Marx, Patricia - Zurück auf Glück

  • Imogene Gilfeather und Wally Yez leben in der Millionenmetropole New York. Das Schicksal will es so, dass die beiden sich kennen lernen. Wally ist sofort davon überzeugt, dass er perfekt für Imogene wäre. Diese befindet jedoch, dass "perfekt" nicht ihr Typ sei. Immerhin trägt Imogene nicht einmal Ohrlöcher, weil diese für immer sind und nun soll sie sich an Wally binden? Nach einiger Überzeugungsarbeit seitens Wallys werden die beiden dennoch ein Paar. Aber wird das Glück halten, was es verspricht?


    Zitat

    "Von zwei Menschen, die nicht aufeinander gewartet haben und doch füreinander bestimmt sind..." (Klappentext)


    Imogene und Wally sind ungewöhnliche Charaktere. Imogene ist eine toughe Dessous-Designerin, die ihre Selbständigkeit liebt und sich in einer Beziehung nicht verlieren will. Wally hingegen benimmt sich eher so, wie sonst oft Frauen in Romanen dargestellt werden. Er ist sehr emotional und scheut nicht davor zurück, seine Gefühle stets auszusprechen und zu ihnen zu stehen. Zusammen ergeben die beiden eine interessante Mischung. So kann es durchaus vorkommen, dass Wally Imogene seine Liebe gesteht und sie darauf antwortet, dass sie noch Toilettenpapier kaufen müsse, oder das Wally Imogene einen Heiratsantrag macht und ihre Antwort darauf lautet, dass sie noch seine dreckigen Socken waschen müsse. Diese Beispiele habe ich nicht 1:1 aus dem Buch entnommen, aber sie zeigen, auf welchen unterschiedlichen Levels die beiden agieren.


    Die Liebe zwischen Wally und Imogene - was für eine ungewöhnliche Geschichte.
    "Zurück auf Glück" - was für ein unkonventioneller Stil.


    Während des Lesens schwankte ich die ganze Zeit zwischen "Das Buch ist sehr, sehr merkwürdig!" und "Das Buch ist definitiv anders, aber interessant!". Durchgängig war ich hin und her gerissen und ich weiß immer noch nicht so recht, was ich von diesem Roman halten soll. Normalerweise geht es mir bei meinem Bewertungen oft so, dass ich ein Buch z.B. mit 5 Sternen bewerte, aber auch nachvollziehen könnte, wenn sich jemand lediglich für 4 Sterne entscheiden würde. Alles andere würde ich für zu wenig empfinden. Oder aber ich vergebe zwei Sterne, kann aber auch eine 1-Stern-Bewertung eines anderen Lesers verstehen. Bei diesem Buch hingegen könnte ich jede Bewertung verstehen, egal ob nun 1 Stern oder 5 Sterne oder irgendetwas dazwischen. Der Roman ist meiner Meinung nach extrem Geschmackssache, mehr als andere Bücher, und daher kann ich jedem nur empfehlen sich zunächst die Leseprobe anzuschauen, um festzustellen, ob es den eigenen Geschmack trifft oder nicht.


    Der gesamte Roman wird in kurzen Kapiteln ("Tablets") geschildert, die manchmal auch nur aus einem Satz oder sogar nur einem Wort bestehen. Dazu gibt es immer wieder kleine Zeichnungen, die den Inhalt bildhaft darstellen. Der Roman wird aus Wallys und Imogenes Perspektive geschildert. Zusätzlich gibt es aber auch Tablets, in denen ein auktorialer Erzähler aus der Sicht der Autorin berichtet, was diese beim Schreiben gedacht hat oder etwas aus ihrem Leben erzählt. Das fand ich ungewöhnlich und oft auch ziemlich merkwürdig. Es gibt durchaus witzige oder ironische Passagen, zum Teil mit einer Prise schwarzem Humor, wie z.B.:


    Zitat

    "LinLin dagegen war das perfekte Kind [...] und interessierte sich für Bücher, soweit man das Zerreißen selbiger als Interesse bezeichnen kann." (Seite 168 )


    Aber ich empfand auch viele Tablets als merkwürdig, wie z.B.:


    Zitat

    "54.
    Nach reiflicher Überlegung müssen wir allerdings zugeben, dass Patty bei solchen Dingen leicht einmal den Überblick verliert. Wäre es ein Beinbruch, wenn wir über den Daumen gepeilt fünfundzwanzig Seiten sagen würde? Nach reifer Überlegung: Vergessen Sie die erste Überlegung.


    55.
    Nach fast schon überreifer Überlegung: Wie sagte Imogene über ihre Affäre mit Ron so schön? ..." (Seite 52)


    Außerdem muss ich zugeben, dass ich nicht alle Anekdoten verstanden habe bzw. mir nicht immer klar was, was die Autorin damit ausdrücken wollte.



    Fazit:"Zurück auf Glück" hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt, besonders der Stil war und ist weiterhin für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Daher vorher die Leseprobe lesen, denn ich bin sicher, dass es genügend Leser gibt, die genau diese Art und Weise des Schreibens total ansprechend finden werden. Aber es ist nicht jedermanns Geschmack. 3/5 Sterne.



  • Klappentext


    "Wally ist der perfekte Mann."
    "Perfekt ist nicht mein Typ."


    Imogene Gilfeather, eine erfolgreiche, leicht neurotische Dessous-Designerin aus New York, ist an Liebe und Romantik wenig interessiert. Dann tritt Wally Yez in ihr Leben, und er ist sich sicher:


    Er ist für Imogene bestimmt. Nach dem ersten Kuss und anderen Komplikationen werden Imogene und Wally ein Paar. Hält das Glück, was es verspricht?


    Die Autorin


    Patricia Marx war als Texterin für Saturday Night Livetätig und arbeitete als erste Frau für den Harvard Lampoon, eine Satire-Zeitschrift der Harvard Universität. Sie veröffentlichte Artikel in The New York Times, Vogueund The Atlantic Monthly, heute schreibt sie regelmäßig für The New Yorker. Für ihr erstes Buch Him Her Him Again The End of Him war sie für den Thurber Prize for American Humor nominiert. Seit Herbst 2011 unterrichtet Patricia Marx Drehbuch an der Princeton Universität.


    Persönlicher Eindruck


    Die Leseprobe versprach eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, vielleicht sogar fast ein modernes Märchen. Ich mochte den ungewöhnlichen Erzählton am Anfang sehr, mochte die Bilder, mochte das Kurze und Knappe und schnell Erzählte.


    Letztendlich enttäuschte Zurück auf Glück aber auf ganzer Linie. Selten würde ich über Bücher sagen, sie zu lesen wäre pure Zeitverschwendung gewesen, sinnlos. Dieses hier zählt dazu.


    Ich war schnell genervt von der Oberflächlichkeit, die sich durch Patricia Marx' Geschichte zog. Außer ihrer Tätigkeit als Dessous-Designerin zeichnete Imogene nicht viel aus, bei Wally war es mit seiner Verschrobenheit als Wissenschaftler ähnlich. Die Autorin erwähnte sich selbst in ihrem Buch bald öfter als ihre Protagonisten, was nach dem 733630936. Mal nur noch abgehoben wirkte. Es interessierte mich selten, was "Patty" über ihre Protagonisten dachte. Fast so wenig interessierte mich, was diese so taten. Die anfängliche Kennenlernphase von Wally und Imogene war noch ganz nett zu lesen, er ist ja doch ganz niedlich gewesen in seiner etwas verschobenen Hartnäckigkeit. Als sich die beiden jedoch kriegten und dann auch noch anfingen, Kinder zu bekommen und diese groß zu ziehen (und dabei doch verdammt viel Ähnlichkeit mit den Simpsons aufwiesen, das eine Kind vollkommen verdorben, das andere die totale Überfliegerin), driftete die Geschichte endgültig ins Lächerliche ab. Sie gab mir nichts mit auf den Weg, gar nichts. Sie langweilte mich nur in ihrem starren Versuch, modern und hip zu klingen, denn das war sie nicht. Patricia Marx hatte eigentlich nichts zu erzählen. Zurück auf Glück ist für mich damit nichts weiter als ein Beispiel dafür, wie eigentlich gute Ideen an ihrer eigenen Umsetzung scheitern.


    "Dann müssen wir eben länger leben, Wally."


    :bewertung1von5:

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Zurück auf Glück –
    Patricia Marx


    Kurzbeschreibung: (Amazon)


    Auf einer Party in New York: Als sie für Apfelkuchen Schlange stehen, begegnen sich die fröhliche, aber neurotische Dessous-Designerin Imogene Gilfeather und der
    eigenwillige, aber liebenswerte Wissenschaftler Wally Yez. Der scheint der perfekte Mann für Imogene zu sein, doch: »Perfekt«, befindet sie, »ist nicht mein Typ«. Während sich Wally sicher ist, für Imogene bestimmt zu sein, hält sich ihr Interesse an Liebe und Romantik in Grenzen: »Weißt Du, warum ich keine Ohrlöcher habe?
    Weil die für immer sind!« Doch die Liebe nimmt ihren Lauf: Aus anfänglichen Emails werden stundenlange Telefongespräche; aus einem Date werden zwei, dann drei, dann viele. Imogene und Wally werden ein Paar. Doch hält das Glück, was es verspricht? Mit viel Witz, einer gehörigen Portion Ironie und einer Prise schwarzem Humor erzählt »Zurück auf Glück« von der Alchemie der Paarbeziehung – eine alltägliche und doch überraschend ungewöhnliche Liebesgeschichte,
    zwischen zwei Menschen, die nicht aufeinander gewartet haben, und doch füreinander bestimmt sind …


    Inhalt:
    Zurück auf Glück erzählt die Geschichte der Dessous-Designerin Imogene Gilfeather und Wally Yez.
    Die beiden lernen sich auf einer Party während sie in der Schlange für den Apfelkuchen anstehen. Nach langem zögern Imogenes kommen die
    beiden schließlich zusammen und verbringen ihr Leben mal mehr und mal weniger miteinander.


    Meine Meinung:
    Als ich die Leseprobe gelesen habe, dachte ich dass mich hier eine lustige und etwas andere Liebesgeschichte erwartet. Das tut es auch allerdings ohne Romantik, Liebe und meines Empfindens nach ohne großen Sinn.
    Der Schreibstil und die kleinen „Kapitelchen“ fand ich nach der Zeit nur noch störend. Wenn die Sätze eines Gespräches in einzelne Kapitel geteilt sind war es für mich zuviel des Guten.
    Die Geschichte der beiden hat mich zu keinem Zeitpunkt mitgerissen, und es gab keine Stelle in dem Buch an der ich wirklich mal lachen oder schmunzeln musste.
    Auch ständig die Sätze in den sich die Autorin „Patty“ selbst erwähnt waren für meinen Geschmack völlig überflüssig und nervig.
    Wahrscheinlich war dieses Buch nicht meine Art von Humor, oder ich habe es einfach nicht verstanden.
    Es gibt sicher Leser die daran ihren Spaß haben werden, doch wer eine lustige Liebesgeschichte sucht sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.


    Ich vergebe 1 Stern an „Zurück auf Glück“ da das Buch immerhin kreativ gewesen ist.
    :bewertung1von5:

    "Kopf hoch - Neuer Wind kommt von vorn!"
    (Van Canto - Neuer Wind)