selbstgeschriebene Gedichte/ Geschichten...

  • WINTERBRAND EINES LEBENSMÜDEN


    ´s fliegen übern Schnee die Sohlen,
    blaugefror´n ist das Gesicht,
    Traurigkeit bleibt mir gestohlen,
    Heiterkeit, ich kenn dich nicht.


    Komm nach Haus nun, rein ins Warme,
    in die Hütte, eng und klein
    möcht in meiner G´liebten Arme,
    warum muss sie tot nur sein?


    Im Kamin ein Feuer brennet
    greift schon über auf die Wand
    hier drinnen keiner Kälte kennet
    denn nun brennt schon mein Gewand.


    Schaut doch nur die goldnen Flammen
    und der Tod ist schon sehr nah
    schaut, oh Kinder, g´nießt ´s zusammen
    schaut die drohende Gefahr.


    Lasst uns uns gemeinsam laben
    bis der Tod uns alle holt
    an der Vorratskammer Gaben
    auch wenn uns der Mund verkohlt.


    Denn was gibt es bess´res heute
    inmitten all dem Schmerzgeschrei
    als zu wissen, nicht zu ahnen
    Geliebte, ´s Warten ist vorbei!

    Auge um Auge führt nur dazu, dass die ganze Welt erblindet. (M. M. Gandhi)


    Ich lese gerade: Johanna von Orléans (Pamela Marcantel)

  • Fröhlich nach den Sternen greifen
    reiten auf Kometenstreifen,
    auf der Milchstraße gehen ,
    das achte Weltwunder mit dir sehen.


    das alles möchte ich mit dir machen
    ein Feuer in der nacht entfachen,
    die sterne sollen deine Pfade zu mir lenken,
    denn dir allein will ich meine Liebe schenken.


    Du bist für mich ein Talismann,
    was fange ich bloß ohne dich an.


    ich habe dich gesucht und gefunden,
    wir sind durch das band was man Liebe nennt tief verbunden,
    ich hoffe dass diese Liebe lange besteht,
    und dieses Gefühl für dich niemals vergeht.

  • Schmerz


    wenn du mir die kalten Füße rubbelst...
    wenn du mich im Arm mit starkem Druck hälst....
    dann tut es weh!



    wenn mein Körper plötzlich deinen Mut weckt,
    wenn mein Mund nach deinem Kuss nach Blut schmeckt..
    dann tut es weh!


    wenn ich wieder mal nachts auf dich wart,
    wenn du nicht mal siehst dass ich geweint hab,
    dann tut es weh!


    Wenn ich stundenlang am Treffpunkt warte,
    wenn ich sauer bin weil du mich narrtest,
    dann tut es weh!


    wenn du sagst du meldest dich irgendwann,
    wenn du denkst dass man mich mit Geschenken kaufen kann,
    dann tut es weh!


    wenn jedoch am Ende aller Zweifel,
    wenn ich verstanden hab dass ich früher hätte verstehen soll´n,
    dass du die nie ändern wirst und gar nich hast woll´n


    dass tut furchtbar weh!!!




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  • Avariel bleibt im Winter, doch diesmal mit etwas anderen Vorzeichen:


    WINTERWALD


    Leise ruht der Schnee auf schweren Tannenzweigen
    Leise tänzeln kleine Flöcklein
    In der Luft den Winterreigen
    Zu den kühlen Windes Weisen
    Wenn er durch die Wipfel weht
    Siehst du sie am Himmel kreisen
    Stetig auf- und niedersteigen
    Perlen ziern dir Haar und Röcklein
    Du verharrst allein und lauschst dem sanften Schweigen.


    Euch allen viel Spaß bei euren kommenden Winterausflügen, und wer sich den Sommer und das Meer nicht die ganze Zeit über zurückwünschen möchte, dem sei das folgende Gedicht empfohlen:


    DIE KÜSTENPROMENADE


    Toll! Hier gibt es keine Haie
    Doch auch keinen andern Fisch
    Denn das Meer ist längst ein trübes
    Wasser-Sonnenöl-Gemisch.


    Linkerhand die Küstenlandschaft:
    Klippen ganz aus Glas und Stahl
    Sind doch schöner als der Wald den
    Man zum Wandern einst empfahl.


    Jugendliche, die laut lachen
    Trinken freundschaftlich, wie fein,
    Alle aus dem selben Eimer
    Nur gekotzt wird dann allein.


    Fremde finden schnell zusammen
    Anders kann es gar nicht gehn
    Denn der Strand ist fleischig-rosa
    Nachts ist sogar Sand zu sehn.

    Auge um Auge führt nur dazu, dass die ganze Welt erblindet. (M. M. Gandhi)


    Ich lese gerade: Johanna von Orléans (Pamela Marcantel)

  • Ich finde diese Seite echt prima (danke, Miss M.!) und finde es echt mutig, dass Ihr Euch durch Eure Zeilen so den Augen, den Reaktionen der anderen aussetzt. Dazu gehört schon Mut. Ich selber brauche ihn nun auch, wenn ich Folgendes mit Euch teile, auch wenn ich mir des viellleicht berechtigten Einwandes von Marie bewußt bin.



    Wörter
    Suche ich
    Will benennen
    Bezeichnen
    Namen geben.
    Doch sie entgleiten mir
    Sind an nur angeschöpften Wortquellen.
    Wag ich es aber zu reden
    Fällt mir auch schon das Gegenteil ein.
    Wie aber reden, dann ?
    Annehmen, dass das Gesagte
    Die jeweils eine Seite ist
    Bei Gelegenheit
    Muss ich wohl
    Ergänzen, hinzufügen, erweitern
    Weiter suchen.


    -----------------------------------------


    Was weiss ich schon von Dir?
    Was weißt du schon von mir?
    Was weiss ich schon von mir?


    tom

  • Warum denkt heutzutage eigentlich jeder, daß einige willkürlich aneinander gehängte, abgehakte Sätze schon ein Gedicht wären? Da ist kein Sprachrhythmus, keine Ausdruckskraft, keine Konnotationsebene.


    Zitat

    Original von Marie


    Die meisten der hier vorgestellten "Gedichte" sind in Wirklichkeit Prosatexte, die entweder nach Inhalt oder Willkür in Zeilen geteilt wurden. Wenn man sie laut liest, stellt man fest, dass sie keinerlei Rhythmik oder Metrik enthalten.
    Wer Gedichte schreiben möchte (die wesentlich schwerer zu schreiben sind als Prosatexte), sollte sich zunächst mit den Theorien zur Lyrik beschäftigen und die wichtigsten Versmaße beherrschen.


    Nichts gegen diejenigen, die mit ihren Problemen schreibend umgehen, und es ist auch okay, wenn man sein eigenes Geschriebenes gut findet, aber man sollte vorsichtig mit der Klassifizierung sein.


    Marie hat es wirklich schon sehr treffend gesagt. Es wäre schön, wenn sich einige der angehenden Dichter hier ihren Beitrag mehr zu Herzen nehmen würden.


    Gruß
    Ute

  • Vielleicht kann man den "Dichtern" hiermit helfen:
    http://www.literatur100.de/seite1.htm


    Dort findet man Seiten, Foren und alles mögliche, wo Leute sich freuen, wenn jemand sich veröffentlicht. Wahrscheinlich gibt es dort auch Leute, die ein Gedicht daran erkennen, dass die Wörter unter- und nicht nebeneinander stehen. :x


    Ansonsten empfehle ich die Lektüre von Paul Celan, Ingeborg Bachmann, Oskar Loerke, Gottfried Benn u.a., die, obwohl sie von den klassischen Versmaßen oft abweichen, Wort und Rhythmus in Übereinklang bringen (und deren Werke demnach zu Recht als Lyrik bezeichnet werden).


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Anklage:
    Ich klage und richte, im Jetzt und Hier,
    bringe meine Anklage nun zu Papier


    Verwundet hast du mich selten bis nie,
    getroffen und gemisst, jedoch viel zu viel.


    Benommen fühlte ich mich meist und oft,
    deinen süßen Tod ich mir gern erhofft.


    Wohl aber stark, bist du immer gewesen,
    du, das "Schwache"- kehrender Besen.


    Getötet hab ich dich wohl, indem ich starb,
    geblieben ist das Leben, das sich mir verbarg.


    Beim stöbern im Forum, ist mir dieser Thread ins Auge gefallen
    und dachte mir, das wäre doch ein schöner Einstand und ne schöne
    Art >Hallo< zu sagen, in dem ich mal ein selbst verfasstes einstelle. :D


    Gruß
    Zap

    "Am Anfang war das Wort - eine halbe Stunde später gab es die erste Diskussion darüber!"

  • Ute und Marie: Jajaja, Ihr mögt ja vielleicht recht haben. Meinetwegen. Aber müsst Ihr deshalb alle Menschen, die etwas in lyrischer Form hier schreiben (auch wenn Ihr das nicht für Lyrik HALTET und es vielleicht auch, Eurem Buchstaben nach, so ist) dermaßen entmutigen?!? Es geht doch hier um EIGENE Text, oder? Und dass wir alle keine Goethes oder Brechts sind, ist doch wohl auch klar. Oder ist das Vorraussetzung, wenn jemand hier ein Gedicht veröffentlichen will?
    Ich habe mir, offengestanden, noch NIE Gedanken darüber gemacht, ob meine Gedichte (von denen ich in früheren Jahren viele schrieb...keine Angst, hier findet ihr keines... :lol: ) irgendwelchen lyrischen Kriterien genügen. Dann hätte ich's nämlich vermutlich gleich gelassen. Ich finde MITNICHTEN, dass jemand, die/der Gedichte schreiben will, sich überhaupt mit diesem theoretischen Zeug beschäftigen muss. Wer's machen will, mag's ja gern tun. Aber das ist nicht die Vorraussetzung für ein gutes Gedicht. Für mich ist ein Text nicht deshalb ein Gedicht, weil er bestimmten theoretischen Regeln genügt, sondern weil er in VERDICHTETER FORM die GEFÜHLE eines Menschen ausdrückt. Und ob die Worte nun einen, wie auch immer gearteten Rhytmus einhalten, ist dabei Jacke wie Hose.
    So, das musste jetzt raus. Ich hab mich nämlich schon einmal über das Abwürgen von Gedichten hier im Thema "Lyrik" geärgert.
    LG,
    Elli

  • Auch wenn es jetzt schon fast ein Jahr her ist -


    Liebe elli61 - Der Form, also das Korsett des Inhalts, jedwede Relevanz abzusprechen im Hinblick auf ein qualitativ gelungenes Gedicht, halte ich für eine, mit Verlaub, sehr fragwürdige Äußerung. Wenn ein Gedicht einfach nur sagen soll: Hey, da hat jemand Gefühle - schön und gut, aber ich frage mich, warum es den Begriff Gedicht, Lyrik, etc überhaupt gibt, wenn es zwischen den schriftlich fixierten Gefühlsausbrüchen eines Holzfällers und einem lyrisch verdichteten Amalgam aus Gedanke und Gefühl im Grunde gar keinen (qualitativen) Unterschied gibt. Wenn es nur um das Verschriftlichen von Gefühlen gibt: warum dann überhaupt Zeilenumbrüche? Warum dann erst den Anschein vorgaukeln, es sei ein Gedicht? Dann kann man doch, jede Interpunktion negierend, einfach alles runterschreiben. Macht man aber nicht; warum nicht? Weil man irgendwo mal gehört hat, ein Gedicht habe Zeilenumbrüche und reimt sich zuweilen - nennen wir das einfach mal hinsichtlich der Lyrik ein gewisses Halbwissen, das in hypostatischer Manier zur Rechtfertigung wider möglicher Kritik verklärt wird.


    "Und ob die Worte nun einen, wie auch immer gearteten Rhytmus einhalten, ist dabei Jacke wie Hose."


    So ein Ein-Satz-Plädoyer für jedwede Qualitätsnegation innerhalb des lyrischen Schreibens kann einen ernsthaften Schreiber nur betroffen machen. Natürlich kann und soll jeder schreiben, was er will - aber man wird doch einen Unbedarften noch darauf hinweisen dürfen, dass das, was er fälschlicher Weise für Lyrik hält, eben das nicht ist.


    Bestes,
    a.

    "Ich habe nichts gegen das Schreiben. Einige der bedeutendsten Dichter haben - und ich wäre der letzte, der das leugnet - geschrieben."


    Gernhardt

    Einmal editiert, zuletzt von traktor ()

  • Oh, schön dass nach so langer Zeit noch jemand auf meinen "Erguss" anwortet :D
    Nun ja, was ich seinerzeit schrieb, entsprang meinem Ärger über die Demotivation von Menschen, die Gedichte schreiben, welche, meiner Meinung nach, in diesem Threat um sich gegriffen hatte. Ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf allgemeine Gültigkeit oder Objektivität. Die gibt es, meiner bescheidenen Meinung nach, ohnehin nicht. :P Ich habe die Bemerkungen eben nicht als bloße Hinweise sondern als Demotivation empfunden.
    Es ist sicherlich so, dass es bestimmte Kriterien gibt, wann ein Gedicht ein Gedicht und damit Lyrik ist und wann nicht. Aber muss mensch das in einem Threat wie diesem immer SO GENAU nehmen? Das denke ich nicht. Aber jede/r andere kann es von mir aus anders sehen.... 8)

  • In meiner Teenager-Zeit habe ich ein Gedicht geschrieben, welches mir bis heute noch so gut in Erinnerung ist:


    Es waren nur Stunden, in denen ich Dich sah,
    Es waren nur Sekunden, in denen es geschah.
    Ein kurzer Augenblick und ich war verloren.
    Sind wir nicht alle zum Lieben geboren?
    Oft habe ich an Dich gedacht,
    Mir Gedanken über uns gemacht.
    Nun liegt es ganz an Dir allein,
    Doch, ich werde immer bei Dir sein ...



    Lang, lang ist´s her. Ob nun das Gedicht von der Art und Weise wie es geschrieben und aufgebaut ist korrekt ist, weiß ich nicht. Ich finde es einfach nur schön. :-,

  • Ich habe vor ca einem Jahr auch selbst Gedichte geschrieben, es ist etwas anspruchsvoll aber hoffe es gefällt euch;)


    Spiegel


    Sie sitzt in einem dunklen Raum
    keiner der da ist, keiner den sie braucht.
    Sie könnte heulen, doch hat keine Kraft
    Sie sagte die Wahrheit und hat alles verloren.
    Sie fühlt die kalte Haut
    Schaut in einen Spiegel, sieht traurige Augen
    niemand, der ihr grund zum lächeln gibt
    Tausende von Tränen fließen
    in ihr fallen Millionen Scherben
    Sie hört seine Stimme, doch er ist nicht da
    Ist es das, was sie Hofft?
    Das leise ticken der Uhr
    Niemand kann ihre Tränen sehn
    ihr wurde zu oft weh getan, viel zu oft versprochen
    Alles lügen, sie hasst diese falschen Worte
    Sie schaut auf die rote Klinge einer Scherbe
    Eine Sekunde in der niemand da war, nicht mal sie selbst!
    Tränen, sie werden zu Blut
    Sie läuft durch ein Laberint der Zeit, findet keinen Ausweg...
    Sie öffnet die Augen, alles Blut verschmirt
    Es gibt niemanden, der sich dafür interessiert
    NIcht mal sie selbst, es lässt sie kalt...
    Sie fand keinen Sinn...
    kann es sein das ich das Mädchen im Spiegel bin?




    Ich schätze mal, jeder Jugendliche der Hoffnungslos verliebt ist oder aber auch zu viele Probleme hat, macht sich Gedanken über Selbstmord.
    Gut das solche Zeiten schon lang vorbei sind :)
    Aber ich dachte ich setz es einfach mal rein weil ich es persönlich auch als Aufforderung sehe, sich mehr um Menschen zu kümmern denen es scheiße zu geht und für jemanden dazusein, den man mag :lol:

    :love: ...Die Liebe deute, was die Liebe spricht... :love:
    -William Shakespeare


    Ich liebe Ihn...ich möchte, dass er glücklich ist.
    Aber
    irgendwie scheine ich die Fähigkeit zu haben,
    ihn unglüchlich
    zu machen...-Pete Doherty



    :cheers:

  • Dann stelle ich auch mal was rein, was ich vor ein paar Jahren geschrieben habe:




    Bücher




    Gelesen wie geschrieben,
    von allen Seiten hergetrieben,
    stapeln sich gar haufenweise,
    nicht nur in gehobnem Kreise,
    Heftchen, Wälzer, Sammelbände
    hoch und höher ohne Ende.



    Eingestaubt, zum Teil vergessen,
    vom Werte manch's gar unbemessen,
    füllen Bücher arme Hüttchen,
    Regaleweis` in kleinen Grüppchen;
    aber auch in großer Zahl
    den einen oder andren Saal.



    Zerfleddert und oft viel gelesen,
    lottern alte Schriftenwesen;
    ebenso gar funkelnd neue
    nie berührte - da sehr scheue,
    faule Menschen - sich nicht trauen,
    manches Werk sich zu beschauen.



    So warten stehend, liegend, lehnend,
    'pierne Seiten hoffend, sehnend,
    dass einer sich doch gar noch finde,
    anzuschaun ihr Leimgebinde.



    Liebe Leute habt Erbarmen,
    nehmt euch an der Seelenarmen,
    lest, oh lest sie gar behende
    von Anfang an und bis zum Ende.

  • Klasse :thumleft:
    Gefällt mir sehr gut.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Das habe ich wieder rausgekramt. Etwas seltsam, da in übernächtigter Stimmung vor 4 Jahren geschrieben :-k







    Dicker, alter Kater



    Der Kater zu seinem Menschen:



    Und wieder bist du heimgekommen,
    leise, duckend in der tiefen Nacht;
    der Mensch, den ich einst liebgewonnen:
    hat seine Seel dem Geld vermacht.



    Du spinnst dein feines Netz aus Lügen,
    verbirgst ein schwaches, krankes Sein;
    ein einzig Drehen und Verbiegen
    das du nun lebst - geliebtes Herrchen mein.



    Ich seh, was hinter deiner Maske steckt.
    Weiß um die Taten, die du nachts begehst;
    Wittre `Stank nach fremdem Blut und Dreck,
    der auch nach Tagen nicht verweht.





    Der Mensch zu seinem Kater:



    Du siehst mich an mit wachem Blicke,
    von deinem nächtern, warmen Platze her.
    Da durchfährt mich just ein Zucken -
    In deinen Augen les ich mehr:



    Ein grausig` Tiefe zeigend Funkeln
    Zieht feste mich in seinen Bann
    Ein Wissen, `borgen still im Dunkeln;
    Das eine Katz nicht haben kann.




    Doch leise bebend spreche ich zu dir:
    Nein – weißt nicht mehr als jeder;
    Bist nur ein träges, dummes Tier,
    bist ja nur mein dicker, alter Kater.





    Der Kater zu seinem Menschen



    Alt und träge bin ich sicherlich,
    doch nicht so dumm, wie du dir denkst.
    Ein Maß an Weisheit trag ich innerlich,
    das du, o Mensch mein Mensch, nicht kennst.




    Gar zu fein sind meine Sinne,
    als dass dein Handeln mir verborgen bliebe.
    Kenn dich besser als die Menschensippe
    die dir so oft verweigert ihre Liebe.




    Drum mordest du für Lohn ohn End.
    Und eine Frage stell ich dir:
    Wer von uns ist nun der Mensch…
    und wer das Tier?