Jessica und Diana Itterheim - Schloss der Engel

  • Lynn wird von ihren Eltern auf ein Internat geschickt und verirrt sich in eine Schule für angehende Schutzengel. Hier begegnet sie Christopher, einem Racheengel. Nach anfänglichen Reibereien verliebt sich die sechzehnjährige Internatsschülerin in den zunächst anmaßenden und allzu selbstgefälligen Mister Perfect, der ihr die kalte Schulter zeigt. Doch Lynns Erscheinen in Christophers Welt weckt nicht nur sein, sondern auch das Interesse der anderen, der gefährlichen Seite des Universums der Engel. Zwei mächtige Wesen, die Totenwächterin und ein dunkler Wächterengel, verstricken sie bei ihrem diabolischen Kampf um Einfluss und Macht in ihr unheilbringendes Spiel. Und Christophers Entscheidung, Lynn vor beiden zu schützen, verlangt mehr von ihm, als er bereit ist zu geben.



    "Schloss der Engel" ist der erste Band einer Trilogie von Jessica und Diana Itterheim.
    Die Grundidee zu dieser Geschichte ist mal etwas Anderes und hatte meine Neugier geweckt, jedoch treten in der Umsetzung kleinere Mängel auf, die die wahre Größe dieser Story ein wenig behindern und mich nicht ganz in die Geschichte um Lynn eintauchen ließen.
    "Schloss der Engel" besitzt eine durchwachsene Portion Spannung, denn das eine oder andere Element war durchaus vorhersehbar. Der Fokus liegt in diesem Buch auf dem Engelthema und der Liebesgeschichte.
    In der ersten Hälfte der Handlung werden etliche Fragen aufgeworfen, die oftmals sehr verwirrend erscheinen, jedoch werden diese größtenteils in der zweiten Hälfte nach und nach aufgelöst; die übrigen werden hoffentlich in den Folgebänden zufriedenstellend geklärt.
    Die eine oder andere überraschende Wendung hat der Handlung noch einmal Spannung eingebracht und den Verlauf in andere Bahnen gelenkt.
    Das Ende ist einigermaßen zufriedenstellend und anders, als ich es erwartet habe. Ich hoffe, dass es in den nächsten zwei Bänden irgendwann wieder in das Schloss der Engel zurückgeht, da mir die Atmosphäre in den Beschreibungen der Engelwelt sehr gut gefallen haben und es mein Lieblingssetting in diesem Buch war.



    Mit Lynn als Protagonistin bin ich ein wenig zwiegespalten. Sie wirkt mir einfach zu unreif und hilflos; sie steht nie zu ihrer Entscheidung und muss diese mehrfach revidieren, dadurch erschien sie mir zu wankelmütig für eine starke Protagonistin. Auch stellt sie nie die richtigen Fragen. Wenn ich erfahren würde, dass ich tot und auf einer Engelsschule bin, dann würden mir genug Fragen einfallen, die Erklärungen diesbezüglich einforderten, auch wenn der Typ neben mir ein attraktiver Bursche ist.
    Dennoch entwickelt sich Lynn im Laufe der Handlung und ist auch bereit alles für ihre Liebe zu Christopher zu tun und zeigt Kämpferherz. In diesen Szenen wirkte sie mir deutlich sympathischer und ich hoffe daher, dass ihr Charakter noch um einiges gefestigt wird.
    Die Nebencharaktere waren für mich am überzeugendsten und haben ein tolles Gesamtpaket für die Menschenwelt bzw. die Engelwelt ergeben und diese jeweils um tolle Facetten bereichert.



    Der Schreibstil des Autorenduos ist immer auf den Punkt gebracht. Sie verlieren sich nicht in Beschreibungen, auch wenn diese an der ein oder anderen Stellen verstärkt hätten werden können. Trotzdem lässt sich "Schloss der Engel" flüssig und poetisch lesen und macht Lust auf weitere Bände, in denen die hier auftretenden Mängel hoffentlich ausgemerzt werden, denn diese Reihe besitzt Potential, das darauf wartet genutzt zu werden.

  • Der Inhalt:


    Linde, kurz genannt Lynn, gefällt es gar nicht das sie von ihren Eltern auf ein Internat nach Deutschland geschickt wird. Somit muss sie ihre Heimat Italien verlassen und dort neue Freunde finden. Im Internat angekommen stellt sie fest das dieses nicht wie die herkömmlichen Internate aussieht, sondern einem Schloss gleicht. Aber Lynn ist auf einem besonderen Internat gelandet, nämlich im Schloss der Engel. Hier werden angehende Engel ausgebildet. Aber um ein Engel zu werden muss man kurz vorher gestorben sein, aber Lynn erinnert sich gar nicht an ihren Tod, oder ist vielleicht alles nur ein Missverständnis und ein Traum?
    Im Schloss bekommt Lynn Christopher als Tutor zur Seite gestellt, der ihr den Einstieg erleichtern soll. Schnell verliebt sie sich in den geheimnisvollen und arrogant Kerl, aber hat ihre Liebe eine Chance? Besonders schlecht stehen ihre Chancen als Lynn erfährt das sie gar nicht ins Schloss der Engel gehört und wieder zurück in ihre reales Leben muss. Aber kann sie dies einfach und was passiert mit ihrer Liebe zu Christopher?


    Das Cover:


    Das erste was mir bei diesem Buch aufgefallen ist, ist das wirklich wunderschöne Cover. Auf diesem sieht man eine Frau in einem roten Kleid die auf einem Brett auf dem Wasser steht. Darüber findet man in wunderschöner weißer Schnörkelschrift den Titel des Buches. Auch die Umrandung des Covers, die Baumzweige darstellen sollen gefallen mir sehr gut und passen optisch hervorragend dazu. Das Cover selbst ist eher schlicht und dunkel gehalten, einzig das rote Kleid und die weiße Titelschrift heben sich besonders ab und machen das Buch zu einem echten Hingucker. Für das Cover gibt es von mir schon einmal die volle Punktzahl.


    Meine Meinung:


    Lynn ist ein typischer Teenager. Sie hat Angst vor der neuen Schule, da sie dort keine Freunde hat und sich erst wieder beweisen muss. Zudem hat sie ein Talent in jedes Fettnäpfchen zu treten was sich ihr in den Weg stellt. So habe ich bei vielen Szenen herzhaft geschmunzelt und Lynn kam mir dadurch viel sympatischer rüber, als wenn man sie als perfekt dargestellt hätte.


    Christopher, der Racheengel. Er hat eine schmerzhafte Vergangenheit und wird Lynn als Tutor zugeteilt. Es gab Abschnitt wo ich nicht genau wusste was ich nun von ihm halten soll. Einmal war er der liebe nette Kerl und ein andermal konnte er richtig egoistisch und böse sein. Trotzdem hat man ihm seinen innerlichen Kampf, den er aufgrund seines Wesens als Racheengel ausfechten musste richtig verfolgen und hat mit ihm gelitten.


    Auch die anderen Charaktere, sei es nun die Engel im Schloss, Lynn´s Freunde in Italien oder ihre neuen Freunde im Internat wurden alle bildlich und authentisch beschrieben und jeder hat durch seine Stärken oder Schwächen geglänzt. Es gab wirklich keinen Charakter der mir unsympathisch war, allerdings bin ich bei Aron, dem Engel, noch unschlüssig was ich von ihm halten soll. Aber das wird sich bestimmt in einem der Folgebänden aufklären.
    Der Schriftstil im Buch wurde sehr jugendlich gehalten und eigentlich wollte ich als das Buch kam nur mal kurz rein lesen und es zu einem späteren Zeitpunkt fertig lesen, aber der flüssige Schreibstil und die tolle Geschichte haben mich so gefesselt das ich mich kaum versehen habe und ich war schon auf Seite 200. So musste der Rest natürlich auch noch gelesen werden, da ich ja auch dringend erfahren wollte wie es weitergeht. Ich muss ehrlich gestehen das war das erste Buch mit über 400 Seiten das ich innerhalb eines Tages gelesen habe. Und das soll schon was heißen. Das lag aber nicht nur am flüssigen Schreibstil sondern auch daran das es spannend geschrieben war und die Geschichte richtig fesselnd war und mich nicht losgelassen hat.


    Im März 2013 erscheint der Folgeband unter dem Titel Tanz der Engel. Ich bin schon total gespannt auf dieses Buch und habe es auch schon auf meine Wunschliste gepackt. Jetzt heißt es nur noch abwarten bis das Buch endlich erscheint.


    Mein Fazit:


    Schloss der Engel ist ein gelungenes Debüt von Jessica & Diana Itterheim. Er ist spannend, unterhaltsam und fesselnd geschrieben und macht Lust auf mehr. Dieser Roman zieht begeisterte Fantasy-Leser in den Bann und ich kann es kaum erwarten bis Band 2 kommt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Klappentext


    Verliebt in einen Racheengel


    Lynn wird von ihren Eltern auf ein Internat geschickt und verirrt sich in eine Schule für angehende Schutzengel. Hier begegnet sie Christopher, einem Racheengel. Nach anfänglichen Reibereien verliebt sich die sechzehnjährige Internatsschülerin in den zunächst anmaßenden und allzu selbstgefälligen Mister Perfect, der ihr die kalte Schulter zeigt. Doch Lynns Erscheinen in Christophers Welt weckt nicht nur sein, sondern auch das Interesse der anderen, der gefährlichen Seite des Universums der Engel.
    Zwei mächtige Wesen, die Totenwächterin und ein dunkler Wächterengel, verstricken sie bei ihrem diabolischen Kampf um Einfluss und Macht in ihr unheilbringendes Spiel. Und Christophers Entscheidung, Lynn vor beiden zu schützen, verlangt mehr von ihm, als er bereit ist zu geben.


    Ebenso spannend wie poetisch - die Geschichte eines jungen Mädchens und ihrer überirdischen Liebe.


    Zitate


    Majestätisch erhob sich das weiße Schloss gegen den dunklen Nachthimmel. Schmale Türmchen mit schneebepuderten Hauben, hervorspringende Erker, zusammengesetzt aus filigranen Sprossenfenstern, und Gauben, die das Mansardendach, ebenso zahlreich durchlöcherten wie die Schornsteine, wetteiferten um Aufmerksamkeit mit kunstvoll gearbeiteten Wasserspeiern, stuckverzierten Giebel und dem von Säulen getragenen Bogengang, der die steinerne Eingangstreppe flankierte. Zu allem Überfluss lag hinter dem Schloss ein von einer dünnen Eisschicht überzogener See: ein Wintertraum – Märchenschloss inklusive!
    S.12-13


    Ein himmlisches Wesen und ich?! Niemals! Nicht in tausend Millionen von Jahren.
    S. 95


    Überblick


    Das mir vorliegende Taschenbuch ist vom Format her etwas höher als die „handelsüblichen“ Taschenbücher. Das Buch umfasst – mit zweiseitiger Vorschau und Danksagung – 430 Seiten; 427 Seiten davon befassen sich mit der eigentlichen Geschichte. Diese besteht aus einem Prolog und 29 Kapitel, von denen jedes mit einer eigenen Überschrift betitelt ist. Noch vor dem Prolog findet sich ein kleiner Spruch, der auch im Laufe des Buches eine kleine Rolle spielt:


    Erkannt
    berührt
    geküsst
    begehrt
    unendliche Liebe
    für immer verloren
    auf ewig getrennt


    Das gesamte Buch ist aus Lynn’s Perspektive erzählt, so dass hier nur ihre Gefühle zum Ausdruck kommen.
    Ich möchte hier jedoch noch sagen, dass ich die Verarbeitung des Buches nicht herausragend finde: Leider bin ich mir nicht sicher, ob es mehrmaligem Lesen oder Mitnehmen in der Handtasche lange widersteht.


    Meine Meinung


    Okay. Es ist… ich fange anders an: Lynn alias Linde ist einfach eine furchtbar unsympathische Person. Sie ist unselbständig, egoistisch, eifersüchtig, naiv, stellenweise nicht mal mehr das, sondern dumm. Dauernd gerät sie in Gefahr und schafft es nicht ein einziges Mal, sich selbst zu befreien. Somit ist sie immer auf einen Beschützer angewiesen. Christopher hingegen ist perfekt. Zumindest in ihren Augen:


    Helle, gewellte Locken, scharfgeschnittene Gesichtszüge und gefährlich sanft geschwungene Lippen. Er stand neben dem Pavillon und starrte gedankenverloren auf den See. Selbst als der eisige Wind durch sein weißes Hemd fuhr, so dass sein Körper sich darunter abzeichnete, rührte er sich nicht.
    Mir hingegen stockte der Atem: perfekt!


    Aber über Christophers Gefühle und Gedanken kriegt der Leser durch die Ich-Perspektive keinerlei Einblick. Auch seine Motive bleiben unbekannt.
    Dazu kommt die Liebe zwischen den beiden. Bis auf die Tatsache, dass Lynn seinen Körper perfekt findet, ist da nichts! Wo ist die Chemie? Das Flirten? Das Knistern? Und warum hat sich der Racheengel jetzt ausgerechnet in diese quengelnde, naive, selbstmordgefährdete junge Frau verliebt? Und plötzlich war es Liebe… es fehlt hier einfach der Hintergrund, die Gedanken, das Verlieben!
    Zu den restlichen Charakteren: Es sind viele interessante Ansätze, Aron, Coelestin, Susan. Aber sie bleiben einfach flach und unbeschrieben. Ich finde es zwar gut, wenn dem Leser Freiraum gegeben wird, doch es gibt zu viel Freiraum. Die Engel sind – bis auf Aron und da weiß man eben auch nur, was Lynn zu ihm denkt, seine wahren Motive bleiben unklar – perfekt und lieb und nett. Die Schüler aus dem menschlichen Internat sind hingegen oft… flach. Mir fällt kein anderes Wort ein. Man erinnert sich nicht an sie, sie sind austauschbar.


    Trotz all diesen negativen Charakterpunkten habe ich das Buch recht schnell durchgehabt. Das liegt nicht am Schreibstil, dieser war mir stellenweise zu viel (z.B. das wunderbare Zitat, welches das Schloss beschreibt). Ich mag Beschreibungen, aber es gibt auch zu viel Beschreibung.
    Letztendlich liegt es am Inhalt: Zwei Antagonisten haben es gleich auf Lynns Seele abgesehen, bei einem nachvollziehbar, beim anderen… zum Teil nachvollziehbar. Und dieser Erzählstrang ist es, der mich dazu bewogen hat, dass Buch durchzulesen. Ich finde es faszinierend, dass mich ein Buch trotz so schlecht ausgearbeiteter Charaktere zumindest teilweise in seinen Bann gezogen hat.


    Fazit


    Wir haben hier eine Geschichte, in der Teenie-Träume verwirklicht werden: Der einzigartige, tolle, fantastische, geheimnisvolle, supersexy Engel verliebt sich ohne jeden ersichtlichen Grund in die Hauptdarstellerin, die auch noch in der Ich-Perspektive schreibt.
    An und für sich hat die Geschichte Potential und ich bin gespannt, ob dieses im zweiten Band nun endlich vollkommen ausgenutzt wird oder wieder verkümmert. Es wäre aber auch an der Zeit, dass Lynn mal eine Entwicklung macht und nicht auf der Stelle tritt.

  • Lynn ist verzweifelt. Ihre Eltern wollen sie auf ein Internat nach Deutschland schicken, damit sie dort ihren Schulabschluss machen kann. Und das ausgerechnet jetzt, wo es ihr in Italien doch so gut gefällt. Sie muss all ihre Freunde zurücklassen, insbesondere auch Philippe, der sich immer um sie gekümmert und ihr die Anfangszeit in Italien erleichtert hat. Nun ist sie wieder die Neue. Wie sie das hasst! Aber ihre Eltern lassen sich nicht umstimmen und so macht sich Lynn auf den Weg nach Deutschland. Am Flughaben wird sie abgeholt und direkt zum Internat gebracht. Es ist bereits dunkel und da in den Ferien Umbauarbeiten im Internat stattfinden, bekommt sie zunächst ein Einzelzimmer oben unterm Dach.


    Leider stellt sich ihre zukünftige Zimmergenossin als Zicke heraus, die keine Chance ungenutzt lässt, um Lynn bereits jetzt eins auszuwischen. Da sie auch vor Lynns Eigentum keinen Halt macht, versucht diese ihre wichtigsten Dinge zu verstecken. Dabei landet sie letztendlich in einem Raum, gefüllt mit wunderschönen, antiken Möbelstücken. Nach dem Verstauen ihrer liebsten Sachen und einem "Zusammenstoß" mit einem alten Regal begibt sich Lynn zurück in ihr Zimmer. Auf dem Weg begegnet sie Christopher, der sie wahnsinnig fasziniert und völlig aus der Bahn wirft.


    In den nächsten Tagen nimmt Lynn an diversen Unterrichtseinheiten teil, die ihr immer ziemlich merkwürdig vorkommen. Bogenschießen, Lanzen- und Mentaltraining sind nur die harmloseren davon. So langsam schwant Lynn, dass irgendetwas an diesem Internat nicht stimmt. Oder wollen sich alle auf ihre Kosten lustigmachen?
    Ausgerechnet Christopher wird Lynn als Tutor zugeteilt, so dass sie im ständigen Kontakt mit ihm ist und ein Wechselbad ihrer Gefühle erlebt. Doch erst als Christopher ihr seine wahre Gestalt enthüllt, dämmert es Lynn, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Was ist mit ihr passiert? Und wo zur Hölle befindet sie sich? Wird ihre Liebe zu Christopher stark genug sein?


    "Schloss der Engel" ist das Debüt von Jessica und Diana Itterheim. Dem Mutter-Tochter-Gespann ist ein außergewöhnlicher Jugendfantasyroman gelungen. Die Geschichte ist in der Ich-Form, aus der Sicht von Lynn, geschrieben, und hat mich gleich mitten ins Geschehen gezogen. Aufgrund der starken Verbindung, die man gleich am Anfang zu der Protagonistin hat, verwundert es auch nicht, dass man direkt in ihre Gefühlswelt mit hereingezogen wird. Im ersten Drittel des Buches ist Lynn verwirrt, da sie die merkwürdigen Dinge um sich herum nicht richtig einschätzen kann. Und so ging es mir als Leser auch. In dem Moment, in dem klar wurde, was geschehen ist, war ich so gefesselt von dem Roman, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Eine tolle Idee, die die beiden Autorinnen in einen spannenden und emotionsgeladenen Roman verwandelt haben.


    Das Cover finde ich wunderschön; ein echter Eyecatcher, an dem man nicht so einfach vorbeigehen kann.


    Gut gefallen hat mir auch, dass das Ende des Buches kein Cliffhanger war, der mich nach einer fesselnden Geschichte im freien Fall in die Realität abstürzen lässt, sondern - zunächst einmal - ein befriedigendes Ende hinterlässt, jedoch mit der Option auf eine geplante Fortsetzung, auf die ich mich heute schon freue.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Inhalt:
    Die 16-jährige Lynn muss ihr zuhause in Italien verlassen, da sie ihre Eltern auf ein Internat in Deutschland schicken.
    Darüber ist Lynn wenig begeistert und tut sich schwer, sich dort einzuleben. Durch Zufall findet sie dann aber den
    Zugang zu dem Schloss der Engel. Dies ist ein Internat für diejenigen, die dazu bestimmt sind Engel zu sein und in der
    Schule ihre Fähigkeiten erlernen/entwickeln sollen. Lynn begegnet dort Christopher und die beiden verlieben sich
    ineinander. Doch gehört Lynn wirklich in die Welt der Engel? Und kann der Racheengel Christopher sie tatsächlich lieben?
    Lynn verstrickt sich tief in die Welt der Engel und ihre Seele wird zum Ziel verschiedener Mächte....


    Eigene Meinung:
    Das Buch hat mich die meiste Zeit so genervt, dass ich es am liebsten an die Wand geklatscht hätte, aber glücklichweise
    enthält die Geschichte einige spannende Stellen, weswegen ich es schließlich doch beendet habe.


    Das Schwächste an der Geschichte sind eindeutig die Charaktere. Lynn ist eine schreckliche Hauptfigur.
    Sie ist oberflächlich, selbstsüchtig, kindisch und naiv. Sie handelt immer ohne zu denken, weswegen sie auch ständig
    in Gefahr gerät, aus der sie dann befreit werden muss. Ich konnte mich in keinem Moment mit ihr identifizieren.
    Für mich sehr fragwürdig war besonders ihre Liebe zu Christopher. Bereits am Anfang des Buches verliebt sie sich unsterblich
    in ihn, allerdings basiert diese Liebe auf nichts außer seinem Äußeren. Mindestens zehn Mal im Buch betont sie die
    Schönheit und den tollen Duft von Christopher, aber sonst scheint es nichts an ihm zu geben, was sie wirklich liebt.
    Aber dennoch konzentrieren sich all ihre Gedanken von nun an nur noch auf ihn.
    Die Liebe von Christophers Seite aus konnte ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Wieso er sich, scheinbar auch auf Anhieb,
    in diese gedankenlose Göre verliebt, ist unverständlich und wird im Laufe der Handlung nicht klarer.
    Sie macht ihm eigentlich nur Probleme und die beiden kennen sich kaum. Es gibt im Buch nämlich keine wirkliche
    Kennenlern- Phase, bei dem sich die Liebe langsam stärker entwickeln würde. Darum verstand ich nicht, was die beiden nun
    aneinander lieben. Davon abgesehen ist Christopher noch der interessanteste Charakter im Buch, man weiß nicht wirklich was
    für Motive er für sein Handeln hat. Doch auch hier bleibt alles sehr oberflächlich,man erfährt kaum noch tieferes über ihn, was
    mich im Laufe der Geschichte doch störte.
    Die Nebencharakter sind ganz nett, bleiben aber relativ blass. Die Handlungsantriebe von den wichtigen Nebenfiguren werden nicht
    erläutert, ich war sehr verwirrt, wieso sich zum Beispiel Aron so verhält wie er es eben tut. Hier hätte man mehr in Detail gehen sollen.


    Von den Figuren im Buch abgesehen, war die Geschichte an sich doch ganz spannend. Die verschieden Mächte, die sich um
    Lynns Seele reißen, brachten diese Spannung ins Buch. Man versteht anfangs nicht wirklich warum es jetzt wer auf Lynn
    abgesehen hat, aber im letzten Drittel der Geschichte wird das dann klarer. Aber auch hier hätte ich mir wieder mehr
    Tiefe und weniger Oberflächlichkeit gewünscht. Der Kampf um Lynn wird zum Ende hin relativ schnell aufgelöst und
    ich blieb fragend zurück, weil einfach viele Handlungsstränge begonnen werden, aber nicht gut aufgeklärt werden.
    Das ist sehr schade, weil man aus einigen Aspekten viel mehr hätte machen können, wenn man eben mehr
    Detailliebe gezeigt hätte. Vor allem auf der Engelsache hätte man aus meiner Sicht mehr aufbauen sollen. Das Verhalten und
    die Aufgaben der Engel wird in der ersten Hälfte des Buches noch ganz schön gezeigt, wobei auch hier schon der Schwerpunkt
    auf der Liebesgeschichte liegt, aber später wird das Thema dann fast gänzlich fallen gelassen, obwohl es mehr Erläuterung
    bedarft hätte. Es wirkte auf mich insgesamt so, als fiele es der Autorin (bzw. den beiden Autorinnen) schwer,
    einen roten Faden in der Handlung zu behalten: Überall wird ein wenig angefangen, aber nichts wirklich zuende gebracht,
    weshalb die Geschichte letztlich verwirrend und unschlüssig ist.

    Fazit:

    Für mich war das Buch eine Enttäuschung. Es war eine Geschichte mit sehr viel Potenzial, das aber nicht genutzt wurde.
    Stattdessen entstand eine oberflächliche, kitschige Liebesgeschichte, bei der einfach überall das entscheidende "Mehr" fehlte und
    die zusätzlich noch eine schrecklich unsympathischen Hauptfigur bot. Nur dank einigen Elementen, die zumindest Spannung
    andeuteten, vergebe ich noch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .

  • Inhalt
    Linde, genannt Lynn, wird von ihren Eltern auf das Torgolow Internat nach Deutschland gesandt. Natürlich ist sie alles andere als glücklich ihre Freunde zu verlassen, vor allem da ihre neuen Mitschüler sie mit gemeinen Streichen begrüßen. Durch einen Zufall gelangt sie unbewusst in das Schloss der Engel und verliebt sich über beide Ohren in den gut aussehenden Christopher. Zuerst reagiert er abweisend und ausweichend, doch nach und nach kommen sie sich näher. Eine Begegnung mit der Totenwächterin verändert allerdings alles. Lynn ist kein Engel wie Christopher, weshalb sie seine Welt verlassen muss. Noch ahnt sie nicht, dass es um viel mehr geht, als nur ihre Beziehung mit Christopher. Längst hat ein Kampf begonnen, bei dem nichts Geringeres als ihre Seele dem Gewinner zusteht. Kann sie sich selbst retten und die Liebe zu Christopher aufrecht erhalten? Wird Lynn in der Lage sein ihr Leben selbst zu bestimmen?


    Meine Meinung
    "Schloss der Engel" ist der erste Band der Engel-Saga aus der Feder des Mutter Tochter Gespanns von Jessica und Diana Itterheim. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte des Menschen Mädchen Lynn und des Erzengels Christopher, die sich gegen alle Regeln in einander verliebt haben.


    Als Hauptprotagonistin steht Lynn bei der Betrachtung im Mittelpunkt. Charakterlich gesehen ist sie nicht leicht einzuordnen. Einerseits ist sie eine starke Persönlichkeit, die ganz genau weiß was sie will, andererseits ist sie auch schwach und verträumt. Ihre Stärke zeigt sich besonders darin, dass sie um jeden Preis dafür kämpft mit Christopher zusammen sein zu können. Selbst als es ihr immer schlechter geht, will sie ihn nicht aufgeben. Sie weiß, dass sie als Mensch nicht mit ihm als Engel in seiner Welt leben kann, doch aus Sturheit will sie es trotzdem versuchen. Sein Versuch sie vergessen zu lassen, schlägt ebenfalls fehl. Es wird klar herausgearbeitet, dass Lynns Liebe zu Christopher sehr stark. Allerdings hat sie ihre Zweifel an ihrer Beziehung. Lynn ist erfüllt von der Angst sie könnte genug sein für ihn. Er ist ein wunderschöner und starker Engel, während sie ein einfacher und dazu schwacher und ungeschickter Mensch ist. Auch andere zweifeln an der Aufrichtigkeit ihrer Gefühle, was sie immer wieder verletzt.


    Christopher selbst, ist ebenfalls ein komplizierter Charakter. Zu Beginn schwingt er in seinen Gefühlen mehr hin und her. Er will Lynn nahe sein und sie in seinen Armen halten, doch er hat auch Angst davor. In der Vergangenheit hat er viele Personen verloren, die ihm am Herzen lagen. Diesen Schmerz aus der Vergangenheit eröffnet er nur nach und nach, weshalb seine Handlungen verständlicher erscheinen. Doch nach wie vor gibt es viel Finsteres an ihm. Weshalb ist Sanctifer eigentlich so sehr an ihm interessiert? In diesem Band konnte ich darauf keine Antwort finden.


    Neben Lynn und Christopher, stechen nur noch wenige Charaktere heraus, viele andere werden nur am Rande erwähnt und danach kaum noch aufgegriffen.
    Die besagten herausragenden Charaktere haben bei mir allerdings mehr Fragen hinterlassen, als dass sie zur Klärung des Geschehens beigetragen hätten. Von allen bleib mir sicherlich Aron das größte Rätsel. Bis zum Ende wurde mir nicht klar, auf welcher Seite er stand. Klar, er ist Christophers Freund und will ihn beschützen, doch wie weit ist er bereit dafür zu gehen?


    "Schloss der Engel" ist ein Buch, welches mich vom Cover und Klappentext her angezogen hat. Nach dem lesen, fühlte ich mich allerdings betrogen.
    Die Hauptprotagonistin Lynn ist einfach nur nervig. Ständig ist sie mit ihren Gedanken wo anders, sie hat ja nicht einmal gemerkt, dass sie ins Schloss der Engel hinüber gewechselt hat. Wie kann man nicht merken, dass die Mitschüler, die sie vorher getroffen hat, nicht mehr da sind? Hätte sie auch nur ein einziges Mal den Unterricht verfolgt, hätte sie es auch eher mitbekommen. Nein, Lynn kann nur an Christopher denken und wie toll er duftet. Anscheinend kann sie die Personen den Gefühlen nach auseinander halten, allerdings soll Aron nach Salz riechen. Wie zum Geier riecht denn Salz?
    Interessant ist aber auch, dass vor ihrem Zusammentreffen mit der Totenwächterin, es Lynn wunderbar ging und erst danach, als sie erfährt, dass sie nicht in die Welt der Engel gehört, sie krank wird. Warum denn erst nach diesem Treffen?
    Dann wäre da die Sache mir ihrer Seele. Wie kann diese eigentlich hin und her versprochen werden, wenn Lynn sie ja nach wie vor besitzt? Wieso sind überhaupt so viele Interessenten an ihr vorhanden? Mal ehrlich, was ist schon so besonders an Lynn?
    Während des Lesens habe ich mich einfach zu oft über Lynn geärgert. Sie benimmt sich oft zu kindisch, was sie in Gefahr bringt. Christopher kommt gar nicht mit dem Retten hinterher, so oft wie es passiert.
    Spannung kann auch nicht wirklich aufkommen, auch von Romantik kann nicht gesprochen werden. Jap, die Gefühle sind da, aber nichts ist daran romantisch.


    Fazit
    "Schloss der Engel" basiert auf einer wundervollen und sehr interessanten Idee, die Ausarbeitung lässt allerdings zu wünschen übrig. Das Autorenduo hätte so viel aus der Geschichte machen können, stattdessen wird den Lesern eine nervige Hauptprotagonistin geboten und eine Liebe, die eher an Besitztum erinnert als an Romantik. Die Liebe zwischen einem Menschen und einem Engel könnte fantastisch und überirdisch sein, stattdessen ist sie stumpf und farblos.
    Als Leser kann ich nur hoffen, dass der zweite Band mehr zu bieten hat.


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