Klappentext:
Was würdest du tun, wenn du nicht vergessen kannst? Wenn du nicht weißt,
wo deine Liebsten sind? Wenn jede Erinnerung dich zum schrecklichsten
Moment deines Lebens führt? Seit der Entführung ihrer Schwester vor
vielen Jahren leidet die Privatdetektivin Brenna Spector unter einem
seltenen Phänomen: Sie kann sich mit allen Sinnen an jede Situation
erinnern. Jeden vergangenen Moment zu sehen, zu hören und zu riechen ist
ein Segen in ihrem Beruf, aber eine Qual in ihrem Leben. Vor allem, als
Brennas neuester Fall zu einem vermissten Mädchen führt, das auf die
gleiche Art verschwand wie ihre eigene Schwester ...
Autorin:
Alison Gaylin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in den USA. Sie hat
bereits mehrere Bücher veröffentlicht und plant eine Serie mit der
außergewöhnlichen Ermittlerin Brenna Spector.
Inhalt:
Das Buch „Dornröschenschlaf“ schildert einen Fall der
Privatdetektivin Brenna Spector, welche
an dem hyperthymestische Syndrom leitet. Dieses Krankheitsbild lässt die
Privatdetektivin niemals etwas vergessen. Sie kann sich punktgenau an jeden Tag
ihres Lebens erinnern, mit Datum, Uhrzeiten, was sie gerade getan, gegessen
oder gerochen hat. Auch Zahlen bleiben
in ihrem Gedächtnis haften. Ausgelöst wurde diese Gedächtnisstörung durch ein
traumatisches Erlebnis in ihrer Kindheit, nämlich mit dem Verschwinden ihrer
Schwester. Brenna macht sich diese Krankheit allerdings beruflich zu Nutze und
ermittelt nun in dem Fall Iris Neff, einem Mädchen, dass 1998 spurlos verschwunden
ist. Sie wird von Nelson Wentz engagiert,
der seit Tagen seine Frau vermisst. Als
schließlich Carol Wentz tot in seiner Garage aufgefunden wird, wird der Fall
immer komplexer. Was hat der Tod von
Carol wohl mit dem vor 11 Jahren verschwunden Mädchen zu tun?
Aufbau:
Der Krimi wird in der dritten Person und in der Gegenwart
erzählt, wenn Brenna allerdings in die Vergangenheit abtaucht, wird dies in
Kursivschrift hervorgehoben. Somit hat man keine Schwierigkeiten mit den
einzelnen Zeitsprüngen. Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend, wenn auch
manchmal etwas langatmig. Auch streut Alison Gaylin viele „Insider“ ein, mit
denen ich als Nichtamerikaner nicht wirklich was anfangen konnte. Aber gut.
Meinung:
Nach Beschreibung des Klappentextes habe ich erst gedacht,
was das wohl für eine „Superheldin“ sein wird, die sich an alles erinnern kann
und habe erwartet, dass Brenna Spector, den richtigen Gedanken immer zum
richtigen Zeitpunkt haben wird. Allerdings hat das die Autorin unterlassen,
lediglich an ein paar Telefonnummern, Zahlenkombis und Namen kann sich die
Detektivin erinnern. Was aber durch ihr Krankheitsbild sehr realistisch
dargestellt wird und nicht übertrieben wirkt.
Es hat sich allerdings herausgestellt, dass Brenna eine äußerst
sympathische Ermittlerin ist, die auch ihre Ecken und Kanten hat und kein
perfektes Leben führt. Man erfährt auch viele Details aus ihrem Privatleben und
ich denke die Protagonistin wird sich in Zukunft noch weiterentwickeln. Ihr
Privatleben wurde nicht uninteressant geschildert. Trotzdem hatte ich mit
diesem Buch so meine Schwierigkeiten. Das Einstreuen der vielen Charaktere fand
ich manchmal etwas verwirrend. Auch ist
es mir häufiger passiert, dass ich manche Dinge überlesen habe und mir dies
erst später aufgefallen ist. Die Autorin hat sich jedoch einen interessanten
komplexen Fall erdacht, wenn die
Ermittlungen auch manchmal etwas zu
langatmig waren, um mich 100 % zu fesseln. Eigentlich mag ich es ja, wenn es nicht zu
rasant zugeht und es dadurch schon wieder unrealistisch wird, aber hier hätte
ruhig ein Gang höher geschaltet werden können. Einmal hat die Autorin auch
einen Fall aufgeführt, der eigentlich überhaupt nichts zur Sache tut, zum Glück
nimmt dieser aber nicht allzu viel Raum ein. Den Fall um Iris Neff finde ich nachvollziehbar,
auch wenn er jetzt nicht so spannend erzählt wurde, dass ich das Buch nicht
mehr hätte ablegen können. Einige Überraschungen
sind trotzdem gut gelungen und ich wäre so niemals selbst darauf gekommen.
Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, allerdings kann
ich keinen Bezug zum Buch herstellen, auch den Titel finde ich nicht sehr
passend gewählt. Dies ist in der amerikanischen Version mit dem Titel „And she was“ und
dem Cover wesentlich besser gelungen.
Fazit:
Ein eher ruhiger, größtenteils
unblutiger Thriller mit einigen Längen. Jedoch realistisch, auch wenn dies das
Krankheitsbild der Hauptprotagonistin erst nicht vermuten lässt. Das Privatleben um Brenna hat mir allerdings
gefallen und mich so neugierig gemacht, dass ich wahrscheinlich das nächste Buch der Reihe lesen werde, um zu
erfahren wie es im Leben der sympathischen Ermittlerin weitergeht.
Von mir gibt es Sterne.
Liebe Grüße
Rapunzel
PS: Wieso erscheint das hier immer in so einem komischen "gequetschten" Format, wenn ich es hier reinkopiere?