Carlos Ruiz Zafon - Der Schatten des Windes / La sombra del viento

  • Zitat

    Original von Wilaja


    Zum Abschluss noch eins: Mein "Held" dieses Romans ist eindeutig Fermin!


    Oh ja, meiner auch! :geek:
    Ich muss allerdings sagen, dass ich das Buch auch stellenweise zu langatmig fand.. ;)

    Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?


    Charles Dickens

  • Zitat

    Original von Wilaja
    Selten habe ich ein Buch gelesen, dass in einem solchen Maß von Stimmung und Atmosphäre geprägt ist, wie "Der Schatten des Windes".


    Ich beurteile "Der Schatten des Windes" als spannend, unterhaltsam, traurig und verzaubernd, wobei ich mir durchaus bewusst bin, dass keines dieser Attribute dem Roman wirklich gerecht werden kann.


    Zum Abschluss noch eins: Mein "Held" dieses Romans ist eindeutig Fermin!


    Wilaja,
    Du hast ganz Recht, auch mein Held war eindeutig Fermin! Ich war beeindruckt von so viel Treue und Mut! Ein wahrer Freund.


    Auch mich hat die Atmosphäre von Anfang an gefangen genommen! Ein absoluter "Ausnahme-Roman". Ein Buch in dem man versinkt!

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving

  • Hab das Buch nun auch so ziemlich verschlungen, und auch ich kann nur positives berichten, und mich meinen Vorrednern nur anschließen.


    Hat denn irgendjemand von euch das erste Werk "Der Fürst des Nebels" von Zafón in seinem Besitz/gelesen?
    Hab eben mal ein wenig recherchiert, aber anscheinend ist das Buch nirgends aufzutreiben...bzw. nur für ne ganze Stange Geld. Fast wie Carax der Typ...


    edit: hab eben gesehen, dass es im Besitz meiner Stadtbibliothek ist. Na der werd ich dann wohl mal wieder einen Besuch abstatten müssen...

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Nachdem ich das Glück hatte, dass jemand "Der Schatten des Windes" in meiner Stadtteilbücherei abegeben hat, obwohl es eigentlich woanders hingehört hätte (die Frau an der Ausleihe hat es mir nur dank meines gewinnbringenden Lächeln und meines "Ach, da wäre ich jetzt aber enttäuscht, ich hatte mich schon so darauf gefreut, das am Wochenende zu lesen..." überlassen), konnte ich auch endlich in den Genuss von Carlos Ruiz Zafón kommen, und ich war... begeistert, fasziniert, berührt und auch ein bisschen "gegruselt" (ist das ein Wort?).


    Ich fand es klasse, wie die verschiedenen Handlungsstränge miteinander verwoben wurden und ein Ganzes ergaben, die Figuren mit ihren unterschiedlichen Charakteristika haben mir gefangen genommen und ich habe mich richtig in diesem Barcelona verloren (und - obwohl Spanien nicht unbedingt mein Fall ist - fast ein bisschen zu Hause gefühlt). Eindeutig ein Buch, das ich wieder lesen werde, und das ich unbedingt in meinem Besitz wissen muss :)

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • Wow, scheinbar bin ich die Einzige, der das Buch überhaupt nicht gefallen hat! Naja, nicht gefallen ist vielleicht der falsche Ausdruck, da ich es nichtmal geschafft habe, mehr als 150 Seiten zu lesen, weil ich so unendlich gelangweilt war. Also kann ich das Buch im Ganzen nicht beurteilen, aber ich musste mich richtig zwingen, weiterzulesen, bis ich schließlich dann doch aufgegeben habe. Vielleicht lag es daran, dass ich es auf Englisch über BookCrossing gelesen habe, jedenfalls hat mir der Stil überhaupt nicht gefallen, die Schreibe war sehr eigenartig und die Geschichte hat mich überhaupt nicht für sich interessieren können. Schade eigentlich. Alle Leute, die ich sonst so kenne, fanden das Buch toll. Naja, man kann ja nicht immer in Allem übereinstimmen. :wink:

  • Habe das Buch gerade beendet und bin immer noch ganz gefangen.
    Eines der besten Bücher, die ich gelesen habe. Und ich muß sagen, dass ich es an keiner Stelle langatmig oder langweilig fand, es hat mich von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Die Liste meiner Lieblingsbücher muss neu geschrieben werden, denn dieses Buch steigt auf einen der vorderen Plätze. Es gehört zum genialsten, was ich in den letzten Jahren gelesen habe.


    Ich hätte nicht gedacht, dass jemand es schafft, eine Vielzahl unterschiedlicher Genres in einem Buch zu vereinen, ohne dass die Elemente des einen das andere behindern: Das Fantasy-Motiv des Friedhofs der vergessenen Bücher, das baufällige, zerfallene Haus - eine typische Gruselromanszenerie, die Spurensuche nach Art der besten Krimis, Humor der Sorte "schlagfertige Wortspielereien", die Liebesgeschichten und das Ganze eingebettet in einen historischen Kontext der Zeitgeschichte.


    Doch nicht nur das: Auch die Personen sind einzigartig und unverwechselbar in ihrer Charakterisierung und Handlungsweise. Und eine Spannung, die langsam anfängt und sich furios steigert.
    Trotzdem ist es kein Buch, das sich so einfach runterlesen lässt. Man braucht Aufmerksamkeit und Konzentration, denn die Verknüpfung der beiden Geschichten, die des Jungen Daniel, der sich des Buches "Im Schatten des Windes" annimmt, und die des Autors Julian Carax sind ineinander verwoben und gleichen sich, so dass man seine Gedanken beisammen halten muss, um Schnittstellen und Parallelen genau voreinander zu unterscheiden.
    Ich habe ein paar Mal innehalten und überlegen müssen: Um wen der beiden geht es denn gerade?


    Obwohl es ein "Buch von Männern" ist - die Frauen der Geschichte sind bis auf eine Ausnahme entweder als Geliebte, Partnerin oder Mutter dargestellt - konnte ich mich damit anfreunden.


    Meine Empfehlung an alle, in deren SUB das Buch ruht: Nach oben befördern!


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Original von Marie
    Die Liste meiner Lieblingsbücher muss neu geschrieben werden, denn dieses Buch steigt auf einen der vorderen Plätze. Es gehört zum genialsten, was ich in den letzten Jahren gelesen habe.


    @Marie......Genau erging es mir auch! :D Dieses Buch gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. =D> Ich hab es ja im Rahmen der >Oktober-Leserunde< gelesen, und habe mir zu diesem Zeitpunkt schon vorgenommen: "Der Schatten des Windes" muss für den >Booke 2006< vorgeschlagen werden.
    Gruss Bonprix :wink:

  • Zitat

    Original von Bonprix
    "Der Schatten des Windes" muss für den >Booke 2006< vorgeschlagen werden.


    Genau! Ich habe auch beschlossen, dieses Buch vorzuschlagen, falls es 2006 wieder einen BOOKE gibt.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Also erst einmal Hallo!
    War ja schon lang nicht mehr hier, bin in letzter Zeit weder zum Lesen noch zum Computer gekommen. Dieses Wochenende hab ich gedacht, ich les einmal wieder was und hab eben "Der Schatten des Windes" zur Hand genommen. Ich war hin und weg. Am Anfang eher Fantasyroman (Friedhof der vergessenen Bücher, erstes Auftauchen von Lain Coubert) dann später ist es mir vorgekommen wie ein Krimi. Außerdem ist es ein echtes Vergnügen die Dialoge und Aussagen der Personen zu lesen, jede hat ihren ganz eigenen Charakter...
    Insgesamt sehr lebhaft, ich hab mich sehr gut hineinleben können, habe die Kälte und den Regen fast spüren können und habe mich nach einem langen kalten Winter doch tatsächlich im Mai an dem Zauber ersten Schnees erfreut. Manchmal, wenn ich das Buch zur Seite gelegt haben, habe ich kaum begreifen können, dass ich wirklich nur ein Buch in den Händen gehalten habe und die ganze Zeit still in meinem Sessel gesessenn bin.


    Ein ausgesprochen bemerkenswertes Buch!


    Zitat

    Original von Marie


    Ich hätte nicht gedacht, dass jemand es schafft, eine Vielzahl unterschiedlicher Genres in einem Buch zu vereinen, ohne dass die Elemente des einen das andere behindern: Das Fantasy-Motiv des Friedhofs der vergessenen Bücher, das baufällige, zerfallene Haus - eine typische Gruselromanszenerie, die Spurensuche nach Art der besten Krimis, Humor der Sorte "schlagfertige Wortspielereien", die Liebesgeschichten und das Ganze eingebettet in einen historischen Kontext der Zeitgeschichte.


    Das entspricht genau den Gedanken, die ich mir darüber gemacht habe.


    Zitat

    Original von Marie


    Doch nicht nur das: Auch die Personen sind einzigartig und unverwechselbar in ihrer Charakterisierung und Handlungsweise.
    Marie


    Ja, sogar ein unwichtiger Straßenbahnfahrer der ja eigentlich nur ja und nein sagen müsste hat einen unverwechselbaren Charakter!

    Liebe Grüße, Anna


    :study: Reif Larsen: Die Karte meiner Träume
    :study: Miguel de Cervantes: Don Quijote ------> :jocolor:

  • Ich bin irgendwie von diesem Buch etwas enttäuscht gewesen. Ich fand es gut, aber nicht überragend. :-?


    Was von allen immer als traurige, düstere und melancholische Stimmung so gepriesen wird, ist für mich einfach Spanien in dieser Zeit. Ich habe schon viele Bücher gelesen, die in Spanien während des Bürgerkriegs und bis hin zum Ende der Franco-Diktatur spielen. Diese Stimmung herrscht in all diesen Büchern vor. Und Zafón's Umsetzung fand ich dabei gar nicht so gut gelungen. Der Polizist Fumero macht für mich in diesem Buch den Eindruck eines extremen Einzelfalles. Nachdem sein Werdegang erzählt wurde, wie er sich hochgearbeitet hat, denkt man als Leser nur noch, der ist total durchgeknallt oder so etwas in der Art. Nach seinem Tod hat man das Gefühl, jetzt wird alles besser. Aber das wird es wohl nicht werden. In der spanischen Polizei und Falange war Fumero eher der Normalfall; es wird also jemand übernehmen, der genauso fanatisch weitermacht.


    Für mich war gerade auch durch das Happy End die "Botschaft" des Buches: Ende gut, alles gut. Und das hat mich enttäuscht. Aber vielleicht sehe ich das etwas übertrieben. Es ist auf jeden Fall aber ein spannendes Buch und durchaus lesenswert! Die verschiedenen Erzählstränge und ihre Verknüpfung haben mir auch gefallen. Auch die Personen waren gut gezeichnet. Abstriche bekommt es von mir eigentlich nur wegen des Hintergrunds. Also 4 Sterne! ****

  • Ich bin erst auf Seite 70 dieses Buches und schon zieht es mich in seinen Bann. Man kann kaum aufhören zu lesen...


    Daniel erscheint mir für sein Alter doch recht vernünftig und reif. Ihm scheint sehr viel an der Freundschaft mit Clara zu liegen. Aber sie versetzt ihn. Ich verstehe ihr Verhalten Daniel gegenüber nicht so ganz. Ich lese mal weiter, vielleicht gibt es dann noch eine Aufklärung ihrer Reaktion.


    Tweety :study:

  • Da dieser Roman „fast“ nur gute Rezensionen erhielt, viele Leser des Lobes voll waren, habe ich lange gezögert dieses Buch zu lesen. Denn ich wusste dass ich sehr hohe Erwartungen an diesen Roman stellen würde.
    Nun gestern war es soweit, ich begann zu lesen. Nun nach 59 Seiten ist es wieder dorthin gewandert wo es vorher war, zuhinderst in den Bücherschrank.


    Der Anfang liest sich hübsch, zwar weder neu noch originell, dennoch viele Literaten vor Zafón, und auch nach ihm , "räumen Büchern in Bibliotheken und andern Orten in geheimnisvoller Umgebung den ihnen zustehenden Platz zu".


    Nun lernt der fast elfjährige Daniel Clara kennen, welche er mit folgenden Worten beschreibt:

    Zitat

    „Die Haut ihres Gesichts und der Arme war blass, beinahe durchsichtig. Sie hatte feine Züge, die unter schwarzem, wie ein feuchter Stein glänzendem Haar mit kräftigem Strich gezeichnet waren.“
    „Sie war wie in dem Zustand ewiger Jugend gefangen, der Sonst Schaufensterpuppen in piekfeiner Anlagen vorbehalten ist. Ich versuchte, an ihrem Schwanenhals den Puls abzulesen…“
    „Aufmerksam betrachtete ich ihre wie Flügel auf dem Schoss ausgebreiteten Hände, ihre zarte, sich unter dem flauschigen Stoff abzeichnende Taille, die Linie ihrer Schultern, die ausserordentliche Blässe ihres Halses und den Verschluss ihrer Lippen, die ich am liebsten mit den Fingerspitzen liebkost hätte“


    Kein Junge auf der Welt, im Alter von noch nicht mal elf Jahren ,und mag er noch so aufgeweckt sein, betrachtet eine junge Frau in dieser Art, wie Zafón dies beschreibt.


    Damit ich mit meiner Ansicht nicht alleine da stehe, habe ich heute morgen zehn Telefonate mit Personen unterschiedlichen Alters geführt (mich vergewissernd, den Roman nicht gelesen zu haben)– immer diese Stellen vorgelesen – niemand gar niemand wäre auf die Idee gekommen das dies die Gedanken eines Knaben von knapp elf Jahren wären, bedenkt man noch die Zeit in der die Handlung beginnt 1945 – 1949.


    Schade denn wenn ja Zafón den Leser schon auf die „Reise“ nimmt vom jungen Daniel zum erwachsenen Daniel, erwarte ich auch mit Daniel mitwachsen zu können. Dass der Leser die Umwelt mit den Augen eines Kindes sieht – die ganz allmählich zur Ansicht eines Erwachsenen wechselt.


    Nun könnte man denken dass sind doch ganz wenige Kritikpunkte, ich weiss jedoch wie es weitergehen würde, ich kann das Buch nicht mehr unbeschwert geniessen. Denn wenn ein Buch schon nach wenigen Seiten „sauer“ aufstösst – mag es noch so nett weitergehen, wird es nie meine Annerkennung finden.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Zitat

    Original von serjena
    Da dieser Roman „fast“ nur gute Rezensionen erhielt, viele Leser des Lobes voll waren, habe ich lange gezögert dieses Buch zu lesen. Denn ich wusste dass ich sehr hohe Erwartungen an diesen Roman stellen würde.
    Kein Junge auf der Welt, im Alter von noch nicht mal elf Jahren ,und mag er noch so aufgeweckt sein, betrachtet eine junge Frau in dieser Art, wie Zafón dies beschreibt.


    Hallo Serjena :)


    Natürlich hast Du Recht, mit dem was Du sagst, in gewisser Weise. Ich glaube auch nicht, dass ein 11jähriger diese Aussprache hat. Ich glaube aber wohl, dass ein 11jähriger so von einer Frau schwärmen kann. Er erkennt den Liebreiz, die Sanftheit, das Zarte Wesen...der Ausdrucker dieser Art jedoch, den traue ich einem so jungen Menschen nicht zu.


    ABER, ich glaube, dass Zafon was anderes Wiederspiegeln wollte. Natürlich ist das unglaubwürdig, einen 11jährigen diese Worte denken zu lassen, aber ich glaube er möchte wiederspiegeln, wieviel Tiefgang der Junge hat, dass er nicht an Sex denkt, sondern diese junge Frau als Überwesen betrachtet, die voll in seinen Bann zieht, von der er sich gefangen genommen fühlt, eingehüllt in seine Träume über sie. So interpretiere ich das, weil ich das gesamte Buch so verstehe. Wenn Du weiter liest, dann spürst Du was für ein Mensch er ist, wie er denkt, was ihm wichtig ist. Daniel ist anders, hat Tiefgang, ist sensibel und ist ganz anders groß geworden als unsere heutige Jugend. Er hat damals mit 11 Jahren andere Dinge erlebt und sie anders empfunden.


    Ich bin mir also sicher, dass Zafon etwas fälschlich beschrieben hat, um uns seine Gedankenweise näher zu bringen, die zwar so exakt, wie niedergeschrieben, nicht war, aber deutlich macht, dass dieser Junge eine Frau in einem anderen Licht sieht, wenn er ihr sein Herz geschenkt hat, sich für sie begeistert.


    Ich kann das gar nicht anders beschreiben, was ich meine...


    ...aber es hat auch nicht jeder den gleichen Geschmack und ich finde das gar nicht schlimm, dass es ausser mir und vielen anderen, auch ein paar gibt, die mit dem Buch nichts anfangen können. :wink:


    LG Tanni

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Das Buch hat mich über einige Stunden sehr gut unterhalten - mehr aber auch nicht. Es stellt sicher keinen Meilenstein in der europäischen Literaturgeschichte dar. Ein gut komponierter Unterhaltungsroman, den man auch engagiert liest, der aber kaum etwas vermittelt, was "man mit ins Leben nehmen" kann. Allerdings erhebt sich Zafons Buch wohltuend über den "Literaturmüll" den wir sehr oft in den diversen Buchläden und Buchabteilungen ausgebreitet finden.


    Den Schluß des Buches empfand ich perönlich ein wenig zu "harmoniesüchtig" - vielleicht wollte der Autor aber auch nur mit seinen Lesern auf eine besondere Art und Weise "kuscheln".


    Das Buch ist durchaus empfehlenswert, aber wenn man es nicht gelesen hat, dann geht die Welt auch nicht unter.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ein gut komponierter Unterhaltungsroman, den man auch engagiert liest, der aber kaum etwas vermittelt, was "man mit ins Leben nehmen" kann.


    Hallo Voltaire,


    ich denke, dass man aus jedem Buch irgendwas mitnehmen kann. Für mich muss ein Buch jetzt nicht grundsätzlich etwas beinhalten, wovon ich in meinem Leben noch profitieren kann. Ein Buch ist für mich eine Unterhaltung der anderen Art und selbst aus einem Psychothriller kann ich etwas mitnehmen. Ich persönlich finde nicht, dass ein Buch immer etwas haben muss, wovon man profitiert im Leben, in Sinne von "hilfreicher Wissensvermittlung" oder ähnlichem... Und grade im Schatten des Windes vermitteln meiner Meinung nach schon etwas ganz gewisses, was den Umgang miteinander angeht, die Hilfsbereitschaft, die inneren Werte und noch so viel mehr...


    LG Tanni :wink:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Was kann man von einem Buch denn besseres erwarten, als dass man intelligent unterhalten und gefühlsmäßig berührt wird? Insofern erfüllt ein Buch wie "Der Schatten des Windes" meine Erwartungen voll und ganz.


    Wenn ich von jedem Buch etwas "mit in mein Leben" - was immer dies konkret heißen mag - genommen hätte, würde ich ein zweites Gehirn brauchen, um alles zu transportieren.


    Nein, die Welt geht nicht unter. Aber die Welt würde auch dann nicht untergehen, wenn ich Goethes Faust oder Schillers Wallenstein nicht gelesen hätte.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)