitelchen und noch eins und noch eins lesen möchte.


    Vielleicht nicht mein Lieblingsband der Reihe, aber auf jeden Fall lesenswert.


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