Wiebke Lorenz - Alles muss versteckt sein

  • Ich könnte ihn mit einem Fleischermesser erstechen. Ich könnte ihn mit einem schweren Gegenstand den Kopf einschlagen. Ich könnte ihm ein Kissen auf sein Gesicht drücken und mich darauf setzen, solange bis er nicht mehr strampelt. Ich könnte ... Maries Gedankenwelt erschüttert sie immer wieder selbst. Sie findet diese Fantasien furchtbar, kann sich aber nicht vor ihnen schützen, denn sie leidet an aggressiven Zwangsgedanken, die ihr viel zu real erscheinen. Sie versucht sich mit dem Satz "Denken ist nicht Tun" zu beruhigen, aber eines Tages wacht sie auf, in Blut getränkt, das Messer noch in der Hand und ihr Freund neben ihr - brutal niedergemetzelt. Denken ist nicht Tun - oder doch?


    Gemächlich führt Wiebke Lorenz den Leser in die Welt eines Menschen, der unter aggressiven Zwangsgedanken leidet. Ihre Protagonistin Marie wurde wegen Mordes verurteilt, aber aufgrund ihrer Krankheit nicht in ein Gefängnis gesteckt, sondern in eine Psychiatrie eingewiesen. Beim Lesen merkt man ziemlich schnell, dass die Autorin viel recherchiert haben muss. Mit einem leicht zu lesenden Schreibstil zieht sie den Leser immer tiefer in die Abgründe der menschlichen Psyche. Verschiedene Krankheitsbilder werden von Wiebke Lorenz aufgegriffen, wobei die Zwangsgedanken den Schwerpunkt bilden. Gekonnt vermittelt die Autorin ihr Wissen über diese Störung, die sich ausschließlich im Kopf der Betroffenen abspielt und deren aggressive Gedanken sich meistens gegen die Dinge oder Personen richten, die am meisten geliebt werden. Authentisch schildert Lorenz Maries Krankheit, wie diese ihren Alltag beherrscht und wie Marie täglich Angst hat, die Kontrolle zu verlieren und ihre Gedanken in die Tat umzusetzen.



    Zitat

    "Die Angst, dass irgendjemand etwas merken könnte, ist unerträglich, das muss ich unbedingt verhindern! Die Angst, etwas zu tun, was ich nicht will, noch größer. So groß, dass sie mich überwältigt, dass ich manchmal kaum atmen kann." (Seite 120)




    Wie bereits erwähnt, beginnt der Roman gemächlich. Nicht sachlich, nicht emotionslos, aber recht ruhig. Der Leser erfährt vieles über Maries Vergangenheit durch ihre Gedanken oder ihre Therapiesitzungen, in denen sie versucht das Geschehene aufzuarbeiten. Auch ihr Alltag in der Psychiatrie wird anschaulich beschrieben. Der offizielle Klappentext verrät meiner Meinung nach schon zu viel. Leider habe ich ihn vorher gelesen und wusste daher bereits, in welche Richtung der Roman gehen wird. Außerdem hatte ich während des Lesens zwei Vermutungen entwickelt, die auch beide eingetroffen sind. Ich fand den ruhigen Part interessant, genauso wie Maries Lebensgeschichte, die Schilderung der Umstände und die zahlreichen Informationen zum Thema Zwangsgedanken, aber ich wartete trotzdem immer auf den großen Knall - und dann kam er! Die letzten 50 Seiten zieht das Geschehen erheblich an Spannung an. Lorenz hat eine richtig tolle Grundidee gehabt, die sich erst auf den letzten Seiten offenbart und mich überraschen konnte. Meine Vermutungen waren alle richtig, von dem Gesamtbild jedoch hatte ich keine Ahnung. So gefällt mir das!



    Fazit: Der Roman beinhaltet eine raffinierte Geschichte, die zunächst zwar ruhig anfängt, dabei trotzdem zu fesseln vermag und mit einem überraschenden Finale daher kommt, welches realistisch und perfekt ausgearbeitet ist. Wiebke Lorenz kann eben nicht nur Frauenromane zusammen mit ihrer Schwester unter dem Pseudonym "Anne Hertz" schreiben, sondern auch packende Schreckensszenarien kreieren! 5/5 Sterne.


    • Broschiert: 352 Seiten
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  • Kurzbeschreibung:
    Steckt in jedem Menschen ein Mörder? In Gedanken hat Marie schon erschlagen, erwürgt, zerstückelt. Die furchtbar realen Gewaltfantasien kommen ohne Vorwarnung und machen ihr unaussprechliche Angst. Doch denken heißt nicht tun. Glaubt Marie. Bis ein grausamer Mord geschieht, der genau dem Horror-Drehbuch ihres Kopfes entsprungen zu sein scheint. Alle halten Marie für eine Mörderin. Auch sie selbst. Sie wird verurteilt, eingewiesen, weggesperrt. Ein junger Arzt hilft ihr dabei, die Wochen vor der Mordnacht zu rekonstruieren, und in Marie wachsen die Zweifel. Ist die Wahrheit noch viel furchtbarer als ihre Fantasie?


    Zur Autorin:
    Wiebke Lorenz, geboren 1972 in Düsseldorf, studierte in Trier Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft und lebt heute in Hamburg. Sie arbeitet journalistisch für Zeitschriften wie Cosmopolitan, schreibt Drehbücher für TV-Filme. Ihre Romane Liebe, Lügen, Leitartikel (2000), Was? Wäre? Wenn? (2003) und Allerliebste Schwester (Blessing 2010) waren bei Kritik und Publikum höchst erfolgreich.


    Rezension:
    Seit die Kindergärtnerin Marie mitansehen musste, wie ihre Tochter bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, leidet sie unter Zwangsgedanken. In ihren Gedanken, die anfallartig kommen und gehen, stellt sie sich vor, wie es wäre, bestimmte Kinder und Erwachsene auf grausame Art und Weise zu töten. Nun soll sie auch noch ihren Freund, den Schriftsteller Patrick Gerlach, ermordet haben und ist seit drei Monaten in einer Psychiatrie in Behandlung.


    Doch Marie hat keinerlei Erinnerung an die Mordnacht. Sie macht sich auf, diese mithilfe ihres Arztes Dr. Falkenhagen und ihres Exmannes Christopher aufzuarbeiten. Und was dann nach und nach zu Tage tritt, damit hätte Marie nie im Leben gerechnet...


    Wiebke Lorenz widmet sich in ihrem neuen Roman Alles muss versteckt sein dem Krankheitsbild der Zwangsgedanken. Fundiert recherchiert lässt sie Marie in diese Krankheit eintauchen, die nach dem Unfalltod ihrer Tochter Celia am Boden zerstört ist und deren Ehe mit Christopher daran zerbricht.


    Als diese Gedanken vor allem in ihrer Arbeit als Kindergärtnerin immer mehr zutage treten, indem sie sich vorstellt wie es wäre, manche Kinder in brutaler Art und Weise zu töten, weiß sie nicht mehr ein und aus. Erst ihre Liebe zu Patrick Gerlach, einem erfolgreichen Schriftsteller, scheint sie wieder in richtige Bahnen zu lenken.


    Doch selbst vor ihm machen ihre Zwangsgedanken nicht Halt. Als er dann eines Morgens brutal ermordet in seinem Blut neben ihr liegt, wird Marie des Mordes an ihm beschuldigt, was ja auch naheliegt. Doch sie kann sich an die Tat nicht erinnern. Mit Dr. Falkenhagen arbeitet sie in der Psychiatrie ihre Erlebnisse und Gedanken seit Celias Tod auf und der Leser erfährt ihre bisherige tragische Geschichte in Rückblenden, aber auch ihr Glück, was ihr mit Patrick widerfährt.


    Ihre Angst vor der Krankheit und das diese sich in reale Taten wandelt, konnte Wiebke Lorenz mir als Leser anschaulich und authentisch vermitteln. Man leidet mit Marie mit, ob man will oder nicht und ist bis zum Schluss gespannt, ob sie Patrick nun wirklich umgebracht hat oder ob jemand anders seine Finger im perfiden Spiel hat.


    Die Krankheit Zwangsgedanken war mir bis dato neu und man kann für die Erkrankten wirklich nur Mitleid empfinden, da sich das komplette Leben für die Betroffenen ändert. Alles muss versteckt sein wartet am Ende mit einer erstaunlichen Lösung auf, mit der ich nicht gerechnet hätte und die Handlung bleibt von Anfang bis Ende gut durchdacht und fesselnd. Es sei aber gesagt, dass der Roman nichts für zartbesaitete Seelen ist, da sich viele der Zwangsgedanken um Kinder drehen, was für einige Leser eher abschreckend sein dürfte.


    Mich konnte Wiebke Lorenz mit ihrem neuen Roman durchweg überzeugen und ich hoffe, dass die Autorin zukünftig noch weitere Bücher dieser Art für die Leserschaft bereithält.


    Fazit: Alles muss versteckt sein wartet mit einer tragischen Geschichte über eine grausame Krankheit auf, die Wiebke Lorenz gekonnt recherchiert vermittelt und sehr spannend zu erzählen weiß.

  • Der Inhalt:


    Nach einem schweren Schicksalsschlag erkrankt Marie an aggressiven Zwangsgedanken und betrachtet sich als Gefahr für sich selbst und andere. Sie kämpft monatelang gegen die grausamen Mordfantasien an, immer verbunden mit der Panik, dass diese furchtbaren Fantasien eines Tages real werden könnten. Aber eines Tages erwacht Marie neben ihrem toten Freund, der mit einem Messer auf grausamste Weise niedergemetzelt wurde. Nach dem Gerichtsprozesses wird Marie aufgrund ihrer Schuldunfähigkeit zum Maßregelvollzug in der forensischen Psychiatrie verurteilt und sucht dort verzweifelt nach Erinnerungen an die Mordnacht, denn Marie kann sich an nichts mehr aus dieser Nacht erinnern. Dabei zur Seite steht ihr ihr Arzt Jan. Dieser scheint sie zu verstehen und ihr ernsthaft helfen zu wollen. Aber schon bald wächst in Marie der Verdacht, dass in Wahrheit vielleicht nichts so gewesen ist, wie es scheint und sie vielleicht doch keine Mörderin ist.


    Meine Meinung:


    Marie war mir von Anfang an sympatisch. Sie war ein glücklicher Mensch und hatte alles was man sich wünscht. Einen Job den sie liebt, einen tollen Ehemann und eine 6-jährige Tochter. Doch als plötzlich ihre Tochter vor ihren Augen überfahren wird, bricht für Marie eine Welt zusammen. Kurz danach geht auch noch ihre Ehe in die Brüche und Marie fällt in ein tiefes Loch. Dann entwickeln sich plötzlich krankhafte Mordfantasien die ihr Angst machen bis diese eines Tages Wirklichkeit werden. Ausgerechnet ihren Freund Patrick, den sie geliebt hat und der ihr aus der schweren Zeit heraus geholfen hat, soll sie umgebracht haben. Für Marie bricht eine Welt zusammen und sie sieht sich selbst als Mörderin.


    Aber auch Patrick war mir von Anfang an sympatisch. Er hat sich, auch als er von Maries Gedanken erfahren hat, nicht von ihr abgewendet und war immer für sie da. Traurig finde ich den Grund, warum Patrick sterben musste. Aber auch Christopher, Maries Exmann, fand ich toll. Er hat ein ziemlich schlechtes Gewissen das er Marie damals mit ihrem Schmerz alleine gelassen hat und möchte es jetzt wieder gut machen. Er hilft ihr so gut wie möglich und ist der festen Überzeugung das Marie keine Mörderin ist. Aber auch die anderen Charaktere waren alle gut durchdacht, wirkten authentisch und kamen mir überzeugend und sympatisch vor.


    Der flüssige Schreibstil ist wirklich klasse und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Immer wieder bekommt der Leser einige Bruchstückchen hin geschmissen die neugierig machen und man sofort weiterlesen möchte. Nach und nach werden dann die Geheimnisse gelöst, zum Beispiel wie Maries Tochter starb, wie sie Patrick kennen lernte und was in der Mordnacht genau geschehen ist. Auch die Spannung lässt nicht zu wünschen übrig. Konstant wird diese aufrecht erhalten und wenn sie zu 2/3 des Buches etwas abklingt, ist das nur die Verschnaufpause für das spannende und fesselnde Finale das trotz dessen das ich mir diesen Ausgang schon gedacht habe, hat er trotzdem eine unvorhergesehene Überraschung noch parat gehabt, die mich komplett begeistert hat.


    Mein Fazit:


    Alles muss versteckt sein von Wiebke Lorenz ist ein spannender und fesselnder Thriller der mich nicht mehr losgelassen hat. Die spannende und authentische Story, die sympatischen Charaktere und die unvorhergesehenen Wendungen, haben dieses Buch zu einem Lesehighlight für mich gemacht. Ich kann den Thriller nur empfehlen und vergebe 5 Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das Thema des Romans ist superspannend und wird von Wiebke Lorenz toll umgesetzt. Netterweise findet man im Nachwort auch noch einige Literaturhinweise zum Weiterlesen über diese Zwangsstörungen, die – wie in Maries Fall – wirklich durchaus beängstigend sein können. Es gefällt mir richtig gut, dass die Autorin hier nicht einfach etwas zusammenfantasiert, sondern dass sie recherchiert hat und daraus dann so eine spannende Geschichte gewoben hat.
    Erzählt wird der Roman einmal durch Maries Erinnerungen, dann wieder personal, wenn Maries Klinikaufenthalt und ihr Erleben der Therapie geschildert werden. Dadurch hat man das Gefühl, ein sehr umfassendes Bild zu erhalten.
    Als Leser denkt man sich natürlich irgendwie von Anfang an, dass Marie unschuldig ist bzw. dass es wohl kaum so sein wird, dass sie aufgrund ihrer Zwangsstörung einen Mord begangen hat, denn wo wäre dann schließlich die Geschichte des Romans, aber ich muss gestehen, dass ich absolut überrascht war von dem, was Wiebke Lorenz sich hier überlegt hat – immer wieder gab es Wendungen und Neuigkeiten, die mich total überrascht haben und die ich richtig gut fand. Sehr gelungen in jedem Fall.
    Wie immer bei Wiebke Lorenz nimmt mich ihre Art zu erzählen schnell gefangen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Diese dunkle Gedankenwelt Maries, ihre Geschichten aus der Klinik, die schmerzhaften Erinnerungen, die wieder hochkommen, das alles mischt die Autorin so gut, dass ich einfach immer weiterlesen wollte. Noch ein Kapitel. Und noch eins.
    Auf das Ende wäre ich nicht gekommen, auch wenn Teile der Auflösung irgendwann offensichtlich werden. Es hat beim Lesen einfach total gepasst und es war mir weder zu showdownmäßig noch zu konstruiert. Einfach gut.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • [size=14[color=#006600]]Alles muss versteckt sein - Wiebke Lorenz [/color][/size]


    Kurzbeschreibung Amazon:


    Was tust du, wenn deine Mordfantasien Wirklichkeit werden?


    Ihre Gedanken sind mörderisch, ihre eigene Angst davor unaussprechlich: Nach einem Schicksalsschlag erkrankt Marie an aggressiven Zwangsgedanken, betrachtet sich als Gefahr für sich selbst und andere. Monatelang kämpft sie gegen die grausamen Mordfantasien an, die wie Kobolde durch ihren Kopf spuken, ständig verbunden mit der Panik, sie könne diese furchtbar realen Fantasien eines Tages nicht mehr kontrollieren und in die Tat umsetzen. Und dieser Tag kommt, als Marie neben ihrem toten Freund erwacht, der mit einem Messer auf grausamste Weise niedergemetzelt wurde. Am Ende eines Gerichtsprozesses wird sie aufgrund ihrer Schuldunfähigkeit zum Maßregelvollzug in der forensischen Psychiatrie verurteilt. Dort sucht Marie verzweifelt nach Erinnerungen an die Mordnacht, denn für Marie selbst sind die Geschehnisse wie ausgelöscht. Nur ihr Arzt Jan scheint sie zu verstehen und ihr helfen zu wollen. Aber schon bald wächst in Marie der Verdacht, dass in Wahrheit vielleicht nichts so gewesen ist, wie es scheint …


    Mein Leseeindruck:


    Ein absolut atmosphärisch düsteres - aber mega spannendes Buch!


    Wir erleben die Geschichte von Marie, die beruflich kleine Kinder betreut und deren eigenes Kind von einem Auto angefahren wurde und verstarb.
    Sie gibt sich selbst die Schuld dafür und leidet danach unter Zwangsgedanken, die sich immer mehr ausbreiten und die sie in Angst und Panik versetzen.
    Und dann passiert das Schreckliche: Sie wacht morgens neben dem Mann auf, den sie liebt.... und sie hat überall sein Blut, denn er wurde grausam ermordet.


    Für mich war dieses Buch sehr informativ, denn ich wusste bisher nichts über Menschen mit Zwangsgedanken und auch die Beschreibung des Maßregelvollzugs war
    sehr spannend. Man bekam ein bißchen Einblick in die tiefsten Abgründe der Seele.
    Mit jeder Seite baut sich die Spannung ein wenig mehr auf - und durch Abschnitte, die Tagebucheinträgen gleichen, erfährt man mehr von der Vergangenheit von Marie.


    Das Ende ist absolut unvorhersehbar und lässt den Leser dann doch aufatmen.
    Niemals wäre ich auf diese verwobenen Zusammenhänge gekommen und man hat regelrecht bis zum Ende mitgefiebert.
    Ein absolutes Thriller-Highlight!


    Dem Buch vergebe ich 5 Sterne und werde es uneingeschränkt an alle Krimi- und Thriller-Fans weiter empfehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein absolutes MUSS für Thriller-Fans.


    Inhalt:
    Marie führt ein schönes Leben als Erzieherin mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann. Doch dann wird alles anders. Nach einem schweren Schicksalsschlag erkrankt Marie an aggressiven Zwangsgedanken. Sie stellt sich vor, wie sie Kinder oder allgemein Menschen auf viele verschiedene Arten töten könnte. Sie glaubt verrückt zu werden. Sie will sich Hilfe holen, doch diese würde sie frühestens in einem Jahr bekommen. Auch ihre Mutter kann ihr nicht helfen. Erst als sie Patrick kennenlernt, scheinen die Zwangsgedanken nachzulassen. Sie verliebt sich in ihn, doch hin und wieder stellt sie sich vor, auch ihn zu töten. Eines Nachts liegt Patrick tot neben ihr im Bett – ermordet. Marie kommt in die forensische Psychiatrie, in der ihr der Arzt helfen möchte. Doch wobei soll er ihr noch helfen. Sie hat Patrick ermordet – wer sollte es sonst gewesen sein? Oder?


    Meine Meinung:
    Allein der Klappentext und das Cover haben mich magisch angezogen. Und auch die Geschichte hat mich nicht enttäuscht. Das Buch beginnt sofort spannend und bietet einen leichten Einstieg. Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch und liefert zum Abschluss ein tolles Ende. Die Seiten flogen nur so dahin beim Lesen. Die Zwangserkrankung an sich wird sehr detailgetreu und genau dargestellt. Wenn ich bedenke, dass es wirklich
    viele Menschen gibt, die mit dieser Krankheit leben müssen, kann ich das gar nicht glauben. Es muss so schrecklich sein, sich nicht mehr unter
    Kontrolle zu haben. In diesem Buch liefert diese Krankheit auf jeden Fall eine super spannende Story.


    Fazit:
    Von mir gibt es 5 Sterne, weil ich absolut begeistert bin von diesem Buch. Eine super Story, sympathische Charaktere und Spannung bis zum Schluss, das macht einen guten Thriller aus. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich fand den ruhigen Part interessant, genauso wie Maries Lebensgeschichte, die Schilderung der Umstände und die zahlreichen Informationen zum Thema Zwangsgedanken, aber ich wartete trotzdem immer auf den großen Knall - und dann kam er! Die letzten 50 Seiten zieht das Geschehen erheblich an Spannung an. Lorenz hat eine richtig tolle Grundidee gehabt, die sich erst auf den letzten Seiten offenbart und mich überraschen konnte.

    Da stimme ich dir hundertprozentig zu. :thumleft: Ich fand das Buch auch eher ruhig. Natürlich sind viele schreckliche Sachen passiert, aber dadurch, dass das Buch in Rückblenden erzählt ist, fehlt teilweise die Spannung. Ich hatte auch Schwierigkeiten mit den Charakteren, sie wurden mir nicht so richtig sympathisch und ich habe keinen Zugang zu ihnen gefunden. Dadurch ist es mir auch etwas schwer gefallen, mich ganz auf die Geschichte einzulassen und mich wirklich für das Schicksal von Marie zu begeistern.


    Aber die letzten ungefähr 50 Seiten haben mich dann auch so richtig gepackt. Mit dieser Wende hätte ich nicht gerechnet und ich hatte mich schon gefragt, was wohl auf den letzten Seiten noch passieren soll, nachdem Marie


    Erzählt wird der Roman einmal durch Maries Erinnerungen, dann wieder personal, wenn Maries Klinikaufenthalt und ihr Erleben der Therapie geschildert werden. Dadurch hat man das Gefühl, ein sehr umfassendes Bild zu erhalten.

    Die verschiedenen Erzählperspektiven fand ich toll eingebaut. :thumleft:


    Insgesamt gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Inhalt:
    Marie hat einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, ihre kleine Tochter stirbt bei einem Unfall. Doch ihr Geist scheint damit nicht so wirklich zurecht zu kommen, Marie entwickelt Gewaltfantasien, blutige, bestialische Gedanken. Sie schließt sich im Internet einer Gruppe Menschen in einem Forum an, die an den gleichen Symptomen leiden wie sie und dort lernt sie, mehr schlecht als recht, das Leitmotiv „Denke ist nicht tun“. Doch alles gipfelt darin, dass sie eines Morgens neben der blutüberströmten, unsagbar zugerichteten Leiche ihres geliebten Mannes erwacht und sie ob ihrer Gedanken und der Tatsache, dass sie das Messer noch in der Hand hat, sicher ist, dass sie dieses Massaker an ihm verrichtet hat.


    Doch kann sie sich an nichts wirklich erinnern, nur an Bruchstücke und dass sie eben ständig Gedanken hat, in denen ihre Fantasien sich überschlagen, sie Menschen angreift, sie verstümmelt, mit Messern attackiert, nicht mehr sie selbst ist… Da ist sie zunächst auch felsenfest davon überzeugt, dass es seine Richtigkeit hat, dass sie in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung eingewiesen wird. Dort sieht sie sich mit weitaus dramatischeren Persönlichkeiten und deren krankhaftem Verhalten konfrontiert und das wiederum weckt in ihr den Funken der Hoffnung, dass sie selbst SO eben nicht sein könne.


    Zwei Menschen versuchen ihr aus diesem ganzen Dilemma zu helfen, Klarheit in das diffuse Dunkel rund um die Mordnacht zu bringen: Ihr Exmann und ihr Therapeut. Doch ist die vordringlichste Frage, ist Marie eine psychopathische Killerin? Oder ist sie unschuldig und nur ein Werkzeug?


    Meine Meinung:


    Tödliche Gedankenwelt
    Auch hier ist es zunächst das Cover, dass mich schon gleich für das Buch interessiert hat. Ja, ich weiß, der gute alte Leitsatz „Don´t choose a book by it´s cover“ sollte an vorderster Front stehen. Aber wenn man sich DAS Cover mal ansieht, wie bitte soll man da als Thrillerfan nicht gleich leuchtende Augen bekommen?! Diese blutigen Hände, dann dieser unschuldige Kinderreim dazu, perfekt, um mich zumindest gleich Feuer und Flamme werden zu lassen. Und so war es denn auch eine riesige Freude, dass ich bei der Leser-Welt an einer Leserunde zum Buch teilnehmen durfte. Mit Feuereifer habe ich mich an das Buch begeben und wurde nicht enttäuscht.


    Die Autorin versteht es meisterhaft, zu schockieren. Der Stil lockt einen an, vermeintlich normale Szenen entpuppen sich als größtes Grauen, so wie die ganze Geschichte schließlich auch im größten Grauen, das man sich denken kann, gipfelt. Und immer wieder kommt dieser niedliche Vers:


    Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein


    Diesen Reim, den kennen vielleicht einige auch, gesungen im Lied von Ooomph!, so wie ich und so hatte ich ständig das Lied im Kopf, wann immer der Reim seinen Weg in die Geschichte fand. Das hat mich aber nicht gestört, nein, es hat die wahnsinnig Gänsehaut bringende Story noch zusätzlich unterstützt, mit einer gewissen Atmosphäre versehen, wie ich finde!


    Alles in Allem hat mich das Buch wirklich eiskalt erwischt, es hat alles, was ein echter Pageturner braucht: Faszinierende Figuren, einen Hintergrund, den man in der Realität sehr wohl finden kann, eine Portion Blut als Garnitur und sogar eine Prise Humor lässt Wiebke Lorenz hier nicht missen. Also wirklich ein schönes Stück Thriller, das man sich nicht entgehen lassen sollte!


    Fazit:
    Erschreckende Story, mit viel Hintergrundwissen wunderbar verpackt, clever konstruiert mit echtem Thrill, dem man sich von vorne bis hinten nicht entziehen kann.


    Bewertung: 5 von 5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • hmm... ja jetzt kommt mal eine etwas negativere Meinung... aber dennoch nicht ganz schlechte.
    Ich habe es nun auch gelesen, nachdem es ewig auf meiner WuLi stand und hoch gelobt wurde.

    Die Erzählperspektive, wie oben schon erläutert:

    Zitat

    Erzählt wird der Roman einmal durch Maries Erinnerungen, dann wieder personal, wenn Maries Klinikaufenthalt und ihr Erleben der Therapie geschildert werden. Dadurch hat man das Gefühl, ein sehr umfassendes Bild zu erhalten

    ist wirklich ganz ausgezeichnet. Es ist mal etwas anderes und sehr gefühlslastig aus Sicht der Protoganistin. Man kann richtig mit ihr und ihrem Leid mitfühlen. Dennoch werden die Handlung und die Personen dennoch nicht ganz real. Das Einzige was tatsächlich real wird, ist das Innenleben von Marie (Protagonistin).
    Der Leser wird an das Thema "Zwangserkrankungen" sachlich und wissenschaftlichen als Geschichte verpackt herangeführt. Das war ein weiterer Pluspunkt. :applause:


    Was mich persönlich störte, war, dass die Handlung doch teilweise sehr vorhersehbar ist. Und meiner Meinung nach ist es kein richtiger Thriller. Ein bisschen Psychothriller, aber der Nervenkitzel fehlte mir doch. Es wurde auch etwas zu viel gequatscht, es gab wenige tatsächliche Ereignisse in dieser Geschichte.
    Vom Schreibstil her liest sich die Geschichte schnell und fließend.

    Und massiv störte mich, dass dieses Buch unheimlich viele Rechtsschreib -und Grammatikfehler hatte. :vielefehler:
    Für ein Taschenbuch zu diesem Preis finde ich das nicht in Ordnung.


    Fazit: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • "Alles muss versteckt sein" hat mich wunderbar unterhalten. Ich war von Anfang an von Maries Geschichte gefesselt und die Art wie Wiebke Lorenz die verschiedenen Erzählebenen untergebracht hat, fand ich einfach spitze: Anfangs erfuhr man etwas vom Alltag in der psychatrischen Anstalt, dann erzählte Marie nach und nach ihre spannende Geschichte und am Ende ging es in der Gegenwart weiter. Obwohl es zugegebenermaßen wenig Thrill und überhaupt keine Action gab wurde es keine Sekunde langweilig. Dass Marie unschuldig ist, war ja ziemlich schnell klar. Am Interessantesten war für mich, dass ziemlich wenig Personen überhaupt in Frage kamen, der wahre Täter zu sein. Hier fiel schon mal weg, dass die Autorin irgendeine Nebenfigur, die mit der Handlung fast nichts zu tun hatte, aus dem Hut zaubert und als Täter präsentieren konnte. Trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der wenigen Charaktere war ich hin- und hergerissen. Anfangs dachte ich, der Fall müsste relativ klar sein, doch Wiebke Lorenz hat mich eines Besseren belehrt und mich ganz schön auf Glatteis geführt. Ein tolles, nicht zu übertriebenes Hollywood-Ende rundet diesen wunderbaren Psychothriller ab und ich gebe fast die Höchstwertung.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich lese nicht sehr viele Thriller. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie mir in der Regel zu düster sind, mir beim Lesen oftmals ein ungutes Gefühl geben. Sie sind mir einfach zu unbequem. Umso seltsamer, dass mich "Alles muss versteckt sein" sofort fasziniert hat, als ich es hier im Forum entdeckte. Woran das liegt, weiß ich nicht genau. Das Cover ist natürlich ein Blickfang, und wenn es mir gefällt und der Klappentext auch noch neugierig macht, kann ich nicht widerstehen. Wozu auch, wenn ich andernfalls ein gutes Buch verpassen würde?


    Ich fand mich ziemlich schnell in die Welt ein, die Lorenz sich für ihre Protagonistin, Marie, auserkoren hatte: Triste Zimmer, merkwürdige Personen, eine Gefahr, die wie ein Untier hinter jeder Ecke zu lauern scheint, sich aber nur selten wirklich zeigt. Angst. Ratlosigkeit. Verzweiflung. Wahnsinn?
    Marie führt ein Leben, das man sich eigentlich kaum vorstellen kann, ja, nicht mal vorstellen möchte. Alles scheint aus den Fugen zu geraten: Ihre Familie, ihr Job, einfach alles, was sie sich aufgebaut hat, wird ihr durch einen unfassbaren Schicksalsschlag genommen, und dann geschieht das absolute Grauen. Sie erwacht eines Morgens neben ihrem Freund. Ihrem toten Freund, der auf grausame Weise regelrecht hingerichtet wurde. Die Mordwaffe hält Marie in der Hand. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Ihr Pech. Ebenso wie es ihr Pech ist, an einer schweren psychischen Erkrankung zu leiden, die sie in ihrem Kopf die brutalsten Morde begehen lässt - genau so, wie es im Falle ihres Freundes geschehen ist. Was ist in dieser schrecklichen Nacht passiert? Das ist die Frage, um die sich alles dreht.


    Ich mochte Marie. Ich mochte sie sogar sehr. Lorenz hat mit ihr einen Charakter geschaffen, der es dem Leser sehr leicht macht, mit ihm zu fühlen, zu rätseln, zu hoffen - oder zu verzweifeln. Sie war glaubwürdig, ihre Emotionen waren für mich nachvollziehbar und realistisch von der Autorin in Szene gesetzt. Generell habe ich für mein Empfinden eine weitere Autorin gefunden, die ihre Figuren mit viel Fingerspitzengefühl zeichnet. Handlungen, Gedankengänge und Dialoge waren (zumindest zum Großteil) für mich logisch und hauchten der Geschichte etwas beängstigend Reales ein.


    Die Stimmung des Buches war zumeist beklemmend, aber doch auch so faszinierend, dass es mir oft schwerfiel, es einfach zuzuklappen. Die Geschichte hat etwas Aufwühlendes, etwas Drängendes. Ich kam beim Lesen nicht zur Ruhe. Das wird wohl auch daran liegen, dass Lorenz eine tolle Art gefunden hat, ihre Geschichte zu erzählen: Die zwei Erzählebenen (die Gegenwart und die Vergangenheit, die Marie selbst in Form einer Erzählung wiedergibt) ergänzen sich wunderbar, haben mal Tempo in die Geschehnisse gebracht, welches dann mit einem einfachen Perspektivenwechsel wieder rausgenommen wurde oder umgekehrt. Diese Dynamik hat mir wahnsinnig gut gefallen. Außerdem war da noch der nette Nebeneffekt, dass ich als Leser ebenso im Dunkeln tappte wie Marie und nur so viel erfuhr, wie sie bereit war zu berichten bzw. wie es ihre Erinnerungen zuließen. Das fand ich wirklich großartig.


    Trotzdem gibt es auch ein paar Dinge, die mir seltsam vorkamen. Zum Beispiel, dass


    Und es gab noch ein paar andere Kleinigkeiten, die mich haben stutzen lassen, aber das eigentlich auch nur am Rande.


    Denn alles in allem finde ich "Alles muss versteckt sein" sehr gelungen. Lorenz hat einen Psycho-Thriller erdacht, der Emotionen weckt, wütend und fassungslos macht, aber auch Neugierde weckt und ebenso ein bisschen Hoffnung. Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: für ein Buch, das ich wirklich sehr gern gelesen habe und das mich dazu gebracht hat, künftig beim Thriller-Regal in der Buchhandlung doch ab und an mal einen Blick mehr zu riskieren.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Auf die Inhaltsangabe verzichte,ich schreibe hier meine Meinung:


    Mich hat das Buch sehr beeindruckt.Endlich hat mich ein Thriller mal wieder so richtig mitgenommen: Ich wollte kaum aufhören zu lesen,der Schreibstil war ruhig,aber spannend geschrieben,ich hatte zwischendurch Gänsehaut und habe mit Marie mitgefühlt.
    Die verschiedenen Rückblicke fand ich sehr gelungen


    Gerade die letzten 50 Seiten haben auch mich umgehauen und deswegen vergebe ich
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Buch hat mich schwer beeindruckt. Allein schon wegen der Idee und des tollen Covers.
    Es fesselte mich von der ersten Seite und deswegen habe ich es auch innerhalb von 1 Tag gelesen :)
    Endlich schreibt mal eine Autorin richtig heftige Szenen! Die Personen waren super dargestellt. Ich konnte mit Marie richtig mit fühlen. Genauso wie die Handlung.
    Die Autorin hat Marie, die Hauptprotagonistin, ihrem Psychiater in der Psychiatrie aus ihrer Vergangenheit erzählen lassen. Vor der Ermordung von Patrick.
    Aber auch die Gegenwart hat sie super beschrieben. Ich fand das Buch durch den tollen Schreibstil und der Handlung ziemlich spannend! Das Ende habe ich zwar irgendwie ein wenig geahnt aber man kann sich ja nie sicher sein ;)
    Zum Ende hat sich alles logisch zusammengefügt. Die Zwänge von Marie fand ich ziemlich beeindruckend & war echt froh, dass es normal ist ab und zu für Bruchteile, zwar nicht so extrem wie Marie, sich sowas vorzustellen :D Hab teilweise echt Angst bekommen.


    Aber das Buch ist super empfehlenswert und jetzt einer meiner Lieblingsbücher :)
    Also 5/5 Sterne von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Beitrag an bestehenden Thread angehängt :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Dies war mein erstes Buch von Wiebke Lorenz, aber garantiert nicht mein Letztes!
    Ich habe das Buch ziemlich schnell durchgelesen. Warum? Weil man es gar nicht weglegen kann.
    Zu tief wird der Leser mit in den Strudel um Maries Erinnerungen und ihre Zwangsvorstellungen gezogen, dass man sich darin verlieren kann.
    Richtig klasse, wie die Autorin über die Erzählungen Maries an ihren Psychiater das ganze Gerüst aufbaut und wir Stück für Stück erfahren, wie alles dazu kam.
    Umso schrecklicher finde ich den Gedanken, dass es tatsächlich solche Zwangsgedanken gibt, wie schlimm muss es sein, wenn man sein Kind nicht mehr ansehen kann, ohne Mordgedanken zu haben. Da schaudert es mich jetzt noch und auch beim Lesen war diese Grundspannung immer da, so dass man einfach wissen wollte, ob Marie noch zu einer Heilung finden kann oder ob ihre Gedanken tatsächlich wahr geworden sind und sie ihren Freund getötet hat.
    Mit grandiosen Einfühlungsvermögen und unglaublicher Spannung schafft es Frau Lorenz dem Leser die Krankheit zu vermitteln.


    Fazit: Beim Lesen hatte ich immer eine Grundspannung, so dass ich kaum eine Stelle gefunden habe, an der ich das Buch mal hätte weglegen können. Das Thema ist zudem untypisch aber wunderbar in Szene gesetzt! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Die Idee ist gut und wurde auch relativ gut umgesetzt, ich fand einige Passagen etwas in die Länge gezogen.
    Es hat mir gut gefallen, dass die Erkrankung mit ihren Zwängen sehr gut recherchiert und eschrieben waren.

  • Steckt in jedem Menschen ein Mörder? In Gedanken hat Marie schon erschlagen, erwürgt, zerstückelt. Die furchtbar realen Gewaltfantasien kommen ohne Vorwarnung und machen ihr unaussprechliche Angst. Doch denken heißt nicht tun. Glaubt Marie. Bis ein grausamer Mord geschieht, der genau dem Horror-Drehbuch ihres Kopfes entsprungen zu sein scheint. Alle halten Marie für eine Mörderin. Auch sie selbst. Sie wird verurteilt, eingewiesen, weggesperrt. Ein junger Arzt hilft ihr dabei, die Wochen vor der Mordnacht zu rekonstruieren, und in Marie wachsen die Zweifel. Ist die Wahrheit noch viel furchtbarer als ihre Fantasie?...(Klappentext)


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    Die Story beginnt in der Psychiatrie, nachdem bereits alles geschehen ist. Marie hat eines Nachts ihren Lebensgefährten Patrick auf brutalste Weise abgeschlachtet. Angeblich hat sie ihre Zwangsgedanken, an denen sie seit fast einem Jahr leidet, in die Realität umgesetzt. Von wegen denken ist nicht tun.
    Nun sitzt sie in der geschlossenen Psychiatrie, ohne Erinnerung an die Tat selbst.
    Durch die Einzel-Gesprächstherapie kommt sie dieser jedoch immer näher, bis schließlich der Arzt selbst am Tathergang zweifelt.


    Ich erwartete mir einen Psychothriller vom Feinsten. Die Thematik nicht 08/15 und durchaus interessant. Es hapert jedoch an der Umsetzung, denn ein Thriller ist das definitiv nicht.


    Man erhält aus der Sicht Maries Einblicke in ihre von brutalen Zwängen geprägte Gedankenwelt, welche wirklich nicht ohne ist. Erlebt mit ihr den Psychiatrie-Alltag und durch Rückblenden während der Gesprächstherapie rückt man der Tat immer näher.
    Im Rahmen meines Psych.-Dipl. durfte ich, unter anderem, ein 3-monatiges Praktikum auf einer geschlossenen Akut-Station einer Psychiatrie absolvieren und somit kann ich durchaus behaupten, dass der Psychiatrie-Alltag, sowie der Einblick in die Welt einer an brutalen Zwangsgedanken Leidenden, sehr authentisch beschrieben werden.


    Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten und somit liest sich dieses Buch auch wirklich flott weg, jedoch will so gar keine Spannung aufkommen.
    Die Story ist sehr durchschaubar und ich konnte mir rasch denken wer weshalb dahintersteckt.
    In der Hoffnung, dass es jedoch ganz anders kommen würde und die Autorin mit einer überraschenden Wendung aufwartet, las ich jedoch weiter.
    Die überraschende Wendung kam dann auch...irgendwie, denn meine Vermutungen wurden durchaus bestätigt. Diese kleine überraschende Wendung war jedoch so konstruiert und an den Haaren herbeigezogen, sodass ich nur "WTF" denken konnte.


    Fazit:
    Im Grunde ist dieser "Psychothriller" eine pathopsychlogische Persönlichkeitsstudie in einfacher Romanform. Diese Pathopsychologie wird authentisch beschrieben und ist auch durchaus interessant zu lesen. Dies ist meiner Meinung nach aber auch schon das Beste an diesem Roman.
    Ansonsten - mehr als nur durchschaubare Story, keine Spannung, gegen Ende ein Abdriften in Nebensächlichkeiten und das Ende selbst..nun ja..es ließ mir die Haare zu Berge stehen, da es sowas von konstruiert war.
    Von mir gibt es daher nur eine bedingte Leseempfehlung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone

    Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können. (Zsa Zsa Gabor)
    :twisted:

  • Klappentext:


    Steckt in jedem Menschen ein Mörder? In Gedanken hat Marie schon erschlagen, erwürgt, zerstückelt. Die furchtbar realen Gewaltfantasien kommen ohne Vorwarnung und machen ihr unaussprechliche Angst. Doch denken heißt nicht tun. Glaubt Marie. Bis ein grausamer Mord geschieht, der genau dem Horror-Drehbuch ihres Kopfes entsprungen zu sein scheint. Alle halten Marie für eine Mörderin. Auch sie selbst. Sie wird verurteilt, eingewiesen, weggesperrt. Ein junger Arzt hilft ihr dabei, die Wochen vor der Mordnacht zu rekonstruieren, und in Marie wachsen die Zweifel. Ist die Wahrheit noch viel furchtbarer als ihre Fantasie?


    Meine Meinung:


    Je weiter ich mit dem Buch gekommen bin, desto weniger konnte ich es aus der Hand legen. Es wurde von Seite zu Seite immer besser und spannender. Stellt man sich doch beim Lesen selbst die Frage, ob Marie nun die Mörderin war oder nicht. Man durchforstet seine eigenen Gedanken nach schrecklichen Fantasien und ist entsetzt, wenn man feststellt, dass die eine oder andere (wenn auch nicht ganz so entsetzliche) Vorstellung schon dem eigenen Hirn entsprungen ist. Daher fand ich gerade das Zitat von Roger Graf, am Anfang des Buches, besonders gut: " Wenn ich mir vorstelle, was in meinem Kopf manchmal los ist, und davon ausgehe, dass es noch viel schlimmere Köpfe als meinen gibt, ist es ganz erstaunlich, dass nicht viel mehr passiert." Wie wahr.


    Ich gebe allerdings "nur" vier Sterne, weil mir zu Mitte des Buches die Auflösung schon fast (allerdings nur fast) klar war. Auch wenn es doch noch die eine oder andere überraschende Wendung gab.


    Fazit:


    Absolut empfehlenswertes Buch.

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study: