Teil 4: "The top of the morning" bis Ende (Seiten 383-509)

  • Naja, letztlich war er ja sogar drei Mal drin – einmal noch am nächsten Morgen, wo Linna ihm aber verboten hat sich zu bewegen. Ich kann mir vorstellen, wie ihr alles weh getan hat.


    Echt? :-k Also sorry, das werd ich wohl auch nicht rauslesen, auch wenn ich die Stelle sogar vorgelesen bekomme. :|

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Zitat von ‘Floxine‘

    Echt? :-k Also sorry, das werd ich wohl auch nicht rauslesen, auch wenn ich die Stelle sogar vorgelesen bekomme. :|


    Ach doch, schau mal hier :) :


    Zitat

    Dieses Mal möchte ich ihn ansehen, während ich ihn zu mir lasse.
    Meine Augen ruhen sich aus auf seinem müden, zufriedenen Gesicht, als er sich auf mich schiebt – also erneut die klassische Variante, ich weiß nicht, ob ich schon wieder kann, aber noch weniger weiß ich, wie ich nicht können sollte.
    Ich keuche auf und beiße mir auf die Lippe, es tut weh. Mehr als einmal bin ich nicht gewohnt; schon das zweite Mal hat mich in seiner Intensität beinahe überfordert, das hier ist absolutes Neuland für mich und meinen Körper. Wir haben doch nur wenige Stunden geschlafen.
    „Wenn du dich bewegst, bringe ich dich um“, flüstere ich, doch er rührt sich nicht, bleibt nur da, regungslos, und es genügt. Das ist alles was wir wollen, beisammen sein, wie Faultiere ineinanderhängen, anstatt vor Leidenschaft zu verglühen.


    Im Buch auf Seite 421 … da steht dann auch, dass das zweite Mal schon zu viel war :wink:

    Ich :study: gerade:
    "Gejagt (House of Night #5)" von P. C. und Kristin Cast


    SUB & Co auf meiner Seite :wink:

  • Im Buch auf Seite 421 … da steht dann auch, dass das zweite Mal schon zu viel war :wink:


    Ok , jetzt hab auch ich es "gelesen" :loool: Danke für die Textstelle.

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  • So nun lese ich schnell die letzten 2 Kapitel, bin schon aufgeregt :lechz:

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  • Ich bin gerade auf Seite 455.
    Muss mir jetzt aber erstmal was zu essen machen, bevor ich mich wieder in die Sonne setze und den Rest lese. :flower:

  • Das Kapitel ist mein Highlight bisher. Linnas Gedanken bevor und während sie mit Falk schläft sind so wunderbar unschuldig. Und dann dieser misslungene erste Versuch. Ich finde auch dass alles sehr schön beschrieben ist... so zart und leicht und mit genug Freiraum für die eigene Fantasie. Man erfährt nicht zuviel und nicht zu wenig.

    Auch die Sache mit Luna... Das Ende des Kapitels hat etwas von Abschied und Schwermut, aber gleichzeitig ist es mindestens für Linna auch ein Neuanfang.

    No Man´s Land und The source of secrets, allerdings nur bis S. 452, bis zu Jules Geständnis... und eigentlich wollte ich nur kurz hier reinlinsen und dann in die Realität entfleuchen, aber jetzt seid ihr ja voll davongeprescht.


    Oh, das hast du so schön geschrieben... zart, leicht, unschuldig.
    Ich muss gestehen, ich hatte während des ganzen Kapitels einen Kloß im Hals, weil der Abschied und die kommende Ferne bereits über ihnen schwebte. Der Abschied voneinander und von Luna. Schon alleine, wenn Linna immer seine grauen Seemannsaugen erwähnt...


    Die Nacht zwischen Linna und Falk war teilweise echt lustig. Auch wenn ich es schon fast erschreckend fand wie schrecklich ernst Linna alles nimmt.

    Das hatte schon etwas von fremdschämen – so irgendwie Ich hab’ mich echt gefragt, wie tollpatschig man sich eigentlich anstellen kann. Okay, beide haben scheinbar noch nicht so wirklich viel Erfahrung mit Sex und dem Beisammensein,

    Ich fand das weder lustig noch zum fremdschämen... Ich fand es ergreifend und traurig zugleich und auch realistisch. Aber vielleicht sieht man das im Alter auch mit anderen Augen :wink: .
    Linna war vielleicht unbeholfen und auch unschuldig, aber wie viel Mut gehört dazu, einfach in das Zimmer seines Liebsten zu gehen, sich auszuziehen und abzuwarten, was er sagt? Ich fands schön und alles andere hätte nicht in die Geschichte und schon gar nicht zu Linna gepasst.
    Und Falk war alles andere als unbeholfen und sein "Na komm..." war doch irgendwie eindeutig (ich habe sowieso immer das Gefühl, dass irgendwie jedes Wort genauestens platziert ist).
    Ich hab zwar auch gedacht am Anfang "Huch, der sieht das aber locker. Meint er es wirklich ernst?", aber vielleicht macht ihn das einfach aus, der Fels in der Brandung, der immer die Ruhe bewahrt, und vermutlich hat er einfach auch schon das Ende vom Anfang gespürt, sodass er sich nicht vollkommen einlassen konnte und wollte.
    Der nächste Morgen im Wald, das Händchenhalten, der Kuss, hat ja gezeigt, wie er all das empfunden hat...


    Und wer schafft es schon, Faultiere in eine Liebesszene zu integrieren und man denkt einfach nur: "Ja, so soll es sein!" :)


    Als Linna merkte, dass sie und Falk niemals zusammen sein können, weil er die Freiheit braucht und es ihn immer wieder fortziehen würde, war mir auch ganz schwer ums Herz. Es ist so ein Gefühl von Hilflosigkeit …

    Das war auch so ergreifend, als sie das Jules gegenüber erwähnt hat...


    Haben sie Sie war doch noch froh, dass sie das Gummi nicht riechen kann und küssteihn während er es überzog, weil es jede Stimmung töten würde, wenn man einfach nur drauf wartet, dass es übergezogen ist. Allerdings weiß ich nicht, ob sie beim zweiten Versuch verhütet haben, weil irgendwo nach dem ersten Mal stand, dass sie das Kondom jetzt ja nicht mehr nehmen könnten. Von daher ….

    Nee, ich hab eigentlich auch Nummer 2 und 3 gemeint :wink: ...


    Na klar, vor allem, wenn solche Mädels dann auch noch nett sind, das geht gar nicht! Irgendwo muss da doch ein Makel sein

    Wie recht du hast :loool: .


    Ich fand es super schön, dass Linna endlich mal wieder Musik gemacht hat! Dass allerdings Jules dann mit eingestiegen ist, hab‘ ich nicht verstanden. Warum ist er auch auf den Dachboden gegangen und hat mit Linna Musik gemacht, obwohl er sie doch scheinbar nicht leiden kann? Aber wenn die beiden auch sonst nichts mehr verbindet … die Musik wird es wohl immer tun!

    Naja, ich glaube schon, dass Jules da so etwas wie Wehmut und Sehnsucht überfallen hat. Linna am Klavier, Erinnerungen an die Kindheit und die Jugend, die Zeit nochmal zurückdrehen, alles anders machen,...
    Und er hat ja nichts gegen Linna... das haben wir nur eine Zeitlang immer gedacht.


    Ich mochte die Szene auch nicht, aber eher deshalb, weil ich sie so unendlich traurig fand. Ich glaube nicht, dass es was mit Linnas tiermedizinischem Sachverstand zu tun hat. Als Linna von der Hütte weglaufen wollte, hieß es doch schonmal, dass sie den Tod spüren kann.

    Sie muss wohl ein Gespür haben.
    Wie auch auf dem Rückweg von der Lawinensprengung, dann ihr Abstecher in die Hütte, in der Jules sitzt, oder als sie damals die Hühner entdeckt hat.


    Hm, so wirklich sympathisch ist mir Linna immer noch nicht, aber hier kann ich sie sehr gut verstehen. Ich wäre auch stinksauer gewesen. Da wird sie fertig gemacht, des Lügens bezichtigt und dann fällt ihr auch noch Falk in den Rücken? Geht gar nicht, Vertrauen hin oder her Er hätte es ja abschwächen können, aber so stand Linna ja richtig blöd da

    Beim Flaschendrehen?
    Naja, ich denke mal, dass Falk auch völlig überrumpelt war, dass sie diese Geschichte vor allen anderen auspackt.
    Was macht da am ehesten? Erstmal alles abstreiten. Nicht die feine Art, aber Falk ist ja auch nur ein Mensch...


    Hier verstehe ich nicht, warum die Beiden einerseits den Dachboden bewachen, aber als dann was passiert nichts machen. Wo ist dann der Sinn hinter dieser Aktion? Sie wissen dann zwar, wann und daß was geschrieben wurde, aber eben nicht wer es war.

    Ich glaube, sie waren einfach geschockt, dass ihr "Täter" ein Täter mit Gefühlen, Ängsten und Verzweiflung ist und kein Psycho, der mit wilder Fratze nachts durchs Haus tigert.
    Außerdem musste die Spannung ja noch ein wenig gehoben werden :wink: .


    Da hast du natürlich Recht, dass die meisten Menschen so reagieren, nur für mich ist es nicht normal.
    Ein denkender Mensch sollte doch durchaus in der Lage sein, eigene Qualitäten erkennen und schätzen, aber auch sich für die Anderen freuen können, wenn jemand etwas besonders gut kann. Zum Glück gibt es eine Menge Leute, die sich bemühen das zu sehen, was sie haben, und nicht den Blick auf das zu richten, was sie nicht haben.
    Sonst wäre ich mit meiner idealistischer Einstellung aufgeschmissen

    Naja, ich glaube, man kann das nicht alles so streng voneinander trennen und das eine schließt das andere ja auch nicht aus und sicherlich ist das auch immer situationsabhängig und lebensphasenabhängig, was man dem anderen gönnt oder neidet.
    Und manchmal ist man eben leider ein Kind im Sandspielkasten, das das Eimerchen des anderen Kindes haben will... :loool:


    Ich bin zb auch jemand, der gerne Komplimente verteilt, weil ich weiß, dass das guttut, wenns ehrlich gemeint ist und es auch schlicht und einfach der Wahrheit entspricht.
    Aber ich kenne so viele Leute, denen nicht die leiseste Anerkennung über die Lippen kommen würde...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Naja, auf jeden Fall habe ich bei Jules Bekenntnis geheult wie ein Schlosshund :wink: und ich fand es toll, dass Linna so cool und lässig damit umgegangen ist 8) .
    Er wirkt so verzweifelt... Aber als Außenstehender ist es sicherlich immer einfach zu sagen "Hey, davon geht die Welt nicht unter. Es könnte alles schlimmer sein." Aber Jules konnte das vor sich selbst und allen anderen nie eingestehen...


    In meiner völligen Naivität bin ich zb auch mal aus Versehen auf einem Schwulentreffpunkt gelandet (einer der Befürchtungen von Jules). Ich wollte eigentlich nur mit meinem Hund spazieren gehen und den Hund im See baden lassen.
    Was mich da erwartet hat, hat mich in seiner Traurigkeit echt erschreckt (und ich hab mich geärgert, dass man nicht mal mehr am hellichten Tage mit dem Hund einfach spazieren gehen kann :-? :wink: ).
    Ich wohne auf dem Land, da ist so ein Outing sicherlich nicht einfach. Da geht man lieber solche Risiken ein, um danach wieder mit Frau und Kind Heile Welt vorzuspielen. Wenn man sich dann vorstellt, dass das vielleicht die einzige Möglichkeit sein könnte, um sich auszuleben...
    Ich kann Jules Ausweglosigkeit schon nachempfinden. Außerdem macht er sich ja auch Sorgen um Maggie und seine Familie.


    Aber sein Geständnis zeigt, dass wir vieles gefühlt und erahnt haben, aber die simple Wahrheit hinter vielen Gesten und Aussagen einfach nicht gesehen haben.
    Aber so soll ja auch ein gutes Buch sein und wir spielen ja nicht Schiffe versenken und darum, wer die meisten Treffer landet.
    Und ich bin so froh, dass ich mich in Jules nicht geirrt habe - also zumindest nicht völlig :wink: .


    Jetzt denke ich, dass Linna Falk die Leviten lesen wird.
    Ich vermute, dass er für die Schmierereien und den abgeschnittenen Zopf verantwortlich ist.
    Aber nicht, um ihr Angst zu machen, sondern, weil er um sie Angst hat. Trotz der Nähe und der Gespräche war sie nicht immer ganz ehrlich und offen. Vermutlich hat er gedacht, er könne ihre Fassade nur dadurch vollends sprengen.
    Schließlich frägt er sie ja auch nach Selbstmordgedanken nach ihrer gemeinsamen Nacht.


    Und der abgeschnittene Zopf... vielleicht, damit sie sich nicht weiter dahinter verstecken kann, also im übertragenen Sinne?


    Und der Spruch "Einer von uns ist homosexuell"... könnte jeder gewesen, der etwas ahnt...


    Aber ich frage mich, woher Linna plötzlich wusste, dass Falk Maggie die Australienauswanderung nach dem letzten Konzert gesteht.
    Wusste Linna das die ganze Zeit und hat es verdrängt?
    Sie hat doch eigentlich erst über Facebook erfahren, dass er in Australien lebt.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
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  • Naja, ich glaube, man kann das nicht alles so streng voneinander trennen und das eine schließt das andere ja auch nicht aus und sicherlich ist das auch immer situationsabhängig und lebensphasenabhängig, was man dem anderen gönnt oder neidet.


    natürlich könnte man das Thema tiefgründiger betrachten, aber das wird ja zu weit führen in diesem Rahmen. :wink:

    Ich bin zb auch jemand, der gerne Komplimente verteilt, weil ich weiß, dass das guttut, wenns ehrlich gemeint ist und es auch schlicht und einfach der Wahrheit entspricht.
    Aber ich kenne so viele Leute, denen nicht die leiseste Anerkennung über die Lippen kommen würde...


    Kann ich sehr gut nachvollziehen, ich pflege auch Menschen zu sagen, wenn es was Gutes zu sagen ist. An bestimmten Punkten meines Lebens bin ich zu der Einsicht gekommen, dass man Dinge sagen soll, denn es könnte passieren, dass man es nicht mehr schaffst, und das wäre schade... O:-) Aber das würde auch wieder zu weit führen. :-,
    Ich wollte grad mal sagen, dass ich deine letzte Bemerkung gut nachvollziehen kann.

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

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  • Maggie macht ihrem Frust platz und ohrfeigt Falk, nach dem Jules gestanden hat, dass er Falk liebt. Sie ist sauer auf ihn, denn in ihrer Situation brauch sie einen schuldigen, den sie verantwortlichen machen kann.
    Die Szene mit Tobi auf dem Dach war sehr gut, er will sich nicht umbringen, Linna merkt das und stellt ihn zur Rede. Irgendwie kann er einen ein wenig leid tun, Linna hat ihn mit ihrer Art( mal zart, mal abweisend, mal anschmiegsam) verwirrt, er hat da zu viel rein interpretiert aber das entschuldigt nicht was er getan hat. Als er meinte er hat einen Wikieintrag geschrieben musste ich gleich mal nachguggn, leider gibts Linna singt nicht bei Wicki :wink:
    Er hat ihr also die Haare abgeschnitten, damit es Maggie besser geht? Weil er auch sie mag? Wie krank #-o Und die K.O. Tropfen????? Die wurden nicht noch erwähnt, hat er sie Linna gegeben?
    Simon war derjenige der den Satz mit schwul schrieb um Jules aus dem Versteck zu locken, denn er hatte es sich gedacht.
    Als Maggie dann sauer auf Tobi zugeht und er vom Dach fällt, fällt er weich in den ,von Linna aufgehäuften Schneehaufen, Maggie ist erst panisch vor Angst aber als sie dann unten sind und nix passiert ist kiechert sie nur... weil die Anspannung nachgelassen hat? Ich wäre noch zu sauer zum kiechern.


    Dann sind sie alle auf dem Dachboden und machen Musik ??? Zumindest Tobi hätte ich in sein Zimmer verbannt und naja wenn ihnen ihre Musik hilft um abzuschließen ok. :-k
    Am nächsten morgen werden sie abgeholt, Falk sagt uns nun warum er sie Schnewittchen nennt ,weil sie wie unter Glas ist, unantastbar. Das stimmt.
    Das Cover passt, trotzdem finde ich es :-? ...naja, sagen wir so ich bin sehr fixiert was das Cover angeht, es muss mir gefallen, ansosnten kaufe ich ein Buch nur wenn es von einem bestimmten Autor ist oder hoch gelobt wurde.


    Linna will Falk immernoch nicht sagen warum sie damals die band Halsüberkopf verlassen hatte. Aber Falk merkte, dass sie sich verliebt hatte, er wollte es von ihr hören.


    Als Falk sich einfach von seiner Luna trennt hab ich mich gefrat ob ich es könnte, neee, nicht so, nicht so von jetzt auf gleich. Ich würde versuchen dann noch so lange hier zu bleiben, aber jeder ist da anders.


    Ich fand es toll, das Jules und Linna freundschaftlich wieder zusammen gefunden haben, wie Bruder und Schwester, endlich ist sie nicht mehr alleine und Jules tut das auch sehr gut.

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  • Zitat von ‘Elskamin‘

    Ich fand das weder lustig noch zum fremdschämen... Ich fand es ergreifend und traurig zugleich und auch realistisch. Aber vielleicht sieht man das im Alter auch mit anderen Augen :wink: .
    Linna war vielleicht unbeholfen und auch unschuldig, aber wie viel Mut gehört dazu, einfach in das Zimmer seines Liebsten zu gehen, sich auszuziehen und abzuwarten, was er sagt? Ich fands schön und alles andere hätte nicht in die Geschichte und schon gar nicht zu Linna gepasst.
    Und Falk war alles andere als unbeholfen und sein "Na komm..." war doch irgendwie eindeutig (ich habe sowieso immer das Gefühl, dass irgendwie jedes Wort genauestens platziert ist).
    Ich hab zwar auch gedacht am Anfang "Huch, der sieht das aber locker. Meint er es wirklich ernst?", aber vielleicht macht ihn das einfach aus, der Fels in der Brandung, der immer die Ruhe bewahrt, und vermutlich hat er einfach auch schon das Ende vom Anfang gespürt, sodass er sich nicht vollkommen einlassen konnte und wollte.
    Der nächste Morgen im Wald, das Händchenhalten, der Kuss, hat ja gezeigt, wie er all das empfunden hat...


    Also lustig fand ich das ganze auch nicht, aber es hatte schon was peinliches an sich. Wenn ich mich trauen würde zu einem Mann ins Zimmer zu gehen und mich vor ihm auszuziehen, dann nackt vor ihm zu stehen und mich ihm sozusagen anzubieten, dann würde ich mich glaub‘ ich nicht so richtig gut fühlen, wenn das danach so holprig weitergeht und er am Ende sogar lacht. Mir wäre das alles unendlich peinlich. Ja, vielleicht ist fremdschämen wirklich unangebracht, aber wie gesagt, wenn es mich schon so viel Mut gekostet hat, mich das überhaupt zu trauen, dann wollte ich schon, dass es auch ganz toll wird. Das ist ja das was Linna anfangs auch immer denkt: „So hatte ich mir das in meinen Träumen nicht vorgestellt.“ Die Musik fehlt, sie hat auch nie an ein Kondom gedacht etc. Träume sind einfach völlig anders als die Realität und vielleicht hatte ich tatsächlich eher so etwas erwartet wie das wovon Linna geträumt hat. Aber ja, je mehr ich eure Kommentare dazu gelesen habe, desto mehr war ich auch überzeugt davon, dass ich da falsch lag. Es hätte vermutlich nicht anders laufen dürfen, als es passiert ist. Und Falk war nicht nur danach aus mit Linna zu schlafen, sie war/ist ihm wirklich wichtig! Die Szene am nächsten Morgen im Wald, als er Linna zu sich gezogen und sie geküsst hat und sie Händchenhaltend weiter gelaufen sind, fand ich wunderbar romantisch. Und dennoch hatte die Bettszene für mich etwas – vielleicht könnte man sagen – zu realistisches!?
    Am Alter liegt das glaub‘ ich aber nicht, ich bin ja nun auch schon 30 und kein Teenie mehr SMILIE ;o), aber gerade weil sie eben auch keine Teenies mehr sind, sondern Mitte 20 hätte ich da doch ein bisschen mehr … mmhh … Souveränität, Geschick, was auch immer erwartet.


    Und was mir dazu gerade noch einfällt: Linna war tatsächlich auch etwas irritiert von Falk. So fragt sie sich beispielsweise mal „Habe ich Spott gehört? Spottest du, Falk?“ und letztlich ist es ihr auch wirklich peinlich, dass es beim ersten Mal nicht geklappt hat: „Jetzt werde ich No Man’s Land nie wieder hören können, ohne an diese sexuelle Katastrophe zu denken. Es ist vorbei, bevor es zu Ende ist. So was hatte ich noch nie. Stört es Flak denn gar nicht? Hat er nicht den Drang, es wenigstens manuell zu Ende zu bringen? Soll ich vielleicht …? Aber nein, es ist geschehen, das war’s, ein Versuch, kein Treffer.“
    Oder diese Szene: „‘[…] Deine Wangen glühen und deine Haare zittern. Und du fühlst dich anders an. Du stehst unter Strom, ich hab noch nie eine solche Hautspannung bei einer Frau gefühlt.‘
    Hautspannung. Das klingt nicht erotisch, sondern eher nach einem Elektrizitätswerk.
    ‚Ich spüre die Energie in deinem Körper … du strahlst …‘
    Jetzt bin ich auch noch radioaktiv. Na wunderbar.“


    Linna scheint sich eben nicht völlig wohl zu fühlen, sie findet diverse Dinge, die in dieser Nacht geschehen auch sehr merkwürdig und es ist ihr unangenehm. Sie weiß nicht mehr was richtig ist: „Mit dem Kommen hatten wir bisher beide kein Glück. Ich gebe mich trotzdem willenlos, soll er doch tun, was er für richtig hält, ich selbst weiß es sowieso nicht mehr.“


    Und was Falk danach mit ihr macht, scheint auch etwas unbeholfen zu sein und auch hier weiß Linna nicht so recht, was sie davon halten soll: „Ich habe keine Ahnung, was er vorhat, seine Gesten sind nicht zu deuten, […] Es ist keine Massage, was er da macht, selbst als Erforschen kann man es nicht bezeichnen, nein, es ist vielmehr ein zufälliges Herumstromern in einem neuen Revier […]“, wobei es Linna am Ende ja doch zu gefallen scheint und sowohl sie als auch Falk scheinen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein, von daher war es wohl schon okay, so wie es lief.


    Aber ich persönlich hätte mich zwischenzeitlich wohl auch eher an einen anderen Ort gewünscht, weil es zeitweise so katastrophal lief … Im großen und ganzen waren beide am Ende aber doch zufrieden und Falks Verhalten am nächsten Tag hat mich auf jeden Fall überzeugt :D


    Zitat von ‘Elskamin‘

    Naja, ich glaube schon, dass Jules da so etwas wie Wehmut und Sehnsucht überfallen hat. Linna am Klavier, Erinnerungen an die Kindheit und die Jugend, die Zeit nochmal zurückdrehen, alles anders machen,...
    Und er hat ja nichts gegen Linna... das haben wir nur eine Zeitlang immer gedacht.


    Das kann sein … Vielleicht wollte er sich zumindest gedanklich in eine Zeit zurück versetzen, als alles noch leichter war, sich in der Musik verlieren und davon träumen. Das kann ich mir gut vorstellen!


    Zitat von ‘Elskamin‘

    Ich kann Jules Ausweglosigkeit schon nachempfinden. Außerdem macht er sich ja auch Sorgen um Maggie und seine Familie.


    Ich kann ihn schon auch verstehen, allerdings ist das, was er im Internet gelesen hat, nur eine Seite der Medaille. Ich habe einige schwule Freunde und sie meinten auch mal, dass es diese ganz krasse Szene natürlich gibt, aber dass man nicht automatisch dort mitmischt, nur weil man schwul ist. Zwei meiner Freunde beispielsweise sind nun schon seit Jahren ein Paar, leben zusammen mit ihren Hunden in einem kleinen Vorort in einem Bauernhaus und werden im Dezember in Kanada heiraten. Das ist beispielsweise auch nicht dieses Clischeehafte, was man sich unter schwul sein immer vorstellt.
    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Jules einfach nicht weiß wie er darauf reagieren soll und was ihn erwartet. Er konnte bisher ja mit niemandem sprechen und im Internet kursieren ja die krassesten Geschichten. Das ist ja auch so, wenn man mal nach einem Ziepen in der Hand recherchiert …



    Zitat von ‘Elskamin‘

    Aber ich frage mich, woher Linna plötzlich wusste, dass Falk Maggie die Australienauswanderung nach dem letzten Konzert gesteht.
    Wusste Linna das die ganze Zeit und hat es verdrängt?


    Ich glaube, das wusste sie schon die ganze Zeit, zumindest stand immer mal wieder im Buch, dass sie das Gespräch zwischen Maggie und Falk gehört hat. Aber ich glaube sie hatte es verdrängt und es kam dann erst wieder, als sie die Fotos gesehen hat. Irgendwie so …

    Ich :study: gerade:
    "Gejagt (House of Night #5)" von P. C. und Kristin Cast


    SUB & Co auf meiner Seite :wink:

  • Noch mal ein schönes, leider kurzes Kapitel aber mit so viel Gefühl und Kraft, ein tolles Ende :love:
    Ohne Plan fliegt sie nach Australien, sucht dort Falk und reist ihm dort hinterher, nur um ganz leise die Urne mit Luna abzustellen und wieder zu verschwinden.
    Alles andere hätte nicht gepasst, so ist es perfekt, das ist Linna, sie weiß dass alles andere keinen Sinn machen würde, keine Zukunft haben würde auch wenn es ihr schwer fällt .


    Was für ein intensives Buch, ich bin k.o. vom Eintauchen in Linnas Welt und ihre Gefühle. Ich war ein Teil von ihr und das schafft ein Autor selten.


    Für mich verdient dieses Erleben vom Linnas Gefühlswelt :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne und es ist definitiv kein Buch was man sofort wieder vergisst. Es hat sich eingeschlichen in den Kopf und das Herz des Lesers, denn die Personen waren nicht irgendwelche Figuren, nein ich war direkt neben ihnen und habe es fast life mitbekommen, jedenfalls fühlte es sich so an.


    Weiter so Bettina :pray:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
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  • Zitat von ‘Floxine‘

    Dann sind sie alle auf dem Dachboden und machen Musik ??? Zumindest Tobi hätte ich in sein Zimmer verbannt und naja wenn ihnen ihre Musik hilft um abzuschließen ok. :-k


    So wie ich es verstanden habe, war er dann nicht mehr mit auf dem Dachboden. Maggie hatte ihm noch einen Tritt in den Hintern gegeben, als sie ihn auf der Terrasse überholt haben. Oben haben die Mädels dann die Tür hinter sich zu gemacht. Wie Linna denkt, ist Tobi keiner von ihnen und soweit ich das verstanden habe, waren sie nur noch unter sich und haben endlich wieder gemeinsam Musik gemacht.


    Zitat von ‘Floxine‘

    Linna will Falk immernoch nicht sagen warum sie damals die band Halsüberkopf verlassen hatte. Aber Falk merkte, dass sie sich verliebt hatte, er wollte es von ihr hören.


    Ja, er wollte es hören, aber hätte es was geändert? Wäre es dann nicht nur noch schwerer geworden? Ich kann verstehen, warum Linna es nicht sagen wollte. Und ich fand es unendlich schade und traurig, dass sie sich beide scheinbar lieben, aber einfach nicht zusammen sein können – das kenn ich zu gut …


    Zitat von ‘Floxine‘

    Als Falk sich einfach von seiner Luna trennt hab ich mich gefrat ob ich es könnte, neee, nicht so, nicht so von jetzt auf gleich. Ich würde versuchen dann noch so lange hier zu bleiben, aber jeder ist da anders.


    Es war bestimmt eine sehr schwere Entscheidung! Mir würde das auch schwer fallen, aber wenn er einfach nicht hier bleiben kann … dann hat er für Luna doch die beste Möglichkeit gefunden. Sie mochte Linna und umgekehrt und am Ende hat Falk Linna damit den größten Vertrauensbeweis erbracht, zu dem er fähig war. Wie wunderbar ist das!?


    Zitat von ‘Floxine‘

    Ich fand es toll, das Jules und Linna freundschaftlich wieder zusammen gefunden haben, wie Bruder und Schwester, endlich ist sie nicht mehr alleine und Jules tut das auch sehr gut.


    Darüber habe ich mich auch sehr gefreut! Die beiden haben sich schon immer blind verstanden, ohne Worte. Und nur durch total blöde Umstände haben sie sich auseinandergelebt. Nun endlich können sie einfach befreundet sein und sich gegenseitig Halt geben und unterstützen!

    Ich :study: gerade:
    "Gejagt (House of Night #5)" von P. C. und Kristin Cast


    SUB & Co auf meiner Seite :wink:

    Einmal editiert, zuletzt von Taubenbaum ()

  • Oh je, jetzt seid ihr mir davon gestürmt ... habe heute kaum Zeit und muss euch leider ein wenig vertrösten ... Natürlich schreibe ich noch etwas zu den letzten Kapiteln, obwohl ihr vieles schon wunderbar gedeutet und vor allem verstanden/gefühlt habt Wie gesagt, ich melde mich noch!!

  • Ich finde es sollte ein Einzelband bleiben! Es war eine sehr spannende, anrührende Geschichte und sie steht gut so für sich. Wenn es da jetzt noch eine Fortsetzung geben würde, schwächt das alles irgendwie ab. Das ist das gleiche wie mit Linnas oder Maggies Träume: Hier ist das Ende weitestgehend offen, jeder kann ahnen und sich träumen, wie es weiter geht, aber niemand weiß es wirklich. Wenn jetzt ein Nachfolgebuch käme und dort einfach platt erzählt wird, Linna hat das und das alles erlebt und mit Falk/Jules/Simon/Maggie ging es so und so weiter, dann hat das Buch irgendwie seinen Zauber verloren. Von daher bitte keine Fortsetzung :wink:

    das unterschreibe ich so :thumleft:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
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  • Nun habe ich das Buch doch in einem Rutsch bis zum Ende gelesen und kann nicht penibel jedes einzelne Kapitel kommentieren, weil ich einfach schon weiß, wie es endet.


    Na das war aber sehr undeutlich und schnell.... Dachte er liebkost sie nur am Rücken. War wohl durch die Blume beschrieben. War für mich nicht deutlich zu erlesen.

    Erst dachte ich bei der Stelle auch, dass nichts gelaufen sei, aber auf der Folgeseite stand dann etwas à la "zu erschöpft zum Aufstehen" und "kann nicht glauben, was gerade geschehen ist" und dann habe ich auch nochmal zurückgeblettert und diesen besagten Satz mit "Frieden gefunden" gelesen und dann war es mir klar :wink: Trotzdem fand ich diese Szene schön beschrieben. Ich mag es auch nicht immer, wenn man wer weiß wie bis ins Detail geht etc.


    In diesen "unperfekten" Momenten lag einfach etwas perfekt Menschliches.

    Das hast du sehr schön formuliert :thumleft:


    Von daher fand ich Jules Verzweiflung sehr überzeugend!

    Fand ich auch. Auch seine Beweggründe, warum er sich nicht outen will bzw. scheu davor hat, fand ich sehr nachvollziehbar.


    Und die K.O. Tropfen????? Die wurden nicht noch erwähnt, hat er sie Linna gegeben?

    Einer der Punkte die mich an der Story stören: Dies wir u.a. gar nicht aufgeklärt :-? Finde ich etwas schade, wenn man gerade so ein brisantes Thema/Ereignis mit in die Geschichte einbaut und dann gar nicht mehr darauf eingeht. Dann hätte man es auch bleiben lassen können. (Zumal es für mich unverständlich war, warum Linna die vermeindlichen K.O.-Tropfen nicht direkt entsort hat, als sie sie bei Tobi gefunden hat. Auch wenn sie sich nicht sicher war. Die wären bei mir direkt im Ausfluss gelandet oder sonstwo.)


    Also lustig fand ich das ganze auch nicht, aber es hatte schon was peinliches an sich. Wenn ich mich trauen würde zu einem Mann ins Zimmer zu gehen und mich vor ihm auszuziehen, dann nackt vor ihm zu stehen und mich ihm sozusagen anzubieten, dann würde ich mich glaub‘ ich nicht so richtig gut fühlen, wenn das danach so holprig weitergeht und er am Ende sogar lacht. Mir wäre das alles unendlich peinlich

    Ansich könnte es einem peinlich sein, aber ich denke, da Linna Falk so sehr liebt und einfach so eine Vertrautheit zwischen den Beiden besteht, kommt dieses Peinlichkeitsgefühl gar nicht erst auf.


    Ohne Plan fliegt sie nach Australien, sucht dort Falk und reist ihm dort hinterher, nur um ganz leise die Urne mit Luna abzustellen und wieder zu verschwinden.

    Arghs. Ich fand das Kapitel/Epilog doof. Richtig doof. War mir dann doch zu kitschig. Ich hätte das Ende ohne diesen Epilog schöner gefunden.


    Und der Grund warum Linna nicht mehr singt: es war doch Falk. Das fand ich irgendwie doch etwas enttäuschend, ich dachte jetzt kommt noch ein Hammer, irgendetwas das wir bis zum Ende nicht erfahren.

    Dachte ich auch und ja, ich war auch etwas enttäuscht....


    In dem Zusammenhang finde ich es auch schade, dass wir nichts mehr über die Beziehung zwischen Linna und ihrer Mutter erfahren.

    Dem kann ich mich auch anschließen. Da hätte ich auch gerne mehr drüber erfahren. Wieder so ein Punkt: Es wird angeschnitten, kurz erläutert und taucht dann nicht mehr auf...schade.



    Noch ein paar Anmerkungen meinerseits:


    Ich fand es echt schade, dass manche Dinge einfach so unklar geblieben sind. Es wurde auf Dinge während der Geschichte eingegangen, die dann später keine Rolle mehr spielen oder aufgelöst werden. Beispielsweise die Geschichte mit den K.O.-Tropfen, die Beziehung zwischen Linna und ihrer Mutter, dann die Vaterschaft von Simon kam mir letztendlich auch zu kurz, die Auflösung, warum Linna nicht mehr singt/gesungen hat, die Reaktion von den anderen auf Tobis Tat, Jules Zwangsouting wurde auch nicht groß kommentiert ... etc.
    Finde ich sehr schade, dass diese Dinge angeschnitten werden, aber letztendlich keinen wirklichen Abschluss gefunden haben.


    Ich weiß immer noch nicht, ob ich Linna wirklich mag oder nicht. Ich finde sie zum Teil schon egoistisch, auch wenn sie in manchen Situationen hilfsbereit ist. Außerdem kann ich u.a. einfach nicht ihre Beweggründe verstehen. zB dass sie auf der Hütte bleibt. Gut, manche von euch haben geschrieben, weil sie kämpfen will, weil sie etwas herausfinden will, sich selbst finden etc. Aber spätestens bei der nächtlichen Begrabschung wäre mit die Hutschnur geplatzt und ich hätte auf Teufel komm raus einen Weg gesucht aus dieser Hütte zu kommen. Ich hätte nicht mehr geschlafen und wäre nicht seelenruhig nachts ins Bettchen gegangen, um mich meinen Gefühlen und Gedanken hinzugeben...
    Außerdem fand ich es dermaßen fies von ihr, dass sie einfach Jules geoutet hat. Klar, die anderen haben es ruhig aufgenommen und auch Maggie, als sie es ihr allein gesagt hat, aber sowas macht man einfach nicht. Da kann ich eigentlich gar nicht mehr zu schreiben, als: Sowas macht man nicht!


    So, dass sind erstmal meine ersten Gedanken, die mir nach Beendigung des Buches durch den Kopf gingen :)

  • Nein. Klares Nein. Falk ist NICHT der Grund, weshalb Linna nicht mehr singt. Das wäre in der Tat zu platt ... und ich hab das auch nirgendwo geschrieben.
    Falk war nur der Trigger für das, was als eine Lawine von Gefühlen in ihr ausgelöst wurde. Falks Ankündigung, wegzugehen und auszuwandern, hat Linna plötzlich vor Augen geführt, dass sie sich in ihn verliebt hat - und es überfluteten sie Emotionen, die sie nicht mehr kontrollieren konnte. Sie sagt das auch selbst in einem früheren Kapitel - dass nicht die Worte der Auslöser waren, sondern das, was sich danach in ihr abspielte UND vor allem, ganz wichtig, die Angst, so zu werden wie ihre Mutter. DAS ist es, was sie umtreibt und dazu bringt, nicht mehr zu singen, denn in der Musik hatte sie immer direkten Kontakt zu ihren Gefühlen und ihrem Herzen. Sie hat diese Verbindung gekappt, um sich nicht in ihren Gefühlen zu verlieren wie es ihrer eigenen Mutter passiert ist - die nur diesen einen Mann liebte, über alles, und niemals darüber hinwegkam, ja, sogar krank wurde und damit ihrer Tochter das Leben zur Hölle machte. Linna will nicht den gleichen Weg gehen.
    Und das wiederum ist auch der Grund, weshalb sie nur die Urne abstellt und Falk nicht Hallo sagt. Sie möchte einen anderen Weg gehen, sich nicht an den einen Mann klammern, sondern erst zu sich selbst finden. Nicht zu singen, war keine Lösung - zu sich selbst zu finden und in sich stark werden ist jedoch eine Lösung. Denn wer in sich stark ist und in sich ruht, wird sich niemals so sehr das Herz brechen lassen wie es ihrer Mutter passiert ist.
    Mir ist das sehr wichtig, dieser Unterschied! Es sind ihre eigenen Gefühle, vor denen Linna geflohen ist. Sie hatte sich zum ersten Mal richtig verliebt. Im Grunde ist sie vor sich selbst weggelaufen; mit Falk als Person hat das nur am Rande zu tun, es hätte theoretisch auch ein anderer sein können. Es geht einzig und allein um Linnas Panik, wie ihre Mutter zu werden (der Grund, weshalb Grace in "Arizona Dream" sich erschießt - die Szene, an die Linna bei der Lawine denken musste).

  • Bettina, diese Erklärung finde ich sehr veständlich und auch logisch. Ich kenne es von mir selbst: Wenn es mir nicht gut geht, höre ich auf zu singen - daran merkt meine Mama immer wie meine Stimmung ist. Wenn Linna in all den fünf Jahren keinen einzigen Ton mehr gesungen hat, musste es ihr wirlich unendlich schlecht gehen, was wir im Laufe der Geschichte ja auch heraus gefunden haben.


    Und dass sie erst zu sich selbst finden möchte und das alleine tun will, kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Denn nur wer alleine glücklich ist, kann es auch zu zweit sein. Und ja, man kann nicht gebunden an jemand anders zu sich selbst finden, das muss man wirklich ganz für sich allein tun, weil man sich sonst immer irgendwie unterordnen und anpassen muss, man muss Rücksicht nehmen und Kompromisse eingehen. Auf diese Weise findet man nur einen Abklatsch, aber eben nicht sich selbst.


    Danke für diese Zusammenfassung, dadurch lösen sich auch die letzten kleinen Verwirrungen auf! :D

    Ich :study: gerade:
    "Gejagt (House of Night #5)" von P. C. und Kristin Cast


    SUB & Co auf meiner Seite :wink:

  • Oh nein, seid ihr jetzt alle schon fertig?


    Ich hab noch über 50 Seiten vor mir und wollte eigentlich den Rest noch heute und morgen genießen und jetzt habe ich leider beim durchforsten eurer Antworten schon den einen oder anderen Hinweis aufs Ende gelesen... Mist, aber da bin ich nunmal selber schuld...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Oh nein, seid ihr jetzt alle schon fertig?


    Ich hab noch über 50 Seiten vor mir und wollte eigentlich den Rest noch heute und morgen genießen und jetzt habe ich leider beim durchforsten eurer Antworten schon den einen oder anderen Hinweis aufs Ende gelesen... Mist, aber da bin ich nunmal selber schuld...

    Mach ganz in Ruhe :friends: Ich habe leider auch was lesen müssen, was ich nicht passiert wäre ,wenn alle immer oben Seitenzahlen oder Kapitelnamen hinzuschreiben würden :-?

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Zum Ende


    UND vor allem, ganz wichtig, die Angst, so zu werden wie ihre Mutter.


    Ja ok, das kommt schon raus: das Problem ist aber, ich verstehe schlecht wie diese Angst zustande kommt. Die wirklich heftige Szene mit ihrer Mutter ist die die sich nach dem Konzert (und wenn ich mich recht erinnere somit auch nach der Bandauflösung abspielt). Aus Linnas Gedanken lässt sich erahnen, dass es auch vorher einige heftige Dinge geschehen sind, aber welche das eigentlich sind wissen wir nicht wirklich. Ich erinnere mich nur an wenige Schnipsel, die für sich genommen aber noch kein Märtyrertum, wie Linna es erlebt darstellen (wie gesagt ich spreche von dem Dingen vor dem letzten Konzert).

    Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog,
    hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein,
    denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie,
    und das passt in Spatzenhirne nicht hinein.
    (G. Schöne)