Petra Schier - Das Haus in der Löwengasse

  • Petra Schier - Das Haus in der Löwengasse


    Klappentext
    Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße – mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg?


    Meine Meinung
    Petra Schier steht für mich für gute historische Romane und so war ich von Anfang an gespannt auf diesen Roman. Das Cover ist sehr dezent und sehr stimmt gehalten, vermittelt aber nicht den Eindruck, das man einen historischen Roman vor sich hat. Es könnte auch ein Familienroman sein.
    Die Geschichte ist, wie immer bei Petra Schier, sehr gut geschrieben. Locker-leicht, so dass sich die Seiten einfach nur so weglesen lassen. Die Charaktere sind gut gezeichnet, stimmig in sich und die Handlungen – egal von wessen Seite her – sehr gut nachvollziehbar.
    Besonders gut gefallen haben mir die Kinder – sie waren so „echt“ das man sich in ihre Lage gut hineinversetzen konnte. Erst die Mutter verloren, dann wird ihnen eine Gouvernante „vorgesetzt“ und man soll ihr vertrauen. Es geht dann doch recht schnell – fast ein bisschen zu schnell – aber das nimmt man nicht übel. Pauline ist eine sehr starke Persönlichkeit, die für das kämpft was sie liebt. Julius war der gebeutelte, allerdings doch gestandene Mann, der eine herbe Enttäuschung hinter sich hat und erst wieder lernen muss, zu lieben.
    Die Geschichte ist diesmal sehr vorhersehbar. Es war von Anfang an klar dass sich die beiden bekommen. Aber das wie ist gut beschrieben und lässt sich herrlich lesen.
    Für mich war es dann doch eher eine Familiengeschichte und kein historischer Roman. Man bekommt zwar auch einige Einblicke in die damalige Zeit – aber hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Pauline Schmitz arbeitet als Gouvernante in einem Bonner
    Haushalt. Als der Hausherr zudringlich wird und Pauline das nicht dulden will,
    steht sie von jetzt auf gleich auf der Straße. Ohne Referenzen eine neue
    Stellung zu finden ist fast unmöglich. Mehr durch Zufall wird sie von einem
    Kölner Apotheker als Magd angestellt, eine schwere Arbeit, die Pauline nur mit
    äußerster Anstrengung erfüllen kann. Der Fabrikant Julius Reuther, ein Witwer
    mit zwei minderjährigen Kindern, der mit der Apothekerfamilie gesellschaftlich
    verkehrt, erkennt, dass in ihr viel mehr steckt und engagiert sie als Gouvernante
    für seinen Haushalt. Pauline fügt sich sehr gut dort ein und es entstehen
    romantische Gefühle zwischen ihr und Julius. Da Julius allerdings berufliche
    Probleme und Geldsorgen hat, wäre für ihn eine Verbindung mit einer hohen
    Mitgift vernünftiger.


    Petra Schier, die sonst vor allem für ihre Romane aus dem
    Mittelalter bekannt ist, hat sich hier ins 19. Jahrhundert gewagt – und dieses
    Experiment ist wunderbar gelungen. Mit ihrer schönen, sehr bildhaften Sprache
    hat sie einen Liebesroman geschrieben, der in keinem Moment kitschig ist
    sondern sogar sehr spannend. Gleichzeitig und gut recherchiert zeigt sie auf,
    wie die Gesellschaft zu jener Zeit funktioniert hat und welchen Mutes es bedurfte,
    gesellschaftlichen Konventionen zu widerstehen.


    Nicht nur die Örtlichkeiten, wie z. B. das Köln des 19.
    Jahrhunderts, auch die Charaktere werden, bis in die kleinste Nebenrolle, dermaßen
    plastisch beschrieben, dass man sie vor dem inneren Auge lebendig werden sieht,
    dazu trägt sicher auch bei, dass die Autorin sehr detailreich erzählt und auch
    die Gedanken und Emotionen immer nachvollziehbar formuliert.




    Diesen Roman kann ich uneingeschränkt empfehlen und hoffe
    auf weitere Romane aus Petra Schiers Feder, die im 19. Jahrhundert angesiedelt
    sind.


    Von mir volle Punktzahl

  • Meine Meinung


    Pauline Schmitz ist Waise. Sie ist jung, sehr gut erzogen und durch den plötzlichen Tod ihres Onkels auf sich gestellt. In Bonn findet sie eine Anstellung als Gouvernante. Doch dort ist sie nicht glücklich, denn sie wird vom Hausherrn belästigt. Die Dame des Hauses entlässt sie und gibt Pauline gleich eine Fahrkarte nach Köln in die Hand. Kaum in Köln findet sie durch Zufall Arbeit als Magd. Sie ist zufrieden, mehr recht als schlecht. Hier lernt sie glücklicherweise den Fabrikanten Julius Reuther kennen. Dieser erkennt ihre tatsächlichen Werte und stellt sie als Gouvernante für seine beiden Kinder Ricarda und Peter ein. Aber auch mit Hintergedanken, denn Pauline ist ihm sofort ins Auge gefallen. Doch warum sollte das Leben den geraden Weg gehen? Den beiden werden Steine in den Weg gelegt, bis das Glück es endlich gut mit Julius und Pauline meint.


    Nachdem mein voriges Buch so ein Reinfall war, ist diese Geschichte der reinste Balsam für meine Seele gewesen.
    Der Schreibstil war leicht und gut verständlich. Beschreibungen der Orte und auch der Charaktere sind eingehend und haben bei mir das Kopfkino eingeschaltet, die Phantasie beflügelt.
    Pauline war eine so sympathische Figur, die manchmal den Beschützerinstinkt bei mir geweckt hat. Und im nächsten Moment hat sie mich wieder überrascht mit ihrem Mut und Selbstbewusstsein. Dagegen empfand ich Julius schon ziemlich ruppig. Zum Ende hin wurde er freundlicher. Da hat bei mir schon einiges an Minuspunkten abarbeiten müssen.
    Immer wieder erschreckend empfand ich zum Teil die Zustände, wieviel die Angestellten aushalten mussten. In Punkto Hygiene hat es mich dann auch
    gegruselt.


    Das Cover hat mich sehr angesprochen. Das war der perfekt Eingang zum Haus in der Löwengasse. Ein ganz tolles Bild.


    Zu Petra Schier möchte ich noch anmerken, dass ich die Leserunde bei Lovelybooks verfolgt habe. Ich war schon etwas beeindruckt, wie ausführlich Petra geantwortet hat. Es machte den Eindruck einer sehr guten Recherche. Das war schon toll.


    Fazit: Ich möchte mich für dieses tolle Buch bedanken. Es hat mir wirklich rund um sehr gut gefallen. Daher vergebe ich fünf von fünf Sternen.

  • Meine Inhaltsangabe


    Dieser Liebesroman, der im 19. Jahrhundert im Milieu der Dienstmädchen und Gouvernanten spielt, erzählt die Geschichte von Pauline Schmitz, die als mittellose Waise ihren Lebensweg als Dienstmädchen und Gouvernante beschreitet. Dabei begegnet sie dem Textilunternehmer Reuther, dessen Herz sie erobert. Finanzielle Widrigkeiten legen dem Glück jedoch scheinbar unüberwindliche Steine in den Weg.


    Der Roman setzt ein, als Pauline in Köln ankommt. Ihre einzigen Besitztümer haben in einer Reisetasche Platz. In Rückblenden erfährt man, wie das gebildete und fleißige Mädchen in diese Situation gekommen ist: Nach dem Tod ihrer Eltern ist sie im Haushalt ihres Onkels aufgewachsen, der ihr eine umfassende Bildung zukommen ließ. Als dieser unerwartet stirbt, taucht ein Cousin auf, der sein ganzes Vermögen erbt. Pauline bleibt nur eine kleine Mitgift, die bei einer Bank für sie hinterlegt ist und etwas Garderobe. Da sie über tadelloses Benehmen und eine sehr umfangreiche Allgemeinbildung verfügt, wird sie in einer wohlhabenden Familie in Bonn als Gouvernante für die jüngsten Töchter angestellt. Mit dieser Aufgabe ist Pauline sehr glücklich, wenn nur der Hausherr nicht wäre. Er steigt ihr nach und es kommt zum Eklat. Pauline muss das Haus mit Schimpf und Schande verlassen und erhält neben dem ausstehenden Lohn und einer Reisetasche mit Kleidung nichts als eine Fahrkarte nach Köln für den Start in ihr neues Leben.


    Alleine in dieser großen Stadt ergreift sie das erstbeste Angebot als Magd im Hause des Kolonialwarenhändlers Stein. Als durch Zufall der verwitwete Textilfabrikant Reuther darauf aufmerksam wird, dass Pauline sehr gebildet ist und ausgezeichnet mit Kindern umgehen kann, holt er sie als Gouvernante in seinen Haushalt, wo Pauline für seine zwei, etwas verwilderten Kinder zuständig ist.


    Da es sich um einen Liebesroman handelt, kommen sich Pauline und Herr Reuther natürlich näher. Da dieser mit seinem Unternehmen in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt, wäre die einfachste Lösung, die Ehe mit einer Frau aus reichem Hause einzugehen.



    Meine Meinung


    Das in warmen, rotbraunen Farbtönen gehaltene Cover, das einen mit Gittertor und einer Statue verzierten Eingang eines wohlhabenden Hauses zeigt, ist mir gleich ins Auge gesprungen. Das Bild wirkte auf mich geheimnisvoll und auch etwas unheimlich, sodass ich gleich neugierig war, was es mir diesem Haus in der Löwengasse auf sich hat.


    Der Leser wird in das Milieu der Dienstmädchen und Gouvernanten des 19. Jahrhunderts entführt. Sehr interessant fand ich zu lesen, dass der soziale Stand einer Gouvernante sehr viel angesehener war, als der eines einfachen Dienstmädchens. So erhielten die Dienstmädchen keine eigenen Zimmer, sondern schliefen in kleinen Kammern bei der Küche oder – wie in Paulines Fall – auf einem Hängeboden, zu dem sie mit einer Leiter hochklettern musste.


    Der Alltag der Dienstmägde war sehr hart. Der Tag begann in aller Früher mit körperlich sehr anstrengenden Arbeiten und Feierabend gab es kaum. Die Dienstmägde mussten bei Bedarf bis wie in die Nacht hinein ihre Herrschaft bedienen. Ein freier Tag war eine große Seltenheit und ohne ein Arbeitszeugnis war es sehr schwer, wieder eine gute Stelle zu finden. Deshalb setzte Pauline alles dran, um Frau Stein stets zu Diensten zu sein und mauserte sich schnell zu einer hervorragenden Angestellten.


    Im Hause Reuther blüht Pauline auf, weil sie als Gouvernante wieder ihrer wahren Bestimmung nachgehen kann. Die Mutter der beiden Kinder ist kürzlich verstorben und seither fehlt ihnen weibliche Zuwendung. Pauline belässt es jedoch nicht dabei, nur die Kinder zu erziehen. Sie krempelt den ganzen Haushalt um und drückt dem Haus ihren persönlichen Stempel auf. Die direkte Art, wie sie sich gegenüber Herrn Reuther gibt, wenn es um seine Verantwortung in der Erziehung der Kinder geht, hat mich etwas an die „Supernanny“ aus dem Fernsehen erinnert. Das fand ich teilweise schon etwas unglaubwürdig, hat aber die Geschichte zügig voran gebracht.


    Die Charakterisierung der Figuren hat mir recht gut gefallen, wobei mir Pauline oft etwas zu lieblich daher kommt, außer im Umgang mit Herrn Reuther. Schön dargestellt ist ihre Zerrissenheit, als sie feststellt, dass sie Herrn Reuther gegenüber Gefühle empfindet, die sie so gar nicht eingeplant hat. Gut gefallen hat mir auch der Gegensatz zwischen den Figuren, die reich geboren sind und den so genannten „Emporkömmlingen“. Die erfolgreichen Fabrikanten werden zwar anerkannt und mischen in der höheren Gesellschaft durchaus mit. Die „Hochwohlgeborenen“ gehen auch Kompromisse ein: Wenn es finanziell lukrativ ist verheiraten sie ihre Töchter schon mal mit einem reichen Kaufmann. Aber lieber ist es schon, wenn alles stimmt, Geld sowie Herkunft.


    Erstaunt hat mich, dass Kinder aus reichem Hause vormittags die „Volksschule“ besuchen und nur allenfalls nachmittags von angestellten Privatlehrern oder Gouvernanten unterrichtet werden. In der Volksschule sind die Kinder aus reichem Haus genau so der körperlichen Züchtigung und Willkür der Lehrer ausgesetzt wie alle anderen.


    Inhaltlich bietet das Buch keine großen Überraschungen. Es ist ein recht absehbarer Liebesroman vor historischer Kulisse, gewürzt am Rande mit einem Fall von Wirtschaftskriminalität, der aber nicht sehr spektakulär ausgeschlachtet wird. Das Buch kommt insgesamt sehr ruhig daher, vermittelt aber ein sehr intensives Bild des gut bürgerlichen Milieus im 19. Jahrhundert.


    Der Roman ist in einfacher und flüssiger Sprache verfasst, sodass man in sehr leicht zur Entspannung lesen kann. Die Geschichte verläuft geradlinig, mit einzelnen Rückblenden, die aber immer ganz klar von den laufenden Entwicklungen abgesetzt sind.



    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Vielen Dank für eure Meinungen. Für mich klingt das Buch sehr interessant, wenn das Leben eines Dienstmädchens bzw. einer Gouvernate so gut beleuchtet wird und man auch von deren Alltag erfährt.
    Könnte mir gefallen, ich setze es jetzt mal mit dringender Priorität auf meine Wunschliste.



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Der historische Roman „Das Haus in der Löwengasse“ hat seine Haupthandlung im Köln des 19. Jahrhunderts. Die Protagonistin Pauline Schmitz ist als junge Waise bei ihrem Onkel aufgewachsen und hat mit seiner Hilfe eine gute Erziehung und Ausbildung erhalten. Nach seinem Tod muss Pauline sich allein durchs Leben schlagen und beginnt als Gouvernante bei Familie Buschner in Bonn. Der Hausherr bedrängt sie und stellt ihr nach, wobei die Ehefrau die beiden ertappt und Pauline das Haus verlassen muss. Ihre erneute Arbeitssuche führt sie nach Köln, allerdings bekommt sie nur eine Stelle als Magd. Bei der Ausübung ihrer Tätigkeit lernt Pauline den Textilfabrikanten Julius Reuther kennen, der ihr eine Stellung als Gouvernante seiner Kinder anbietet, die sie annimmt. Hier beginnt die eigentliche Geschichte des Romans, der zum einen spannend und zum anderen herrlich altmodisch romantisch ist. Mehr möchte ich hier gar nicht verraten.


    Petra Schier hat einen sehr schönen und eingängigen Schreibstil. Bereits ab der ersten Seite ist man sofort von der Handlung gefangen, die Charaktere werden sehr gut beschrieben, so dass man sie in seiner Fantasie regelrecht sehen kann und sich als Zuschauer fühlt, der beim Lesen einen Film schaut. Alles wird detailgetreu und lebensnah an der damaligen Zeit erzählt, sei es die Kleidung, die Sprache oder auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, wo Ausbildung noch nicht „gewünscht“ war, sondern die Frau hauptsächlich als Hausfrau und Mutter gesehen wurde.


    Pauline war mir von Beginn an sympathisch, da sie ihren Mitmenschen offen und ehrlich gegenübertritt. Sie vertritt ihre Meinung und scheut auch nicht vor Schwierigkeiten zurück, sondern bleibt mutig und entschlossen. Julius wirkt zu Beginn eher hart und spröde, aber im Verlauf der Geschichte entdeckt man einen Mann, der sich die Mühe macht, hinter die Fassade zu blicken und nicht viel auf Gerede und Gerüchte gibt. Nur, wenn es um ihn selbst geht, übersieht er so manches, was innerhalb der Handlung noch zu einem wahren „Krimi“ wird.


    Petra Schier hat mich mit diesem Roman einmal mehr als Autorin historischer Romane überzeugt. Da ich schon andere Bücher von ihr kenne, habe ich mich über diesen Roman sehr gefreut und bin wieder einmal nicht enttäuscht worden. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und war richtig traurig, als die letzte Seite gelesen war. Man fiebert mit und will umso schneller wissen, wie es weitergeht und wie sich die romantische Liebesgeschichte zwischen Pauline und Julius mit allen Verwicklungen und Schwierigkeiten, die sich den beiden in den Weg stellen, entwickelt. Ein herrliches Buch, das ich gerne weiterempfehle. Unbedingt lesen und genießen!!!


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inhalt:
    Pauline Schmitz ist Waise und lebt bei ihrem Onkel. Dieser lässt ihr jegliche gute Bildung zukommen. Doch als ihr Onkel plötzlich stirbt ist sie auf dich allein gestellt. Sie findet eine Anstellung als Gouvernante bei einer sehr wohlhabenden Familie in Bonn. Doch als der Hausherr auch noch andere Dienste von ihr erwartet, verschwindet Pauline. Da sie dringend einen Job braucht, um überleben zu können, beginnt sie als Dienstmädchen bei einer Familie in Köln. Der Job ist hart und die Stellung nicht gerade hoch angesehen. Hier lernt sie den Fabrikanten und Witwer Julius Reuther kennen. Er stellt sie als Gouvernante für seine Kinder ein. Doch nach einiger Zeit merken beide, dass mehr dahinter steckt als nur eine Anstellung…


    Meine Meinung:
    Das war einer meiner ersten historischen Romane und ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das wirklich das Richtige für mich ist. Tja ich denke mal kein anderer Roman hätte mich so gut davon überzeugen können. Ich war einfach nur begeistert von dem Buch. Ich musste es an einem Tag durchlesen, da ich nicht mehr aufhören konnte und unbedingt wissen wollte, ob Pauline ihr Glück findet. Das Buch ist toll geschrieben und das Lesen fällt super leicht. Die Hauptprotagonistin war mir sehr sympathisch und ich konnte richtig mit ihr mitfiebern.


    Fazit:
    Das war mein erster, aber sicherlich nicht letzter historischer Roman. Ich kann das Buch jedem Leser empfehlen. Das waren ein paar sehr schöne Lesestunden. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das Haus in der Löwengasse - Petra Schier


    Kurzbeschreibung Amazon:


    Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße – mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg?


    Mein Leseeindruck:


    Wieder mal ein faszinierender historischer Roman von Frau Schier :)
    Absolut schön geschrieben und die Liebe kommt ebenfalls nicht zu kurz.
    Die Hauptprotagonistin Pauline hat mein Herz im Sturm erobert - und ihr Arbeitgeber Julius ebenfalls.
    Pauline ist eine Frau mit Herz... die sehr gebildet ist und sich auch in der damaligen Zeit ihren Weg durchs Leben bahnt, auch wenn es das Schicksal nicht immer so gut mit ihr gemeint hat.


    Das Buch hat mich sehr in den Bann gezogen und als Beinahe-Kölnerin mit vielen Freunden dort habe ich die Umgebungsbeschreibung sowie die Schauplätze besonders genießen können.


    Fazit:
    Wieder mal ein Top-Buch aus der Feder der bekannten Autorin Petra Schier.
    Emotional und liebevoll geschrieben - man lebt richtig mit in dieser Zeit und im früheren Köln.


    Kann das Buch nur uneingeschränkt weiter empfehlen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Kann Liebe wachsen?


    Pauline Schmitz ist Waise und wird von ihrem Onkel betreut. Sie erlernt viele Dinge, die ein Mädchen aus gutem Hause können sollte. Aber auch in Sprachen, Musik und Malerei wird sie unterrichtet. Der Onkel will nur das Beste für Pauline. Leider verliert er dabei aber ein wenig ihr Alter aus den Augen, denn Pauline ist schon längst eine Frau, die verheiratet werden sollte.


    Als dann plötzlich und erwartet der Onkel stirbt, steht Pauline ohne Alles da; denn das, was der Onkel hatte und ihr vererben konnte, reißt sich ein Cousin unter den Nagel. Nun ist guter Rat teuer. Pauline, die ja eine sehr gebildete junge Frau ist, tritt in den Haushalt der Buschners ein und wird deren Gouvernante. Leider ist nicht alles Gold was glänzt und in diesem doch so vielversprechendem Haus ist der Hausherr auf was ganz anderes aus.


    Dann begegnen wird Julius Reuther, er ist Witwer und seinen zwei Kindern mangelt es an guter Erziehung. Durch den frühen Tod seiner Frau ist der Fabrikbesitzer wirklich mit der ganzen Lage überfordert. Aber er hat für sich beschlossen, kein Frauenzimmer mehr in sein Haus zu holen. So sind Ricarda und Peter nur unter der Aufsicht der Magd, der alten Küchenangestellten und des Hausdieners. Das merkt man natürlich auch an ihrem Verhalten, sie sind aufsässig und in keinster Weise liebevoll miteinander und benehmen sich nicht standesgemäß.


    Als sich dann Pauline und Julius im Laden von ihrem Arbeitgeber Marius Stein mehr oder weniger über den Weg laufen, soll sich Paulines Leben von Grund auf ändern.


    Fazit:


    Petra Schier hat hier einen historischen Roman geschrieben, der eigentlich doch mehr eine schöne Liebegeschichte ist. Er spielt in den Anfängen des 19. Jahrhunderts und legt uns genau dar, wie schwer die damalige Situation einer alleinstehenden jungen Frau gewesen ist. Einfach war hier gar nichts.


    Wir lernen hier die Waise Pauline Schmitz näher kennen, die völlig mittellos auf Arbeitssuche geht. Die Autorin hat der Protagonisten dabei soviel Leben eingehaucht, dass man ständig das Gefühl hat, neben ihr zu stehen und zu sagen, tu das nicht oder lass dich einfach fallen, der tiefsitzende Schmerz wird irgendwann einfacher. Auch Julius Reuther wird hier sehr fein beschrieben. Auch ihm hätte ich so manches Mal gerne einen Schuppser gegeben und gesagt, nun los jetzt, sei nicht so aufbrausend. Auch den anderen Charakteren haucht Frau Schier mit vielen Details Leben ein.


    Die Schrift ist flüssig und gut lesbar. Die Geschichte lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen und man ist erst zufrieden, wenn die letzte Seite gelesen ist. Eine Liebesgeschichte die historisch interessant ist, aber auch an Spannung nicht missen lässt. Dieses Zusammenspiel hat mir wirklich sehr gut gefallen. Alle lockeren Fäden werden am Ende zu einem Knäuel zusammengefügt und es bleibt keine Frage offen.


    Hier kommen von mir 4 Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

    Antoine de Saint-Exupéry. Aus: Der kleine Prinz