Torsten Cornelius - Abstecher in Whitechapel: Ein Jack-The-Ripper Roman

  • Inhalt:



    Ein hoher Polizeibeamter begeht Morde, die ihn als *Jack the Ripper*
    in die Geschichte eingehen lassen. Doch auch in der Position ist es gar
    nicht so einfach, sich die Ermittler vom Leib zu halten. Und dann ist da
    noch ein nicht ganz unkompliziertes Privatleben…


    Meinung



    Endlich einmal ein realistischer Histo-Roman – wo sonst emanzipiert
    Frauen und weichgespülte Polizisten wie Perrys Pitt regieren, erzählt
    *Abstecher in Whitechapel* von Standesdünkel und dem Dreck der Straße.


    Man merkt, dass der Autor sich Gedanken um die Morde des Rippers und
    seiner Motive gemacht hat, und sorgfältig recherchierte. So wirklich
    überzeugte mich gerade das Motiv für den ersten Mord aus einer Mischung
    aus Trunkenheit und Frust nicht gerade, allerdings ist es natürlich
    auch schwerer, Jack the Ripper eine Biographie und Gedanken zu verleihen
    als seine Taten als die Seite der Ermittler zu beschreiben. Die
    Beschreibung der Morde ist zwar recht genau, ist aber nicht so
    bluttriefend, dass sie eklig wirken.



    Durchaus amüsiert war ich über das Privatleben und speziell dem Hass
    auf die Großmutter, der so weit geht, dass er überlegt, waum er ihr
    nicht zum Frühstück das Messer in den Hals rammt, sich aber dann doch
    noch besinnt und der alten Dame eine Orientreise auf der Sonnenseite des
    Schiffs spendiert – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber auch
    ohne sie kann man sein Leben unmöglich als langweilig bezeichnen.


    Fazit:



    *Abstecher nach Whitechapel* überzeugt sich einen präzisen Schreibstil, der das viktorianische London wieder auferstehen lässt.


    Handlungsort: London


    Handlungzeit: Schwerpunkt Herbst 1888


    Broschiert: 184 Seiten