Thomas Thiemeyer – Erkenntnis / Logan und Gwen

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "David und Juna " noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.


    Gwen trauert Juna immer noch hinterher und kann nicht begreifen, dass ihre Gefährten zusammen mit einem Mann geflohen ist, um mit ihm fernab ihrer alten Heimat in Freiheit zu leben. Nicht nur, dass sie verlassen wurde, sie wurde auch noch wegen eines Mannes verlassen und dabei lebt Gwen doch in einer Welt, in der Männer und Frauen sich hassen. Sie meldet sich daraufhin freiwillig zu einer gefährlichen Mission und dringt mit anderen Kämpferinnen in die Stadt der Männer vor. Dort wird Gwen jedoch gefangen genommen und von einem Mann namens Logan als Sklavin verkauft. Die beiden haben jedoch ihre eigenen Gefühle nicht bedacht. Gefühle, die sie eigentlich gar nicht haben dürften und die absolut nichts mit Hass zu tun haben.


    Mit einem Virus, der Männer und Frauen dazu brachte, das andere Geschlecht zu hassen, begannen die dunklen Jahre. Elektrizität gibt es seitdem nicht mehr, es existiert nur noch eine geringe Anzahl an Maschinen, nahezu alle Technologien sind zerstört, Männer leben in den Ruinen der alten Städte und die Frauen haben sich ein neues Zuhause in der Natur aufgebaut. In dieser Welt leben Gwen und Logan - natürlich in strikt getrennten Bereichen - und trotzdem kreuzen sich ihre Wege. Genauso war es bei Juna und David und auch zwischen Logan und Gwen entwickeln sich Gefühle, die eigentlich aufgrund des Virus nicht entstehen dürften. Ist es Zufall, dass in so kurzer Zeit vier Menschen ihr Gefühlschaos sortieren müssen oder ist der Virus von damals schwächer geworden und Hass wird von Liebe verdrängt werden?


    Endlich gibt es ein Wiedersehen! Zwar nicht mit David und Juna, dafür aber mit dem verbotenen Eden und zwei weiteren Protagonisten, die in dieser zerstörten Welt leben. Seit vor knapp einem Jahr der erste Roman dieser Dystopie-Trilogie erschien, war das zweite Buch auf meiner Wunschliste und ich habe es genau wie seinen Vorgänger verschlungen. Thomas Thiemeyer hat im Auftaktroman eine interessante, wenn auch gefährliche Welt erschaffen, die mit diesem Roman weiter ausgebaut wurde. Sein Schreibstil ist genauso flüssig, wie ich es gewohnt war und die Handlung kommt ohne Längen aus, denen sich Autoren sonst oft im Mittelteil einer Trilogie bedienen.


    Zitat

    "Aber ich kenne die Menschen. Sie werden nicht auf uns hören, nur weil wir verliebt sind. Sie werden uns nicht zusammenlassen. Nie und nimmer werden sie das." (Seite 445)


    Die Kapitel werden fast alle abwechselnd aus Sicht der Protagonisten geschildert, wobei ich überrascht war, dass es bis zum ersten Aufeinandertreffen von Logan und Gwen ziemlich lange dauerte. Diese zahlreichen Kapitel bis zur ersten Begegnung waren trotzdem interessant und arbeiteten auf die gemeinsame Zeit zwischen den beiden Charakteren hin. Aber genau dieser Part, die Zeit, die die beiden Protagonisten zusammen verbringen konnten, war mir zu wenig. Ich hätte mir mehr davon gewünscht und auch eine ausschweifendere Berücksichtigung, wie die beiden sich näher kommen und welche Probleme dabei auftauchen, da sie ja eigentlich verfeindet sein müssten. Der zweite Teil ist etwas actionreicher und daher blieb dann scheinbar das Augenmerk nicht durchgängig auf Logan und Gwen, was ich zunächst etwas schade fand. Für mein Empfinden spielte dieser Anteil im ersten Roman eine größer Rolle und ich habe es damals sehr genossen und unterhaltsam gefunden.


    Im Roman vollführt Gwen die drastischste Charakterveränderung aller Figuren. Sie wird selbstbewusster, mutiger, kann sich von ihrer gemeinsamen Vergangenheit mit Juna lösen und findet endlich zu sich selbst und zu ihren eigenen Stärken. Diese Entwicklung tat nicht nur der Protagonistin sehr gut, sondern wird von Thomas Thiemeyer auch sehr glaubhaft vermittelt. Der Autor hat zudem etliche Personen aus dem ersten Band wieder mit eingebaut, was mir sehr gefallen hat, aber es wurden auch zahlreiche neue Figuren entwickelt, von denen mir besonders Logans Familie ans Herz gewachsen ist.


    Das Geplänkel zwischen David und Juna im Auftaktroman hatte mir sehr gut gefallen und dieses habe ich bei Logan und Gwen etwas vermisst. Es ist durchaus vorhanden, aber es hätte für meinen Geschmack ausgeprägter sein können. Trotzdem konnte mich der Autor mit seiner erschaffenen Welt, seinen gut ausgearbeiteten Protagonisten und etlichen Überraschungen überzeugen und hat für spannende Lesestunden gesorgt. Zusätzlich hat mir gefallen, dass ich in meiner Rezension zum ersten Band einen Wunsch geäußert habe und dieses tatsächlich eingetreten ist. Aus Spoilergründen will ich nicht näher darauf eingehen, aber das ich fand natürlich sehr gut :)



    Fazit: Auch deutsche Autoren können Dystopien schreiben, was Thomas Thiemeyer zum zweiten Mal in Folge bewiesen hat. Die Ansprüche an den Abschlussband steigen dadurch natürlich, aber ich bin mir sicher, dass Thiemeyer die Erwartungen erfüllen wird. 5/5 Sterne.


    [list=][*]Gebundene Ausgabe: 464 Seiten[*]Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre[*]Homepage des Autors[*] :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:



    PS: Der Abschlussband wird voraussichtlich im August/September 2013 erscheinen und "Magda und Ben" heißen.

  • So, ich habe das Buch nun auch mit einem gewissen Vergnügen gelesen und muss sagen, es ist tatsächlich ein ganz guter Anschlussband zu David und Juna. Manche Handlungsverläufe waren mir allerdings ein wenig zu vorhersehbar, doch im Großen und Ganzen fühlte ich mich gut unterhalten - auch wenn die Idee, dass die Frauen den Muttergöttinnen näher stehen seit Die Nebel von Avalon schon ein wenig zu oft vorgekommen ist - und tatsächlich wird zu Beginn ja auch auf die Legende der Frauen vom See angespielt. Aber insgesamt macht das Buch wirklich Lust auf den dritten Teil.

  • Kurzbeschreibung:
    Das Undenkbare ist passiert. Kriegerin Juna ist aus dem Land der Frauen in die Freiheit geflohen - mit einem Mann! Enttäuscht und gedemütigt bleibt die junge Heilerin Gwen zurück. Als sie mit einem Spähtrupp die Stadt der Männer auskundschaften soll, fällt sie in die Hände des jungen Kämpfers Logan, der sie als Sklavin verkaufen will. Logan aber hat die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht - und setzt damit Ereignisse in Gang, die das Ende beider Welten bedeuten könnten...


    Zum Autor:
    Thomas Thiemeyer, geboren 1963, lebt in Stuttgart und arbeitete zunächst als Illustrator. Nach fünf rasanten mystischen Wissenschaftsthrillern - zuletzt Korona - entdeckte er mit den Chroniken der Weltensucher höchst erfolgreich das Jugendbuch für sich. Mit Das verbotene Eden. Logan und Gwen erscheint der zweite Band seines neuen großen Zyklus, der in einer bedrohlichen Zukunft spielt.


    Rezension:
    Seit Juna zusammen mit David aufgebrochen ist, um die Zuflucht zu suchen, in der Männer und Frauen wieder einträchtig miteinander leben, ist ihre Freundin Gwen am Boden zerstört. Sie kann nicht begreifen, dass Juna sie für einen Mann verlassen hat und ist sehr verbittert. Daher meldet sie sich freiwillig zu einem Spähtrupp der Frauen, der in die Alte Stadt, die Heimat der Männer, ziehen will, um den Machthaber, Inquisitor Marcus Capistranus, zu töten.


    Als der Trupp jedoch angegriffen wird, landet Gwen in den Händen von Logan, einem jungen Krieger. Sein Vater Gunnar verlangt jedoch, Gwen als Sklavin zu verkaufen. Zwar tut er dies, doch bereut er es bald und somit rettet er Gwen ein zweites Mal: Er nimmt sie in seiner Familie auf, doch soll ihr heranwachsendes junges Glück nicht von langer Dauer sein...


    Das verbotene Eden. Logan und Gwen ist der nunmehr 2. Band der Trilogie von Thomas Thiemeyer, der mich ebenso sehr begeistern konnte wie schon David und Juna.


    In diesem Band widmet sich Thomas Thiemeyer nun Junas Freundin Gwen und dem jungen Krieger und Champion der Clans, Logan. Mit den beiden Hauptakteuren aus Band 1 haben die beiden gar nichts gemein, was ich umso interessanter fand. War Juna eine recht starke Persönlichkeit, ist Gwen eher von Zweifeln geplagt, warum sie von ihr für einen Mann verlassen wurde und sucht den Fehler bei sich. Sie ist zwar eine sehr begabte Heilerin, doch erst als sie Logan kennenlernt, wächst sie anhand ihrer gemeinsamen Erlebnisse und wird selbstbewusster und schlagfertiger.


    Logan hat mit David ebenso wenig gemein: David war der zurückhaltende Mönch, Logan hingegen ist ein gewitzter und gewiefter Krieger, der selbstbewusst durchs Leben geht und auch nicht vor Kämpfen zurückschreckt. Besonders nicht, wenn es um Gwen geht.


    Ich muss zugeben, dass es mir auch der Bösewicht im Buch, Cedric, sehr angetan hat. Seine durchtriebene Art sucht sicher seinesgleichen und ich hoffe, von ihm auch im abschließenden Band Magda und Ben, der voraussichtlich im Sommer 2013 erscheinen wird, lesen zu dürfen.


    Mich konnte Logan und Gwen wiederum überzeugen, nicht nur von seiner Handlung, sondern auch von Thomas Thiemeyers Schreibstil, der wiederum überaus angenehm zu lesen ist und sich mittlerweile zu einem meiner Lieblingsautoren gemausert hat. Seine detaillierte und bildhafte Sprache löst wirklich wahres Kopfkino beim Lesen aus und so sollte es idealerweise auch sein!


    Deshalb kann ich nur noch eins sagen: Ich warte gespannt auf den abschließenden Band dieser wunderbaren Trilogie.


    Fazit: Das verbotene Eden. Logan und Gwen kann das durchaus hohe Niveau des ersten Bandes halten, was nicht nur den sympathischen Hauptcharakteren zu verdanken ist, sondern auch dem weiterhin interessanten Grundthema und Thomas Thiemeyers unvergleichlichem Schreibstil. Hier darf man sehr auf den Abschlussband gespannt sein!

  • Seit Juna aus dem Land der Frauen geflohen ist – mit einem Mann –, fühlt sich die junge Heilerin Gwen einsam und nichtswürdig. Sie schließt sich einem Spähtrupp an, der durch verlassene U-Bahn-Schächte in die Stadt der Männer vordringen soll. Doch der Einsatz scheitert grausam, und Gwen fällt in die Hände des jungen Kämpfers Logan, der sie als Sklavin verkaufen will. Logan aber hat die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht – und setzt damit Ereignisse in Gang, die das Ende beider Welten bedeuten könnten …


    Mit "Logan und Gwen" legt Thomas Thiemeyer den zweiten Teil seiner "Das verbotene Eden"- Trilogie vor, mit der er noch einmal sein ganzes Können beweist und im Vergleich zu "David und Juna" noch einmal eine ordentliche Schippe drauflegt.
    Auch in diesem Band beschäftigt sich der Autor wieder mit dem Thema: "Was wäre, wenn Männer und Frauen einander bis aufs Blut hassen würden?". In einem dystopischen Setting verwebt er Fiktion mit der Wirklichkeit und schafft zum zweiten Mal eine interessante Erarbeitung dieses Themas.
    Während der erste Teil sich noch hauptsächlich mit der Lebensart der Frauen befasste, liegt in "Logan und Gwen" der Fokus auf dem Leben der Männer, das ebenso anschaulich wie spannend dargestellt wird. Zusätzlich ist dieser zweite Band aufgrund ebendieser Lebensart auch ein Stück weit brutaler als es in Band eins der Fall gewesen ist.
    Die dystopische Atmosphäre wird perfekt transportiert und von etwas Einmaligem begleitet. Der Leser bekommt während des Lesens dieses spezielle Gefühl, das zum Verweilen in der Geschichte einlädt.
    Durch eine konstant hoch angelegte Spannungskurve wird es niemals langweilig, stets passiert etwas von elementarer Bedeutung für den weiteren verlauf dieser Trilogie.
    Wie schon in Band eins, ist auch hier das Ende offen. Daher ist anzunehmen, dass Thomas Thiemeyer in seinem finalen Band "Magda und Ben" alle offenen Handlungsstränge zusammenführen wird und den Leser über den Verbleib der vier bisherigen Hauptprotagonisten aufklärt, sowie einen passenden Schluss für diese Trilogie findet.


    Die Protagonisten dieses Bandes sind wieder stark skizzierte Charaktere, die in ihrer Unterschiedlichkeit und in ihrem Facettenreichtum, alles aufbieten, was ein spannendes Buch benötigt. Ein Teil dieser Personen ist bereits aus "David und Juna" bekannt, wodurch man sich als Leser leichter in der Geschichte zurechtfindet.
    Die Verblendung der einzelnen Charaktere in ihrem Hass gegen das andere Geschlecht ist anschaulich und sehr authentisch dargestellt, auch der Wandel dieser Einstellung Logans und Gwens kauft man ihnen ab.


    Thomas Thiemeyer schreibt sehr bildhaft und packend. Ab der ersten Seite ist man in der Geschichte gefangen und ist bis zum Schluss immer voll dabei. Flüssig geschrieben und mit dem gewissen Etwas macht "Logan und Gwen" einfach nur Spaß und ist eine etwas andere Dystopie auf dem Buchmarkt.

  • Im zweiten Teil der Trilogie „Das verbotene Eden“ erzählt Thomas Thiemeyer die Geschichte von Gwen, der ehemaligen Geliebten Junas, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen, sowie des jungen Kriegers David. Zwischen Buch eins und zwei gibt es nur einen minimalen Zeitsprung, die Geschichte beginnt unmittelbar nach dem Verschwinden Junas und kann daher den Schwung im Spannungsbogen, die das erste Buch zum Ende hin aufgebaut hat, sehr gut ausnutzen. Einen zähen Anfang gibt es bei „Logan und Gwen“ nicht, ganz im Gegenteil. Spannung von der ersten Seite an ist garantiert!


    Die rohe Gewalt, die mir beim ersten Teil oft zu viel des Guten war, gibt es dieses Mal in deutlich abgeschwächter Form. Zwar geht es manchmal durchaus brutal und blutig zur Sache, aber ich musste nie das Buch zur Seite legen weil ich mich vor dem, was zu kommen schien, gruselte oder ekelte. Vielmehr war es so, dass ich es kaum zur Seite legen konnte, so sehr fesselte mich die Geschichte.


    Sehr fasziniert hat mich wieder die Tatsache, dass „Logan und Gwen“ zwar in der Zukunft spielt, man aber eher das Gefühl hat, sich in der Vergangenheit zu befinden. An einigen Stellen hat Thomas Thiemeyer Dinge, die momentan aktuell sind, in seine Geschichte eingefügt, was sehr zur Erheiterung des Lesers beiträgt und mir sehr viel Spaß gemacht hat.


    Die Figuren und die Welt, in der sie leben, sind in meinen Augen deutlich ausgereifter und tiefgründiger als im ersten Teil. Gwen überrascht durch Mut und Stärke und Logan ist ein Junge zum Verlieben. Ganz wunderbar skizziert sind aber auch die Nebenfiguren, sowohl die Guten als auch die Bösen.


    Mit „Logan und Gwen“ hat Thomas Thiemeyer für einen eher mittelmäßigen Trilogiestart eine Fortsetzung geschrieben, in der sich seine Geschichte deutlich steigert. Eine noch besser durchdachte, strukturiertere Geschichte und tiefgründigere Charaktere gepaart mit atemberaubender Spannung machen es zu einem wahren Leseerlebnis, welches leider viel zu früh endet und den Wunsch nach einer sofortigen Fortsetzung ins schier unermessliche wachsen lässt.

  • Seitdem ihre Lebensgefährtin Juna mit David fortgegangen ist, auf der Suche nach der sogenannten Zuflucht, ist Gwens Leben nicht mehr dasselbe. Sie ist einsam, verletzt und verzweifelt und es fällt ihr schwer, sich auf ihre anstrengende Arbeit zu konzentrieren. Dann überrascht ihre Oberin Magdalena sie plötzlich mit ihrer kurzfristig angesetzten Prüfung zur Heilerin. Doch Gwens Schmerz sitzt noch zu tief und ihre Gefühle spielen ihr bei der schwierigen Prüfung einen Streich, so dass sie zum Wohle der Patientin abbrechen muss.
    Doch die Grausamkeit des Inquisitors, der ein naheliegendes Dorf der Frauen angreift und niederbrennt, sorgt dafür, dass sie sich erneut beweisen muss. Dabei zeigt sich Gwens besonderes Talent so deutlich, dass sie anschließend zur Heilerin ernannt wird. Als die Frauen ein Einsatzkommando zur Auslöschung des Inquisitors zusammenstellen, meldet sich Gwen nach einem verstörenden Gespräch mit der Hohepriesterin Arkana freiwillig als begleitende Heilerin, um sich bei dieser Mission über einiges klarzuwerden.


    Logan ist der angenommene Sohn des Schmieds aus dem Clan des Steinernen Turms. Beim alljährlichen Heuert-Wettkampf schafft er es - trotz seines jungen Alters - ins Finale und trägt letztendlich dank seiner Intelligenz den Sieg davon. Er wird zum jüngsten Champion aller Zeiten gekürt und verhilft damit seinem Clanoberhaupt Alexander zu einem einjährigen Vorsitz über die Außenbezirke. Dessen Sohn Cedric scheint zunächst ganz besonders von Logan angetan zu sein, doch dessen Zuneigung bereitet Logan zunehmend Unbehagen. Als er sich auf eine gefährliche Suche nach einem geheimnisvollen Wanderer begibt, trifft er durch Zufall auf Gwen und kann ihr glücklicherweise das Leben retten. Kurzerhand nimmt er sie mit nach Hause, doch diese Entscheidung bringt ihn und Gwen erst so richtig in Gefahr. Und weshalb fühlt er sich so merkwürdig, wenn sie ihn so durchdringend anblickt? Werden sie den weiteren Gefahren trotzen können?


    Der Schreibstil von Thomas Thiemeyer hat mir sehr gut gefallen. Er schreibt sehr flüssig und einfach verständlich, so dass sich die Geschichte sehr angenehm und leicht lesen lässt. Der Autor wechselt ständig zwischen den Erzählsträngen, meistens aus der Sicht von Gwen oder Logan, und verschafft seinen Lesern so einen tiefen Einblick ins Geschehen. Dabei steigt die Spannung stetig an.


    Die Charaktere waren sehr sympathisch, insbesondere auch durch ihre ausführliche Beschreibung. Es war sehr schön, Gwens Wandlung und Entwicklung im Laufe der Geschichte zu begleiten. War sie zum Anfang noch sehr verstört aufgrund des Verlusts ihrer Lebensgefährtin und beladen mit mangelndem Selbstbewußtsein, hat sie sich doch später immer mehr als Kämpferin und willensstarke junge Frau entpuppt. Ihr anfänglicher und jahrelang antrainierter Hass auf die Männer hat sich durch ihr unfreiwilliges Kennenlernen von Logan und seiner Familie zu durchaus positiven Gefühlen gewandelt. Man konnte beim Lesen förmlich zusehen, wie in Gwen die Erkenntnis reift, dass ihre vormalige Einstellung auf falschen oder unzureichenden Annahmen basiert und, dass nicht jeder Mann das personifizierte Böse ist.


    Und auch Logan muss lernen, dass sein ursprüngliches Weltbild einer Generalüberholung bedarf. In seiner von Männern bestimmten Welt, sind Frauen selten präsent und wenn, dann nur als Zeugnis von Reichtum und Wohlstand. Frauen werden hier wie Sklaven behandelt, die einzig zum Bedienen oder zum Austragen der Nachkommen taugen.


    Auch die Nebencharaktere sind sehr schön gestaltet und bereichern die Geschichte. Gwens kleine Katze "Füchschen", die ihr ständiger Begleiter und Beschützer ist und oftmals zur Besänftigung der Gemüter beigeträgt, habe ich besonders liebgewonnen, ebenso wie Logans kleiner, stummer Bruder "Dachs", der sehr sensibel ist und dabei aber auch oft den Schalk im Nacken sitzen hat.


    "Das verbotene Eden - Logan und Gwen" ist der zweite Teil der spannenden Trilogie von Thomas Thiemeyer, der mir ausgesprochen gut gefallen hat. Ich bin schon sehr gespannt auf den finalen Band "Magda und Ben", der aufgrund seiner besonderen Protagonisten, sehr vielversprechend zu werden scheint. Ich hoffe jedoch auch schwer auf ein Wiedersehen mit Juna und David, Logan und Gwen und all den anderen, die Teil ihrer Welt sind.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Der Inhalt:


    Seid Juna mit David geflohen ist fühlt sich Gwen einsam und nichtswürdig. Als eine Heilerin für einen Spähtrupp, der in die Städte der Männer vordringen soll, gesucht wird, schließt sie sich diesem kurzerhand an, nichtsahnend das dies ihr Leben verändern wird. Der Einsatz scheitert kläglich und Gwen fällt dem jungen Kämpfer Logan in die Arme, der sie als Sklavin verkaufen will. Allerdings machen ihm seine Gefühle für das Mädchen einen Strich durch die Rechnung und setzen damit Ereignisse in Gang, die das Ende beider Welten bedeuten könnten.


    Meine Meinung:


    Logan und Gwen ist der zweite Teil der Trilogie aus der Feder von Thomas Thiemeyer. Band 1 hat mir schon sehr gut gefallen, aber ich muss gestehen das mich Band 2 wirklich überrascht hat und weitaus besser ist als sein Vorgänger.


    Die beiden Hauptprotagonisten haben mir sehr gut gefallen und sind in keinster weise mit David und Juna vergleichbar. Gwen ist zu anfangs noch enttäuscht darüber das Juna weg ist - und dies auch noch mit einem Mann. Ihre ganze Konzentration steckt sie in ihre Arbeit und bekommt die Chance zur Heilerin ernannt zu werden. Allerdings versagt sie bei den Prüfungen. Als dann verletzte Frauen gebracht werden, schafft es Gwen einen klaren Kopf zu behalten und einem Mädchen das Leben zu retten. Daraufhin wird sie zur Heilerin ernannt und scheint wieder glücklich zu sein. Bis Junas Mutter, Arkana, plötzlich mit ihr sprechen möchte. Was sie dort erfährt erschüttert ihre Welt komplett und Gwen weiß nicht mehr, was sie noch glauben soll und was nicht. Um sich über einige Dinge im Klaren zu werden schließt sie sich vier Brigantinnen an um in die Städte der Männer vorzudringen und den Inquisitor zu töten. Doch in den U-Bahnschächten wartet etwas auf sie mit dem sie nicht gerechnet haben. Nach einer verzweifelten Flucht wird sie in letzter Minute von Logan gerettet und Gwen ist verwirrt, den Logan ist ganz und gar nicht so böse wie die anderen immer behaupten. Logan nimmt sie mit zu sich nach Hause, einem Ort an dem auch vereinzelte Frauen leben und Gwen wird stärker und selbstbewusster.


    Logan ist der Sohn des Schmiedes aus einem Clan in den Außenbezirken. Bei den jährlichen Heuert-Wettkampf gelingt ihm durch eine kleine List der Sieg. Mit diesem Sieg hat sein Warlord Alexander nun ein Jahr lang das Recht über die Außenbezirke zu regieren. Das Leben dort ist anders als im Stadtkern. Man lässt sich in Ruhe und es geht weitaus weniger frauenfeindlich dort zu. Frauen und Kinder gelten dort als Statussymbole und wer reich genug ist kann so seine eigenen Kinder zeugen. Auch wenn Logan nun Champion ist, ist er doch bodenständig. Er lebt mit seinem Vater und seinem kleinen Bruder Dachs zusammen und hilft in der Schmiede seines Vaters aus. Zudem ist er sehr wissbegierig und als er von einem Wanderer erfährt, der von einem Ort erzählen kann, an dem Frauen und Männer in Frieden miteinander leben und Familien gründen, macht er sich sofort auf den Weg zu dessen Aufenthaltsort. Dort angekommen trifft er diesen allerdings nicht mehr vor, kann aber wenig später Gwen das Leben retten. Er nimmt sie kurzerhand mit zu seiner Familie, unwissend das diese Entscheidung die beiden in große Gefahr bringen wird.


    Auch die anderen Charaktere im Buch haben mir sehr gut gefallen. Ein paar kennt man schon aus dem Vorgängerband, aber auch viele neue kommen hinzu. Jeder Charaktere weißt genügend Hintergrundinformationen auf, handelt auf seine eigene Art und machte sie sehr sympatisch.


    Geschrieben ist das Buch in der Ich-Erzählperspektive, wobei hier hauptsächlich zwischen Gwen und Logan gewechselt wird. Aber auch ein paar Kapitel aus der Sicht von Nebencharaktere, wie Arkana oder dem Inquisitor, findet man vor. Durch den ständig Charakter-wechsel bekommt die Geschichte nochmals etwas Fahrt, da am Ende der meisten Kapitel böse Cliffhanger auftreten, die mich nur noch mehr angeregt haben, weiterzulesen. Der Schreibstil ist wie im Vorgängerband locker, flüssig und spannend. Die Seiten flogen nur so dahin, was zum einen an den tiefgründigen Charakteren und zum anderen an der bildlichen Sprache gelegen hat.


    Das Ende der Geschichte hat mich wirklich berührt, hauptsächlich deswegen da es nicht gut ausging. Durch den fiesen Cliffhanger kann ich es nun auch nicht abwarten bis endlich Band 3 - Magda und Ben - erscheint.


    Mein Fazit:


    Mit Logan und Gwen hat Thomas Thiemeyer eine gelungene Fortsetzung geschrieben die den Vorgänger noch um einiges toppen konnte. Neben bereits bekannten Charakteren tauchen auch viele neue Gesichter auf. Diesen fehlt es aber nicht an Tiefgang und sie haben mich regelrecht in ihren Bann gezogen. Auch die neuen Gegebenheiten waren bildlich beschrieben und ich konnte sie mir regelrecht vorstellen. Die Geschichte hat mich regelrecht gefesselt und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich vergebe 5 Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt


    Seit Juna aus dem Land der Frauen geflohen ist – mit einem Mann –, fühlt sich die junge Heilerin Gwen einsam und nichtswürdig. Sie schließt sich
    einem Spähtrupp an, der durch verlassene U-Bahn-Schächte in die Stadt der Männer vordringen soll. Doch der Einsatz scheitert grausam, und Gwen fällt in die Hände des jungen Kämpfers Logan, der sie als Sklavin verkaufen will. Logan aber hat die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht –
    und setzt damit Ereignisse in Gang, die das Ende beider Welten bedeuten könnten …



    Meinung


    Mein erster Eindruck war wirklich positiv. Das Cover ist ziemlich schön in lila gestaltet und auch diesmal sind die beiden Hauptprotagonisten zu sehen. Das Buch verziert auf jeden Fall mein Bücherregal!


    Die Handlung war auf jeden Fall spannend. Auch wenn Gwen und Logan sich erst in der Mitte des Buchs getroffen haben, war das Buch vom Anfang an spannend. Die erste Hälfte beinhaltet den Verlauf der beiden Hauptprotagonisten und wie es dazu kommt, dass beide sich dann „zufällig“ treffen.


    Mit den Charakteren konnte ich mich wirklich gut anfreunden. Gwen war mir am Anfang zwar etwas melodramatisch, aber mit der Zeit lernt man sie auch besser kennen und schließt sie sogar ins Herz. Gwen ist liebevoll und nicht verschlossen gegenüber Männern, obwohl ihre Lebensgefährtin Juna sie wegen einem Mann verlassen hat. Dass Gwen so schnell auf Logan anspringt, war für mich etwas verwunderlich, immerhin ist sie erstens eine Frau (und ich an ihrer Stelle würde mich total aufregen) und zweitens war es sogar ein Mann, der ihr Leben ruiniert hat. Aber ich weiß nicht, ob es mir gefallen hätte, wenn Thomas Thiemeyer die ganzen Streitigkeiten aufgeschrieben hätte…
    Schneller anfreunden konnte ich mich mit Logan. Er ist sehr intelligent – sein Trick, Kirschsaft als künstliches Blut zu nehmen, damit andere glauben er wäre tot, spricht eindeutig dafür – und sehr offen. Er hat kein verkatertes Weltbild, wie andere Männer, was für einen echt erleichternd
    ist, vor allem, wenn man den Drang verspürt mit dem Buch einigen Männern und Frauen sogar an den Kopf zu stoßen (nichts gegen das Buch –
    es ist wundervoll ^^).


    Und somit kommen wir zum Schreibstil.
    Ich konnte das ganze Buch wirklich genießen, musste mich manchmal sogar stoppen, weil ich jetzt unbedingt wissen wollte, wie es weiter ging.
    Thomas Thiemeyer setzt bewusst den personalen Erzähler (3. Person Singular) ein, damit man mit den ganzen Perspektivenwechsel nicht
    durcheinander kommt. Der Perspektivenwechsel war sehr gut eingesetzt. Er war erfrischend – man musste nicht immer alles aus der Sicht derselben Person miterleben und der die verschiedenen Aspekte und Zusammenhänge wurden deutlicher dargestellt. Ebenfalls ein Pluspunkt.
    Außerdem stellt Thomas Thiemeyer wunderbar die Situation dar, wie es so ist, nur mit Frauen oder Männern zu leben, die man ja nicht wirklich alle Tage miterlebt.


    Das Ende selbst sollte erwähnt werden. Schon während der ganzen Geschichte wurde geschickt kleine Details über das Paar Magda und Ben im nächsten Buch verpackt. So wirkt das Ende leicht abrundend und macht einen doch total neugierig auf das nächste Buch.



    Fazit


    Das Buch lohnt sich auf jeden Fall zum Lesen. Ich persönlich schmöker gerne mal immer wieder durch und suche meine Lieblingsstellen heraus (Logans kleinerer Bruder trifft auf Gwen, Gwen geht in der Männerwelt einkaufen, Der erste Kuss und sogar das leicht brutale Ende). Ich würde es wirklich weiterempfehlen.



    Bewertung


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    4 1/2 von 5 Sterne.

  • Seit ihre Geliebte Juna mit dem Mönch David geflohen ist, gerät Gwens Leben immer mehr aus den Fugen. Sie kann einfach nicht verstehen warum Juna sie - ausgerechnet für einen Mann - verlassen hat. Sie schließt sich einer wahren Himmelfahrtmission an, die tief in die alte Stadt eindringen soll um dort den Inquistor auszuschalten. Als der Einsatz schief geht, wird Gwen von dem jungen Krieger Logan gefunden, der sie mitnimmt...


    "Das verbotene Eden - Logan und Gwen" ist der zweite Teil der Eden Trilogie von Thomas Thiemeyer. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Geschichte von Logan und Gwen, die mir noch besser gefallen hat als die von David und Juna. Man hat in diesem zweiten Teil noch einmal eine völlig neue Sichtweise auf das Leben der Männer und der Frauen bekommen und konnte viele neue Dinge in der von Thiemeyer geschaffenen Welt entdecken, die man im ersten Buch noch nicht gesehen hat. Die Welt
    konnte mich wie auch schon im ersten Band wirklich begeistern. Irgendwo denkt man ja, dass es so weit niemals kommen würde, aber wenn man genauer nachdenkt, dann ist es gar nicht mehr so abwegig. Und gerade das macht dieseWelt so faszinierend.


    Die Hauptcharaktere Gwen und Logan waren mir viel sympathischer als Juna und David und ich konnte mich besser in sie hineinversetzen, nicht zuletzt weil sie so unterschiedlich sind. Logan gehört dem Clan des Steinernen Turms an und hat gerade ein Turnier gewonnen, dass seinem Clan zu großer Ehre verholfen hat. Dementsprechend beliebt ist Logan, der aber erstaunlich bodenständig bleibt. Mit seinem Vater und seinem Bruder arbeitet er in der Schmiede, als er von einem Wanderer hört, der sich vorübergehend in der alten Stadt niedergelassen hat. Logan macht sich auf dem Weg um mit ihm zu sprechen und trifft dabei auf Gwen, deren
    Leben nach dem Verlust von Juna nicht mehr dasselbe ist. Gemeinsam mit vier anderen Frauen hat sie sich auf den Weg in die alte Stadt gemacht und ist noch vor ihrem Ziel gescheitert. Gwen gerät in eine gefährliche Situation und wird dabei von Logan gerettet. Die beiden verbringen immer mehr Zeit miteinander und Gwen beginnt Juna's Beweggründe nachzuvollziehen.
    Zwar fand ich es auch im zweiten Teil wenig nachvollziehbar wie schnell Gwen von ihrem Hass gegen die Männer abgewichen ist, aber die Geschichte zwischen Logan und Gwen war einfach nur schön, sodass ich leicht drüber hinwegsehen konnte, wie schnell Gwen's Vorurteile in sich zusammengebrochen sind. Es hat mir richtig gut gefallen, wie die beiden zueinander gefunden haben.


    Schade fand ich wiederum, dass der Klappentext wieder einmal viel zu viel verrät. Dass Logan und Gwen zueinander finden, war ja schon klar, nachdem man den Titel gelesen hat. Aber, dass so manche, vorallem unvorhersehbare Handlungsstänge, beispielsweise der Verkauf von Gwen auf dem Sklavenmarkt schon offengelegt wurden, fand ich wirklich schade, weil mir dadurch sehr viel Spannung genommen wurde. Der weitere Verlauf der Handlung und besonders das Ende konnten mich dann aber wirklich fesseln und überraschen. Nach dem relativ offenen Ende, bin ich schon sehr gespannt auf den Showdown im dritten und letzten Band der Eden Trilogie.


    Fazit:
    Wen der erste Bad der Eden Reihe nicht überzeugen konnte, der sollte trotzdem zu "Das verbotene Eden - Logan und Gwen" greifen, denn dieser zweite Band ist so anders als der erste! Mich konnte er vollkommen fesseln und mitreißen, nicht zuletzt wegen den wirklich liebenswerten Protagonisten und der wirklich faszinierenden Welt, die Thomas Thiemeyer geschaffen hat. Ich bin schon sehr auf das Ende dieser wunderbaren Dystopie gespannt und freue mich auf die Geschichte von Magda und Ben.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Rezension zu „Das Verbotene Eden: Logan und Gwen“ von Thomas Thiemeyer.


    Inhalt:


    An dieser Stelle möchte ich nur kurz auf den Inhalt eingehen, da ich bereits in der Rezension zum ersten Buch viel erläutert habe. Im zweiten Teil der „Eden-Trilogie“ sind Logan und Gwen die Hauptcharaktere und gehen in den Geschlechterkampf.


    Gwen ist immer noch verzweifelt über die Tatsache, dass Juna sie für einen Mann verlassen hat und versucht so gut wie möglich damit klar zukommen. Doch ihr Hass auf die Männerwelt ist größer denn je. Um sich selbst wieder zu finden und Juna hinter sich zu lassen, schließt sie sich einem waghalsigen Kommando an welches darin besteht den Inquisitor, zu ermorden.


    Doch wie gefährlich diese Reise für sie wirklich wird, merkt sie erst als es fast schon zu spät ist und ausgerechnet der Feind sie retten muss.


    Die Charaktere:


    Gwen war anfänglich ein äußerst anstrengender Charakter. Ihre Jammerei hat mich ziemlich oft zur Weißglut getrieben. Außerdem habe ich mich furchtbar über sie geärgert als sie die Aussagen von Arkana für dumm hielt und darüber nur den Kopf geschüttelt hat.




    Zitat

    Seite 103:


    „Schwachsinn“ … „Ich bin nicht krank, ich habe keine Grippe. Was denkt sich Arkana dabei, mir so eine Geschichte aufzutischen? Ich glaube die Frau hat einen Dachschaden:“ … „Für wie blöd hält sie mich eigentlich?“


    Bei diesen Aussagen, hätte ich wirklich die Wände hochgehen können. Ich kann ja teilweise ihre Wut verstehen, aber sie blickt nicht hinter die Dinge, sie sieht nur was sie sehen will. Ich war dann wirklich froh als sie sich im Laufe des Buches dann doch noch geändert hat. Sie wurde immer sympathischer, was nicht zuletzt an Logan lag.


    Logan war ein Charakter, der sich sofort ins Herz gedrängt hat.


    Er war sympathisch, hilfsbereit, klug und ich würde wahrscheinlich noch 100 andere gute Dinge finden. Aber ich überlasse euch Lesern selbst, seinen Charakter besser kennenzulernen. Ich habe ihn jedenfalls sehr lieb gewonnen, nicht zuletzt durch seinen unerschöpflichen Mut.



    Meine Meinung:


    Auch der zweite Teil, mit Gwen und Logan, konnte mich überzeugen und mit seiner Geschichte in den Bann ziehen. Jedoch muss ich sagen, dass es hier etwas länger gedauert hat, als im ersten Teil. In diesem Teil hat es für mich etwas gedauert, ehe es richtig spannend wurde. Die Begegnung von Logan und Gwen hat sich hingezogen, was für mich etwas enttäuschend war. Jedoch war das Buch in den Kapiteln wo die Hauptakteure sich noch nicht kennengelernt haben keines Wegs langweilig. Herr Thiemeyer hatte stets spannende Dinge zu erzählen, welche einen in den Bann zogen.


    Auch die Charaktere waren schlussendlich überzeugend, auch wenn mir Gwen anfangs nicht gefiel.


    Fazit:


    Ein überzeugender zweiter Teil, welcher von mir vier verdiente Fledermäuse erhält. Da dieser Teil mit einem spannenden Cliffhanger endet, bin ich schon sehr gespannt, wie der dritte und letzte Teil weiter geht. Das Beste ist, dass der dritte Teil schon bereitliegt, da mir dieser vom Droemer Knauer Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. In diesem Sinne schon einmal herzlichen Dank an den Verlag.


    Im folgenden Buch geht es dann um Magda und Ben, welche wir auch schon in den ersten beiden Teilen kennenlernten.



    Der Autor:


    Thomas Thiemeyer, geboren 1963, lebt in Stuttgart und arbeitete zunächst als Illustrator. Nach fünf rasanten mystischen Wissenschaftsthrillern – zuletzt "Korona" –, entdeckte er mit den "Chroniken der Weltensucher" höchst erfolgreich das Jugendbuch für sich. Mit "Das verbotene Eden – David und Juna" begann ein neuer großer Zyklus, der in einer bedrohlichen Zukunft spielt. Nach "Logan und Gwen" ist nun "Magda und Ben" der abschließende Band. Mehr Informationen zum Autor unter

  • Was ich wirklich an dieser Trilogie mag, ist, dass sie sich jedes Mal andere Protagonisten und andere Geschichten vornimmt. Noch dazu ist Thiemeyers Idee des Virus, der Männer und Frauen entzweit und dadurch eine völlige Neuordnung der Gesellschaft nötig macht, eine tolle Idee für eine Dystopie, auch deswegen, weil Thiemeyer es sich nicht so einfach macht wie andere Autoren, die einem einfach nur eine alternative Gesellschaft vorsetzen und nicht deutlich machen, wie es dazu kam, dass Strukturen sich in eine bestimmte Richtung änderten.
    Ich mag auch Logan und Gwen. Sie sind beide interessante Figuren und sie werden gut charakterisiert. Sie sind starke Persönlichkeiten, aber sie sind dennoch überfordert mit dem, was sie erleben, und mit dem, was ihre Gefühle mit ihnen anstellen können. Für keinen der beiden ist dies zunächst vorstellbar und Thiemeyer schildert die Annäherung der beiden Protagonisten sehr gut. Man muss sich allerdings erst durch die gesamte erste Hälfte des Romans lesen, um dabei zu sein, wie Logan und Gwen sich das erste Mal (unter recht spektakulären Umständen) begegnen. Diese erste Begegnung wird übrigens richtig gut erzählt; und überhaupt versteht der Autor es wirklich gut, die unterschiedlichen Perspektiven seiner Charaktere dazu zu nutzen, seine Geschichte von allen Seiten zu beleuchten und voranzutreiben.
    Thiemeyers Dystopie wirkt sehr glaubwürdig. Das liegt auch daran, dass immer mal wieder Relikte aus unserer Welt auftauchen. Das sind U-Bahnen und Namen von Straßenbahnhaltestellen, aber auch Ruinen von Kaufhäusern und Musik, die uns allen bekannt ist. An einer Stelle singen Logan und Gwen das Lied “Dieser Weg” von Xavier Naidoo, nur wissend, dass es ein Lied aus der Zeit “vor dem Zusammenbruch” ist. Das lässt beim Lesen schon mal innehalten. Thiemeyer arbeitet hier deutlicher als viele andere Jugendbuchdystopien mit den Grundzügen des Genres: er warnt vor dem, was wir verlieren könnten. Er zeigt uns, was auf dem Spiel steht.
    Auch der zweite Band von “Das verbotene Eden” ist also eine klug geschriebene Dystopie mit interessanten Protagonisten. Ich freue mich auf das Lesen von Band 3, zumal die beiden Figuren im Mittelpunkt Magda und Ben sein werden, die beide keine Jugendlichen mehr sind, im Gegenteil. Dies wird der Trilogie sicher eine interessante neue Wendung für ihren Abschluss geben.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Genau wie schon im ersten Teil dieser Reihe begenen sich hier entgegen aller Konventionen eine Frau und ein Mann und entdecken ihre Gefühle füreinander. Die Wirkung des Virus', das für diesen biologisch verheerenden Abstoßungsmechanismus verantwortlich ist, lässt langsam nach, sodass die Feindschaft zwischen Männern und Frauen hauptsächlich auf Gesellschaftsstrukturen und Gewohnheit beruht.


    Zu Anfang knabbert Gwen ganz schön an Junas Flucht mit David. Wieder und wieder liest sie den Abschiedsbrief, der - Ironie des Schicksals! - von David geschrieben wurde, weil Juna als Kriegerin nie lesen und schreiben gelernt hat. Sie sühlt sich richtiggehend in ihrem Liebeskummer und ihrem Leid und versteht es fast schon als gerechte Strafe dafür, dass sie Juna nicht hatte halten können und an einen Mann verloren hat. Im Laufe der Geschichte macht Gwen dann eine krasse Entwicklung durch und wird mehr und mehr von dem unsicheren, sich selbst kasteienden Mädchen zu einer mutigen jungen Frau. An sich hat mir diese Entwicklung sehr gut gefallen - ein wenig besser ausgebaut hätte sie allerdings werden können. Zuerst muss man sich Ewigkeiten mit dem Mäuschen Gwen herumschlagen und irgendwann hat man plötzlich eine selbstbewusste Figur, ohne das eine wirkliche Zwischenstufe thematisiert wurde.


    Logan dagegen ist schon gleich als gefestigter Charakter angelegt, der sich zwar über einiges klar werden muss, aber der sich seiner Stärken genauso bewusst ist wie seiner Schwächen und danach handeln kann. Im Grunde sind bei den beiden Protagonisten die Beziehungsverhältnisse genau anders herum als im ersten Teil bei David und Juna - da war Juna die draufgängerische Kriegerin und David der besonnene Mönch. Obwohl man die Konstellation durchaus auf diese Aussage herunterbrechen kann, möchte ich damit nicht sagen, dass es sich hier um ein Äquivalent zum ersten Teil heißt. Die Figuren sind jeweils vielschichtig genug gezeichnet, dass jede eine eigene Identität und vor allem Individualität zukommt. Sowieso finde ich, dass es eine Stärke von Thiemeyer ist, seinen Figuren Leben einzuhauchen; ein bisschen schade ist gerade deshalb, dass den Nebenfiguren nicht auch ein bisschen Raum zukommt, um sich zu entfalten und ein bisschen aus ihrer stereotypen Rollenfunktion herauszutreteten.


    Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht Logans und Gwens geschrieben; mich hat ein bisschen gewundert, dass es doch ziemlich lange dauerte, bis die beiden sich endlich begegnen. Gerade in der ersten Hälfte gab es auch einige Längen, die nicht hätten sein müssen. Dennoch wird die typisch dystopische Atmosphäre anschaulich transportiert. Ein sehr rudimentärer Lebenstil ergänzt von einem fast völligen Verlust der technischen Fähigkeiten zwingen die Menschen zu einem Leben ohne Elektrizität und allgemein ohne die Erfindungen der Moderne. Außer natürlich, es gelingt einem schlauen Zeitgenossen, eines der übrigegebliebenen Autowracks wieder zum Laufen zu bringen. Diese Fähigkeit haben natürlich hauptsächlich Männer - die Frauen reiten Amazonen gleich mit Pfeil und Bogen durch die Gegend. Ein bisschen Klischee muss halt doch sein.


    Was ich sowohl bei Teil eins als auch bei Teil zwei aber einfach am faszinierendsten finde, ist die Debatte darum, welchem Geschlecht der Lebenspartner angehören muss. Die kann man umgedreht eins zu eins auf die aktuelle Gegenwart übertragen. Thiemeyer macht ein interessantes "wenn - dann"-Gedankenspiel auf. Was wäre, wenn die gemischtgeschlechtliche Beziehung so krass verurteilt werden würde, wie es in der Realität mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen (hust...zum Beispiel in Russland...hust) geschieht? Die Argumente sind in beiden Szenarien haargenau die selben und das finde ich schon sehr bezeichnend dafür, die unlogisch diese Debatte ist.


    Insgesamt hat mir der zweite Teil dieser Trilogie tatsächlich einen Hauch besser gefallen, als der Auftakt. Das ist schon eine Seltenheit. Hier werden die Gesellschaftsstrukturen, in denen Gwen und Logan leben, mehr und mehr hinterfragt und beginnen langsam aber sicher zu brökeln. Das war für mich irgendwie das Zünglein an der Waage. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: von mir dafür.

    Wenn wir uns nicht gelegentlich verirren, dann haben wir uns nicht genug bewegt.
    Florian Illies

    :flower:
    Mein Blog

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Thomas Thiemeyer - Logan und Gwen“ zu „Thomas Thiemeyer – Erkenntnis / Logan und Gwen“ geändert.