Detlef Türnau: Die Waffen des Körpers

  • 97 Seiten
    Muay Thai wird landläufig auch Thai-Boxen oder Kick-Boxen genannt. Kommt es in den öffentlich-rechtlichen oder privaten Sendern fast gar nicht vor, ist es bei Eurosport wenigstens gelegentlich zu sehen. Was für den Laien wie Prügeln und Treten aussieht, findet (als Sport) dennoch nach festen Regeln stat.


    Türnau begann im zarten Alter von 10 Jahren, Karate zu lernen. Den Muay Thai lernte er in Thailand kennen. Er sollte zu seiner großen Leidenschaft werden, so daß Türnau inzwischen auch im Verbandswesen auf nationaler wie internationaler Ebene aktiv ist.


    Zieht man die Selbstbeweihräucherei ab, ist das Buch eine informative Informationsquelle zu der südostasiatischen Kampfsportart. Die vielen Farbfotos sind teilweise so großformatig, daß man als Leser gelegentlich den Eindruck bekommt, sie würden überwiegen.


    Inhaltlich ist das Buch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Es erinnert in manchen Passagen doch sehr an eine Ein-Mann-Show des Detlef Türnau, was er alles schon gesehen und erlebt hat, was er alles schon geleistet hat.


    Dem Buch fehlen Daten. Und zwar Daten darüber, wie gut Muay Thai inzwischen in Deutschland angekommen ist. Gibt es deutschlandweit Vereine? Gibt es nationale Meisterschaften? Gibt es Sportförderung durch die Bundes- und Landesregierung? Selbst wenn die Antworten auf diese Fragen nru eine momentane Standortbeschreibung bieten, ermöglichen sie doch einen Einblick in die Bedeutung des Sportes, vor allem hinsichtlich der Frage, ob Muay Thai auf dem Weg zu einem Breitensport ist oder auf Gedeih und Verderb vom Engagement eines Einzelnen abhängt.