Die Protokolle der Weisen von Zion sind ein angebliches Geheimdokument der jüdischen Weltverschwörung. Es ist weit über 100 Jahre alt und stammt aus einer Fälscherwerkstatt des zaristischen Rußlands. In 24 Protokollen hätten die Juden festgehalten, wie ihre Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft aussehen. Europa, Amerika und die islamische Welt nutzen diese „Dokumente“ für ihren Antisemitismus und ihre Judenfeindlichkeit.
Benz ist Jahrgang 1941. Gesellschaftlich aktiv und als emeritierter Professor an der Technischen Universität Berlin sowie Buchautor ist er die Art von Fachmann, die der Verlag aus der bayerischen Landeshauptstadt gerne für seine Publikationen nimmt.
Das Buch befaßt sich natürlich mit Inhalt und Entstehungsgeschichte der „Protokolle“. Inhaltlich geht es aber weiter. Benz beschreibt das geistige Umfeld im 18. und 19. Jahrhundert genauso wie die Wirkungsgeschichte. Die 19 Abbildungen, die hauptsächlich am Ende des Buches gezeigt werden, passen dazu. Sie zeigen die Coverbilder von Büchern, die die Protokolle irgendwie zum Inhalt haben.
Einen positiven Nebeneffekt hat das Buch auch. Benz holt zum Rundumschlag gegen antijüdische und antisemitische Verschwörungstheorien aus und entlarvt sie als das, was sie sind, nämlich hanebüchenen Unsinn. Um einem Mißverständnis vorzubeugen: In diesem Buch geht es nicht um objektiv überprüfbare historische Tatsachen, sondern um Phantasieprodukte, mit denen Meinung gemacht werden soll. Sie werden hier geradegerückt.
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Verlag: C.H.Beck
