Johannes K. Soyener - Der Meister des siebten Siegels

  • Kurzbeschreibung Amazon:
    Im Jahre 1590 steht der Geschützgießer Adam Dreyling vor dem Berggericht. Die Anklage: Anstiftung zum Aufruhr und Verrat von Bergbaugeheimnissen. Doch dies ist nur ein Vorwand; Adam Dreylings wahres ”Verbrechen” liegt woanders: Er hat von seinem Oheim, einem Meister des Bronzegeschützgusses, die ”sieben Siegel” der Waffenkunst erlernt. Da man ihm keine eigene Werkstatt zugestanden hat, ist er mit diesem Wissen über Venedig nach England geflohen, um dort mit dem Schiffsbauer Matthew Baker in den Dienst der Königin Elizabeth zu treten. Gemeinsam haben sie England zum Sieg über die gefürchtete spanische Armada verholfen. Aber Elizabeths Dankbarkeit währte nicht lange, und Dreyling bleibt nur die Flucht. Als die Häscher ihn finden und in der Heimat vor Gericht stellen, beginnt sein gefährlichster Kampf ...



    Auf dem Cover steht etwas wie: "Mal ein anderer historischer Roman", und diese Aussage trifft es ziemlich gut. Zwar geht es auch hier wie in vielen anderen Romanen um eine von Schicksalsschlägen gebeutelte Hauptperson, dies wird allerdings mit wahnwitzig vielen technischen Details und historischen Hintergrundinformationen hinterlegt. Der tapfer durchhaltende Leser kennt sich nach diesem Buch in allen Bereichen der Bronzegießerei (speziell Geschützgießerei), des damaligen Bergbaus, des Schiffsbaus sowie des damaligen Seekrieges aus... und wenn ich sage detaillierte Informationen dann meine ich das auch so. :mrgreen:


    Das Buch ist deshalb nicht schlecht, es ist aber auch kein Roman, den man von Spannung gefesselt in einer Nacht durchliest. Besonders der Anfang ist sehr zäh geschrieben (auch anfangs etwas abschreckend durch die recht kleine Schrift), und ergibt erst Sinn, nachdem man so gut wie am Ende des Buches ist. Dann wird es zwischendurch immer mal wieder sehr spannend, jedoch stets unterbrochen von langen technischen Stellen. Aber immerhin habe ich durch das Buch endlich verstanden, wie die spanische Armada damals von England besiegt wurde...das ist ja auch mal was. :)


    Zusammenfassend könnte man sagen: Da die Hauptperson auch relativ unromantisch dargestellt wird, ist es irgendwie eher ein Buch für Männer, und zwar besonders für technisch oder seemännisch Interessierte (Grüße an @Janmaat) sowie für Leser, die gesteigerten Wert auf exakt recherchierte historische Hintergründe legen (Grüße an Historikus etc).



    LG schnakchen

  • Hallo schnakchen, vielen Dank für die Grüsse! :D
    Gegen Soyener habe ich nichts einzuwenden, aber sein Mitautor Wolfram zu Mondfeld liegt mir nicht. Ich hatte oder habe :?::scratch: ein Buch über Schiffe von diesem und es war nicht so, wie ich es mag. Von Soyener habe ich aber "Tee-Clipper" und das ist ein Klassebuch.

  • Hallo schnakchen,


    deine Beschreibung deckt sich haargenau mit meinem Eindruck von diesem Buch! Am Anfang etwas abgeschreckt durch die kleine Schrift (bei über 1100 Seiten), vielen Personen auf den ersten Seiten und dem etwas ungewöhnlichen (klassischen?) Schreibstil, wird das Buch dann interessanter und unterhaltsamer. Aber ab gut der Hälfte gilt dann leider deine Aussage vom "tapfer durchhaltenden Leser"... (insbesondere zu viele Details und Personen).

  • Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen. Fand es auch sehr langatmig und weit ausgeholt. Die ganze Handlung hätte sich locker auf 700 Seiten unterbringen lassen. Was ich interessant fand, waren die technischen Details zum Kanonenbau in dieser Zeit.

    Liebe Grüsse
    Wonneproppen
    ;-)


    Ich lese gerade "Im Dunkel der Wälder" von Brigitte Aubert
    Es gibt nur ein Leben für jeden von uns: unser eigenes. Euripides