Katrin Lankers - New York Love Story

  • Die 16-jährige Niki war davon ausgegangen, dass ihre Beziehung mit Simon richtig gut lief. Schade nur, dass er das scheinbar anders sah, denn als sich für seine Band eine tolle Möglichkeit eröffnet, verschwindet er einfach nach New York City. Niki will für ihre Liebe kämpfen und nimmt spontan einen Job als Au-Pair in der Metropole an. Hätte sie vorher gewusst, wie das Ganze ablaufen würde, hätte sie sicherlich länger darüber nachgedacht. Sie wird nämlich wie ein Dienstmädchen behandelt, die Gasteltern kümmern sich nicht um sie und die beiden Kinder Gwyn und Gwen sind verwöhnte Gören. Da bleibt Niki kaum Zeit, nach Simon zu suchen. Das hatte sie sich doch etwas anders vorgestellt.


    Es gibt bestimmt verschiedene Anreize, warum man nach diesem Buch greifen sollte. Fans von Katrin Lankers haben sich sicherlich schon auf einen neuen Jugendroman von ihr gefreut und andere Leser verschlingen wahrscheinlich alle Bücher der Rebella-Reihe. Ich wollte es jedoch unbedingt lesen, da das Geschehen in New York spielt und ich diese Stadt einfach liebe. Außerdem habe ich selbst Au-Pair Erfahrung und war gespannt, wie Niki mit der neuen Herausforderung klar kommt. Als ich das Buch endlich in den Händen hielt, viel mein erster Blick jedoch auf die abgerundeten Ecken. Das bin ich bisher nur von einem anderen Verlag gewohnt, aber mir gefällt das total gut und ich hoffe, dass es sich durchsetzen wird.


    Zitat

    "Shoppen oder Simon suchen? Shoppen oder Simon suchen? Was für ein Luxusproblem nach einer knappen Wiche, in der ich kaum eine freie Minute hatte." (Seite 89)


    Niki ist eine authentische Protagonistin, deren Verhalten durchgängig nachvollziehbar ist. Manchmal ist sie vielleicht etwas blauäugig und naiv, aber sie ist eben erst 16 Jahre alt und trägt gerade eine rosarote Brille. Wer kennt das nicht... Es hat wirklich Spaß gemacht Niki auf ihrem Abenteuer zu begleiten. In ihrer Vorstellung lief alles natürlich ganz anders ab: Sie wollte einen tollen Sommer in New York verbringen, Simon sofort in die Arme laufen, wieder mit ihm zusammen kommen und nebenbei ein bisschen auf die Kinder aufpassen. Dass der Alltag in der versnobten Familie jedoch ganz anders aussieht und ihre Pflichten ihr kaum Freizeit lassen, bemerkt sie ziemlich schnell. Nach einer Eingewöhnungsphase kommt sie jedoch immer besser damit zurecht und findet auch Freiräume, um New York zu entdecken und sich auf die Suche nach Simon zu machen.


    Der Jugendroman bietet inhaltlich nicht viel Neues. Zu dieser Thematik gab es bereits viele Bücher und auch Verfilmungen. Wer jedoch solche Handlungen mag oder sie kennen lernen möchte, ist mit diesem flüssig geschriebenen Roman gut beraten. Der amerikanische Alltag eines Au-Pairs in einer upper-class-Familie wird realistisch geschildert, besonders die frechen Zwillinge bringen Niki um ihre Nerven und den Leser zum Schmunzeln und auch Nikis zarte Liebesgeschichte beschreibt die Autorin gekonnt.


    Fazit: Ein toller Au-Pair Roman mit Gefühl und Humor, der Lust auf mehr macht. 5/5 Sterne.


  • Unterhaltsame Teenager-Story


    Obwohl der Zielgruppe vom Alter her längst entwachsen, greife ich gern mal in die Jugendbuchabteilung und entspanne mich bei den meist schnell und leicht lesbaren Geschichten. Im Familien- und Freundeskreis tausche ich mich dann auch mit fleißigen Junglesern über die Bücher aus. Bei Amazon Vine konnte ich eines der letzten Rezensionsexemplare von „Rebella. New York Love Story“ bestellen. Aus der Kurzbeschreibung schloss ich auf ein Buch, welches besonders für junge Mädchen geeignet ist. Da mir die


    Autorin Katrin Lankers


    unbekannt war, suchte ich im Internet nach Informationen über sie. Schnell fand ich ihre Website und erfuhr folgende Eckdaten. Die in mit ihrer Familie in Bornheim bei Bonn lebende, 1977 in Frankfurt am Main geborene deutsche Schriftstellerin hatte gar keine Wahl. Nach eigenen Angaben ist sie zwischen vollgestopften Bücherregalen bei schreibenden Eltern aufgewachsen. Da war der berufliche Werdegang im Prinzip vorprogrammiert. Nach ihrem Journalistik-Studium in Dortmund arbeitete sie bei verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften und Online Medien. Nach ihren ersten beiden Büchern, die noch parallel zu ihrer Arbeit als Journalistin entstanden, hat sie sich komplett aufs Bücherschreiben verlegt.

    Rebella. New York Love Story


    Die 16-jährige Niki ist seit einem halben Jahr mit dem Schlagzeuger Simon zusammen. An seinem Geburtstag will sie ihm ein ganz besonderes Geschenk machen. Doch alles läuft schief. Simon kommt viel zu spät von einer Mugge nach Hause und beendet die Beziehung, weil seine Band die große Chance bekam, in New York aufzutreten und er nicht weiß wann und ob er überhaupt zurück kommt.


    Als sie kurze Zeit später die Chance bekommt, bei einer ehemaligen Studienfreundin ihrer Mutter in New York als Au-pair für deren Zwillinge Gwyn und Gwen zu arbeiten, nimmt sie den Job in der Hoffnung wieder mit Simon zusammen sein zu können an. Doch ihr Aufenthalt in New York gestaltet sich schwierig. Die Mutter der Zwillinge ist nicht einfach, die beiden Mädchen haben ihren ganz eigenen Kopf und Simon ist nicht zu finden. Dann begegnet ihr auch noch David…

    Nichts Neues, aber immer wieder nett zu lesen


    Von Anfang an war ich in dieser in der von der Hauptprotagonistin in der ersten Person erzählten Geschichte drin. Die Begebenheiten zu Beginn ließen Erinnerungen an Träume und Enttäuschungen in meiner Jugend aufkommen. Ich konnte die Gefühle von Niki hundertprozentig nachempfinden, die Vorfreude, verbunden mit Unsicherheit, die Enttäuschung, die Scham. Erst ist alles rosarot und dann ist da auf einmal ein großes tiefes schwarzes Loch. Auch der Aktionismus, den Niki und ihre Freundin danach an den Tag legen und der Niki wieder Hoffnung gibt, war mir in diesem Zusammenhang nicht unbekannt. Sicher war die Reaktion ihrer Mutter dann ein schöner „Zufall“, aber irgendwie musste die Geschichte ja den Bogen bekommen.


    Auch in New York begleitete ich das junge Mädchen gern. Dass die Erlebnisse als Au-pair in ihrer Gastfamilie sie frusteten und die erfolglose Suche nach Simon ihre Laune oft auf den Nullpunkt drückten, konnte ich ebenso verstehen, wie ihr aufkommendes Mitgefühl mit ihren Schützlingen. Leider werden heutzutage viel zu viele Kinder von pseudointelektuellen Eltern in ein viel zu straffes Programm gepresst. Gut beobachtet von der Autorin.


    Sicher begegneten mir dann auf Nikis Weg bis zum gefälligen Ende etliche Klischees. Allerdings störten mich diese in dem Moment gar nicht, da mich die Mischung aus großen Gefühlen und Witz das Buch nicht aus der Hand legen ließ. Es gab anfangs auch Sachen, die ich als Mutter einer Tochter wahrscheinlich nicht erlaubt hätte. Ein bisschen gewundert hat mich auch, dass Niki, die in Deutschland in der Schule mit dem Englischen riesige Probleme hatte, in New York auf einmal überhaupt keine Schwierigkeiten hatte, andere zu verstehen und sich mit ihnen zu unterhalten.


    Alles in allem hat mir dieser Jugendroman aber trotzdem gut gefallen. Der leichte und flüssige Schreibstil, die sympathische Hauptfigur und die gut ausgearbeiteten anderen Charaktere ließen mich an der Geschichte kleben. Einer Geschichte, die ich mit anderen Charakteren und an anderen Schauplätzen, in ähnlicher Form zwar schon oft gelesen habe, die ich persönlich aber auch immer wieder schön finde. Eben was für Mädchen, aber auch für Mütter und in jedem Fall etwas fürs Herz.