Stephen Wallenfels - X.TRA: 28 Tage, die alles verändern

  • Kurzbeschreibung Cover:
    5 Uhr morgens in Washington: Josh,15, wird von einem ohrenbetäubenden Lärm aus dem Schlaf gerissen. Am Himmel schweben riesige schwarze Kugeln. Sobald ein Mensch sich auf der Straße zeigt, wird er mit einem Blitz vernichtet. Josh und sein Vater sind eingesperrt, während langsam, aber sicher ihre Vorräte zur Neige gehen…
    5 Uhr morgens in Los Angeles: Die 12-jährige Megs wartet im Parkhaus eines Hotels auf ihre Mutter – als am Himmel die bedrohlichen Kugeln auftauchen. Auf einmal herrscht um sie herum die reine Zerstörung. Megs ist auf sich allein gestellt und kämpft schon bald ums schiere Überleben…
    Eine packende Geschichte über 28 Tage, die alles verändern.


    Über den Autor:
    Stephen Wallenfels lebt in Washington und arbeitet seit 1989 als selbstständiger Redakteur für diverse Magazine in den Bereichen Fitness und Gesundheit. Er veranstaltet regelmäßig Workshops in Schulen, wo er von seinen Erfahrungen als Journalist berichtet. „X.TRA“ ist sein erstes Jugendbuch.


    Allgemeines zum Buch:
    Das Buch hat 288 Seiten und gliedert sich in 56 Kapitel, die recht kurz sind. Die Kapitelüberschriften gestalten sich folgendermaßen: Zunächst wird der Tag angegeben, dann der Ort und darunter steht schließlich der Name des Kapitels. Für jeden Tag gibt es zwei Kapitel: Einmal für Josh und einmal für Megs.
    Ein Beispiel an den beiden ersten Kapiteln:
    1. Tag: Prosser, Washington. Rauschen (Josh)
    1. Tag: Los Angeles, Kalifornien. Blitzlichter (Megs)
    Zusätzlich gibt es ein Vorwort in Form eines kleinen Auszugs aus der Rede von Ronald Reagan (ehem. Präsident der USA) vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 21. September 1987.
    Die Kapitel sind jeweils aus der Ich-Perspektive von Josh oder Megs verfasst.
    Das Buch ist auch in der Kindle-Edition verfügbar.


    Meine Zusammenfassung der Handlung:
    Als Josh und sein Vater von einem merkwürdigen Lärm geweckt werden, merken sie, dass überall am Himmel schwarze Kugeln aufgetaucht sind, die Menschen mit Blitzen auslöschen. Da die beiden nun in ihrem Haus eingesperrt sind, müssen sie um ihr Überleben kämpfen. Am Anfang ist es nicht schwer, doch nach und nach gibt es weder Wasser noch Strom noch geladene Batterien. Da alles zur Neige geht, müssen sie schnell einen Ausweg aus dieser Situation finden.
    Nachdem Megs‘ Mutter sie im Auto im Parkhaus eines Hotels zurückgelassen hat, wird das Mädchen von einem ohrenbetäubenden Lärm aufgeschreckt. Da ihre Mutter nicht zurückkommt, ist sie auf sich allein gestellt. So sieht sie sich mehreren Ebenen, bewaffneten Dieben, die das ganze Hotel in Angst halten und einer Nahrungs- und Wasserknappheit gegenüber. Dies alles steht zwischen ihr und dem Überleben…


    Meine Meinung:
    Hätte ich nicht ein Buch für X bei der ABC-Challenge gebraucht, so hätte ich dieses Buch wahrscheinlich niemals in die Hände genommen, da ich mit Science Fiction nicht viel anfangen kann. Zu meiner Überraschung entpuppte es sich als ein echter Glücksgriff. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, ich wäre genau in der beschriebenen Situation und so viel Science Fiction war auch nicht dabei. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen :thumleft: .


    Man könnte meinen, dass man nur verwirrt wird, wenn die beiden Handlungsstränge parallel weitergesponnen werden, aber ich fand, dass es sich flüssig lesen ließ, man musste sich nicht dauernd fragen „Was ist hier jetzt noch mal passiert?“. Dazu haben sicherlich auch die kurzen Kapitel beigetragen. Die Spannung wurde eigentlich konstant erhalten, da man die ganze Zeit keine Ahnung hatte, was die schwarzen Kugeln sollten, oder was sie noch machen würden. Außerdem war man natürlich gespannt, wie die Menschen aus dieser Situation denn nun herauskommen. Der Schreibstil ist leicht verständlich, sodass man sich beim Lesen entspannen kann. Probleme hatte ich nur bei der Stelle, als Josh an ein Mädchen aus dem gegenüberliegenden Haus Botschaften in SMS-Sprache schreibt. Von seiner Seite geht übrigens auch ein leichter Humor aus, da er vieles auf Jugendart ironisiert. Megs erzählt eher ernst und auf den Punkt gebracht.


    Josh ist ein Typ, der wie viele Jugendliche leicht rebelliert und dazu neigt, seinem Vater zu widersprechen und schnell aufgebracht zu sein. Trotzdem kann man sich gut in ihn hineinversetzen, da mit dem Fortschritt der Invasion auch seine Verzweiflung wächst und sein Verhalten authentisch herüberkommt. Er legt nicht viel Wert darauf, rational zu handeln, so wie es sein Vater möchte, sondern provoziert seinen Vater eher zu Wortgefechten. Im Laufe des Buches hat ihre Beziehung sowohl Höhe- als auch Tiefpunkte, die die beiden gemeinsam überwinden müssen.
    Megs dagegen handelt klug und entschlossen. Sie weiß, was sie zum Überleben braucht und sie macht sich auch Gedanken darüber, wie sie’s beschaffen kann. Obwohl sie ziemlich jung ist, schlägt sie sich ganz gut durch und beweist oft, wie schlau sie ist, indem sie ihr Handeln sorgfältig durchdenkt. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, die nichts beschönigt und nicht aufgibt, sondern alles sieht, wie es ist und den Tatsachen kühl entgegenblickt.


    Die restlichen Personen sind mit einigen wenigen Beschreibungen sehr gut in Szene gesetzt, sie sind ausgereifte Charaktere, die nicht nur die Leere ausfüllen, sondern einen bestimmten Platz einnehmen und jeder seinem eigenen Zweck dient. Man baut eigene Beziehungen zu den Charakteren auf und was mich ein bisschen zum Schmunzeln gebracht hat, ist, dass Megs die Menschen, deren Namen sie nicht kannte, einfach mit passenden Namen versehen hat, so wie „Husti“ oder „Schwarzbart“, sodass man immer wusste, von wem die Rede war.


    Die Leser, die mit Alienangriffen nichts am Hut haben, kann ich beruhigen: Die Aliens selber kamen überhaupt nicht vor, das Ganze hat sich ausschließlich auf der Erde abgespielt. Das einzige Science-Fiction-Element waren die schwarzen Kugeln, die an sich nicht viel gemacht haben. Das „Problem“ im Buch waren hauptsächlich die Wasser- und Getränkevorräte. Fühlt euch also vom Covertext nicht abgeschreckt.


    Das Buch bringt einen schon zum Nachdenken, da die Protagonisten Entscheidungen treffen müssen, bei denen man unwillkürlich denken muss: „Hätte ich das auch so gemacht?“. Und wie ich finde, kann man aus dem Buch ein paar gute Ideen schöpfen, für den Fall, dass die Welt tatsächlich mal untergeht :wink: . Wer weiß, Überlebenstipps schaden nie :loool: . Insgesamt hat mich die Geschichte gepackt, es waren auch traurige Szenen dabei und einmal war ich fast am Weinen (ich konnte mich gerade noch zurückhalten, so etwas passiert nur sehr selten bei mir), sodass ich finde, dass ich das Buch guten Gewissens weiterempfehlen kann. Das Einzige, was ich dabei zu bemängeln hätte, ist der Schluss. Es ist ein offenes Ende (wer’s mag?), aber mich hat er nicht ganz zufriedengestellt. Das Buch bekommt von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Es gibt mehrere Originalausgaben, aber das hier ist die älteste (laut amazon.de):

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



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