Jenny-Mai Nuyen - Noir

  • Kurzmeinung

    towonder
    Ich bin unentschlossen. Das Ende kam mir zu abrupt und ließ zu viele Fäden offen.
  • Kurzmeinung

    Marie
    Das Düstere finde ich ok, die Handlung verwirrend
  • Klappentext:
    Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden ­Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...


    Wie ist es, wenn man weiß, dass man jung sterben wird? Wenn man weiß, dass man mit 24 Jahren sterben wird? Wenn man aber den Tag seines Todes nicht kennt?
    Nino weiß, dass er im Alter von 24 Jahren sterben wird. Er hat sich selbst bewiesen,dass es so ist, indem er sich einmal die Pulsadern aufschnitt und überlebte. Aber er hängt am Leben - je näher sein Tod rückt, umso mehr. Und so sucht er nach Antworten auf Fragen wie "Warum?", "Was kommt danach?" und später auch "Kann ich zurückkehren?"
    Auf seiner Suche kommt es, wie es kommen muss - er gerät in okulte Kreise, die Geister aus dem Jenseits befragen. Nino glaubt nicht daran, aber die Stimmen sagen Dinge, die außer ihm niemand weiß. Aber er lernt einiges über sich. Macht sich bewusst, dass er sich in anderer Leute Gedanken denken kann, sie sogar beeinflussen kann. Aber dann begegnet er Noir, die ihm ein Rätsel ist, die er aber Gefühle in ihm weckt, die er noch nicht kannte. Und plötzlich ist ihm ihr Leben wichtiger als seins, ist er bereit, sie bis zur Selbstaufgabe zu lieben. Aber kann ein Geist ins Leben zurückkehren?


    Meine Meinung:
    Jenny-Mai Nyuen ist erwachsen geworden! Keine Spur mehr von der kindlichen Fantasy in "Nijura". "Noir" ist düster, okult und höchst philosophisch. Ich habe mich streckenweise gefragt, woher eine 24jährige junge Frau solche tiefgreifenden Gedanken - ja Weisheiten hat. Ob es um Leben und Tod, um Beziehungen und Freundschaft oder um die Liebe geht - sie hat mich immer wieder verblüfft und vor allem zum Nachdenken angeregt.


    Hier nur 2 kleine Kostproben:

    Zitat

    "Ein Fötus wird im Mutterleib erst beseelt, wenn er von der Mutter geliebt wird. Die Liebe der Mutter ist ein Magnet, der das Leben anzieht und dem Ungeborenen eine Seele verleiht. Selten gebiert eine Frau ein Kind, für das sie keinerlei Liebe empfindet. Geschieht das doch, wartet viel Düsterkeit auf das neugeborenen Wesen."

    Zitat

    "Zynismus ist ein Charakterzug, den man sich durch langjährige Verbitterung erst verdienen muss. Gemeinheit dagegen kann angeboren sein und ist, wie das Wort schon impliziert, einer breiten Masse beschieden."

    Noch einmal sei die Frage gestattet: was hat Frl. Nuyen schon erlebt, um solche Gedanken zu Papier zu bringen?


    Die Handlung gliedert sich in 2 Stränge. Die im JETZT spielenden Abschnitte haben mich anfangs ziemlich verwirrt, aber gegen Ende läuft dann alles zusammen. Und damit wäre ich dann auch bei meinem einzigen Kritikpunkt angelangt: Das Ende. Es hat sich mir nicht ganz erschlossen. Waren das Phantasien eines drogenbenebelten Hirns? Ist das alles wirklich passiert? Fakt ist wohl die Überdosis, aber alles andere lässt viel Spielraum für weitere Überlegungen. So wie die leeren Seiten am Ende des Buches - sind sie Absicht, um dem Leser zu vermitteln, dass Ninos Geschichte nun ganz von vorn und neu beginnt? (Oder ist es doch einfach nur ein Fehldruck / Fehlbindung? :scratch: )
    Selten habe ich mir so sehr ein Nachwort der Autorin gewünscht...



    Fazit:
    "Noir" ist anders. "Noir" ist keine leichte Fantasykost. Es geht um Geister und eine Welt jenseits der unseren. Es geht aber auch um Liebe, Verzweiflung, Drogen und Gewalt. Jenny-Mai Nyuen vermittelt dem Leser die Botschaft: "Liebe ist Leben". (Aber keine Angst - von kitschiger Romantik ist hier wirklich keine Spur!)


    Lange Zeit war das Buch auf dem Weg, ein 5-Sterne-Buch zu werden. Der Schluss war dann aber doch ein wenig zu verwirrend und kann an die toll gesponnenen Fäden der Geschichte nicht ganz anknüpfen. Aber für alle, die vor Übersinnlichem, das uns im Alltag begegnen könnte, nicht zurückschrecken und sich auch auf philosophische Gedanken einlassen möchten, spreche ich eine klare Leseempfehlung aus. "Noir" ist mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: wert.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • “Noir” ist der neuste Roman aus der Feder von Jenny-Mai Nuyen; Erscheinungstag ist eigentlich der 1. Oktober, aber dank Vorablesen durfte ich das Buch schon ein wenig früher in den Händen halten. Von der Autorin hatte ich bisher nur “Nocturna” und “Nijura” gelesen und obwohl ich beide Romane schon sehr mochte, hat “Noir” mich doch extrem überrascht. Übrigens bin ich auch jedes Mal extrem neidisch, wenn ich Jenny-Mai Nuyens Geburtsjahr auf ihren Büchern lese – immerhin ist sie gute 7 Jahre jünger als ich. Bei der Veröffentlichung ihres ersten Romans war sie gerade einmal 18.


    Handlung:


    Im Alter von fünf Jahren sterben Nino Sorokins Eltern bei einem Autounfall. Er selbst hatte sich ebenfalls schon auf den Weg ins Jenseits gemacht, wurde aber ins Leben zurückgeholt. Fortan wächst Nino bei seiner Schwester Katjuscha auf. Doch schon bald wird allzu deutlich, dass er nicht wie andere Kinder ist, denn Nino hat eine Begabung: er kann sehen, wann andere Menschen sterben werden. Und weil er auch bei sich selbst das Alter wahrnehmen kann, in dem er aus dem Leben scheiden wird, beschließt Nino im Alter von 19 Jahren, diese Wahrnehmung zu testen. Nach seinem versuchten Suizid hat er nun die Gewissheit, wird aber im Gegenzug von Katjuscha stets kritisch beäugt und muss Medikamente gegen Depressionen schlucken. Doch eine Tages begegnet Nino Noir, einem Mädchen, das außer ihm niemand zu sehen scheint, denn Noir bewegt sich wie ein Geist zwischen dem Jenseits und dem Diesseits.


    Eigene Meinung:


    Bereits das Cover von “Noir” hebt sich deutlich von den bisherigen Romanen der Autorin ab. Der vordere Titel ist in einem zarten weiß-türkis gehalten und zeigt zersplittertes Glas, das wohl an den Autounfall der Sorokins erinnern soll. Streicht man mit der Hand über den vorderen Einband, so erkennt man, dass die Sprünge im Glas als Furchen in das Cover eingeprägt sind. Auch der hintere Einband zeigt dieselben Sprünge, jedoch ohne die Einprägungen und dafür in düsteren Grautönen. Allein durch die äußere Gestaltung wird hier also klar, dass wir etwas völlig Neues von Jenny-Mai Nuyen zu lesen bekommen werden. Eine Geschichte, die düsterer ist, als alles, was sie bisher geschrieben hat. Eine Geschichte, die nicht mehr vorrangig Jugendliche ansprechen soll.


    Nino ist ein Charakter, mit dem man als Leser sofort Mitleid hat. Er ist ohne seine Eltern, aber mit einer großen Bürde aufgewachsen. Über seine unheimliche Gabe kann er mit niemandem sprechen. Seine Schwester will er nicht belasten und wer sonst würde ihm wohl glauben? Und so muss Nino allein mit dem Wissen zurechtkommen, dass er im Alter von 24 Jahren sterben wird und keine Affäre, keine Droge, keine Medikamente ihn davor bewahren können. All das verändert sich jedoch von einem Tag auf den anderen, als Nino zum ersten Mal Noir sieht. Noir, das geheimnisvolle Mädchen, das um ihn herum keiner sehen kann. Über Noir lernt er Monsieur Samedi kennen, der ihm Erstaunliches offenbart: er ist ein Mentor und in der Lage, Nino eine neue Seele und damit ein neues Leben zu geben. Doch dafür müsste er all seine Liebe aufgeben; die Liebe zu seiner Schwester Katjuscha und die seltsame, neu aufkeimende Liebe zu der geheimnisvollen Noir, einer Seelenlosen, die schon an der Schwelle zum Jenseits steht.


    “Noir” ist ein düsterer, sehr erwachsener Roman und auch die Sprache der Autorin ist deutlich gereift, seit sie Bestseller wie “Nijura” oder “Nocturna” verfasste. Die Welt von Nino und Noir ist eine dunkle Welt, voller Einsamkeit und Verzweiflung. Gemeinsam treiben die beiden hilflos durch den Strudel der Handlung und klammern sich dabei aneinander wie Ertrinkende. Kapitel, in denen das bereits Vergangene aus Ninos Perspektive nacherzählt wird und Kapitel aus dem “Jetzt” wechseln sich dabei ab, bis sich am Ende beide Zeitstränge wieder vereinen. So erfährt man zwar bruchstückhaft, was geschehen wird, kann sich aber erst am Schluss einen Reim darauf machen. Ein stilistischer Kniff, der Jenny-Mai Nuyen wirklich gut gelungen ist.


    Das Ende des Romans ist abgeschlossen und offen zugleich. So erhält der Leser zwar die Antwort auf die Frage nach Noirs Herkunft, gleichzeitig werden aber zahlreiche neue Fragen aufgeworfen und ein gewisser Unwille darüber bleibt zurück. Vieles bleibt unausgesprochen oder unerklärt. Ob das daran liegt, dass die Autorin die Geschichte fortsetzen möchte oder ob sie sie absichtlich an dieser Stelle und auf diese Weise enden lassen wollte, konnte ich bisher noch nicht herausfinden. Persönlich würde ich mir aber wünschen, hier noch weiterlesen und mehr über die Mentorenschaft erfahren zu können.


    Fazit: Eine ungewohnt düstere Jenny-Mai Nuyen, die nicht länger nur für Jugendliche schreibt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext:
    Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden ­Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...


    Rezension:
    Das Buch verläuft in zwei, sich abwechselnde Teile, dem JETZT und der Vergangenheit, was anfangs verwirrend erscheint, bekommt mit der Zeit eine Logik und fügt sich am Ende zusammen. Das Buch wurde nicht aus der „Ich-Perspektive“ geschrieben, allerdings beschränkt es sich darauf das Leben und die Gefühle von Nino zu beschreiben.
    Andere Charaktere, wie zum Beispiel seine Freunde, werden nicht näher erläutert und spielen im Verlauf der Geschichte keine tragende Rolle, dadurch stört es auch nicht so wenig über sie zu wissen - ich sehe es sogar eher als Vorteil.
    Nino ist mir charakterlich sehr sympathisch und ich kann seine Handlungen nachvollziehen, ich bewundere ihn eher für die Stärke die er in so manchen Situationen aufweist!


    Eigene Meinung:
    „Noir“ ist ein eher düsteres Buch. Es regt zum Nachdenken und ist durchaus philosophisch verfasst. Ich bewundere Jenny-Mai Nuyen für ihren Schreibstil, er hat mich in dieser besonderen Atmosphäre gefangen genommen und es gab eigentlich kein Entkommen. Der Schreibstil ist sehr nachdenklich und tiefgründig, ich habe mich und mein Leben oft selbst reflektiert. Es werden Themen wie der eigene Tod, aber auch das Leben behandelt und wie Liebe alles auf den Kopf stellen kann. Es ist jedoch kein romantisches Buch der klassischen Art, es geht viel tiefer.
    Ich bin sehr froh, dass Buch von vorablesen.de bekommen zu haben, denn vielleicht hätte ich es im normalen Buchhandel gar nicht weiter beachtet, obwohl das Cover wirklich sehr schön ausgearbeitet wurde!
    Mein einziger negativer Punkt ist, dass das Ende fast zu offen ist und ich grüble noch immer wie es denn nun gemeint ist, allerdings ist genau das wieder sehr positiv – denn das Leben hat auch ein offenes Ende! Die leeren Seiten symbolisieren für mich die Tatsache, dass wir selbst für unser Leben verantwortlich sind und uns dies keiner vorschreiben kann! Nur wir selbst haben es in der Hand unser Schicksal zu verändern.

  • Der 23- jährige Nino Sorokin hat miterleben müssen, wie seine Eltern vor 18 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Seitdem wohnt er bei seiner fürsorglichen, älteren Halbschwester Katjuscha, die eines nie erfahren darf:
    Nino weiß, wann er sterben wird... mit 24 Jahren... doch er kennt weder die Ursache noch den genauen Zeitpunkt...
    Er kann jedoch nicht nur seinen eigenen Tod voraussehen, sondern auch den etlicher anderer Menschen inklusive Todesart. Er kann in sie hineinsehen, ihre Vergangenheit, ihre Zukunft, ihre Träume, ihre Ängste sehen.


    Sein ganzes Leben dreht sich um den Tod, den er immer wieder herausfordert, erforschen, aushorchen will: durch Geisterbeschwörungen, Gläserrücken oder einen Selbstmordversuch vor einigen Jahren. Dieser brachte ihm jedoch nicht nur die Gewissheit, dass es für ihn noch nicht an der Zeit ist zu gehen, sondern auch einen Aufenthalt in der Psychiatrie ein, wo ihm nur Unglauben entgegen gebracht wurde, schleunigst eine leichte Schizophrenie und eine Depression bescheinigt wurden sowie ein rebellisches Verhalten, den Hang zur Promiskuität, eine Angst vor dauerhaften Bindungen und eine Schublade voller Psychopharmaka mitgegeben wurde.
    Doch nicht alle Medikamente dieser Welt, Drogen, Partys oder Affären können seine Neugier stillen, seine Panik unterdrücken, seinen Lebenswillen auslöschen, seine Gedanken zerstreuen.


    Und dann trifft Nino immer wieder auf die geheimnisvolle und undurchschaubare Noir, die auf seinen jugendlichen Charme so gar nicht anspringen will, sich distanziert und abweisend gibt, und auch noch eine Verbindung zu dem undurchsichtigen Monsieur Samedi unterhält, dem Medium, der gegen Geld Séancen abhält und ein Auge auf Nino geworfen hat.
    Denn auch Nino besitzt die Gabe, mit dem Jenseits zu kommunizieren und Monsieur Samedi will das auf eine undurchsichtige Art und Weise für sich nutzen. Und so lässt sich Nino auf den zwielichtigen Araber ein, der einem okkulten Zirkel angehört, weil Nino einfach mehr Antworten erhalten und seinen Tod überlisten will, bis dieser Nino ein Angebot unterbreitet, das er fast nicht ablehnen kann. Doch der Preis, den er dafür zahlen müsste, ist hoch, vielleicht zu hoch...
    Und dann verliebt sich Nino das erste Mal wirklich und wahrhaftig:
    in Noir, das unsichtbare Mädchen, das sich bereits auf der Schwelle zwischen dem Diesseits und dem Jenseits befindet.
    Er begeht somit den größten Frevel, den der Zirkel kennt, und bringt sich und Noir in Gefahr...
    Sein vorbestimmter Tod scheint unausweichlich... das Ende seiner Liebe gekommen...


    Ein mysteriöser Fantasy- Roman, eher ein Roman für junge Erwachsene als ein Jugendroman, der mit gleich zwei Prologen außergewöhnlich beginnt und genauso weitergeht:
    Dunkel und düster, anders und besonders.
    Zwischen den Kapiteln, die in der Vergangenheit spielen, gibt es immer wieder kurze Sequenzen, die im Jetzt spielen, einen bruchstückhaften Ausblick in die Zukunft geben und sehr rätselhaft und geheimnisvoll wirken und somit für ganz viel Spannung, aber auch Verwirrung und Stirnrunzeln sorgen, weil man sie nie ganz erfassen kann. Denn immer, wenn man denkt, man erhascht eine kleine Ahnung, huscht sie wieder davon und man rätselt weiter.
    In den Kapiteln, die in der Vergangenheit spielen, lernt man Nino kennen und wie er auf Noir und Monsieur Samedi trifft und Kontakt mit dem Jenseits aufnimmt. In denen, die im Jetzt spielen, sieht man Ninos und Noirs verhängnisvolle, gefährliche Gegenwart, bis sich beide Zeitebenen gegen Ende vereinen.


    Jenny-Mai Nuyen wirft den Leser von der ersten Seite an in eine düstere, dunkle Welt nicht nur aufgrund der vordergründigen Atmosphäre, der illegalen Partys, der Drogen und der okkulten Szene, sondern hauptsächlich aufgrund der Hauptfigur Nino:
    das Waisenkind, das seinen Todeszeitpunkt kennt und den Tod überlisten möchte und so stark am Leben hängt.
    Nino hat mehrere Studienabbrüche hinter sich, hält sich mit einem Job als Verkäufer über Wasser, lebt zusammen mit seiner Halbschwester Katjuscha in bescheidenen Verhältnissen in einem eher zwielichtigen Stadtviertel, bringt erst das eine Mädchen, dann ein anderes Mädchen dazu, sich ihm an den Hals zu werfen, nur um sie dann wieder von sich zu stoßen. Bis er auf Noir trifft...
    Nino ist durch seine Schlagfertigkeit, seinen Zynismus, seine Andersartigkeit einfach besonders und herausstechend.
    Irgendwie ist er ein echter, wahrhaftiger Charakter im Gegensatz zu vielen anderen strahlenden Fantasy- Helden, die einfach immer nur zu gut und zu schön und zu heldenhaft sind. Nino hat seine Ecken und Kanten, seine guten und schlechten Seiten, seine Schwächen und Stärken. Man fühlt mit ihm mit, bewahrt aber auch eine gewisse Distanz zu ihm.


    Und genauso ergeht es einem mit Noir, diesem undurchsichtigen, unnahbaren Mädchen, welches zunächst cool und tough wirkt und so ganz anders ist als alle anderen Mädchen aus den mir bekannten Fantasyromanen. Aber immer wenn sie einen Teil ihrer zerbrechlichen, geisterhaften Fassade bröckeln lässt, bringt sie einen auch leicht zum schmunzeln und zum nachdenken.


    So bleiben mir die Figuren und auch die Handlung dennoch ein wenig fremd, weit weg, unnahbar.
    Was möglicherweise vielleicht auch am Schreibstil liegt, bei dem ich mich einen Augenblick lang nicht entscheiden kann, ob ich ihn cool und tiefgründig oder gewollt, abgehoben und gekünstelt finde, ob er zu bemüht reif und erwachsen und irgendwie unecht klingt. Und einen Moment später denke ich dann doch wieder, wow, wie kann ein so junger Mensch solch tiefe, bedeutungsvolle, schwere, bilderreiche Wörter und Sätze wie aus einer anderen Welt in sich finden und zu Papier bringen...
    Und dennoch lässt mich das Geschehene doch ein wenig kalt, auch wenn es spannende und gänsehauterzeugende Szenen wie während der ersten Séancen gibt, die einem eisige Schauer über den Rücken jagen, oder wenn Ninos Rückblicke in die Zeit seines Psychiatrieaufenthaltes sehr realistisch beschrieben werden oder Ninos Panik, seine Ängste deutlich werden.


    Ich finde den Aufbau der Geschichte mit den Sprüngen in der Zeitebene gelungen, sie wecken einfach die Neugier und bauen Spannung auf, den Hintergrund der Charaktere besonders, den Schreibstil trotz allem bewundernswert, passend für das dunkle, hoffnungslose Setting, und die Idee mit den Seelenlosen und Seelensammlern außergewöhnlich, aber dennoch kann ich das Verwirrende, das gewollt Kunstvolle, das betont Erwachsene der Erzählweise und des Erzählstils sowie die Kälte, das Unnahbare der Geschichte einfach nicht so leicht abschütteln.
    Während dem Lesen konnte ich meistens nicht mitfühlen, mitleiden, mitfiebern und ich hätte mir mehr Aufklärung innerhalb der Geschichte gewünscht und nicht erst am Schluss, was aber wiederum genau zum Ende der Geschichte passt.


    Die teilweise anstrengende Geschichte rauschte die meiste Zeit einfach an mir vorbei, manchmal schneller, manchmal langsamer, und ich habe sie wie durch eine Glasscheibe hindurch betrachtet, manchmal klar und deutlich, manchmal verschwommen und milchig, nah und dann doch wieder fern.
    Ich war nur ein vorbeirasender Beobachter, der die Geschichte nicht wirklich greifen konnte. Erst auf den letzten Kilometern hat mich "Noir" mitnehmen können, konnte ich als Beifahrer die weite Reise tief ins Unerklärliche hinein miterleben.
    Und das Ende ist wie die ganze Handlung außergewöhnlich, verwirrend, überraschend, stellt wieder alles auf den Kopf, sodass man "Noir" eigentlich noch einmal von vorne beginnen sollte.
    Ich weiß auch gar nicht, ob ich das Ende richtig verstanden habe... aber vermutlich darf jeder Leser die Geschichte für sich selbst zu Ende schreiben...


    Und eigentlich ist "Noir" auch gar kein Fantasy- Roman im herkömmlichen Sinne, sondern ein fantastisches Kostüm, in das tiefgründige, philosophische Fragen gehüllt werden.
    Es geht um die Fragen, die die Menschheit beschäftigt, vorantreibt:
    Was ist die Seele? Wohin geht die Seele, wenn der Körper stirbt? Kann sie losgelöst vom Körper in einer Anderswelt existieren? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Einen Weg zurück? Kann die Liebe den Tod überdauern, ihn gar überwinden?
    Was würden wir mit unserem Leben machen, wenn wir wüssten, wann wir sterben?
    Kämpfen, feiern oder resignieren?
    Das sollte man wissen, bevor man "Noir" liest... keine romantische Liebesgeschichte zwischen glücklichen, sorglosen Teenagern, kein amüsantes Geplänkel, keine wilden Verfolgungsjagden im Vordergrund.
    Kein Buch, das man einfach so weglesen kann, stattdessen immer mal weglegen muss, weil das Lesen doch sehr anstrengt und nachdenklich stimmt.
    Wobei ich die Idee vom Zusammenhang von Liebe und Seele, die Jenny-Mai Nuyen entwirft, wunderschön und fast schon poetisch finde und viel Potential für den Verlauf der Handlung bietet.


    Leider krallte sich die düstere Geschichte bei mir nur im Kopf fest, ließ dort einfach nicht locker oder gar los, sodass sie sich nicht in mein Herz schleichen konnte. Eindeutig kein Roman, bei dem man die Seele baumeln lassen kann, das Herz Hüpfer macht, aber dennoch besonders, erwachsen, tiefgründig und vor allem verblüffend andersartig ist.
    Weshalb ich leider nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: zücken kann...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Dank vorablesen.de konnte auch ich das Buch etwas früher in den Händen halten, doch die anfängliche Freude verschwand spurlos...


    Klappentext:
    Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...


    Aufteilung:
    Das Buch hat 31 Kapitel und 377 Seiten.
    Die Geschichte wird aus der personalen Erzählperspektive erzählt, die sich mit dem Ich-Erzähler abwechselt (es gibt ein paar Kapitel in der Ich-Perspektive). Beides bezieht sich auf Nino.


    Meine Zusammenfassung:
    Nino hat eine besondere Gabe. Nach dem Unfall seiner Eltern, bei dem er dabei war, kann er den Tod der anderen Menschen sehen und er kennt auch seinen Todeszeitpunkt. Deswegen versucht er einen Weg zu finden, dem Schicksal zu entkommen. Dabei gelangt er in die Hände von Monsieur Samedi, der Seelenlose um sich versammelt. In eine von ihnen verliebt Nino sich, in Noir, und kommt langsam Monsieur Samedis Geheimnissen auf die Spur…


    Meine Meinung:
    Da ich schon andere Bücher von Nuyen gelesen habe, habe ich mich total auf dieses Buch gefreut. Leider wurde ich schwer enttäuscht. Es hat fast nichts mit ihren anderen Büchern gemeinsam, es scheint fast so, als hätte nicht sie das Buch geschrieben. So viel schon mal vorweg.


    Ihrem Schreibstil blieb Nuyen treu. Bildliche Darstellungen, anspruchsvollerer Text, aber im Grunde war das hier zu viel des Guten. Zum einen wären da die „fleischigen Lippen“, die immer mal wieder auftauchten – das war nun wirklich nicht angenehm zu lesen. Zum anderen war der Text, wie ich fand, unnötig kompliziert und die Handlung hinkte auch hinterher. Es passierte nicht wirklich viel und wenn mal etwas passierte, hat man sich gefragt: Wieso das denn jetzt? Man schweifte manchmal ab, weil man einfach zu müde wurde, der Geschichte zu folgen. Bei den letzten vierzig Seiten gab ich das genaue Lesen schließlich auf und kann das Lesen am Schluss nur noch als „Überfliegen“ bezeichnen.

    Mit Nino als Charakter bin ich einigermaßen zufrieden, man kann sein Handeln nachvollziehen und er ist sehr realitätsnah ausgearbeitet. Die restlichen Charaktere jedoch haben einen einfach nicht berührt. Sie waren wie Schachfiguren - notwendig für das Bestehen der Geschichte, aber mehr auch nicht, was ich sehr schade fand.


    Ich habe mehr von der Geschichte erwartet, für mich war sie ungreifbar und nichtssagend. Die Ausführungen von den Drogen fand ich ein bisschen spannend, weil ich über dieses Thema nie wirklich nachgedacht habe und auch zum ersten Mal in einem Buch damit so intensiv in Kontakt kam. Mehr ist aber leider nicht im Gedächtnis geblieben.


    Insgesamt bekommt das Buch von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Oh ja, die fleischigen Lippen, die sich wie eine Knospe um eine Zigarette geschlossen haben, fand ich auch grauslig...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Inhalt:
    Nino Sorokin erlebt als Kleinkind den tödlichen Autounfall seiner Eltern mit. Er selbst überlebt nur knapp und hat seitdem eine besondere Gabe. Er kann den Todzeitpunkt und die Art des Todes mancher Menschen sehen. Auch seinen eigenen und so weiß er, dass er - mittlerweile 24 - nur noch wenige Tage zu leben hat.


    Die Autorin:
    Auf der Homepage von Jenny-Mai Nuyen gibt es viele interessante Dinge zu entdecken.
    Also spar ich mir eine lange Rede über die Autorin und ihr könnt selbst nachschauen, was ihr wissen wollt.
    Es lohnt sich.


    Eigene Meinung:
    Ich habe bisher jedes Buch von Jenny-Mai Nuyen mit Begeisterung gelesen und mich daher sehr auf dieses Buch gefreut.
    Das Cover finde ich sehr passend und es hat mir gleich gefallen.
    Dennoch muss ich sagen, dass mich "Noir" nicht ganz so beigeistert hat, wie ihre anderen Bücher.
    Jenny-Mai Nuyen hat nach wie vor fantasievolle Ideen, die sie gekonnt umsetzen kann. Auch ihr Schreibstil ist wie gewohnt mitreißend.


    Das Auftauchen alter Ideen, bei denen Nuyens eigene Handschrift durchschimmert gefällt mir wirklich gut.
    Bei dem kettenrauchenden Amor musste ich irgendwie an die zigarrerauchenden Zeitdiebe aus Momo denken.


    Interessant fand ich, dass Nino nicht den Tod von allen Menschen sehen kann, sondern diese Gabe mal auftritt und bei anderen Menschen wieder gar nichts zu sehen ist. Auch dass er die Art des Todes vorhersehen kann, fand ich gut.


    Dennoch war mir dieses Buch einfach etwas zu philosophisch, die Sprache zu poetisch und einige Sequenzen, zum Beispiel die Kapitel mit Noir im „Jetzt“ zu verworren.
    Ich kann mich gar nicht erinnern, dass Nuyen diese sehr poetische Sprache in ihren anderen Büchern angewendet hat. Sie spricht von "Stille tief wie Sahnetorte" (S. 12), man ist "bewegungsunfähig vor sternenweißer Angst (S. 123).
    Das schien mir etwas zu dick aufgetragen.
    Ebenfalls gestört hat mich dieser ständige Drogenkonsum. Es war so normal, niemand hat sich dahingehend mal kritisch geäußert.
    Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass Nuyen in New York Film studiert und ich habe mir während des Lesen von "Noir" gedacht, dass, wenn dieses Buch in New York geschrieben wurde und die Stadt sie zu manchem inspiriert hat, ihr New York, zumindest was das Schreiben anbelangt, meiner Meinung nach vielleicht nicht unbedingt gut getan hat.
    Aber das sind natürlich nur Mutmaßungen. Vielleicht wird sie auch einfach älter und probiert sich aus.
    Zwar ließ sich diese Geschichte gut lesen und ich konnte zeitweilig darin versinken. Dennoch wurde ich mit keinem der Charaktere richtig warm, konnte nicht mit ihnen mitleiden und mitfiebern.
    Ich vergebe drei Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Vielleicht liegt meine eher durchschnittliche Bewertung auch daran, dass ich mit all den Dingen die in diesem Buch beschrieben werden, wie Drogen und Gläserrücken, nicht wirklich etwas anfangen kann. Anderseits muss ich nicht zu jedem Buch, das ich lese, meine eigenen Erfahrungen gemacht haben, damit es mir gefällt. Ich habe auch noch nie einen Drachen oder einen Elfen gesehen und trotzdem bin ich von „Nijura“ und „Das Drachentor“ begeistert. :wink:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Jenny-Mai Nuyen hat es auch dieses Mal wieder geschafft, mich mit einer Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Ich bin beeindruckt davon, wie anders “Noir” im Vergleich zu all ihren anderen Romanen ist und wie toll er trotzdem ist. Mir hat nicht nur die Idee für die Geschichte wirklich sehr gut gefallen, auch wie sie erzählt wird, finde ich absolut gelungen. Bis zum Schluss habe ich mich gefragt, wie Nuyen die ganze Sache ausgehen lassen würde, und so viele Varianten wären möglich gewesen… wie sich alles am Schluss löst, fand ich übrigens total stimmig. Es hat sehr gut zur Grundstimmung des Buches gepasst.
    Nino fand ich als Protagonisten am Anfang etwas schwierig. Die Party- und Drogenszene, in der er einem anfangs präsentiert wird, haben mich erstmal etwas abgeschreckt und er war mir überhaupt nicht sympathisch. Nach und nach, wenn man dann mehr über ihn erfährt und mitbekommt, was er alles durchmachen muss und welche Sorgen er hat, hat man das Gefühl, dass er sich einem mehr öffnet und ich fand ihn dann sehr sympathisch, wenn auch nicht immer ganz vertrauenswürdig.
    Noir blieb mir hingegen bis zum Ende fremd, was ich aber nicht als störend empfunden habe. Es passt für mich zu dem, was sie ist, was man eben alles nicht über sie weiß und zu ihrem Wesen. An ihr hat mich gerade das fasziniert, dass sie äußerlich fast durchscheinend ist, gleichzeitig aber im übertragenen Sinne vollkommen undurchsichtig.
    Erzähltechnisch wird die Geschichte immer wieder durch Einschübe mit der Überschrift “Jetzt” unterbrochen, die im Buch selbst durch das Bild einer zerbrochenen Scheibe (wie auf dem Buchcover) eingeleitet werden. Das Jetzt bricht sich optisch Bahn zum Leser und gerade am Anfang ist es schwer, die Kapitel mit den Einbrüchen der unmittelbaren erzählten Gegenwart überein zu bringen. Geade das war aber auch sehr spannend und eine gute Idee.
    Mit diesem Roman hat Jenny-Mai Nuyen meiner Meinung nach wirklich bewiesen, dass sie einfach toll erzählen kann, und dass sie dazu keine erfundenen Welten, Drachen und Elfen braucht. Ein lesenswertes Buch.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Cover:


    Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher. Sehr detailgetreu wurde hier eine zersplitterte Glasscheibe abgedruckt. Beim streichen über das Cover merkt man die tolle Strukturierung und es macht dieses Buch zu etwas besonderem. Darauf steht im oberen Teil vom Cover der Autorenname „Jenny – Mai Nuyen“ und darunter der Titel „Noir“ in großen, dicken und schwarzen Druckbuchstaben, die ebenfalls etwas vertieft sind.Aber nicht nur auf dem Cover findet man die zersplitterte Glasscheibe, auch immer wieder im Buch taucht diese auf. Zwar nur gedruckt, aber trotzdem sehr schön.


    Meine Meinung:


    Als ich den Klappentext gelesen habe stand fest, dieses Buch muss ich unbedingt lesen.


    Nino ist dabei als seine Eltern sterben. Von da an hat er die Gabe den Tod eines Menschen vorher zusehen, auch seinen eigenen. Er weiß das er mit 24 Jahren sterben wird. Nino hat in seinem Leben schon alles mögliche ausprobiert um dem Tod davon zukommen, aber bis jetzt hat nichts geholfen und sein 24. Geburtstag rückt immer näher. Seine letzte Hoffnung setzt er in einen Zirkel von Mentoren. Dort lernt er auch Noir kennen, eine Seelenlose, und verliebt sich in sie. Allerdings stellt er bald fest das nicht alle ihm helfen wollen.


    Die beiden Protagonisten Nino und Noir waren mit allerdings etwas zu oberflächlich beschrieben und ihnen fehlte eindeutig etwas Tiefgang. Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Der eine spielt im Hier und Jetzt und wir begleiten Nino und Noir auf ihrem Weg. Der andere ist etwas verworren und spielt in der Zukunft. Die genauere Bedeutung dieses Handlungsstranges erklärt sich allerdings zum Ende des Buches hin und er wirkt nicht mehr allzu verwirrend.


    Der Schreibstil ist locker und lässt sich flüssig und zügig lesen. Leider lässt die Spannung zu Anfang des Buches etwas zu wünschen übrig. Spannung wird nur sehr langsam aufgebaut und wenn es einmal zu einer richtig spannenden und fesselnden Szene kommt, wirkt die Situation richtig oberflächlich und einfach so dahingeklatscht.


    Etwas was mir leider auch noch ziemlich negativ aufgefallen ist, war der Begriff "Gläserrücken spielen". Diesen finde ich eindeutig unangebracht da meiner Meinung Gläserrücken nichts mit spielen zu tun hat.


    Mein Fazit:


    Noir ist düster, zeitweise fesselnd und spannend und die Geschichte hat eine gute Grundidee. Auch durch die paar kleinen negative Punkte die ich aufgezählt habe hat mich das Buch sehr gut unterhalten und viele Fragen nach dem Lesen aufgeworfen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Klappentext:


    Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden ­Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht...


    Über die Autorin:


    Jenny-Mai Nuyen wurde 1988 als Tochter deutsch-vietnamesischer Eltern in München geboren. Geschichten schreibt sie, seit sie fünf ist, mit zehn folgte das erste Drehbuch, mit dreizehn ihr erster Roman. Seit ihrem literarischen Debüt „Nijura – das Erbe der Elfenkrone“ gilt sie als eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre.
    Nach einem abgebrochenen Filmstudium an der New York University lebt Jenny-Mai Nuyen heute in Berlin und widmet sich ganz dem Schreiben.


    Allgemeines zum Buch:


    "Noir" umfasst 377 Seiten und gliedert sich in Prolog I und Prolog II, 31 Kapitel sowie neun Zwischenkapitel, die nicht nummeriert sind wie die anderen 31 Kapitel, sondern lediglich mit dem Wort "Jetzt" überschrieben sind. Diese Zwischenkapitel sind in einer anderen Schriftart gedruckt als der Rest des Buches. An dessen Ende vermischen sich die Zwischenkapitel mit den "normalen" Kapiteln.


    Das Buch aus ist aus der Sicht mehrerer Erzähler geschrieben. Es gibt einen allwissenden Erzähler, der in der Vergangenheitsform von den Geschehnissen berichtet. Es gibt aber auch einen Ich-Erzähler, aus dessen Sicht in der Gegenwartsform geschrieben ist. Und es gibt einen Erzähler, der sich direkt an den Leser zu wenden scheint, ihn mit "Du" anspricht.


    "Noir" ist im Oktober 2012 als Taschenbuch mit Klappbroschur im Rowohlt Polaris Verlag erschienen. Das Cover ist sehr schlicht und auf den ersten Blick nichtssagend, passt aber nach Beenden des Buches doch so gut zu dessen Inhalt.


    Meine Meinung zum Buch:


    "Noir" ist grundsätzlich ein französisches Wort und bedeutet auf Deutsch übersetzt "Dunkelheit", "Finsternis" oder auch "Schwarz". Und genau so ist dieser neue Roman von Jenny-Mai Nuyen: dunkel, finster und schwarz. Von dem Buch geht eine ganz besondere Stimmung aus, die den Leser tief in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt.


    Dies liegt zum Einen an dem bildgewaltigen Schreibstil der Autorin. Dieser ist schon fast poetisch und Jenny-Mai Nuyen malt mit Worten lebendige Bilder, die vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen. Die Autorin versteht es, mit wenigen Wörtern eine Menge auszudrücken, auch wenn man dabei teilweise zwischen den Zeilen lesen muss.


    Zum Anderen ist die Handlung des Buches aber auch einfach fesselnd. Gläserrücken, Geisterbeschwörungen - wem läuft da nicht ein Schauer über den Rücken und wer fragt sich da nicht, ob solche Dinge wirklich möglich sind. Ob manche Menschen tatsächlich dazu in der Lage sind, Kontakt mit dem Jensseits aufzunehmen und mehr über das zu erfahren, was dort auf den Menschen wartet.


    "Noir" ist ein sehr philosophisches Buch. Es handelt von Fragen, die sich wohl auch so mancher Leser bereits gestellt hat: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wenn ja, was erwartet den Verstorbenen? Gibt es vielleicht sogar einen Weg zurück unter die Lebenden?


    "Noir" ist jedoch nicht nur ein französisches Wort, sondern zugleich der Name der weiblichen Hauptperson in diesem Buch. Und diese gibt dem männlichen Hauptcharakter Nino so manche Rätsel auf. Und sorgt zugleich dafür, dass Nino die Lust am Leben wiederentdeckt. Doch er weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Und deshalb ist er entschlossen, alles zu tun, um seinem Schicksal zu entkommen.


    Das Ende ist leider recht offen und vieles bleibt unbeantwortet. Zugleich ist es sehr undurchsichtig und als Leser bleibt man nach Beenden des Buches etwas hilflos und unbefriedigt zurück.


    Mein Fazit:


    Dieses Buch ist düster, dunkel und schwarz - und hält somit, was der Titel verspricht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Kurzbeschreibung (von amazon.de):


    Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden ­Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...


    Meine Meinung:


    Zuallererst muss ich sagen, dass dies das erste Buch der Autorin ist, dass ich lesen durfte. Ich ging also völlung "unvorbelastet" an dieses Buch ran.
    Der Schreibstil gefiel mir von Anfang an sehr gut. Jenny-Mai Nuyen hat ein tolles Gefühl für Sprache und schafft es so eine sehr düstere Atmosphäre zu schaffen die mich auch das ganze Buch über nicht losgelassen hat.
    Leider bin ich mit völlig anderen Erwartungen an das Buch heran gegangen da die Kurzbeschreibung etwas irreführend ist. Ich war bei der Beschreibung und Leseprobe fasziniert von Ninos Gabe den Todeszeitpunkt zu sehen und hätte mir einiges mehr in dem Buch zu dieser Fähigkeit gewünscht. Leider tritt sie im Laufe des Buches sehr in den Hintergrund und macht Platz für Rauschzustände, Sceancen und viel Esotherik. Eigentlich fand ich die Idee, das klassische Gläserrücken in ein Buch mit einzubauen am Anfang noch sehr interessant. Leider verstrickt sich die Geschichte für mich später etwas zu sehr in diese Richtung. Ich hatte gegen Ende wirkliche Probleme die Zusammenhänge noch beieinanderzuhalten und der Schluss des Buches hat mich vollends verwirrt zurück gelassen.
    Nichtsdestotrotz hat mich Noir gut unterhalten. Die Charaktere waren durchweg lebendig gezeichnet und es hat mir Freude gemacht das Buch zu lesen. Wegen dem irreführenden Klappentext, den etwas wirren Zusammenhängen und dem unklaren Ende ziehe ich allerdings zwei Sternchen ab. Da ich aber schon mehrfach gelesen habe, dass dieses Buch sehr von Nuyens üblicher Schreibweise abweicht, werde ich bestimmt nochmal einem anderen Buch von Ihr eine Chance geben.


    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sternchen für ein Buch, dass mich zwar gut unterhalten aber auch sehr verwirrt hat.

    "Er liebte sie so unbändig. So unbändig, dass er niemals wieder um ihre Lippen bat und ohne sie ins Grab gehen würde " (Die Bücherdiebin)

  • Nino saß im Auto, als seine Eltern bei einem Unfall sterben. Seitdem gilt er als schizophren, denn er weiß, wann Menschen sterben. So kennt er auch seinen eigenen Tod: mit 24. Er sucht in der Halbwelt der esoterischen Gruppen nach Antworten und stößt auf Monsieur Samedi und sein Gläserrücken- und auf die geheimnisvolle Noir, die niemand außer ihm wahrzunehmen scheint.
    Als sein Geburtstag erreicht ist und er sicher ist, sterben zu werden, bietet Monsieur Samedi ihm einen Ausweg an. Doch kann er diesem Mann wirklich glauben? Und wer ist Amoke, die ihm rät Samedi nicht zu trauen und selbst anbietet ihm zu helfen? Was ist Wahrheit, was Lüge- und wie lange kann Nino seinem eigenen Tod entkommen?


    Die Aufmachung des Buches ist sehr schön- das Cover erinnert an eine gesprungene Scheibe und hat sogar ein Relief. Dieses Bild wiederholt sich im Roman immer wieder und zeigt die Abschnitte zwischen dem "Jetzt"- Nino und Noir in einem Hotelzimmer und der fortlaufenden Handlung an.
    Die Geschichte folgt diesen beiden Ebenen parallel, der Schluss der fortlaufenden Handlung am Ende des Buches ist der Beginn der Jetzt-Ebene von Beginn des Buches an. Dies macht alles sehr verwirrend, denn man kann während des Romans mit den Jetzt-Abschnitten wenig anfangen und sie praktisch erst verstehen, nachdem man das Buch gelesen hat.
    Ohnehin war die Handlung sehr verwirrend. Der Leser wird die ganze Zeit im Unklaren gelassen. Gut und Böse ist zwar immer relativ, aber man erfährt überhaupt keine Hintergründe und auch nicht, inwiefern Samedi und Amoke gelogen haben oder ehrlich waren. Alle Charaktere, auch Nino und Noir, werden nur oberflächlich abgebildet, wie die Momentaufnahme einer Kurzgeschichte. Der Schluss ist identisch mit dem Anfang und lässt den Leser sehr unbefriedigt zurück. Man weiß nicht, was passiert ist und was daraus erwächst- die ganze Geschichte könnte genauso gut der Drogentraum eines Insassen einer psychiatrischen Klinik sein. Da Nino Antidepressiva nimmt, habe ich zeitweilig sogar mit so etwas gerechnet. Alles in allem war ich von dem Buch ziemlich enttäuscht, deshalb gibt es von mir nur 3 Sterne.

  • Ich hatte bis zu diesem Buch nur "Nijura" von Jenny-Mai Nuyen gelesen. Dass hier etwas anderes auf mich zukommt, wusste ich ja bereits durch die schönen Rezensionen im Büchertreff. Dass es allerdings ein so abstraktes, philosophisches, künstlerisches Buch werden würde, hätte ich mir nicht träumen lassen. Was soll ich sagen, die Autorin hat durchaus ein Talent zum Schreiben und es hörte sich auch alles stimmig an, auch wenn sie es in manchen Beschreibungen sicherlich ein wenig übertrieben hat. Muss mir deswegen ein solcher Schreibstil gefallen? Nein. Zwischendurch kann ich so etwas schon mal lesen und auch Gefallen daran finden. Der Schreibstil hat mich oft an "Der Märchenerzähler" von Antonia Michaelis erinnert und dieses Buch mochte ich auch sehr gerne. Ansonsten habe ich es allerdings lieber geradliniger und weniger zweideutig.
    "Noir" hat auch etwas zu lange gebraucht um in Fahrt zu kommen. Es wurde für zuviel Nebensächliches Zeit verschwendet und dafür hatte man gar nicht die Chance, den sicherlich interessanten und vielschichtigen Charakter von Nino Sorokin kennenzulernen. Auch der Endteil des Buches wurde für meinen Geschmack viel zu schnell abgehandelt. Es passiert zuviel und zu rasant, und ich konnte alles gar nicht mehr richtig aufnehmen.
    Ein Pluspunkt war für mich auf jeden Fall die zarte, vorsichtige Liebesgeschichte. Ich bin ja alles andere als ein Fan von ausschweifenden Liebesschwüren und dergleichen, für mich kommt das in Büchern oft unfreiwillig komisch rüber. Aber Noir und Nino hatten irgendetwas Unschuldiges und Liebevolles an sich, so dass ich ihnen ihr Zusammensein von Anfang an von Herzen gegönnt hätte.


    Kann mir bitte jemand, der das Buch gelesen hat, etwas zum Ende sagen. Ich habe es wirklich nicht ganz kapiert:


    Fazit: Eine interessante Mysterygeschichte, in der vieles zu schnell abgehandelt wurde und über der ein gewöhnungsbedürftiger Schreibstil thront. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • @ Kapo:


    Ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern, aber

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • zu deiner Frage Kapo:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Seit einem Autounfall, bei dem seine Eltern ums Leben kamen, hat Nino eine besondere Gabe. Er sieht, wann manche Menschen sterben werden. Auch von sich selber weiß er, dass er nur 24 Jahre alt werden wird. Er testet alles Mögliche aus, wie man das Schicksal vielleicht überlisten kann und bereitet seiner Schwester damit mehr als einmal große Sorgen.


    Doch dann lernt er eines Nachts in einem Club den geheimnisvollen Monsieur Samedi kennen, der mithilfe von Gläserrücken die Geister befragt. Bei ihm befindet sich eine junge Frau, die Nino sofort fasziniert. Doch irgendetwas an ihr ist merkwürdig. Dennoch ist Nino wild entschlossen, sie wiederzusehen.


    Die Stimmung des Buches ist sehr eigenartig. Zum einen ziemlich düster, an vielen Stellen wirkt die Geschichte wie aus einem Drogenrausch. Mir fiel es sehr schwer, mich auf diese besondere Handlung einzulassen.


    Insbesondere die mit "jetzt" überschriebenen Zwischenkapitel gaben mir lange Zeit Rätsel auf, ich konnte sie beim Lesen überhaupt nicht einordnen. Nino ist der einzige Charakter, der etwas näher beschrieben wird, alle anderen Figuren blieben für mich eher am Rande.


    Drogen spielen eine recht große Rolle in diesem Buch. Obwohl ich Noir nicht direkt als Jugendbuch bezeichnen würde, störte mich der lockere Umgang mit diversen Rauschmitteln hier doch ein wenig.


    Das Ende lässt diverse Interpretationen zu – ich glaube, in dieses Buch kann jeder Leser etwas anderes hineindeuten, was eigentlich durchaus faszinierend ist. Mir persönlich war es dann aber leider doch zu verwirrend.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wow, ich bin echt gespannt auf das Buch! Ich habe es heute auf dem Bücherflohmarkt ergattert und nachdem ich die vielen Rezis gelesen habe, freue ich mich umso mehr darauf.
    Es ist definitiv mal etwas anderes :wink:

    "Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen."

  • Beschreibungen zum Buchinhalt oder der Covergestaltung sind ja schon genug gemacht worden.


    Ich bin hin und hergerissen. Ist das wirklich ein Fantasybuch oder ein Roman mit kleinen Phantastischen Elementen, die im Wahn entstanden sind?
    Vom Klappentext und von anderen Büchern der Autorin her hatte ich ein eher leichtes Fantasybuch erwartet und bin aber in eine düstere, erwachsene Rauschwelt geführt worden.
    Da musste ich mich dann erst darauf einlassen. Auch die zwei Zeiten des Buches haben mich am Anfang sehr irritiert, zum Ende hin war ich dran gewöhnt, ganz gepasst hat es immer noch nicht.


    Die Hauptcharaktere Nino, Noir, Katjuschka, Monsieur Samedi sind nicht eindimensional beschrieben, aber auch nicht klar als die Guten/ die Bösen. Es gibt immer nur die Eindrücke von Nino zu einer Person und deren Handlungen und man kann dann für sich selbst entscheiden, wie diese Person ist. Katjuschka hat als ältere Halbschwester Nino groß gezogen nach dem tragischen Unfalltod der Eltern und dafür einiges aufgegeben.
    Nino dagegen scheint psychisch krank zu sein oder hat er doch diese Gabe die Menschen und ihren Tod lesen zu können?! Egal was, dies treibt ihn dazu, Fragen beantwortet zu bekommen Warum er? Wie ist der Tod/ das Leben? Wer kann wen beeinflussen? Wo kommen Menschen her? und diese Sehnsucht nach Lösungen und Antworten treibt ihn dann doch zu den Drogen.
    Ist Noir wirklich so substanzlos oder nur in Ninos Wahrnehmung?
    Die schweren Themen wie Trauer, Abschied, EInsamkeit, Sinnsuche bleiben leicht und sind doch groß. Dies schafft die Autorin mit ihrer sehr starken Sprachbeherrschung und den Bildern, die sie entstehen lässt.


    Der Fantasyanteil mit der Gabe Ninos und den Mentoren kann genauso gut sein Wahn sein und die Mentoren sind eigentlich Drogendealer und deswegen gibt es die Flucht und die Kämpfe.


    Als Fantasybuch kann ich dem Ganzen nur 2 Sterne geben als Roman einer verrauschten Jugend (junge Erwachsene) dann aber doch 4 Sterne.